Überraschend, unverhofft und selbst von Experten nicht prognostiziert, brachen sich die Aufstände Ende 2010 Bahn. Lange Zeit galt die Arabische Welt unter dem Begriff „arabischer Exzeptionalismus” als die einzige Region weltweit, in welcher autoritäre Regierungssysteme über Jahrzehnte unangefochten bestanden, d.h. von keiner Demokratisierungswelle des 20. Jahrhunderts erfasst wurden. Das mutmaßliche Ende dieser Sonderentwicklung mit dem Systemwechsel einiger Staaten erfordert Erklärungen, ebenso wie die Transformationsresistenz anderer, allen voran der Golfstaaten. Da Transformationen nicht im luftleeren Raum (miss-)glücken, sondern zahlreiche Faktoren wirken, fokussiert sich diese Arbeit auf die Rolle relevanter Akteure und geht am Beispiel von Tunesien und Bahrain der Frage nach: „Welche Akteure sind für die unterschiedliche Entwicklung, d.h. Systemwechsel in Tunesien versus Systembestand in Bahrain verantwortlich?”
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische und methodische Verortung
- Konzeptionalisierung und Fallauswahl
- Transformationsbegriffe
- Transformationstheorien
- Transformationsphasen
- Systemwechsel in Tunesien
- Jasminrevolution 2010/11
- interne Akteure
- Herrschende Elite
- Sicherheitskräfte
- Oppositionelle Elite und Massen
- externe Akteure
- Europa
- Systembestand in Bahrain
- Perlenaufstand ab 2011
- interne Akteure
- Herrschende Elite
- Sicherheitskräfte
- Oppositionelle Elite und Massen
- externe Akteure
- Saudi Arabien
- Iran
- USA
- Vergleichendes Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die unterschiedliche Entwicklung von Systemwechsel in Tunesien und Systembestand in Bahrain im Kontext des „Arabischen Frühlings”. Sie befasst sich mit der Frage, welche Akteure für diese Entwicklung verantwortlich sind. Dazu werden die Handlungen relevanter interner und externer Akteure in beiden Ländern untersucht.
- Die Rolle relevanter Akteure bei Systemtransformationen
- Der Einfluss der „Jasminrevolution” in Tunesien
- Die Folgen des „Perlenaufstands” in Bahrain
- Der Vergleich der Transformationserfahrungen in Tunesien und Bahrain
- Die Rolle externer Akteure in der arabischen Welt
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und legt die theoretischen und methodischen Grundlagen für die Analyse. Kapitel 2 widmet sich dem Systemwechsel in Tunesien und analysiert die Rolle der wichtigsten Akteure. Kapitel 3 befasst sich mit dem Systembestand in Bahrain und untersucht die Einflüsse relevanter Akteure. Kapitel 4 setzt die Ergebnisse beider Kapitel in Beziehung und liefert eine Antwort auf die Forschungsfrage.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Systemtransformation, „Arabischer Frühling”, Akteure, Tunesien, Bahrain, Jasminrevolution, Perlenaufstand, Herrschende Elite, Sicherheitskräfte, Oppositionelle Elite und Massen, Europa, Saudi Arabien, Iran, USA, Most Similiar Case Design (MSCD), Transformationsbegriffe, Systemwechsel, Systembestand.
- Citar trabajo
- Sarah Ultes (Autor), 2014, Systemtransformation in der Arabischen Welt. Akteurskonstellationen in Tunesien und Bahrain., Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/282381