Diversity Management gehört mittlerweile zum guten Ton jeder zukunftsorientierten Institution und jedes Unternehmens. Die Intention dabei ist, soziale Vielfalt in Organisationen als konstruktiv und erwünscht hervorzuheben und individuelle Unterschiede zwischen Menschen für den Unternehmenserfolg zu nutzen. Chancengleichheit soll verbessert und Diskriminierung von sozialen Minderheiten verhindert werden. Klassische Minderheiten in der Arbeitswelt sind seit jeher Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Behinderung und Frauen.
Diese Arbeit trägt dazu bei, Ursachen der ‚gläsernen Decke‘ aufzuspüren. Sie geht der Frage nach, welche Gründe dafür gefunden werden können, dass Frauen mit einem erschwerten Zugang zu Führungspositionen zu kämpfen haben. In einem ersten Schritt zeige ich den theoretischen Blickwinkel der Arbeit auf, indem ich die Arbeit anhand verschiedener Erklärungsansätze der Soziologie zu ungleichen Geschlechterverhältnissen verorte. Anschließend stelle ich zwei Ansätze zur Erklärung von stabilen Männerdomänen im Allgemeinen und zur Ausschließung von Personen im Speziellen in Organisationen vor. Die Annahmen der beiden Erklärungsansätze werden an den Ergebnissen einer empirischen Studie verdeutlicht und die Ursachen von Unterrepräsentanz von Frauen konkretisiert. Im abschließenden Schritt resümiere ich den Beitrag der vorgestellten Ansätze zur Aufdeckung und Begründung der ungleichen Geschlechterverhältnisse in Organisationen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zur vorliegenden Arbeit
- Theoretische Einordnung der Arbeit
- Theoretische Erklärungen zu Ursachen der,gläsernen Decke‘
- Begriffsklärung: Das Management als Männerbund
- Männerbünde als Rückzugsort
- Soziale Ähnlichkeit als Ausschlusskriterium in Männerbünden
- Rekrutierungspraxis von Führungskräften
- Vorstellung der Bezugsstudie
- Mechanismen der Ausschließung aus Männerbünden in der Praxis
- Informelle Auswahl
- Frauen als, die Anderen'
- Geschlechtsspezifische Leistungsbewertung
- Frauen als potentielle Mütter
- Weiblichkeit als Bedrohung
- Informelle Beziehungen als Karrierevorteil
- Die Konstruktion der Nicht-Passung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit widmet sich der Analyse der Ursachen für die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen, dem sogenannten „gläsernen Decke"-Phänomen. Sie untersucht, inwieweit ungleiche Geschlechterverhältnisse in Organisationen auch heute noch auf die Kategorie Geschlecht zurückzuführen sind.
- Theoretische Einordnung der Arbeit und Analyse von Erklärungsansätzen der Soziologie zu ungleichen Geschlechterverhältnissen
- Analyse von Männerbünden als Faktor für die Ausschließung von Frauen in Führungspositionen
- Untersuchung der Rekrutierungspraxis von Führungskräften und deren Einfluss auf die geschlechtsspezifische Unterrepräsentanz
- Bedeutung von informellen Netzwerken und Ausschlussprozessen in Männerbünden
- Relevanz der "gläsernen Decke" im Kontext des Diversity Managements
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problemstellung ein, indem sie die Diskrepanz zwischen den Zielen des Diversity Managements und der weiterhin bestehenden Unterrepräsentanz von Frauen in Führungsetagen beleuchtet.
Kapitel 2 ordnet die Arbeit theoretisch ein und stellt verschiedene Erklärungsansätze der Geschlechtersoziologie zur Diskussion, darunter der Differenzansatz und klassische Organisationstheorien.
Kapitel 3 beleuchtet die Theorie des Männerbundes und deren Relevanz für die Erklärung der ‚gläsernen Decke'. Es werden verschiedene Aspekte des Männerbundes erläutert, wie z.B. die Schwierigkeit des Zugangs, seine festgelegte Struktur und seine Funktion bei der Ausgrenzung von Frauen.
Kapitel 4 fokussiert sich auf die Rekrutierungspraxis von Führungskräften und deren Einfluss auf die geschlechtsspezifische Unterrepräsentanz. Es werden verschiedene Mechanismen der Ausschließung von Frauen analysiert, wie z.B. die informelle Auswahl und geschlechtsspezifische Leistungsbewertung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: gläserne Decke, Geschlechterverhältnisse, Männerbünde, Rekrutierungspraxis, Diversity Management, Führungspositionen, Organisationen, Soziologie, Gendered Organisation, Gleichstellungspolitik, Informelle Netzwerke, Ausschlussmechanismen, Frauen in Führungspositionen.
- Quote paper
- Ha Hie (Author), 2012, Ursachen der Unterrepräsentanz von Frauen in oberen Führungspositionen aus mikrotheoretischer Sicht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/282547