Das mittelalterliche Schweden lag durch seine geografische Lage in der Interessensphäre der beiden mächtigsten Handelsmächte des östlichen Ostseeraumes, Schweden und Novgorod. Dieser Einfluss zeigte sich besonders in der Ausbreitung christlichen Gedankengutes, welcher sowohl von Westen, als auch von Osten erfolgte. In Folge der Handelskontakte breiteten sich diese Impulse vor ca. 1000 Jahren zuerst auf friedlichem Wege aus. Doch schon bald unterschieden sich die beiden Zweige der christlichen Kirche immer schärfer voneinander, sodass Finnland zu einer Reibungsfläche wurde. Als Folge dessen wurden von 1150-1323 mehrere Kreuzzüge von schwedischer Seite aus unternommen. Diese sollten zur Festigung der schwedischen Macht und zur Verbreitung des westlichen Christentums dienen.
In der heutigen Geschichtsschreibung spricht man von drei schwedischen Kreuzzügen, welche im Laufe dieser Arbeit chronologisch abgehandelt werden sollen. Es soll dargestellt werden, wie diese verliefen, welche Resultate sich aus ihnen ergaben und welche Quellen in der heutigen Zeit zu diesen Ereignissen noch existieren.
Der zweite Teil dieser Arbeit soll das Augenmerk auf den Friedensvertrag von Nöteborg legen, welcher erstmals Grenzbestimmungen erlies. Mit diesem ersten schriftlichen Dokument zwischen Schweden und Novgorod endete jene Epoche, die als die Kreuzzugszeit in die Geschichte Finnlands eingegangen ist. Die Arbeit soll darstellen, warum es zu diesem Vertrag kam und wie er sich letztendlich auswirkte.
Die wissenschaftliche Darstellung wird anhand von ausgewählter Sekundärliteratur über die finnische und schwedische Geschichte des Mittelalters erstellt. Unter anderem wird Literatur von Matti Klinge, Ingrid Bohn, Eino Jutikkala oder auch William Sommer herangezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die drei schwedischen Kreuzzüge nach Finnland
- Der Erste Kreuzzug
- Der Zweite Kreuzzug
- Der Dritte Kreuzzug
- Der Kexholmkrieg
- Der Friedensvertrag von Nöteborg
- Bestimmungen des Vertrages
- Auswirkungen in der weiteren Geschichte
- Schlussteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die schwedischen Kreuzzüge nach Finnland im 12. und 13. Jahrhundert sowie den Friedensvertrag von Nöteborg, der diesen Konflikt beendete. Sie zielt darauf ab, den Verlauf der Kreuzzüge, ihre Resultate und die Bedeutung des Friedensvertrages für die Geschichte Finnlands und Schwedens zu beleuchten.
- Die Rolle des christlichen Glaubens und der Missionierung in der schwedischen Expansion
- Die militärischen Strategien und Taktiken der schwedischen Kreuzzüge
- Die Auswirkungen der Kreuzzüge auf die finnische Bevölkerung und die Herausbildung eines finnischen Nationalbewusstseins
- Die Bedeutung des Friedensvertrages von Nöteborg als Wendepunkt in der Beziehung zwischen Schweden und Novgorod
- Die Entstehung einer schriftlichen Geschichte Finnlands und die Bedeutung von Quellenforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die geografische Lage Finnlands und die Einflüsse von Schweden und Novgorod vor. Sie skizziert die historischen Hintergründe der Kreuzzüge und die wissenschaftliche Methodik der Arbeit. Das zweite Kapitel behandelt die drei schwedischen Kreuzzüge chronologisch. Der Erste Kreuzzug unter Erik IX. Jedvardsson im 12. Jahrhundert wird anhand der Erikslegende beleuchtet, während der Fokus des Zweiten Kreuzzuges auf der Eroberung des Tavastlands liegt. Das dritte Kapitel beleuchtet den Kexholmkrieg, einen wichtigen Konflikt im Vorfeld des Friedensvertrages. Der vierte Teil analysiert den Friedensvertrag von Nöteborg und seine Bestimmungen, insbesondere die Festlegung von Grenzen und die Auswirkungen auf die weitere Geschichte Finnlands und Schwedens.
Schlüsselwörter
Schwedische Kreuzzüge, Finnland, Novgorod, Erik IX. Jedvardsson, Bischof Henrik, Tavastland, Kexholmkrieg, Friedensvertrag von Nöteborg, christliche Missionierung, Quellenforschung, finnische Geschichte, schwedische Geschichte.
- Citation du texte
- Felix B. (Auteur), 2011, Schwedens Kreuzzüge nach Finnland und der Friede von Nöteborg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/282589