Die Benachteiligung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund bezüglich der Bildungsbeteiligung ist seit PISA-2000 allseits bekannt. Die Analysen zeigten, „…dass die relative Chance, im Alter von 15 Jahren ein Gymnasium statt eine Hauptschule zu besuchen, für Jugendliche mit im Ausland geborenen Eltern zum Erhebungszeitpunkt um mehr als das Vierfache geringer war als für Gleichaltrige aus Familien ohne Migrationsgeschichte“. Auch wenn tendenziell eine Verringerung der Disparitäten zu erkennen ist, so bestehen weiterhin erhebliche Unterschiede zwischen Schülern und Schülerinnen ohne beziehungsweise mit Migrationshintergrund, die es zu untersuchen gilt, um Hinweise auf Ursachen zu erhalten und gegebenenfalls Lösungsansätze entwickeln zu können. Schließlich ist die momentane Situation in Deutschland auch hinsichtlich des demografischen Wandels prekär, denn „Im rohstoffarmen Deutschland wird Nachwuchs also zu einer weiteren knappen Ressource. Darum ist es ein umso schwerwiegenderer Verlust, wenn junge Menschen im deutschen Bildungssystem straucheln und scheitern“. Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf die Analysen von Müller & Stanat (2006) zur Situation von Zuwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion und aus der Türkei.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Zusammenfassung der Analysen von Müller und Stanat.
- 2.1 Erklärungsansätze für Unterschiede im schulischen Erfolg von in Deutschland lebenden Migrantengruppen
- 2.1 Datengrundlage und Instrumentierung
- 2.2 Bildungsbeteiligung und relative Bildungschancen von Jugendlichen aus der ehemaligen Sowjetunion und Jugendlichen aus der Türkei
- 2.3 Lebensbedingungen von Jugendlichen aus der ehemaligen Sowjetunion und Jugendlichen mit türkischer Herkunft
- 2.4 Einfluss der Lebensbedingungen auf die Lesekompetenz
- 3 Beurteilung der Studie
- 4 Einordnung in den Kontext des Seminars.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Studie von Müller und Stanat (2006) untersucht die Bildungsbeteiligung und Lesekompetenz von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, insbesondere aus der ehemaligen Sowjetunion und der Türkei, in Deutschland. Die Studie zielt darauf ab, die Ursachen für die beobachteten Unterschiede im schulischen Erfolg zwischen diesen Gruppen und deutschen Schülern und Schülerinnen zu erforschen.
- Bildungsbeteiligung und relative Bildungschancen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund
- Einfluss von Lebensbedingungen auf die Lesekompetenz
- Heterogenität von Migrantengruppen in Bezug auf Leistungsnachteile
- Bedeutung von kulturellem Kapital und assimilativen Tendenzen
- Zusammenhang zwischen Zuwanderungsalter und Lesekompetenz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Bildungsbenachteiligung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Deutschland dar und führt in das Thema der Studie ein. Kapitel 2 fasst die Ergebnisse der Analysen von Müller und Stanat zusammen, indem es verschiedene Erklärungsansätze für die Unterschiede im schulischen Erfolg von Migrantengruppen beleuchtet. Es werden die Datengrundlage und die Instrumentierung der Studie erläutert, sowie die Bildungsbeteiligung und die relativen Bildungschancen von Jugendlichen aus der ehemaligen Sowjetunion und der Türkei im Vergleich zu deutschen Schülern und Schülerinnen untersucht. Weiterhin werden die Lebensbedingungen dieser Migrantengruppen analysiert und der Einfluss der Lebensbedingungen auf die Lesekompetenz beleuchtet. Kapitel 3 enthält eine Beurteilung der Studie, während Kapitel 4 die Einordnung in den Kontext des Seminars behandelt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Studie sind Bildungsbenachteiligung, Migrationshintergrund, Bildungsbeteiligung, Lesekompetenz, Lebensbedingungen, kulturelles Kapital, Assimilation, Zuwanderungsalter und Heterogenität von Migrantengruppen. Die Studie untersucht, wie diese Faktoren zusammenhängen und welche Auswirkungen sie auf den schulischen Erfolg von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Deutschland haben.
- Citar trabajo
- Joy Baruna (Autor), 2014, Der schulische Erfolg von Schülern mit Migrationshintergrund und die Situation von Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion und der Türkei, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/282659