Das UNESCO-Welterbe. Chancen und Risiken für die Vulkanregion Kamtschatka und den Nationalpark Kluchevskoy


Seminar Paper, 2014

14 Pages, Grade: 2,0


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Inhaltsverzeichnis

1. Das Land aus Feuer und Eis

2. Premiumsiegel „UNESCO Welterbe“

3. Vulkanregion Kamtschatka mit dem Naturpark Kluchevskoy

4. Chancen und Risiken des Welterbetitels
4.1 Chancen und Vorteile
4.2 Risiken, Konflikte und Verpflichtungen
4.3 Chancen und Risiken für das Weltnaturerbe „Vulkanregion Kamtschatka“

5. Ausblick und Fazit

Literatur

Erklärung

1. Das Land aus Feuer und Eis

„Das jüngste Naturschauspiel auf Kamtschatka, der Ausbruch des Vulkans Plosky Tolbatschik im November 2012, lenkt die Blicke der Öffentlichkeit auf den spektaku- lären Vulkanismus und die geologischen Besonderheiten der langgestreckten russ i- schen Halbinsel, die als ein Ausläufer Sibiriens in südlicher Richtung ins Meer ver- läuft und ihre mythisch anmutende Benennung als ‘das Land aus Feuer und Eis’ a b- solut verdient[..]“ (www.globalisierung-fakten.de)

Kaum jemand kennt dieses Stück Land, das für Europäer am anderen Ende der Welt liegt und bisher in den Medien wenig präsent war. Das liegt auch daran, dass Kamt- schatka als strategisch guter Punkt bis 1990 ca. 50 Jahre lang militärisches Sperrge- biet war. Was man auf dieser Halbinsel aber, die nicht wesentlich größer ist als Deutschland, alles entdecken kann, fasziniert nicht nur Geographen. Das Nebenei- nander von aktiven Vulkanen, wasserspeienden Geysiren, indigenen Völkern und vom Aussterben bedrohten Tieren und Pflanzen ist fast einzigartig auf dieser Welt. Genau wegen dieser Einzigartigkeit, dieser Unversehrtheit und Echtheit ist dieses Gebiet von der UNESCO als Naturerbe in die Welterbeliste aufgenommen worden. Dass dieser Titel für eine solche Region wie Kamtschatka neben Vorteilen auch viele Nachteile hat, wird in dieser Arbeit genauer erläutert. Die Vulkanregion Kamtschatka wird genauer vorgestellt, nachdem die Arbeit der UNESCO und der Inhalt der Wel- terbekonvention erläutert wurden. Im Anschluss daran werden Chancen und Risiken des Welterbetitels zuerst allgemein dargestellt, später dann auf das Weltnaturerbe am Beispiel Kamtschatka zugeschnitten.

2. Premiumsiegel „UNESCO Welterbe“

W eltweit gibt es 1007 solcher Stätten, die das einzigartige Erbe der Welt für die Menschheit zugänglich machen. Egal welches der 161 Länder man besucht, überall dort kann man eines dieser bedeutenden Stätten besichtigen. In 779 Fällen sind das Stätten bzw. Denkmäler, die das kulturelle Erbe unserer Menschheit darstellen und bis heute weitertragen. Im Gegensatz dazu gibt es weitere 197 sogenannte Natur- denkmäler - einzigartige Landschaften, die jeden Besucher sofort in seinen Bann ziehen und für uns noch heute von so großer Bedeutung sind, dass sie sich diesen

Titel verdient haben. Außerdem gibt es noch 31 Stätten, die Kultur und Natur auf so beeindruckende Weise verbinden, dass auch diese den Titel „UNESCO Welterbe“ erhalten haben. (vgl. www.unesco.de)

Übergreifende Kriterien, die darüber entscheiden, ob eine Stätte oder ein Gebiet UNESCO Welterbe wird, sind die Einzigartigkeit, die Authentizität (Echtheit) und die Integrität (Unversehrtheit) des Erbes. Darunter stehen noch zehn weitere Kriterien, von denen mindestens eines erfüllt werden muss, um den Titel zu erhalten. (vgl. www.unesco.de)

"Das Komitee betrachtet ein Gut als von außergewöhnlichem universellem Wert, wenn das Gut einem oder mehreren der folgenden Kriterien entspricht. Angemeldete Güter sollten daher:

(i) ein Meisterwerk der menschlichen Schöpferkraft darstellen;
(ii) für einen Zeit- oder in einem Kulturgebiet der Erde einen bedeutenden Schnittpunkt menschlicher Werte in Bezug auf Entwicklung der Architektur oder Technik, der Großplastik, des Städtebaus oder der Landschaftsgestaltung aufzeigen;
(iii) ein einzigartiges oder zumindest außergewöhnliches Zeugnis von einer kulturellen Tradition oder einer bestehenden oder untergegangenen Kultur darstellen;
(iv) ein hervorragendes Beispiel eines Typus von Gebäuden, architektonischen oder technologischen Ensembles oder Landschaften darstellen, die einen oder mehrere bedeutsame Abschnitte der Menschheits-Geschichte versinnbildlichen;
(v) ein hervorragendes Beispiel einer überlieferten menschlichen Siedlungsform, B o- den- oder Meeresnutzung darstellen, die für eine oder mehrere bestimmte Kulturen typisch ist, oder der Wechselwirkung zwischen Mensch und Umwelt, insbesondere, wenn diese unter dem Druck unaufhaltsamen Wandels vom Untergang bedroht wird;
(vi) in unmittelbarer oder erkennbarer Weise mit Ereignissen oder überlieferten Lebensformen, mit Ideen oder Glaubensbekenntnissen oder mit künstlerischen oder literarischen Werken von außergewöhnlicher universeller Bedeutung verknüpft sein. (Das Komitee ist der Ansicht, dass dieses Kriterium in der Regel nur in Verbindung mit einem weiteren Kriterium angewandt werden sollte);
(vii) überragende Naturerscheinungen oder Gebiete von außergewöhnlicher Naturschönheit und ästhetischer Bedeutung aufweisen;
(viii) außergewöhnliche Beispiele der Hauptstufen der Erdgeschichte darstellen, ein- schließlich der Entwicklung des Lebens, wesentlicher im Gang befindlicher geologischer Prozesse bei der Entwicklung von Landschaftsformen oder wesentlicher geomorphologischer oder physiographischer Merkmale;
(ix) außergewöhnliche Beispiele bedeutender im Gang befindlicher ökologischer und biologischer Prozesse in der Evolution und Entwicklung von Land-, Süßwasser-, Küs- ten- und Meeres-Ökosystemen sowie Pflanzen- und Tiergemeinschaften darstellen;
(x) die für die In-situ-Erhaltung der biologischen Vielfalt bedeutendsten und typischs- ten Lebensräume enthalten, einschließlich solcher, die bedrohte Arten enthalten, welche aus wissenschaftlichen Gründen oder ihrer Erhaltung wegen von außerge- wöhnlichem universellem Wert sind." (http://unesco.de/348.html)

Wird mindestens eines der zehn Kriterien erfüllt, kann ein Antrag auf Verleihung des Titels gestellt werden. „Anträge können nur vom Vertragsstaat selbst eingereicht werden, der mit der Antragsstellung auch die Verantwortung für den Erhalt der Stätte übernimmt.“ (http://www.unesco.de/welterbe-aufnahmeverfahren.html)

Mit der Anerkennung als Welterbe sind zunächst keine finanziellen Zuwendungen durch die UNESCO selbst verbunden, d.h. die Vertragsstaaten sind zu einer selbstständigen Finanzierung verpflichtet. Allerdings sind in vielen Ländern, wie auch in Deutschland, der Schutz und die Pflege des Erbes Ländersachen, welche demnach für die finanzielle Unterstützung zuständig sind. Folgende Grafik zeigt auf, in welcher Höhe Fördermittel für bestimmte Stätten beantragt wurden.

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Details

Title
Das UNESCO-Welterbe. Chancen und Risiken für die Vulkanregion Kamtschatka und den Nationalpark Kluchevskoy
College
Catholic University Eichstätt-Ingolstadt
Grade
2,0
Author
Year
2014
Pages
14
Catalog Number
V282901
ISBN (eBook)
9783656824053
ISBN (Book)
9783656824060
File size
831 KB
Language
German
Keywords
unesco-welterbe, chancen, risiken, vulkanregion, kamtschatka, nationalpark, kluchevskoy
Quote paper
Ramona Kraus (Author), 2014, Das UNESCO-Welterbe. Chancen und Risiken für die Vulkanregion Kamtschatka und den Nationalpark Kluchevskoy, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/282901

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