Bereits in den siebziger Jahren des vorherigen Jahrhunderts veröffentlichte der amerikanische Kulturanthropologe Clifford Geertz sein Buch The Interpretation of Cultures: Selected Essays, 1973. Der Erfolg des Buches blieb nicht lange unbemerkt, so dass 1983 eine deutsche Übersetzung, unter dem Titel Dichte Beschreibung. Beiträge zum Verstehen kultureller Systeme, auf dem Buchmarkt erschien. Im 21. Jahrhundert gerierten, u.a. dieses Buch und weitere Essays, wie beispielsweise Kulturbegriff und Menschenbild, 1966, erneut in das wissenschaftliche Interesse. Die wissenschaftliche Lehre behandelt demnach auch heute noch, in verschiedenen Disziplinen, die Nachlässe Clifford Geertz (*1926-2006†).
Als ein aktuelles Beispiel erweist sich der Master-Studiengang Angewandte Medien- und Kulturwissenschaft (Hochschule Merseburg). Im Seminar Kultursysteme verstehen. Kulturhermeneutische Forschungsarbeit steht Clifford Geertz und dessen Betrachtungs-weise des Kulturbegriffs, als auch des Menschenbilds im Fokus des gemeinsamen Diskurses. Dies stellt auch gleichzeitig den thematischen Anlass der vorliegenden Arbeit dar: am praktischen Beispiel des Kulturphänomens «Fasten» in Deutschland, basierend auf einer kulturhermeneutischen Untersuchung nach Geertz wird eine Annäherung an die Komplexität des Themengebiets aufgezeigt. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf die Klärung der Fragen: Was sind die Gründe Konfessionsloser, in Deutschland, zu fasten? und Welche Sinn- und Bedeutungsmuster (Symbole und diesbezügliche Bedeutungen) werden erkennbar?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Kulturbegriff nach Geertz
- 3. Menschenbild nach Geertz
- 4. Kulturhermeneutische Untersuchung nach Geertz, am Beispiel des Kulturphänomens <
>> in Deutschland - 4.1. Ursprünge der Fastenzeit in Deutschland
- 4.2. Kultursystem Fasten verstehen
- 4.3. Kulturphänomen «Fasten», bzgl. Konfessionslosen
- 5. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Forschungsarbeit befasst sich mit dem Kulturphänomen "Fasten" in Deutschland und untersucht dessen Bedeutung anhand der kulturhermeneutischen Methodik von Clifford Geertz. Sie setzt sich zum Ziel, die Gründe für das Fasten bei Konfessionslosen in Deutschland zu erforschen und die dahinterstehenden Sinn- und Bedeutungsmuster zu beleuchten.
- Kulturbegriff nach Geertz und seine semiotische Betrachtungsweise
- Menschenbild nach Geertz und die Bedeutung von Kultur für das menschliche Leben
- Ursprünge der Fastenzeit in Deutschland und die Entwicklung des Kultursystems "Fasten"
- Sinn- und Bedeutungsmuster des Fastens bei Konfessionslosen in Deutschland
- Die "dichte Beschreibung" als Methode zur Rekonstruktion von Sinn- und Bedeutungsmustern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in den Kulturbegriff nach Clifford Geertz, der Kultur als ein System gemeinsamer Symbole betrachtet, mit dem Menschen ihre Erfahrungen strukturieren. Das zweite Kapitel widmet sich dem Menschenbild nach Geertz, das die enge Verbindung von Kultur und menschlichem Sozialleben betont. Anschließend wird im dritten Kapitel die kulturhermeneutische Untersuchung des Fastens als Kultursystem in Deutschland durchgeführt. Dabei werden die Ursprünge der Fastenzeit beleuchtet, das Kultursystem "Fasten" in seiner Vielschichtigkeit analysiert und das Kulturphänomen "Fasten" im Hinblick auf Konfessionslose betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen des Kulturbegriffs nach Clifford Geertz, der "dichten Beschreibung", dem Menschenbild, den Ursprüngen der Fastenzeit in Deutschland, dem Kultursystem "Fasten", den Sinn- und Bedeutungsmustern des Fastens bei Konfessionslosen und der Interpretation von kulturellen Symbolen.
- Arbeit zitieren
- Kultur- und Medienpädagoge, B.A. Jana Immisch (Autor:in), 2014, Kulturhermeneutische Forschungsarbeit am Kulturphänomen Fasten in Deutschland nach Clifford Geertz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/283061