Im Herbst 2011 trat erstmals die Bewegung Occupy Wall Street, wie der Name besagt, durch die Besetzung der New Yorker Wall Street in Erscheinung. Mittlerweile haben sich zahlreiche Menschen rund um den Globus der Occupy-Bewegung angeschlossen und protestieren gegen soziale Ungerechtigkeit und Perspektivlosigkeit.
Angesichts der Heterogenität dieser breiten Bewegung kann kaum von einer einheitlichen Position ihrer AnhängerInnen gesprochen werden. Dennoch lassen sich einige Grundzüge der Kritik ausmachen, die immer wieder in Äußerungen von Occupy-AktivistInnen auftauchen. In dieser Arbeit möchte ich einige dieser Inhalte anhand von Karl Marx' ökonomischen Untersuchungen und denen marxistischer Theoretiker kritisch beleuchten.
Dazu werde ich zunächst kurz auf die Entstehung und Verbreitung der Bewegung sowie auf die beteiligten Protagonist*innen eingehen und anschließend die Inhalte skizzieren, auf die ich mich im Folgenden bei der Analyse beziehen werde. Darauf folgt deren Untersuchung anhand einiger Analysen Marxens und marxistischer Theoretiker. Schließlich wird in einem Fazit reflektiert, welchen Beitrag die Auseinandersetzung der Bewegung mit der marxschen Analyse des Kapitals zu ihrer politischen Theorie und Praxis leisten könnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Occupy-Bewegung
- „Und dann passierte es, in den USA“ – Zur Genese der Occupy-Bewegung
- Generation Krise – Die Protestierenden und ihre Motive
- „99 Prozent“ gegen „Bankster“ und Korruption – Inhalte der Occupy-Bewegung
- Occupy-Kritik im Lichte marx(isti)scher Analysen
- Selbstschöpferische Zinsquelle? – Funktionsweise und Wirkung des Finanzkapitals
- Vom 'schaffenden' und 'raffenden' Kapital – Die Trennung von Zirkulaions- und Produktionssphäre
- 'Die Beschränkung der Macht auf einige Wenige' – Suche nach zentrale Akteuren
- Die Bank als industrieller Kapitalist – Der Mythos von der Macht der Banken
- Das '1%' – Zur antisemitischen Struktur der Personifizierung des Finanzkapitals
- Konkret vs. abstrakt – Die Grenze der Kritik
- Von 'Umfairteilen' und bürgerlicher Demokratie – Zur Notwendigkeit eines radikalen Antikapitalismus
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Occupy-Bewegung im Lichte marx(isti)scher Kritik. Sie untersucht die Inhalte und Motive der Bewegung und analysiert diese anhand von Karl Marx' ökonomischen Untersuchungen und denen marxistischer Theoretiker. Dabei wird die Entstehung und Verbreitung der Bewegung, die beteiligten Protagonisten und die zentralen Kritikpunkte der Occupy-Bewegung beleuchtet.
- Die Genese und Verbreitung der Occupy-Bewegung
- Die Motive und Inhalte der Protestierenden
- Die Kritik der Occupy-Bewegung an der Finanzwirtschaft
- Die marxistische Analyse des Kapitals im Kontext der Occupy-Bewegung
- Der Beitrag der marxschen Analyse zur politischen Theorie und Praxis der Occupy-Bewegung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Entstehung und Verbreitung der Occupy-Bewegung sowie über die zentralen Kritikpunkte der Bewegung. Im zweiten Kapitel wird die Occupy-Bewegung näher beleuchtet, wobei insbesondere die Entstehung der Bewegung, die Protestierenden und ihre Motive sowie die wichtigsten Inhalte der Bewegung untersucht werden.
Das dritte Kapitel widmet sich der Kritik der Occupy-Bewegung im Lichte marx(isti)scher Analysen. Es wird die Funktionsweise und Wirkung des Finanzkapitals, die Trennung von Zirkulations- und Produktionssphäre, sowie die Suche nach zentralen Akteuren der Kritik beleuchtet.
Schlüsselwörter
Occupy-Bewegung, Marxismus, Finanzkapital, Kapitalismuskritik, soziale Ungleichheit, Demokratie, Basisdemokratie, „99 Prozent“, „1 Prozent“, Korruption, Finanzkrise, antisemitische Strukturen, Zirkulation, Produktion.
- Quote paper
- Janina Marte (Author), 2012, Inhalte der Occupy-Bewegung im Lichte marx(isti)scher Kritik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/283113