Die Schaffung des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) für eine kohärente Außen- und Sicherheitspolitik in der Europäischen Union ist eine Gelegenheit, die sich nur einmal in jeder Genration bietet. So bewertet es zumindest Catherine Ashton, die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik (Im Folgenden Hohe Vertreterin).
Ein Statement, das den Stellenwert und die politischen Erwartungen an das Projekt beschreibt. Gut zweieinhalb Jahre nach der Inbetriebnahme ist die Zwischenbilanz jedoch ernüchternd. Die bisherige Entwicklung des Dienstes ist geprägt von inneren Streitigkeiten und Blockade. Die Mitgliedsländer sind hauptsächlich damit beschäftigt ihre nationalen Interessen abzusichern und zu verteidigen. Viele Fragen sind noch offen. Warum ist es der Europäischen Union (EU) mit dem Inkrafttreten des Lissabonvertrages nicht gelungen einen starken Dienst zu schaffen, der sie auf internationaler Ebene mit einer kohärenten Stimme vertreten kann? Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um den EAD zu einem funktionierenden Gebilde innerhalb der EU aufzubauen und wer sind die Akteure, die an einem solchen Prozess zu beteiligen sind? Diesen Fragen und Problemstellungen werde ich im folgenden nachgehen. Nach einer theoretischen Einführung in das Thema werde ich einen Blick auf die Entstehungsphase und rechtliche Grundlagen des EAD werfen. Anschließend wird untersucht, wo der Dienst innerhalb der Europäischen Union strukturell zu verorten ist.
Daraufhin folgt ein kurzer Überblick, wem Führungspositionen innerhalb des Dienstes zustehen und welche Schlüsse daraus gezogen werden können. Zu guter letzt möchte ich Möglichkeiten aufzeigen, wie es in Zukunft gelingen kann, den EAD als starke Institution zu etablieren, die unabhängig von vereinzelten Akteuren die Interessen Europas in der Welt vertreten kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Ansatz
- Neoliberaler Institutionalismus
- Supranationalität versus intergouvernementale Zusammenarbeit
- Der Europäische Auswärtige Dienst
- Rechtliche Grundlage
- Entstehung
- Struktur innerhalb der EU
- Wege zu einem starken Europäischen Auswärtigen Dienst
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Entstehung und Entwicklung des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) im Kontext des Neoliberalen Institutionalismus. Sie untersucht, inwieweit der EAD als Instrument zur Förderung einer kohärenten Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union (EU) dient und welche Herausforderungen sich aus der Balance zwischen nationalen Interessen und supranationaler Zusammenarbeit ergeben.
- Analyse des EAD im Lichte des Neoliberalen Institutionalismus
- Bewertung der Effektivität des EAD in Bezug auf die Förderung einer kohärenten Außen- und Sicherheitspolitik
- Untersuchung der Rolle nationaler Interessen und ihrer Auswirkungen auf die Funktionsweise des EAD
- Identifizierung von Herausforderungen und Potenzialen für die Stärkung des EAD
- Entwicklung von Reformvorschlägen zur Verbesserung der Effizienz und Kohärenz des EAD
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit vor. Sie beleuchtet die Bedeutung des EAD für die EU und die Herausforderungen, die sich aus der bisherigen Entwicklung ergeben.
Das Kapitel „Theoretischer Ansatz“ führt in die Theorie des Neoliberalen Institutionalismus ein. Es werden die zentralen Annahmen der Theorie erläutert und ihre Relevanz für die Analyse des EAD hervorgehoben.
Das Kapitel „Der Europäische Auswärtige Dienst“ befasst sich mit der Entstehung, den rechtlichen Grundlagen und der Struktur des EAD innerhalb der EU. Es werden die wichtigsten Akteure und ihre Interessen im Kontext des EAD vorgestellt.
Das Kapitel „Wege zu einem starken Europäischen Auswärtigen Dienst“ analysiert die Herausforderungen, die sich für die Stärkung des EAD stellen. Es werden verschiedene Reformvorschläge diskutiert, die auf eine Verbesserung der Effizienz und Kohärenz des Dienstes abzielen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Europäischen Auswärtigen Dienst (EAD), die Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union (EU), den Neoliberalen Institutionalismus, nationale Interessen, supranationale Zusammenarbeit, Reformvorschläge und die Effektivität des EAD.
- Arbeit zitieren
- Benedikt Simon Feld (Autor:in), 2013, Der Europäische Auswärtige Dienst als Spielball nationaler Interessen. Reformvorschläge im Spiegel des Neoliberalen Institutionalismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/283124