„Corporate Governance“ ist ein in der jüngsten Zeit immer noch viel diskutiertes Thema. Bekannt wurde der Begriff nicht zuletzt durch Fälle internationaler und nationaler Wirtschaftskriminalität mit großen, teilweise die Unternehmensexistenz gefährdenden Ausmaßen. Die Auswirkungen von Corporate-Governance-Verstößen können eine Vielzahl von externen und internen Unternehmensbeteiligten wie Anleger, Arbeitnehmer sowie Unternehmensführungen und Aufsichtsräte treffen.
Corporate-Governance-Verstöße können, neben Auswirkungen auf die allgemeine wirtschaftliche Situation und den Wert des jeweiligen Unternehmens, ebenfalls Einfluss auf Branchen oder Entwicklungen an den Weltbörsen nehmen.
Verstärkt wird die Gefahr von Corporate-Governance-Verstößen durch die zunehmende Komplexität von Produkten, die Verkürzung von Produktlebenszyklen sowie durch die Verflechtung und Internationalisierung von Märkten und die Globalisierung, welche die Konkurrenzsituation für die Unternehmen auf nationalen und internationalen Märkten erhöht. Hinzu treten die Verkürzung von Reaktionszeiten sowie die hieraus resultierende Notwendigkeit zu einer vorausschauenden Planung und Risikoabschätzung, welche eine entsprechende Governance-Organisation unter Mitwirkung der Internen Revision immer bedeutender machen und in den nächsten Jahren noch verstärkter machen werden: Sicherungs- und Kontrollinstanzen bedürfen demensprechend der Implementierung und ständigen Weiterentwickelung, um Verstöße zu vermeiden oder zumindest zeitnah aufzudecken. Grundlage für ein derartiges Governance-/Überwachungssystem bilden einerseits gesetzliche Vorgaben, wie auf internationaler Ebene der Sarbanes-Oxley Act (SOX) aus dem Jahre 2002, welcher zum Ziel hatte, die Verlässlichkeit der Finanzberichterstattung zu erhöhen und die Corporate Governance von Unternehmen, die an der Securities and Exchange Comission (SEC) registrierungspflichtig und somit an den US-Börsen gelistet waren, zu verbessern. Darüber hinaus wurden auf europäischer und nationaler Ebene in den letzten Jahren diverse Gesetzesvorlagen umgesetzt und verabschiedet, um das rechtliche Rahmenwerk der Corporate Governance in Hinblick auf Anlegerschutz, die Vermeidung der Veruntreuung von Unternehmenswerten und zur Positionierung der im Unternehmen angesiedelten Kontrollinstanzen zu stärken. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung und Thematik
- Aufbau und Ziel der Arbeit
- Interne Revision und Internes Kontrollsystem (IKS)
- Definition und Ziele der Internen Revision
- Aufgaben und Prozesse der Internen Revision
- Aufgaben der Internen Revision
- Prüfungsprozess der Internen Revision
- Regulatorische Rahmenbedingungen der Internen Revision
- Grundlagen der regulatorischen Rahmenbedingungen
- Nationale gesetzliche Regelungen
- Berufsständische Standards des IIA und des DIIR
- Organisatorische Einbindung der Revision
- Grundlagen der organisatorischen Einbindung
- Business-Judgement-Rule und Neubürger-Urteil
- Internes Kontrollsystem (IKS)
- Sarbanes-Oxley Act und COSO-Kontrollrahmen
- Grundlagen eines Internen Kontrollsystems
- Fazit: Interne Revision und Internes Kontrollsystem (IKS)
- Corporate Governance
- Definition und Ziele der Corporate Governance
- Regulatorische Rahmenbedingungen
- Grundlagen regulatorischer Rahmenbedingungen
- Nationale gesetzliche Regelungen
- Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK) und Corporate Governance Grundsätze der OECD
- Fazit: Corporate Governance
- Einbindung der Revisionsfunktion in ein Corporate-Governance-System
- Problemstellung - Einbeziehung der Internen Revision in ein CG-System
- Corporate Governance System
- Das Verwaltungssystem der deutschen Aktiengesellschaft
- Kritik und Konflikte in Bezug auf die Revisionsfunktion
- Modelle zur Einbindung der Internen Revision in ein Corporate Governance System
- Enterprise Risk Management (ERM)-Ansatz
- Zusammenarbeitsmodell und Three-Lines-of-Defense-Modell
- Ergänzende Gedankenansätze des COSO-Diskussionspapiers
- Fazit: Einbindung der Revisionsfunktion in ein Corporate-Governance-System
- Zusammenfassung und Ausblick
- Definition und Bedeutung der Internen Revision und des Internen Kontrollsystems (IKS)
- Relevante regulatorische Rahmenbedingungen für Interne Revision und Corporate Governance
- Modelle zur Einbindung der Internen Revision in ein Corporate-Governance-System
- Herausforderungen und Chancen der Einbindung der Internen Revision in ein Corporate-Governance-System
- Entwicklung von Empfehlungen für die Gestaltung der Internen Revision und des IKS im Kontext von Corporate Governance
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Master-Thesis befasst sich mit den Anforderungen an die Gestaltung der Internen Revision und des Internen Kontrollsystems (IKS) in einer Unternehmung, um die Anforderungen der Corporate Governance zu erfüllen. Die Arbeit untersucht die Zusammenhänge zwischen diesen drei Bereichen und analysiert die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Einbindung der Internen Revision in ein Corporate-Governance-System ergeben.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 befasst sich mit der Internen Revision und dem Internen Kontrollsystem (IKS). Es werden Definitionen, Aufgaben, Prozesse und regulatorische Rahmenbedingungen der Internen Revision sowie die Grundlagen und Komponenten eines IKS erläutert. Kapitel 3 widmet sich dem Thema Corporate Governance. Es werden die Definition, Ziele und regulatorischen Rahmenbedingungen von Corporate Governance dargestellt. Kapitel 4 analysiert die Einbindung der Internen Revision in ein Corporate-Governance-System. Es werden verschiedene Modelle zur Einbindung der Internen Revision in ein Corporate-Governance-System vorgestellt und diskutiert. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und einem Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Interne Revision, Internes Kontrollsystem (IKS), Corporate Governance, Enterprise Risk Management (ERM), Three-Lines-of-Defense-Modell, Sarbanes-Oxley Act, COSO-Kontrollrahmen, Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK), Aktiengesellschaft, Revisionsfunktion, Risikomanagement, Compliance.
- Arbeit zitieren
- Andreas H. Hamacher (Autor:in), 2014, Anforderungen an die Gestaltung der Internen Revision und des Internen Kontrollsystems (IKS) in einer Unternehmung zur Erfüllung der Corporate Governance Erfordernisse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/283176