Im Zuge der aktuellen europaweiten Krise der Finanzmärkte und instabilen Lage der Eurozone stellt sich mehr den je die Frage einer Realisierung bzw. Standardisierung der Sozialpolitik auf europäischer Ebene. Die EU versucht bereits seit geraumer Zeit mehr Kompetenz im Bereich der Sozialpolitik zu gewinnen und einen Mindeststandard an sozialer Sicherung für die Eurozonen Mitglieder zu schaffen. Diese Bestrebungen sind jedoch nicht ohne weiteres umzusetzen, was bereits durch die Aufgliederung in verschiedene Wohlfahrtsstaatliche Systeme klar wird. Auch Faktoren wie die der Finanzierungssysteme sowie der unzureichenden Kompetenzklarheit auf europäischer Ebene spielen hier eine entscheidende Rolle. Es stellt sich somit die Frage inwiefern die Möglichkeit einer erfolgreichen Implementierung eines europäischen Sozialstaates in nicht all zu ferner Zukunft besteht bzw. realisierbar wäre.
Es gilt in dieser Arbeit zu prüfen inwiefern eine Realisierung eines europäischen Sozialmodells bzw. standardisierten Wohlfahrtsstaates unter zu Hilfenahme von Andersens wohlfahrtsstaatlichen Modellen möglich ist und welche Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen. Dies wird an den Beispielen des konservativen Wohlfahrtstaates im Bezug auf Deutschland und des sozialdemokratischen Staates im Bezug auf Dänemark, unter dem Fokus der möglichen Finanzierbarkeit geprüft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wohlfahrtsstaaten
- Wohlfahrtsstaaten als theoretisches Konstrukt
- Der Wohlfahrtsstaat als liberales Modell
- Der Wohlfahrtsstaat als konservatives Modell
- Der Wohlfahrtsstaat als sozialdemokratisches Modell
- Finanzierung des Wohlfahrtsstaates
- Das Beveridge-System
- Das Bismarck-System
- Finanzierungssysteme im Modell des Wohlfahrtsstaates
- Schlussfolgerung und Bedeutung für die EU
- Die EU als sozialpolitischer Akteur
- Ein Wohlfahrtsstaatliches Modell für Europa
- Das konservative Modell am Beispiel Deutschlands
- Das sozialdemokratische Modell am Beispiel Dänemarks
- Schlussfolgerung für die einen einheitlichen EU Wohlfahrtsstaat
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage der Realisierbarkeit eines Gesamteuropäischen Wohlfahrtsstaates. Sie analysiert die verschiedenen Wohlfahrtsstaatlichen Modelle und untersucht, ob und wie ein einheitliches System in der Europäischen Union implementiert werden könnte. Dabei werden die Finanzierungssysteme, die Kompetenzverteilung und die verschiedenen Wohlfahrtsstaatlichen Modelle im Detail betrachtet.
- Analyse der verschiedenen Wohlfahrtsstaatlichen Modelle (liberales, konservatives, sozialdemokratisches)
- Bewertung der Realisierbarkeit eines Gesamteuropäischen Wohlfahrtsstaates
- Untersuchung der Finanzierungsmöglichkeiten und -herausforderungen
- Bedeutung der Kompetenzverteilung in der EU für die Sozialpolitik
- Analyse der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Implementierung eines einheitlichen Sozialmodells
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Gesamteuropäischen Wohlfahrtsstaates ein und stellt die Relevanz der Frage nach der Realisierbarkeit in der aktuellen europäischen Situation dar. Kapitel 2 beleuchtet die verschiedenen Wohlfahrtsstaatlichen Modelle und deren theoretische Grundlagen. Es werden die drei Haupttypen (liberales, konservatives, sozialdemokratisches) vorgestellt und ihre jeweiligen Merkmale und Unterschiede erläutert. Zudem werden die Finanzierungssysteme des Wohlfahrtsstaates, wie das Beveridge- und das Bismarck-System, näher betrachtet. Kapitel 3 analysiert die Rolle der EU als sozialpolitischer Akteur und untersucht die bisherigen Bestrebungen der EU, die Sozialpolitik zu harmonisieren. Kapitel 4 widmet sich der Frage, ob und wie ein einheitliches Wohlfahrtsstaatliches Modell für Europa realisierbar wäre. Es werden die konservativen und sozialdemokratischen Modelle am Beispiel Deutschlands und Dänemarks untersucht und deren Vor- und Nachteile im Hinblick auf die Implementierung in der EU diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Wohlfahrtsstaat, die Europäische Union, Sozialpolitik, Reformen, Wandel, Konsequenzen, Realisierbarkeit, Finanzierung, Kompetenzverteilung, liberales Modell, konservatives Modell, sozialdemokratisches Modell, Deutschland, Dänemark, Beveridge-System, Bismarck-System.
- Arbeit zitieren
- Lars Zimmermann (Autor:in), 2014, Wohlfahrtsstaaten in der Europäischen Union. Reformen, Wandel und Konsequenzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/283736