In ihrer Rede vom Oktober 2007 machte die Bundeskanzlerin Angela Merkel in Bezug auf die Notwendigkeit der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund deutlich, dass diese Aufgabe eine besonders große Herausforderung ist, welche in den letzten Jahrzenten mal mehr und mal weniger gut bewältigt wurde, dies nun aber am Anfang des 21. Jahrhunderts endlich unausweichlich mit ihren Chancen und Risiken erkannt und umgesetzt werden muss. Sie betont, wie immens bunt die Bevölkerung und deren Sprachen sind und wie wichtig es daher ist die Förderung frühzeitig in die Wege zu leiten. Auch in Deutschland ist im Verlaufe einer weitreichenden Einwanderungsgeschichte, die mit ökonomischen Gründen und Interessen verbunden war, eine bunte Gesellschaft entstanden.
In den sechziger Jahren kamen in mehreren Wellen Migranten nach Deutschland. Die deutsche Bevölkerung nahm diese Migranten anfangs nicht so bewusst wahr, aber mit der Zeit wurden sie zu einer unbestreitbaren Faktizität. Außerdem betrachtete man diese Gastarbeiter als Arbeiter beziehungsweise als Arbeitskräfte und erst allmählich bemerkte man, dass es sich um auch um Menschen mit einer bestimmten Situation und ihren Problemen handelte. Max Frisch beschrieb dies 1965 prägnant mit dem Ausspruch „Wir riefen Arbeiter, es kamen Menschen“. Man begann zu akzeptieren, dass diese ihren eigenen, anderen geschichtlichen, kulturellen und sprachlichen Hintergrund haben und dennoch in Deutschland integriert werden sollten, schon im jüngsten Alter und somit in den staatlichen Institutionen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Situation der Schüler mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem
- Kinder mit Migrationshintergrund – Definition
- Geschichte der Migration in Deutschland ab dem 2. Weltkrieg
- Beteiligung und Erfolg dieser Kinder
- Elementarbereich
- Primarbereich
- Sekundarstufe
- Sprachkompetenzen von Kindern mit Migrationshintergrund – Definition
- Benachteiligung durch die Festlegung der deutschen Sprache im Unterricht
- Vorgaben des Bildungssystems
- Die Bedeutung des Lehrers im Unterricht
- Differenzierte Kompetenzen im Deutschen als Voraussetzung
- Erklärungsansätze für die Benachteiligung von Migrationskindern
- Individuum orientierte Erklärungsansätze
- Kulturelle Defizite als mögliche Erklärung
- Humankapitaltheoretische Erklärung
- Strukturelle Erklärungsansätze in der Schule
- Strukturdefizite
- Diskriminierung durch die Institution
- Individuum orientierte Erklärungsansätze
- Sprachstandardfestlegungsverfahren bei Schülern mit Migrationshintergrund
- Diagnostische Möglichkeiten in der Pädagogik
- Formen
- Informelle Verfahren
- Standardisierte Verfahren
- Beispiel: SISMIK
- Unterstützende Maßnahmen zur Senkung der Bildungsunterschiede
- Umgang mit Mehrsprachigkeit
- Die Schlau - Schule in München
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Quellen aus dem Internet
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Zulassungsarbeit befasst sich mit den Problemen des Erwerbs von Deutschsprachkompetenzen bei MigrantInnen in der Schule und analysiert pädagogisch-diagnostische Verfahren zur Sprachstandsfeststellung als Vorbereitung für individuelle Sprachfördermaßnahmen. Die Arbeit zielt darauf ab, die Herausforderungen der Sprachentwicklung von MigrantInnen im deutschen Bildungssystem zu beleuchten und die Bedeutung der Sprachstandsfeststellung für die Gestaltung individueller Fördermaßnahmen zu verdeutlichen.
- Sprachentwicklung von MigrantInnen im deutschen Bildungssystem
- Benachteiligung von MigrantInnen im Bildungssystem
- Pädagogisch-diagnostische Verfahren zur Sprachstandsfeststellung
- Individuelle Sprachfördermaßnahmen
- Senkung der Bildungsunterschiede
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas dar und beleuchtet die Herausforderungen der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem. Sie verweist auf die Notwendigkeit, Sprachförderung frühzeitig in die Wege zu leiten, um den Bildungserfolg von MigrantInnen zu gewährleisten. Die Arbeit fokussiert auf die Probleme des Erwerbs von Deutschkompetenzen bei MigrantInnen in der Schule und die Bedeutung pädagogisch-diagnostischer Verfahren zur Sprachstandsfeststellung.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Situation von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem. Es werden Definitionen, historische Entwicklungen und die Beteiligung sowie der Erfolg dieser Kinder in verschiedenen Bildungsbereichen (Elementar-, Primar- und Sekundarbereich) betrachtet. Die Sprachkompetenzen von Kindern mit Migrationshintergrund werden definiert und die Herausforderungen, die mit dem Erwerb der deutschen Sprache verbunden sind, werden aufgezeigt.
Das dritte Kapitel analysiert die Benachteiligung von MigrantInnen durch die Festlegung der deutschen Sprache im Unterricht. Es werden die Vorgaben des Bildungssystems, die Bedeutung des Lehrers im Unterricht und die Notwendigkeit differenzierter Kompetenzen im Deutschen als Voraussetzung für den Bildungserfolg von MigrantInnen beleuchtet.
Das vierte Kapitel untersucht verschiedene Erklärungsansätze für die Benachteiligung von Migrationskindern. Es werden sowohl individuumorientierte Erklärungsansätze (kulturelle Defizite, Humankapitaltheorie) als auch strukturelle Erklärungsansätze (Strukturdefizite, Diskriminierung durch die Institution) betrachtet.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit Sprachstandardfestlegungsverfahren bei Schülern mit Migrationshintergrund. Es werden diagnostische Möglichkeiten in der Pädagogik, verschiedene Formen von Verfahren (informelle und standardisierte Verfahren) und ein Beispiel für ein standardisiertes Verfahren (SISMIK) vorgestellt.
Das sechste Kapitel präsentiert unterstützende Maßnahmen zur Senkung der Bildungsunterschiede. Es werden der Umgang mit Mehrsprachigkeit und ein Beispiel für eine Schule mit besonderem Fokus auf Sprachförderung (die Schlau - Schule in München) vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Erwerb von Deutschsprachkompetenzen, MigrantInnen, Sprachstandsfeststellung, pädagogisch-diagnostische Verfahren, individuelle Sprachfördermaßnahmen, Bildungsunterschiede, Integration, Mehrsprachigkeit, Bildungssystem, Schule, Lehrer, Diskriminierung, Humankapitaltheorie, kulturelle Defizite, Strukturdefizite.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2014, Spracherwerbprobleme von MigrantInnen in der Schule und pädagogisch-diagnostische Verfahren zur Sprachstandsfeststellung als Vorbereitung für Sprachfördermaßnahmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/283905