Leseprobe
Gliederung
Der geschichtliche Hintergrund zur Entwicklung der Inhaltsanalyse
Die charakteristischen Merkmale der Inhaltsanalyse und ihre Techniken / Formen
Die quantitative Inhaltsanalyse
Die Frequenzanalyse
Die Valenzanalyse
Die Intensitätsanalyse
Die Kontingenzanalyse
Die qualitative Inhaltsanalyse
Die zusammenfassende Inhaltsanalyse
Die induktive Kategorienbildung
Die explizierende Inhaltsanalyse
Die strukturierende Inhaltsanalyse
Fazit
Quellennachweis
Primärliteratur
Sekundärliteratur
Der geschichtliche Hintergrund zur Entwicklung der Inhaltsanalyse
‚Content Analysis’, aus dem Englischen übersetzt, heißt Inhaltsanalyse.
Betrachtet man die Geschichte der Inhaltsanalyse wird deutlich, dass mit Freud und seiner Traumdeutung, schon sehr früh die Ansätze der heutigen Form genutzt wurde. In den USA prägte Paul F. Lazarsfeld in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts den Begriff ‚Content Analysis’. 1952 wurde das erste Buch zur Methodenbeschreibung von Berelson veröffentlicht. Daraufhin erfolgten die Erweiterungen und Differenzierungen, die noch heute bestand haben. Der methodische Ansatz wurde nun auf die Linguistik, Psychologie, Soziologie, auf die Geisteswissenschaften und Kunstwissenschaften verbreitet.[1] Im Zuge der Entwicklung wurde auch die Vorgehensweise verändert und verfeinert. Man entwickelte zum Beispiel Kommunikationsmodelle, um die Einordnung zu vereinfachen, und man bezog non – verbale Merkmale ein.
Die charakteristischen Merkmale der Inhaltsanalyse und ihre Techniken / Formen
Die Inhaltsanalyse wird auch als Mischform von Analysetechniken und Datenerhebungsverfahren charakterisiert, die sich mit der Erhebung und Auswertung von Texten, Bildern sowie Filmen befasst. Die aufgefundenen Kommunikationsinhalte jeder Art werden nach festgelegten Regeln in Kategorien definiert und klassifiziert. Nutzt man diese Form der Bearbeitung spricht man oft von der konventionellen (herkömmlichen) Inhaltsanalyse, die oft von so genannten, erfahrenen und geschulten Kodierkräften bearbeitet wird.
Die quantitative Inhaltsanalyse
Bei der quantitativen (auf die Menge bezogenen) Inhaltsanalyse werden für jede einzelne auftretende Dimension Kategorien entwickelt. Das Material, was dem Forscher zu Grunde liegt, wird diesen Analysekategorien zugeordnet, um eine gute Basis für die Auswertung zu erreichen. Wie die Definition schon besagt, bezieht sich diese Form auf die Menge bestimmter Textmerkmale, beispielsweise das Auftreten von Wörtern, Wortgruppen, grammatikalischen Konstruktionen oder Redewendungen. Diese werden erfasst, quantifiziert und gezählt. Die quantitative Inhaltsanalyse kann eingeteilt werden in die wichtigsten klassischen Verfahren, die jedem Forscher zur Verfügung stehen:
Die Frequenzanalyse
In dem Untersuchungsobjekt wird die Häufigkeit des Auftretens bestimmter Merkmale festgestellt und aus der erhaltenen Häufigkeit wird dann auf die Intensität oder Art geschlossen.
Im folgenden Textbeispiel aus „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ soll eine solche Häufigkeitsauszählung dargestellt werden.
„[…] Seit Harry zu Beginn der Sommerferien nach Hause gekommen war, hatte Onkel Vernon ihn behandelt wie eine Bombe, die jeden Moment hochgehen könnte, denn Harry Potter war kein normaler Junge. In der Tat war er so wenig normal wie überhaupt vorstellbar.
Harry Potter war ein Zauberer – ein Zauberer, der gerade sein erstes Jahr in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei, hinter sich hatte. Und mochten die Dursleys noch so unglücklich sein, weil sie ihn für die Ferien zurückhatten – das war noch lange nichts gegen Harrys Kummer. […]“[2]
Um an diesem Beispiel eine Häufigkeitszählung durchführen zu können, muss man sich zunächst Gedanken über den Sinn und Zweck machen. In diesem Fall soll sich allerdings nur rein theoretisch auf die Auszählung konzentriert werden. Nimmt man an, man möchte wissen, wie viele Wortgruppen Harry beschreiben, so zählt man diese. In diesem Textabschnitt sind es fünf.
Ziel der Frequenzanalyse ist es nun, von der theoretischen Seite, also der Auszählung wichtiger Merkmale, auf die Bedeutungsebene zu schliessen.
Die Valenzanalyse
untersucht, welche Bewertungen mit dem Untersuchungsgegenstand verbunden sind, beispielsweise ob Personen positiv, neutral oder negativ zu einem Thema eingestellt sind. Hier soll ebenfalls ein Beispiel aus dem Buch „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ angebracht werden, allerdings soll ein Gespräch ausgehend von Onkel Vernon zu seinen Familienmitgliedern analysiert werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[3]
[...]
[1] vgl. http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/FORSCHUNGSMETHODEN/Inhaltsanalyse.shtml [Zugriff: 27.06.04]
[2] Joanne K. Rowling (1999): „Harry Potter und die Kammer des Schreckens.“ Hamburg, Carlsen Verlag GmbH, S. 07
[3] Joanne K. Rowling (1999): „Harry Potter und die Kammer des Schreckens.“ Hamburg, Carlsen Verlag GmbH, S. 09 f