Kein anderes Börsensegment hat in den vergangenen Jahren so stark an Gewicht gewonnen wie der Markt für Derivate. Wo früher fast ausschließlich Profis agierten, um ihre Aktienbestände abzusichern, tummeln sich heute beinahe alle Anlegerschichten. Derivate sind künstlich geschaffene Finanzinstrumente, welche von traditionellen Anlageformen wie Aktien, Anleihen, Indizes und Rohstoffen abgeleitet (lat. derivare = ableiten) worden sind. Zu den populärsten Derivaten zählen Futures und Optionen.
Optionen sind als spekulative Kapitalanlage nicht nur die klaren Favoriten der risikofreudigen Investoren, sondern sie werden in der modernen Finanzwelt auch zu Absicherung, Handel und Arbitrage eingesetzt. Zum Spekulieren werden sie gerade deshalb so gern genutzt, weil sie auf Marktschwankungen mit überproportionalen Wertänderungen reagieren. Allerdings sind nicht nur die Gewinnchancen ungewöhnlich hoch, sondern auch die Verlustmöglichkeiten.
Die USA eröffneten am 26. April 1973 die Chicago Board Options Exchange (CBOE). Hier wurden Optionen erstmals über einen standardisierten Markt gehandelt. In Deutschland startete am 26. Januar 1990 die Deutsche Terminbörse (DTB), welche 1998 mit der Schweizer Terminbörse (SOFFEX) zur EUREX (European Exchange) fusionierte. Nach der Korea Stock Exchange ist die EUREX heutzutage die zweitgrößte Terminbörse der Welt, und handelt über 800 Millionen Kontrakte pro Jahr. Im Jahre 1999 startete die Börse Stuttgart mit der EUWAX (European Warrant Exchange) eine Plattform für den Handel mit verbrieften Derivaten, sog. Optionsscheinen (engl. Warrants).
In Deutschland erfreuen sich sog. Exotische Optionen großer Beliebtheit. Das zeigt eine Umfrage der Société Générale unter Optionsscheininvestoren, bei der 85,5 % der Be-fragten angaben, solche Produkte zu nutzen. Mit diesen, zum Teil over-the-counter (OTC) und zum Teil an Wertpapierbörsen in Form von Optionsscheinen gehandelten Derivaten, kann der fortgeschrittene Investor seine spezifische Marktmeinung und sein individuell gewünschtes Chance-Risiko-Profil umsetzen. Man kann Marktphasen nutzen, in denen mit Standard-Optionen kaum Gewinne zu erzielen sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Ziele und Aufbau der Arbeit
- Definition und Klassifizierung
- Die Standard Option
- Exotische Optionen
- Exotische Options rechte
- Pseudoexotische Optionen
- Digitale Optionen
- Funktionsweise
- Einsatzmöglichkeiten
- Capped-Warrants
- Die Konstruktion
- Die Kombination von Cap und Floor
- Fazit
- Power-Warrants
- Range-Optionen
- Der Single-Range-Warrant
- Dual-Range-Warrants
- Knock-Out-Range-Warrants
- Simplex-Korridor-Optionsscheine
- Fazit
- Digitale Optionen
- Korrelationsabhängige Optionen
- Basket-Optionen
- Rainbow-Optionen
- Quanto-Optionen
- Pfadabhängige Optionen
- Barrier-Optionen
- Konstruktion
- Einsatzmöglichkeiten
- Lookback-Optionen
- Funktionsweise
- Beispiel
- Markterwartung
- Chooser-Option
- Funktionsweise
- Einsatzmöglichkeiten
- Barrier-Optionen
- Mischformen
- Pseudoexotische Optionen
- Risiken von Finanzderivaten
- Marktpreisrisiko
- Risiko der Hebelwirkung
- Liquiditätsrisiko
- Risiko bei kreditfinanzierten Termingeschäften
- Zusammenfassung
- Klassifizierung und Systematik exotischer Optionen
- Einsatzmöglichkeiten und Anwendungen
- Risiken und Herausforderungen
- Vergleich mit Standardoptionen
- Praxisbeispiele und Fallstudien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Studienarbeit befasst sich mit dem Thema exotischer Optionsrechte. Ziel ist es, die verschiedenen Arten exotischer Optionen zu systematisieren und deren Einsatzmöglichkeiten aufzuzeigen. Dabei wird auf die Funktionsweise und die spezifischen Eigenschaften der einzelnen Optionen eingegangen.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel gibt eine Einführung in die Thematik der exotischen Optionen und definiert den Begriff. Es werden die Ziele und der Aufbau der Arbeit vorgestellt. Das zweite Kapitel geht auf die Standardoption als Grundlage für die exotischen Optionen ein.
Das dritte Kapitel behandelt verschiedene Arten exotischer Optionen, darunter pseudoexotische Optionen wie digitale Optionen, Capped-Warrants und Range-Optionen. Weitere Kategorien sind korrelationsabhängige Optionen wie Basket-Optionen, Rainbow-Optionen und Quanto-Optionen. Schließlich werden pfadabhängige Optionen wie Barrier-Optionen, Lookback-Optionen und Chooser-Optionen besprochen.
Das vierte Kapitel behandelt die Risiken von Finanzderivaten, insbesondere das Marktpreisrisiko, das Risiko der Hebelwirkung, das Liquiditätsrisiko und das Risiko bei kreditfinanzierten Termingeschäften.
Schlüsselwörter
Exotische Optionen, Finanzderivate, Optionsrechte, Systematik, Einsatzmöglichkeiten, Funktionsweise, Risiken, Hebelwirkung, Basket-Optionen, Barrier-Optionen, Lookback-Optionen, Quanto-Optionen, Digital Optionen, Capped-Warrants, Range-Optionen.
- Quote paper
- Dipl.-Betriebswirt (BA) Bernd Schatz (Author), 2004, Exotische Optionsrechte - Systematik und Einsatzmöglichkeiten -, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28417