In dieser Arbeit soll die Treuhandgesellschaft vorgestellt werden und die Privatisierung ostdeutscher Unternehmen im Lichte der Spezialformen des Management-Buy-In (MBI) und Management-Buy-Out (MBO) kritisch erläutert werden. Diese beiden Formen der Privatisierung basieren auf komplexen Verhandlungen.
Obgleich der unbeschreiblichen Euphorie und Aufbruchsstimmung, die der Wiedervereinigung Deutschlands folgten, einem „politische[n] Erfolg, der alle Erwartungen übertraf“, hängt ihr doch bis heute der fade Beigeschmack an, der mit der Anpassung der „planwirtschaftliche[n]
Kommandowirtschaft“ Ost- an die soziale Marktwirtschaft Westdeutschlands entstand. Denn „die Eigentumsordnung bildete die zentrale Trennlinie zwischen den Wirtschaftsverfassungen“ der beiden Teile Deutschlands und die Entscheidung für eine deutsche Einheit implizierte zugleich
eine Eingliederung der DDR in das System der sozialen Marktwirtschaft. Für einen derartigen Vorgang, nämlich die „Transformation einer Planwirtschaft in das völlig inkompatible System einer Marktwirtschaft“ konnten die Akteure auf keinerlei historische Erfahrungen oder Vorbilder zurückgreifen, zudem war das Wissen über die Wirtschaft der neuen Länder unzureichend und der Zeitdruck führte zu einer fehlenden Planungsbasis - kurz: Eine Wiedervereinigung mit derartigen Ausmaßen vollzog sich in dieser Form zum ersten Mal in der Geschichte.
Inhaltsverzeichnis
- A Der fade Beigeschmack der wirtschaftlichen Wiedervereinigung: Die Treuhand
- B Die Privatisierung ostdeutscher Unternehmen nach der Wende
- 1. Das Treuhandgesetz
- 2. Die Treuhandanstalt
- 2.1 Personelle und finanzielle Aufstellung
- 2.2 Aufgaben
- 3. Die ostdeutsche Wirtschaft
- 3.1 Die Situation ostdeutscher Betriebe vor und nach der Wende
- 3.2 Wirtschaftlicher Wert der ostdeutschen Unternehmen
- 3.3 Auftretende Probleme während des Privatisierungsprozesses
- 4. Die Durchführung der Privatisierung
- 4.1 Management-Buy-In (MBI)
- 4.2 Management-Buy-Out (MBO)
- 4.3 Kombination beider Prozesse
- 5. Alternative Durchführungsszenarien
- 5.1 MBI
- 5.2 MBO
- 5.3 Betrugsfälle
- 6. Folgen des Handelns der Treuhand
- C Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit der Privatisierung ostdeutscher Unternehmen nach der Wiedervereinigung und der Rolle der Treuhandanstalt in diesem Prozess. Sie analysiert die Besonderheiten der Management-Buy-In (MBI) und Management-Buy-Out (MBO) Strategien im Vergleich und untersucht deren Implikationen für die ostdeutsche Wirtschaft.
- Die Herausforderungen der wirtschaftlichen Wiedervereinigung und die Rolle der Treuhandanstalt.
- Die Durchführung der Privatisierung ostdeutscher Unternehmen durch MBI und MBO.
- Alternative Durchführungsszenarien und ihre potenziellen Auswirkungen auf die ostdeutsche Wirtschaft.
- Die Folgen des Handelns der Treuhandanstalt auf das gesamtdeutsche Wirtschaftsgefüge.
- Kritikpunkte an der Privatisierungspraxis der Treuhandanstalt.
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel A: Der fade Beigeschmack der wirtschaftlichen Wiedervereinigung: Die Treuhand Dieses Kapitel beleuchtet die Herausforderungen des wirtschaftlichen Systemtransfers nach der Wiedervereinigung und die Rolle der Treuhandanstalt als zentrale Instanz für die Privatisierung ostdeutscher Unternehmen. Es wird die Bedeutung der Treuhand für die Transformation der ostdeutschen Wirtschaft in eine Marktwirtschaft hervorgehoben.
- Kapitel B: Die Privatisierung ostdeutscher Unternehmen nach der Wende Kapitel B befasst sich mit der politischen und wirtschaftlichen Grundlage der Privatisierung ostdeutscher Unternehmen. Es analysiert das Treuhandgesetz, die Aufgaben der Treuhandanstalt und die Situation der ostdeutschen Wirtschaft vor und nach der Wende. Es wird die Herausforderungen und Probleme bei der Bewertung und Privatisierung ostdeutscher Unternehmen sowie die Rolle der MBI und MBO Strategien aufgezeigt.
- Kapitel C: Fazit Das Fazit befasst sich mit der Bewertung des Handelns der Treuhandanstalt im Kontext der Privatisierung ostdeutscher Unternehmen und beleuchtet die langfristigen Folgen des Privatisierungsprozesses für die ostdeutsche Wirtschaft und das gesamtdeutsche Wirtschaftsgefüge.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit fokussiert auf die Themen Privatisierung, Treuhandanstalt, Management-Buy-In (MBI), Management-Buy-Out (MBO), ostdeutsche Wirtschaft, Wiedervereinigung und Systemtransfer. Es werden die zentralen Konzepte und Herausforderungen der Privatisierungspraxis der Treuhandanstalt beleuchtet und die Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung Ostdeutschlands analysiert.
- Arbeit zitieren
- Stephanie Theresa Trapp (Autor:in), 2012, Die Privatisierung ostdeutscher Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284579