Anfang der 1980er Jahre kam in den Vereinigten Staaten von Amerika eine neue Filmfigur und mit ihre eine ganze Reihe von Filmen auf, die neben ihrem actionreichen Spektakel vor allem durch eine neue Art von männlichem Körper des Helden glänzten. Dieser Mann war markiert durch einen überaus muskulösen Körper und eine regelrechte Zurschaustellung desgleichen. Gleichzeitig zeigte er sich stets als gewalt- aber auch leidensbereiter neuer Held, dem niemand etwas anhaben konnte und der die Welt – vor allem die amerikanische – im Alleingang zu retten vermochte.
Dieser Held und seine eindeutige Zurschaustellung von Männlichkeit ist gleichzeitig ein offensichtlicher Hinweis auf ein sonst nicht eindeutig erkennbares Thema: Maskulinität im Film. Die exzessiven männlichen Darstellungen geben die Möglichkeit einer Analyse dieses sonst schwer greifbaren Themas. Diese Arbeit macht es sich zur Aufgabe Maskulinität im Allgemeinen zu definieren und das Konzept in einen sowohl historischen als auch kulturellen Zusammenhang mit den Vereinigten Staaten der 1980er Jahre zu bringen. Desweiteren beschäftigt sie sich mit den Möglichkeiten Maskulinität im Film darzustellen – und damit analysierbar zu machen und geht auf die Besonderheit der Filme der 1980er Jahre im Action Modus ein. Darauf folgen Versuche einer solchen Analyse von Maskulinität im gesamten Filmkanon, sowie in einzelnen Filmbeispielen. Da eine Ausstellung von Maskulinität auch immer einen Zuschauer benötigt, soll im letzten Kapitel auf diesen eingegangen und die Frage erörtert werden, ob und wie sich eventuelle den Filmen inhärente Maskulinitätskonzepte übertragen lassen.
Doch zunächst bedarf es einer ausführlichen Untersuchung des Begriffes und der Bedeutung von Maskulinität.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Maskulinität(en) und Patriarchat
- 2.1 Die Darstellbarkeit von Maskulinität im Film und die Besonderheit des Actionmodus
- 2.2 Die historische Entwicklung des amerikanischen Maskulinitätskonzepts
- 3. Maskulinität im Actionmodus des amerikanischen Films der 1980er Jahre
- 3.1 Hard Body: Maskulinität und Körper im Actionmodus
- 3.1.1 Die Inszenierung der harten Körper
- 3.1.2 Der technologisierte Körper
- 3.2 Walk like a man, talk like a man: Handlungen, Eigenschaften, Figuren der Maskulinität
- 3.2.1 Figuren
- 3.2.2 Handlungen
- 3.3 Filmischer Exkurs
- 3.3.1 Missing in Action 2
- 3.3.2 Die Hard
- 3.4 Maskulinität, Einfühlung und spektakulärer Genuss
- 4. Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Maskulinität im amerikanischen Actionfilm der 1980er Jahre. Ziel ist es, das Konzept der Maskulinität zu definieren, in einen historischen und kulturellen Kontext zu setzen und die spezifischen Darstellungsweisen im Actionfilm zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet, wie Maskulinität im Film visualisiert und analysierbar gemacht wird.
- Definition und historische Entwicklung des amerikanischen Maskulinitätskonzepts
- Darstellung von Maskulinität im Actionfilm der 1980er Jahre
- Die Rolle des Körpers und der Gewalt in der Inszenierung von Maskulinität
- Analyse spezifischer Filmbeispiele
- Der Zuschauer und die Rezeption maskuliner Konzepte im Film
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Einleitung stellt die neue Filmfigur des muskulösen, gewaltbereiten Actionhelden der 1980er Jahre vor und begründet die Notwendigkeit einer Analyse der Darstellung von Maskulinität im Film anhand dieser exzessiven Inszenierungen männlicher Körper und Verhaltensweisen. Die Arbeit kündigt die Definition von Maskulinität, deren Einbettung in den historischen und kulturellen Kontext der USA der 1980er Jahre und die Analyse der filmischen Darstellungsweisen an. Sie skizziert den weiteren Verlauf der Untersuchung, der die Analyse von Maskulinität im Gesamtkanon und in einzelnen Filmen umfasst, sowie die Auseinandersetzung mit der Rolle des Zuschauers.
2. Maskulinität(en) und Patriarchat: Dieses Kapitel definiert Maskulinität als ein kulturell konstruiertes Konzept, das Rollen, Bilder und Verhaltensweisen umfasst, die dem Mann zugeschrieben werden. Es wird die soziale Konstruktion von Geschlecht betont und die Abgrenzung zu einer biologischen Bestimmung hervorgehoben. Unter Bezugnahme auf die hegemoniale Maskulinität wird die hierarchische Struktur maskuliner Identitäten in den USA beleuchtet, wobei die Aspekte Religion und Ethnizität in die Betrachtung miteinbezogen werden. Der Zusammenhang zwischen Maskulinität und Patriarchat wird herausgestellt und die Verknüpfung von Maskulinität mit amerikanischer Ideologie nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Kalten Krieg analysiert. Die Bedeutung von Kultur für die Unterstützung und Verteidigung dieser Hegemonie wird betont.
3. Maskulinität im Actionmodus des amerikanischen Films der 1980er Jahre: Dieses Kapitel widmet sich der Analyse der Darstellung von Maskulinität im amerikanischen Actionfilm der 1980er Jahre. Es untersucht die Inszenierung des männlichen Körpers ("Hard Body"), die Rolle von Technologie, Handlungen und Eigenschaften der Figuren, sowie die Funktion der Einfühlung und des spektakulären Genusses. Durch den filmischen Exkurs werden konkrete Beispiele analysiert, um die theoretischen Überlegungen zu veranschaulichen.
Schlüsselwörter
Maskulinität, Actionfilm, amerikanischer Film, 1980er Jahre, Hegemoniale Maskulinität, Patriarchat, Körperinszenierung, Gewalt, Filmtheorie, Geschlechterrollen, Kultur.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Darstellung von Maskulinität im amerikanischen Actionfilm der 1980er Jahre
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung von Maskulinität im amerikanischen Actionfilm der 1980er Jahre. Sie untersucht, wie Maskulinität im Film visualisiert und analysierbar gemacht wird, und setzt dies in einen historischen und kulturellen Kontext.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und historische Entwicklung des amerikanischen Maskulinitätskonzepts, die Darstellung von Maskulinität im Actionfilm der 1980er Jahre, die Rolle des Körpers und der Gewalt in der Inszenierung von Maskulinität, die Analyse spezifischer Filmbeispiele (wie "Missing in Action 2" und "Die Hard"), und die Rezeption maskuliner Konzepte durch den Zuschauer. Der Zusammenhang zwischen Maskulinität und Patriarchat, sowie die Bedeutung von Hegemonialer Maskulinität werden ebenfalls beleuchtet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einführung, ein Kapitel zu Maskulinität(en) und Patriarchat, ein Hauptkapitel zur Analyse der Maskulinität im Actionfilm der 1980er Jahre (inkl. Unterkapiteln zu Körperinszenierung, Handlungen und Figuren, sowie einem filmischen Exkurs), und eine Schlussbemerkung. Ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Was wird unter Maskulinität verstanden?
Die Arbeit definiert Maskulinität als ein kulturell konstruiertes Konzept, das Rollen, Bilder und Verhaltensweisen umfasst, die dem Mann zugeschrieben werden. Es wird die soziale Konstruktion von Geschlecht betont und die Abgrenzung zu einer biologischen Bestimmung hervorgehoben. Die hierarchische Struktur maskuliner Identitäten wird unter Bezugnahme auf die hegemoniale Maskulinität beleuchtet.
Welche Rolle spielt der Körper im amerikanischen Actionfilm der 1980er Jahre?
Der männliche Körper wird als zentrales Element der Inszenierung von Maskulinität im Actionfilm der 1980er Jahre betrachtet ("Hard Body"). Die Arbeit analysiert die Inszenierung des harten, oft technologisierten Körpers und seine Verbindung zu Gewalt und Action.
Welche Filme werden als Beispiele analysiert?
Die Arbeit analysiert unter anderem "Missing in Action 2" und "Die Hard" als exemplarische Beispiele für die Darstellung von Maskulinität im amerikanischen Actionfilm der 1980er Jahre.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Maskulinität, Actionfilm, amerikanischer Film, 1980er Jahre, Hegemoniale Maskulinität, Patriarchat, Körperinszenierung, Gewalt, Filmtheorie, Geschlechterrollen, Kultur.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, das Konzept der Maskulinität zu definieren, in einen historischen und kulturellen Kontext zu setzen und die spezifischen Darstellungsweisen im Actionfilm zu analysieren. Sie beleuchtet, wie Maskulinität im Film visualisiert und analysierbar gemacht wird.
- Citar trabajo
- Beatrice Behn (Autor), 2013, Men in Action. Maskulinität im Actionmodus des amerikanischen Films der 1980er Jahre, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284652