In der vorliegenden Arbeit möchte ich mit der Stellung der Frau im Ehe- und Familienrecht des Sachsenspiegels befassen. Bei der Beschäftigung mit dem Mittelalter und seiner Rezeption in den Medien kann oft der Eindruck gewonnen werden, dass eine Frau zu dieser Zeit vollkommen der Willkür von Männern ausgeliefert war und kaum Freiheiten oder gar das Recht auf Selbstbestimmung besaß. In dieser Arbeit möchte ich daher betrachten wie die rechtliche Situation der mittelalterlichen Frau in der Familie aussah. Ich werde untersuchen, inwieweit eine Frau in den verschiedenen Stadien ihres Lebens über ihr eigenes Schicksal bestimmen konnte, wie sich das Verhältnis der Ehegatten innerhalb der Familie gestaltete und welche finanziellen Rechte und Pflichten eine Frau besaß.
Der Sachsenspiegel scheint mir für diese Untersuchung besonders geeignet, da er nicht nur das bedeutendste Rechtsbuch des Mittelalters ist, sondern gerade auch, weil er in großen Teilen das Gewohnheitsrecht der Menschen jener Zeit darstellt.
Zu Beginn werde ich kurz das Werk meiner Untersuchung, den Sachsenspiegel und seine Entstehung vorstellen, um die Wichtigkeit und den Grad der Verbreitung dieses Rechtsbuches zu zeigen. Im Folgenden soll die Vormundschaft behandelt werden, welche ich in Geschlechts– und eheliche Vormundschaft gegliedert habe. Dann folgt ein Kapitel über die wirtschaftlichen und rechtlichen Beziehungen in einer Ehe, welches sich in die Untersuchung der Besitzverhältnisse in der Ehe und des ehelichen Erbrechtes teilt. Abschließend werde ich in einem Fazit meine Ergebnisse zusammenfassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Sachsenspiegel
- Die Vormundschaft
- Die Geschlechtsvormundschaft
- Die eheliche Vormundschaft
- Die Ehe
- Besitzverhältnisse in der Ehe
- Das eheliche Erbrecht
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der rechtlichen Stellung der Frau im Ehe- und Familienrecht des Sachsenspiegels. Ziel ist es, die rechtliche Situation der Frau im Mittelalter zu beleuchten und zu analysieren, inwiefern sie in verschiedenen Lebensphasen über ihr Schicksal bestimmen konnte, welche Beziehungen innerhalb der Familie existierten und welche finanziellen Rechte und Pflichten sie besaß.
- Vormundschaft von Frauen im Sachsenspiegel
- Rechtliche und wirtschaftliche Beziehungen in der Ehe
- Eheliche Erbrechtsregelungen
- Besitzverhältnisse von Frauen im Sachsenspiegel
- Die Rolle des Sachsenspiegels als Rechtsquelle im Mittelalter
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der rechtlichen Stellung der Frau im Sachsenspiegel ein und stellt die Relevanz des Sachsenspiegels als Rechtsquelle im Mittelalter dar. Sie beschreibt die Ziele und den Aufbau der Arbeit.
Der Sachsenspiegel
Dieses Kapitel stellt den Sachsenspiegel als Rechtsbuch des Mittelalters vor, beschreibt seine Entstehung und Verbreitung sowie seine Bedeutung für das Gewohnheitsrecht der damaligen Zeit. Es beleuchtet die verschiedenen Einflüsse auf das Werk, die inhaltliche Gliederung und die spätere Rezeption des Sachsenspiegels.
Die Vormundschaft
Das Kapitel widmet sich der Vormundschaft im Sachsenspiegel, die im Mittelalter als grundlegendes Element der Rechtsordnung für Frauen galt. Es differenziert zwischen der Geschlechtsvormundschaft und der ehelichen Vormundschaft, erläutert die Regeln für die Vormundschaftsübertragung und behandelt die rechtliche Situation von Kindern, Mädchen, jungen Frauen und Witwen.
Die Geschlechtsvormundschaft
Dieser Abschnitt analysiert die Geschlechtsvormundschaft im Sachsenspiegel, die bis zur Mündigkeit bestand und unter die Aufsicht des Vaters oder eines männlichen Verwandten fiel. Es werden die Kriterien für die Mündigkeit, die Möglichkeit der Absonderung von der elterlichen Vormundschaft und die Übertragung der Vormundschaft bei Tod des Vaters besprochen.
Die eheliche Vormundschaft
Dieses Kapitel befasst sich mit der ehelichen Vormundschaft, die Frauen nach der Eheschließung unter den Schutz des Ehemannes stellte. Es werden die rechtlichen Folgen der Eheschließung für die Frau, die Rolle des Ehemannes als Vormund und die Übertragung der Vormundschaft auf den ältesten Verwandten nach dem Tod des Ehemannes behandelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Frauenrecht, Sachsenspiegel, Ehe und Familie, Vormundschaft, mittelalterliches Recht, Besitzverhältnisse, Erbrecht, Geschlechtsvormundschaft, eheliche Vormundschaft, Witwenrecht und Rechtsstellung der Frau im Mittelalter.
- Citation du texte
- Lena Kaiser (Auteur), 2011, Die Stellung der Frau im Ehe- und Familienrecht des Sachsenspiegels, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284668