Der Berater fokussiert sich vor allem auf die emotionale, kognitive und praktische Problemlösung von Klienten beziehungsweise Systemen, wie z. B. Gruppen, Familien, Einzelperson etc. (vgl. Sickendieck 2008). In der sozialen Arbeit handelt es sich mittlerweile um eine professionelle Intervention in unterschiedlichen Bezügen. Professionelle Berater sollten über Fachwissen verfügen, welches in den unterschiedlichen Bereichen der sozialen Arbeit (Drogenberatung, Erziehungsberatung, Familienberatung) angewendet werden kann, das sogenannte handlungsspezifische Wissen. Die (Sozial)psychologie liefert zur besseren Systematisierung von Beratungssituationen und deren Zielsetzungen verschiedene Konzepte. Ein viel betrachtetes Konzept, welches auch dieser Arbeit zugrunde liegen soll, ist der klientenzentrierte Ansatz von C. Rogers (1902). Rogers rückt hier die Beziehung zwischen Berater und dessen Klienten in den Fokus, wobei er ein besonderes Augenmerk auf diejenigen Eigenschaften des Beraters legt, die eine erfolgreiche Beratung maßgeblich beeinflussen. Zu diesen Eigenschaften zählt vor allem die Fähigkeit des Beraters, Empathie für sein Gegenüber zu empfinden. Der klientenzentrierte Ansatz wird meistens mit einer Therapie verbunden, jedoch wendet sich C. Rogers mit dem Konzept nicht nur an Psychologen, sondern an alle Fachleute, die einen Wandel der Einstellungen bei ihren Klienten bewirken wollen, wie z.B.: in der Schul- oder Eheberatung etc., also auch an Sozialarbeiter/innen (vgl. Weinberger 2008, S. 33).
In der praktischen Umsetzung des klientenzentrierten Ansatzes stellt sich nun die Frage, inwieweit empathisches Verhalten überhaupt trainierbar ist und wie es sich konkret auf die Beziehung zwischen Berater und Klienten auswirkt. Ziel dieser Hausarbeit ist es daher, die Möglichkeiten des Erlernens empathischer Züge zu diskutieren und so wertvolle Handlungsempfehlungen für die alltägliche Beratung in der sozialen Arbeit abzuleiten.
Dazu werden im Folgenden zunächst die definitorischen Grundlagen gelegt (Punkt 2). Anschließend erfolgt ein Überblick über die Fördermöglichkeiten von empathischen Fähigkeiten (Punkt 3). Daran angeknüpft werden die Auswirkungen, entstehend aus den empathischen Fähigkeiten des Beraters, auf die Klienten beziehungsweise die Beraterbeziehung dargestellt (Punkt 4). Unter Punkt fünf werden die Ereignisse sowie daran anschließende, noch offene Fragestellungen zusammenfassend dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Begriffserklärung
- 2.1 Sozialpsychologische Definition von Empathie
- 2.2 C. Rogers Definition von Empathie
- 3 Fördermöglichkeiten von empathischen Fähigkeiten
- 4 Auswirkungen auf die Klient-Beraterbeziehung
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung empathischer Fähigkeiten in der klientenzentrierten Beratung nach C. Rogers. Ziel ist es, die Fördermöglichkeiten empathischer Züge zu diskutieren und daraus Handlungsempfehlungen für die soziale Arbeit abzuleiten. Die Auswirkungen empathischen Verhaltens auf die Klient-Berater-Beziehung werden ebenfalls analysiert.
- Definition und sozialpsychologische Grundlagen von Empathie
- Förderung empathischer Fähigkeiten in der Beratung
- Auswirkungen von Empathie auf die Klient-Berater-Beziehung
- Klientenzentrierter Ansatz nach C. Rogers
- Handlungsempfehlungen für die Praxis der sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung definiert Beratung als Interaktion zur Unterstützung Ratsuchender und hebt die Bedeutung professioneller Beratung in der sozialen Arbeit hervor. Sie fokussiert den klientenzentrierten Ansatz von C. Rogers und dessen Betonung empathischer Fähigkeiten des Beraters als zentralen Einflussfaktor für eine erfolgreiche Beratung. Die Arbeit untersucht die Trainierbarkeit empathischen Verhaltens und dessen Auswirkungen auf die Klient-Berater-Beziehung, mit dem Ziel, Handlungsempfehlungen für die Praxis abzuleiten.
2 Begriffserklärung: Dieses Kapitel legt die definitorischen Grundlagen. Es differenziert zwischen der sozialpsychologischen Definition von Empathie, die sich mit dem Einfühlen in andere und altruistischem Handeln auseinandersetzt und der Definition nach C. Rogers, die im Kontext der klientenzentrierten Therapie eine zentrale Rolle spielt. Die Empathie-Altruismus-Hypothese wird erläutert und anhand von Beispielen illustriert, wie Empathie das Handeln beeinflusst und in der Beratung positive oder negative Folgen haben kann. Der Bezug zu Rogers' positivem Menschenbild und der Selbstaktualisierung wird hergestellt.
Schlüsselwörter
Empathie, klientenzentrierte Beratung, C. Rogers, soziale Arbeit, professionelle Beratung, Altruismus, Klient-Berater-Beziehung, Handlungsempfehlungen, Sozialpsychologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Empathie in der klientenzentrierten Beratung
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung empathischer Fähigkeiten in der klientenzentrierten Beratung nach C. Rogers. Sie beinhaltet eine Begriffserklärung von Empathie (sozialpsychologisch und nach Rogers), diskutiert Fördermöglichkeiten empathischer Fähigkeiten und analysiert deren Auswirkungen auf die Klient-Berater-Beziehung. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für die soziale Arbeit abzuleiten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und sozialpsychologische Grundlagen von Empathie, Förderung empathischer Fähigkeiten in der Beratung, Auswirkungen von Empathie auf die Klient-Berater-Beziehung, den klientenzentrierten Ansatz nach C. Rogers und Handlungsempfehlungen für die Praxis der sozialen Arbeit.
Wie wird Empathie definiert?
Die Arbeit unterscheidet zwischen der sozialpsychologischen Definition von Empathie (Einfühlen und altruistisches Handeln) und der Definition nach C. Rogers (zentral für die klientenzentrierte Therapie). Die Empathie-Altruismus-Hypothese wird erläutert und der Bezug zu Rogers' positivem Menschenbild und der Selbstaktualisierung hergestellt.
Welche Rolle spielt Empathie in der klientenzentrierten Beratung?
Empathie wird als zentraler Einflussfaktor für eine erfolgreiche klientenzentrierte Beratung nach C. Rogers betrachtet. Die Arbeit analysiert, wie empathisches Verhalten die Klient-Berater-Beziehung beeinflusst und welche positiven oder negativen Folgen dies haben kann.
Wie können empathische Fähigkeiten gefördert werden?
Die Arbeit diskutiert Möglichkeiten zur Förderung empathischer Fähigkeiten in der Beratung, jedoch werden konkrete Methoden nicht detailliert beschrieben. Der Fokus liegt auf der Bedeutung der Förderung und den daraus resultierenden Auswirkungen.
Wer ist die Zielgruppe dieser Arbeit?
Die Zielgruppe sind Personen, die sich mit klientenzentrierter Beratung, sozialer Arbeit und der Bedeutung von Empathie in professionellen Beratungssituationen auseinandersetzen. Die Arbeit liefert Handlungsempfehlungen für die Praxis der sozialen Arbeit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Empathie, klientenzentrierte Beratung, C. Rogers, soziale Arbeit, professionelle Beratung, Altruismus, Klient-Berater-Beziehung, Handlungsempfehlungen, Sozialpsychologie.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einleitung, gefolgt von einer Begriffserklärung, der Darstellung von Fördermöglichkeiten empathischer Fähigkeiten, den Auswirkungen auf die Klient-Berater-Beziehung und einem Fazit. Kapitelzusammenfassungen sind ebenfalls enthalten.
- Quote paper
- Corinna Schneider (Author), 2014, Die Förderung empathischer Fähigkeiten des Beraters mit dem klientenzentrierten Ansatz nach C. Rogers. Auswirkungen auf die Klient-Beraterbeziehung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284677