Aufgrund der steigenden Globalisierung und der damit verbundenen Integration in weltweite Absatzmärkte wurde in den letzten Jahren eine Vielzahl von Unternehmensübernahmen getätigt, für die teils überhöhte Kaufpreise gezahlt wurden. Der gezahlte Mehrbetrag über dem Substanzwert des Unternehmens wird in der Bilanz als Goodwill aktiviert. In diesem Zusammenhang nimmt der Goodwill einen immer prägenderen Posten in der Bilanz ein. Beispielsweise bilanzieren die Unternehmen Allianz, Deutsche Post, Deutsche Telekom, E.ON, HeidelbergCement und Siemens seit 2007 einen Goodwill von durchgängig mehr als 10 Milliarden Euro und die Tendenz zeigt für die Zukunft ein weiteres stetiges Wachstum auf.
Die Größe des Goodwills an sich ist allerdings noch wenig aussagekräftig. Mehr von Bedeutung ist, aufgrund des Risikopotentials, welches der Goodwill für das Eigenkapital darstellt, die Relation des Goodwill zum Eigenkapital. Das Risiko besteht hierbei aufgrund eines gewissen Werteverzehrs dem der Goodwill in den Folgeperioden unterliegt. Ist in diesem Zusammenhang der Buchwert des Goodwill höher als der des Eigenkapitals, dann würde eine vollständige Wertberichtigung des Goodwill das gesamte Eigenkapital aufzehren und das Unternehmen in die Überschuldung treiben. In Unternehmen wie der Sky Deutschland AG, Fresenius SE oder der ProSiebenSat.1 Media AG ist diese risikobehaftete Grenze bereits deutlich überschritten. Somit kommt der Goodwillbilanzierung in einigen Unternehmen eine erhebliche Bedeutung zu.
Die Folgebewertung des Goodwill erfolgt seit 2005 über die International Financial Reporting Standards (IFRS) und die damit verbundenen und angepassten International Accounting Standards (IAS) über den sogenannten impairment-only-approach. Somit wandte man sich der planmäßigen Abschreibung ab und führt stattdessen einen jährlichen Werthaltigkeitstest durch, der je nach Ausgang zu einer Abschreibung führt.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Das Konzept des Goodwill
- 3 Die Folgebewertung des Goodwill
- 3.1 Die zahlungsmittelgenerierende Einheit
- 3.2 Der impairment-only-approach des Goodwill
- 4 Bilanzpolitische Gestaltungs- und Ermessensspielräume bei der Folgebewertung des Goodwill
- 5 Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Anwendungsproblematiken bei der Folgebewertung des Goodwill im Rahmen des impairment-only-approach. Sie untersucht, wie der Goodwill in der Bilanz aktiviert und bewertet wird, welche bilanzpolitischen Gestaltungs- und Ermessensspielräume dabei bestehen und welche Risiken mit dieser Bewertungsmethode verbunden sind.
- Definition und Entstehung von Goodwill
- Der impairment-only-approach als Bewertungsmethode für Goodwill
- Bilanzpolitische Gestaltungs- und Ermessensspielräume bei der Folgebewertung
- Risiken und Kritikpunkte des impairment-only-approach
- Mögliche Auswirkungen auf die Bilanzierung und die Unternehmensbewertung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz des Goodwills im Kontext der zunehmenden Unternehmensübernahmen und der damit verbundenen Risiken für das Eigenkapital dar. Sie beleuchtet die Bedeutung der Folgebewertung des Goodwill und die Kritik am impairment-only-approach.
2 Das Konzept des Goodwill
Dieses Kapitel definiert den Goodwill und seine verschiedenen Synonyme. Es erläutert die Entstehung des Goodwill als Differenz zwischen Ertrags- und Substanzwert und beschreibt die Faktoren, die zu einem höheren Geschäftswert führen können.
3 Die Folgebewertung des Goodwill
Dieses Kapitel erklärt die Folgebewertung des Goodwill nach den IFRS und den impairment-only-approach. Es beschreibt die Rolle der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) bei der Bewertung und geht auf die Besonderheiten des impairment-only-approach ein.
4 Bilanzpolitische Gestaltungs- und Ermessensspielräume bei der Folgebewertung des Goodwill
Das Kapitel beleuchtet die bilanzpolitischen Gestaltungs- und Ermessensspielräume, die Unternehmen bei der Folgebewertung des Goodwill nutzen können. Es verdeutlicht die Kritik an dieser Bewertungsmethode und die damit verbundenen Risiken.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Folgebewertung von Goodwill im Rahmen des impairment-only-approach. Die Schlüsselwörter umfassen: Goodwill, Impairment-Test, Folgebewertung, Bilanzpolitik, Ermessensspielräume, IFRS, ZGE, Risiko, Unternehmensübernahmen, Eigenkapital.
- Citation du texte
- Oliver Christ (Auteur), 2014, Anwendungsproblematiken bei der Folgebewertung des Goodwill durch den impairment-only-approach, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284689