Die Sprachlosigkeit mit dem das Kreuz heute oft konfrontiert ist, gilt es im Religionsunterricht nicht einfach stehen zu lassen. Gerade weil dem Thema heute in Gesellschaft, Kirche und Religionsunterricht oft mit Unverständnis begegnet wird, muss man sich tiefergehend mit ihm beschäftigen, um den Schülerinnen und Schülern wieder deutlich zu machen, was in den Deutungen vom Kreuzestod tatsächlich steckt. Man darf sie hier nicht mit ihren Fragezeichen zurücklassen: „Warum musste Jesus sterben?“, „Ist Gott so grausam?“, „Warum hängt man ein Kreuz als Zeichen der Hoffnung auf, wo es doch ein Folterinstrument war?“ Man muss in diesem Zusammengang neue Antworten und alternative Deutungen finden, um neue Perspektiven zum Thema zu eröffnen. Wenn die Schülerinnen und Schüler dann selbst mit solchen Fragen konfrontiert werden, sollten sie zumindest Auskunft geben und ihren Standpunkt reflektieren können. Sie sollten das Kreuz als Symbol in ihrer Umwelt sensibel wahrnehmen lernen in seinen vielen Facetten verstehen können.
Dies ist auf verschiedenen Wegen und mit unterschiedlichen Methoden möglich. Der hier exemplarisch nachgezeichnete Unterrichtsweg ist nur einer der vielen Möglichkeiten, wie in der genaueren Betrachtung und Erarbeitung des Themas deutlich wird. Hier müssen Lehrerinnen und Lehrer selbst entscheiden welchen Weg sie mit ihren Schülern gemeinsam gehen wollen, um das Thema zu erarbeiten. Der fächerübergreifende oder -verbindende Unterricht kann hier eventuell einen entscheidenden Beitrag für einen spannenden und meist neuen Zugang leisten, da er eine einseitige Herangehensweise verhindert und neue Perspektiven für alle beteiligten Fächer eröffnet.
Inhaltsverzeichnis
- Orientierung
- Was will ich, dass meine Schüler lernen?
- Einbettung in den Bildungsplan
- Fächerübergreifender Unterricht - Chancen und Probleme
- Warum überhaupt fächerübergreifend arbeiten?
- Probleme und Lösungen
- Theologische Entfaltung
- Christologie – Sünde und Sühne, das Kreuz als Erlösung
- Probleme mit der Rede vom Kreuz
- Jesu Leiden und Sterben - biblische Deutungen und ihre Konsequenzen
- Wofür braucht man die Rede vom Kreuz?
- „Ich will den Kreuzstab gerne tragen“ (BWV 56) – Kreuzestod und Erlösung in Bachs Kantaten
- Der ästhetische Zugang im Religionsunterricht
- Theologie und Musik bei Bach
- ,,Ich will den Kreuzstab gerne tragen" (BWV 56)
- Didaktischer Übergang
- Vorüberlegungen und Auswahl: Worauf richtet sich mein Unterricht?
- Lernschritte
- Stoffverteilungsplan
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Zulassungsarbeit befasst sich mit der religionspädagogischen Reflexion der didaktischen Aufgabe, Schülerinnen und Schülern der Oberstufe die Bedeutung des Kreuzestodes Jesu zu vermitteln. Ziel ist es, einen didaktischen Ansatz zu entwickeln, der den komplexen theologischen und historischen Kontext des Kreuzestodes verständlich macht und gleichzeitig die Fragen und Zweifel der Jugendlichen ernst nimmt. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen, die sich aus der heutigen Zeit und den veränderten Lebenswelten der Jugendlichen ergeben, und zeigt Möglichkeiten auf, wie die Thematik im Religionsunterricht ansprechend und relevant gestaltet werden kann.
- Die Bedeutung des Kreuzestodes Jesu im christlichen Glauben
- Die Herausforderungen der Vermittlung des Kreuzestodes im heutigen Religionsunterricht
- Die Rolle von Musik und Kunst in der didaktischen Auseinandersetzung mit dem Kreuzestod
- Die Bedeutung von fächerübergreifendem Unterricht
- Die Entwicklung eines didaktischen Ansatzes für die Vermittlung des Kreuzestodes in der Oberstufe
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit beschäftigt sich mit der Orientierung und der Frage, was die Schülerinnen und Schüler im Religionsunterricht über den Kreuzestod Jesu lernen sollen. Es wird deutlich, dass die Lehre von Jesus Christus als dem Gesalbten Gottes im Zentrum jeder christlichen Theologie steht. Die Arbeit stellt verschiedene Perspektiven auf die Christologie vor und zeigt auf, wie man sich dem historischen und kerygmatischen Jesus nähern kann. Im Fokus stehen dabei die Themen des Lobens, des Klage- und des Selbstwahrnehmens, die im Zusammenhang mit dem Kreuzestod Jesu stehen.
Das zweite Kapitel widmet sich dem fächerübergreifenden Unterricht und den Chancen und Problemen, die sich aus dieser Form der Unterrichtsgestaltung ergeben. Es wird argumentiert, dass fächerübergreifender Unterricht die Schülerinnen und Schüler dazu anregen kann, die Thematik des Kreuzestodes aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und neue Einsichten zu gewinnen. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus der Integration verschiedener Fächer ergeben, und zeigt Lösungsansätze auf.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der theologischen Entfaltung des Kreuzestodes Jesu. Es werden verschiedene christologische Deutungen des Kreuzestodes vorgestellt und die Probleme, die sich aus der Rede vom Kreuz ergeben, diskutiert. Die Arbeit beleuchtet die biblischen Deutungen des Kreuzestodes und zeigt auf, welche Konsequenzen sich aus diesen Deutungen für das heutige Verständnis des Kreuzestodes ergeben. Darüber hinaus wird die Rolle von Musik und Kunst in der Auseinandersetzung mit dem Kreuzestod untersucht, wobei Bachs Kantate „Ich will den Kreuzstab gerne tragen“ (BWV 56) als Beispiel dient.
Das vierte Kapitel widmet sich dem didaktischen Übergang und der Frage, wie die Erkenntnisse aus der theologischen Entfaltung in den Religionsunterricht übertragen werden können. Es werden Vorüberlegungen zur Auswahl und Gestaltung des Unterrichts angestellt und verschiedene Lernschritte vorgestellt. Die Arbeit entwickelt einen Stoffverteilungsplan, der die wichtigsten Themen und Inhalte des Unterrichts zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Kreuzestod Jesu, die Christologie, die Bedeutung des Kreuzestodes im christlichen Glauben, die Herausforderungen der Vermittlung des Kreuzestodes im heutigen Religionsunterricht, die Rolle von Musik und Kunst in der didaktischen Auseinandersetzung mit dem Kreuzestod, die Bedeutung von fächerübergreifendem Unterricht und die Entwicklung eines didaktischen Ansatzes für die Vermittlung des Kreuzestodes in der Oberstufe.
- Citation du texte
- Stefanie Bucher (Auteur), 2014, „Warum musste Jesus sterben?“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284701