Die Einführung des Internets mit all seinen multimedialen Möglichkeiten und kostenlosen Inhalten, konnte die Tageszeitung nicht vom Markt verdrängen. Trotzdem bieten sich den Zeitungsverlagen heute keine blühenden Landschaften: die Auflagenzahlen gehen zurück, der Werbemarkt stagniert (vgl. Neuberger 2003b: 10/11). Papier scheint in die Jahre gekommen zu sein und die Jugend greift selten zur Zeitung (vgl. Neuberger 2003c: 8).
In der virtuellen Presselandschaft sieht es da schon etwas erfreulicher aus. Der Bundesverband deutscher Zeitungsverleger e.V. (BDZV) zählte 2003 die höchsten Zahlen von Online-Angeboten der Tageszeitungen seit der Einführung des World Wide Web (vgl. BDZV 2003). Und schon lange geht das Internet über eine Kopie der bisherigen Medienlandschaft hinaus, es ist eine Parallelwelt entstanden (vgl. Neuberger 2000a: 102). Die alles entscheidende Frage lautet schon seit Jahren: Wie lassen sich Online- und Offline-Welt intelligent miteinander verbinden? Mit welcher Strategie lassen sich Synergien herstellen und Vorteile der Zusammenarbeit nutzen?
„>>Crossmedia<< lautet das (…) Leitwort der Online-Strategen. Die Mittel der klassischen Medien sollen besser ausgenutzt werden, um trotz begrenzter Budgets gute Online-Angebote ins Web zu stellen. Umgekehrt sollen Webangebote zum Kauf der Druckmedien verführen.“ (Brüggemann 2001: 59)
Crossmedialität ist eine Vernetzung zwischen Angeboten unterschiedlicher Medientypen. Dabei handelt es sich um ein über mehrere Medien verteiltes Gesamtangebot, dessen Teile durch eine gemeinsame Markenidentität und/oder Querverweise verbunden sind (vgl. Neuberger 2003a: 37-43). Radio, Fernsehen, Tageszeitung und Internet sollen sich nicht gegenseitig Konkurrenz machen, sondern durch koordinierte Zusammenarbeit ihre brachliegenden Synergiepotentiale nutzen. Die Idee: In großen Medienhäusern wird eine Nachricht simultan für mehrere Mediengattungen aufbereitet und auf den unterschiedlichen Plattformen veröffentlicht. So gewährleistet Crossmedia-Publishing die Ansprache eines möglichst breiten Publikums (vgl. Riefler 2002: 32). Auf diese Weise sollen Rezipienten an eine Marke gebunden und von einem Medium zum anderen gelenkt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Crossmediale Aktivitäten der Printmedien
- 2.1. Rückbesinnung auf Kernkompetenzen?
- 2.2. Durchsetzung von Cross-Media Strategien
- 2.3. Das Engagement der Tageszeitungen heute
- 3. Ökonomische Aspekte der Crossmedia-Strategie
- 3.1. Groß versus Klein – Crossmediale Konzepte der Verlage
- 3.2. Medienkonzentration bedingt durch Crossmedia
- 3.3. Die Etablierung der Marke
- 4. Publizistische Aspekte der Crossmedia-Strategie
- 4.1. Qualitätsgewinn durch Crossmedia?
- 4.2. Der Crossmedia-Journalist
- 4.3. Ein Beispiel aus der Praxis:
- 5. Diskussion und Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Entwicklung von Crossmedia-Konzepten in der deutschen Tageszeitungslandschaft. Sie analysiert die erfolgreiche Umsetzung enger Kooperationen zwischen Online- und Offline-Medien, mit dem Fokus auf den Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Integration von Print und Internet ergeben.
- Die Entwicklung und Umsetzung von Crossmedia-Strategien in der deutschen Tageszeitungsbranche
- Die ökonomischen Aspekte der Crossmedia-Strategie, einschließlich der Herausforderungen und Chancen für Verlage
- Die publizistischen Aspekte der Crossmedia-Strategie, einschließlich der Auswirkungen auf die journalistische Arbeit und den Qualitätsstandard
- Die Analyse der Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Integration von Print und Internet
- Die Betrachtung der Rolle von Crossmedia im digitalen Wandel der Medienlandschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der aktuellen Situation der Tageszeitungen im Kontext der Digitalisierung und des Internets. Es zeigt, wie sich das Internet auf die traditionellen Medien auswirkt und beleuchtet die Herausforderungen, die sich für die Tageszeitungsverlage ergeben.
Kapitel 2 untersucht die Crossmedialen Aktivitäten der Printmedien. Es beleuchtet die verschiedenen Ansätze der Verlage, ihre Kernkompetenzen in den digitalen Raum zu übertragen und die Synergiepotenziale zwischen Print und Internet zu nutzen. Es stellt verschiedene Beispiele für erfolgreiche Crossmedia-Konzepte vor.
Kapitel 3 analysiert die ökonomischen Aspekte der Crossmedia-Strategie. Es beleuchtet die Auswirkungen von Crossmedia auf die Finanzierung der Verlage, die Medienkonzentration und die Etablierung von Marken.
Kapitel 4 widmet sich den publizistischen Aspekten der Crossmedia-Strategie. Es diskutiert, wie die Verknüpfung von Print und Internet die journalistische Arbeit beeinflusst, welche neuen Anforderungen an den Crossmedia-Journalisten gestellt werden und wie die Qualität des Journalismus im Kontext von Crossmedia sichergestellt werden kann.
Schlüsselwörter
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit den Themen Crossmedialität, Tageszeitungen, Online-Medien, Printmedien, digitale Transformation, Medienkonvergenz, Synergien, Qualitätsjournalismus, Medienökonomie, Medienkonzentration, Markenbildung, Online-Marketing und journalistische Praxis.
- Arbeit zitieren
- Nina Meckel (Autor:in), 2004, Printmedien online. Crossmediale Konzepte der Tageszeitungen im Internet, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28484