Einleitung
Wohl kaum ein politisches Großprojekt hat von der Problemerkennung bis zur letztendlichen gesetzlichen Normierung so lange gebraucht wie die Einführung der gesetzlichen Pflegeversicherung. Vom Erscheinen eines Gutachtens des Kuratoriums Deutsche Altershilfe, welches 1974 auf die zunehmend finanziell prekäre Lage pflegebedürftiger alter Menschen hinwies,1 bis zum Inkrafttreten des Gesetzes zur sozialen Absicherung des Risikos der Pflegebedürftigkeit,2 am 1. Januar 1995, sollten über zwanzig Jahre vergehen. Heute, keine zehn Jahre danach, steht Deutschland, so scheint es, am Scheideweg: Neben der Renten- und der Kranken-, ist es auch die Pflegeversicherung,3 die auf Grund des demographischen Wandels offenbar an die Grenze der Finanzierbarkeit gestoßen ist. Der Grund dafür scheint einfach, das umlagefinanzierte deutsche, soziale Pflegeversicherungssystem ist auf die Einzahlungen möglichst vieler gesunder Menschen angewiesen, um die laufenden Auszahlungen für die – meist älteren – Pflegebedürftigen bestreiten zu können. Das Problem dabei lässt sich ebenso schlagsatzartig wie zutreffend folgendermaßen charakterisieren: Die Deutschen werden immer älter und sind offensichtlich immer weniger bereit, für ausreichend Nachwuchs zu sorgen. So kommt es jetzt schon zu einem Rückgang der Einzahlungen von Gesunden in die Pflegeversicherung, während die Auszahlungen an Pflegebedürftige ständig ansteigen.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Grundlegungen
- B. I. Ziele und Wirkungen der Pflegeversicherung
- B. II. Merkmale und Leistung
- C. Die Zukunftsfähigkeit der Pflegeversicherung in Deutschland
- C. I. Der Status quo
- C. II. Prognose der künftigen Entwicklung
- C. II. 1. Die Ausgabenseite
- C. II. 2. Die Einnahmenseite
- C. III. Die Reformvorschläge der „Rürup-Kommission“
- D. Schlussbetrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Zukunft der deutschen sozialen Pflegeversicherung und analysiert die Herausforderungen, die durch den demografischen Wandel entstehen. Ziel ist es, die Finanzierbarkeit der Pflegeversicherung unter den gegebenen Bedingungen zu untersuchen und mögliche Reformansätze zu beleuchten.
- Entwicklung der Pflegeversicherung seit ihrer Einführung
- Der Status Quo und die zukünftige Entwicklung der Pflegeversicherung
- Finanzielle Herausforderungen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel
- Auswirkungen der Reformvorschläge der „Rürup-Kommission“
- Zukunftsperspektive und Handlungsbedarf
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel dieser Arbeit befasst sich mit der Entstehungsgeschichte der Pflegeversicherung und beleuchtet die sozialpolitischen und fiskalpolitischen Motive, die zu ihrer Einführung führten. Es werden zudem die wichtigsten Ziele und die bisherige Wirkung der Pflegeversicherung untersucht. Kapitel B widmet sich den grundlegenden Merkmalen und Leistungen der Pflegeversicherung. Im Hauptteil (Kapitel C) wird die Zukunftsfähigkeit des deutschen Pflegeversicherungssystems analysiert. Hierbei werden die Ausgaben- und Einnahmenseite unter Berücksichtigung des demografischen Wandels betrachtet. Der Status Quo wird mit Prognosen verschiedener Provenienz verglichen, um die wahrscheinliche Entwicklung der Pflegeversicherung zu erfassen. Abschließend werden die Reformvorschläge der „Rürup-Kommission“ beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Pflegeversicherung, Zukunftsfähigkeit, Demographischer Wandel, Finanzierbarkeit, Reformvorschläge, Rürup-Kommission, Sozialpolitik, Fiskalpolitik.
- Arbeit zitieren
- Kai Posmik (Autor:in), 2003, Quo Vadis Pflegeversicherung? - Eine Betrachtung der deutschen sozialen Pflegeversicherung unter dem Aspekt der Zukunftsfähigkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28503