Luthers Bibelübersetzung Stundenentwurf für die 8. Klasse an Gymnasien)


Plan de Clases, 2004

22 Páginas, Calificación: gut


Extracto


Inhalt

1 Rahmenbedingungen
1.1 Schule und Klassensituation
1.2 Alter und Entwicklungsstand der Schüler

2 Thema der Stunde

3 Fachwissenschaftliche Überlegungen
3.1 Kirchengeschichtlich
3.2 Exegetisch
3.3 Literaturwissenschaftlich

4 Didaktische Überlegungen

5 Überlegungen zu Unterrichtsmethoden und -medien
5.1 Popmusik
5.2 Overheadfolie
5.3 Unterrichtsgespräch mit Ergebnisfixierung
5.4 Biblische Texterschließung
5.5 Schreiben
5.6 Gruppenarbeit

6 Unterrichtsverlauf
6.1 Tabellarische Darstellung
6.2 Durchlaufende Darstellung

7 Eindrücke über die tatsächlich gehaltene Stunde

Bibliografie

Anhang

1 Rahmenbedingungen

Der folgende Unterrichtsentwurf ist speziell für die 8. Klasse der gymnasialen Mittelstufe gedacht. Gerade für den letzten Teil der Stunde ist es wichtig, mit einer motivierten, arbeitswilligen und begeisterungsfähigen Klasse zu arbeiten, soll doch selbst ein Text übertragen werden.

1.1 Schule und Klassensituation

Tatsächlich gehalten habe ich diese Stunde in einer 8. Klasse des Gymnasiums Kirchheim. Dies ist eine sehr moderne, erst 20 Jahre alte Schule mit ca. 1000 Schülern[1] und 85 zum Teil sehr jungen Lehrern. Sie zeichnet sich durch große Eigenverantwortlichkeit und Engagement sowohl von Seiten der Lehrer als auch der Schüler aus. Es gibt neben einem Schulradio und Open-Air-Kino auch eigens entworfene Schulaufgabenpläne, da die Schule im Modul 21 mitarbeitet.

Die Klasse ist – wie bei Religionsklassen üblich – aus verschiedenen Klassen zusammengewürfelt. Natürlich gibt es Grüppchenbildung, die man besonders im Sitzplan erkennen kann: Ohne nachvollziehbare Ordnung sitzen die Schüler im Zimmer. Einige Bänke stehen parallel zum Pult, andere schräg im Raum, mal einzeln, mal nebeneinander. Allein sitzt aber dennoch keiner, jeder Schüler hat mindestens einen Kameraden neben sich, sodass auch bei Gruppenarbeit keiner ausgeschlossen bleibt. Trotz des Chaos im Zimmer ist die Klasse sehr interessiert, motiviert und freundlich. Gerade über das Thema Reformation weiß sie schon sehr genau Bescheid, vielleicht auch auf Grund des Konfirmandenunterrichts, an dem die meisten Schüler teilnehmen.

Besonders diskutierfreudig gibt sich die Klasse bei Themen, die sie und ihre Lebenswelt direkt betreffen: Verbote der Eltern, Weggehen, Rauchen, Freundschaft, das alles kam im Religionsunterricht schon zur Sprache und wurde gern mit dem Lehrer besprochen, zu dem die Klasse ein sehr vertrauensvolles Verhältnis hat.

1.2 Alter und Entwicklungsstand der Schüler

Die Schüler sind zwischen 13 und 14 Jahre alt. Sie befinden sich mitten in der Pubertät, was die Unterrichtsplanung sicher beeinflussen muss. Die Mädchen kleiden sich mehr und mehr figurbetont, was auf einige frühreife Jungen schon großen Eindruck macht: Sie versuchen entweder mit Wissen oder mit Unaufmerksamkeit zu imponieren – Letzteres eher zum Leidwesen des Lehrers.

Religionspsychologisch befinden sich die Jugendlichen nach der Klassifizierung Fowlers in der Stufe des synthetisch-konventionellen Glaubens[2]: Ansichten von anderen werden mit den eigenen verbunden. Es bilden sich Gruppen, zu denen man „persönliche Beziehungen“[3] entwickelt. Eventuell befinden sich die Schüler schon in einer Phase der „Abwendung von Gott als dem Projektionsträger der elterlichen Autorität und damit vom RU“[4], also einer Nebenerscheinung des Ablösungsprozesses von den Eltern. Dies ist bei der Unterrichtsplanung für die Mittelstufe besonders zu beachten, sind die Jugendlichen hier doch auf eine Lehrkraft angewiesen, die sie „als Partner fordernd ernst nimmt, zugleich aber ihre Schwächen zu akzeptieren vermag“.[5]

2 Thema der Stunde

In der Stunde wird es um die Bibelübersetzung Martin Luthers gehen. Es soll klar gemacht werden, welche Leistung er nicht nur für die Kirche und den Glauben, sondern auch für die deutsche Sprache und Kultur vollbracht hat. Aber auch für kritische Anmerkungen wird Raum gegeben, wenn es um die Frage nach der heutigen Aktualität geht.

Eingeordnet ist das Thema im Block 3 des Lehrplans, der Reformation. So werden durch dieses Thema „Zusammenhänge zwischen Reformation und Kirche/Kultur/Politik [...] bei [der] Bibelübersetzung“[6] erläutert.

Der Stunde müssen auf jeden Fall einleitende Sequenzen zum Leben Martin Luthers und der Reformation vorangehen, um die Schüler mit der Thematik vertraut zu machen. Es kann nur von Vorteil sein, wenn Hintergrundwissen zur Lebenssituation Luthers auf der Wartburg vorhanden ist. Ein chronologischer Aufbau des Themenblocks bietet sich an, wobei auch theologische Themen eingebaut werden können. Gerade in diesem Jahr wäre es von großem Nutzen, mit der Klasse den Kinofilm „Luther“ anzuschauen, da er viel über den jungen Martin Luther vermittelt.

3 Fachwissenschaftliche Überlegungen

3.1 Kirchengeschichtlich

Als Luther 1521 als zu Beschützender auf die Wartburg kam, hatte er endlich Zeit, eines seiner großen Vorhaben – die Bibelübersetzung – in die Tat umzusetzen. Er begann mit dem Neuen Testament und übersetzte die gesamte Bibel, wobei er innerhalb der nächsten zehn Jahre sein Werk ständig neu überarbeitete.[7] Mit seinem Werk wollte er, „dass nicht der Sinn den Worten, sondern die Worte dem Sinn dienen und folgen sollen“[8] und somit für das gemeine Volk verständlich gemacht werden. Dadurch ist er zu einem der Wegbereiter für eine einheitliche deutsche Schriftsprache geworden, durch ihn ist dieser Prozess „erheblich befördert und beschleunigt worden“[9].

Der gesamte Unterrichtsblock ‚Reformation’ ist kirchengeschichtlich. Es ist wichtig, die Thematik anhand von wichtigen Persönlichkeiten zu behandeln, weil „die Jugendlichen Leitbilder brauchen, mit denen sie sich identifizieren können“[10]. Luther steht also im Vordergrund und so wird auch die Bibelübersetzung den Schülern im Kontext seiner Situation näher gebracht.

Um sein Werk zu visualisieren, eignet sich natürlich ein Beispiel. Der Psalm 23 ist ein wegen seiner schönen Bildlichkeit sehr bekanntes Gebet und vielen Menschen im Wortlaut bekannt.[11] Als Gegenstück wird Mentelins Übersetzung verwendet – die sprachlichen Unterschiede sind gravierend.

3.2 Exegetisch

Exegetisch lässt sich über Psalm 23 Folgendes sagen: Es handelt sich um einen Psalm Davids, der auch im hebräischen Urtext die Hirten-Metapher[12] verwendet, die in Mentelins Übersetzung fehlt. Abgelöst wird diese Metapher in Vers 5, wenn von Gott als „dem Gastgeber an heiliger Stätte“[13] die Rede ist. Formal handelt es sich um ein Gebetslied, spezieller ein Danklied eines Einzelnen nach einem Freispruch.[14] Zeitlich ist der Psalm in vorexilische Zeit einzuordnen, auch danach wurde er wohl immer wieder gern wiederholt.[15] Das Bild Gottes als Hirten ist im Alten Testament weit verbreitet (Ps 79, 13; 95, 7; 100, 3), Jahwe ist ein gütiger und machtvoller Herrscher, bei dem man sich geborgen fühlen kann.[16] Auf der Weide mit den besten Wasserstellen gibt der Hirte seiner Herde neue Kraft – „[d]er Beter ist gewiss, dass Jahwe ihn vor jedem Fall behüten“[17] wird. Auch im gefährlichen Tal hat man nichts zu befürchten, denn durch seine Bewaffnung bewahrt der Hirte vor feindlichen Übergriffen. In Vers 5 wird das Hirtenbild abgelöst durch die Vorstellung von Gott als Gastgeber, der einem Verfolgten vor seinen Feinden den Tisch deckt. Verfolgt wird der Beter im Folgenden nur noch von Gottes „Güte und Huld“[18].

[...]


[1] Im Folgenden bezeichnen die Begriffe „Lehrer“ und „Schüler“ sowohl das weibliche als auch das männliche Geschlecht.

[2] Zitiert nach Fraas (1995), S. 145 und Schweitzer, u.a. (1997), S. 217.

[3] Schweitzer, u.a. (1997), S. 217.

[4] Fraas (1995), S. 149f.

[5] Fraas (1995), S. 150.

[6] Lehrplan (1995), S. 18.

[7] Geiger (1995), S. 46.

[8] Zitiert nach Maess (1983), S. 18f.

[9] Lohse (1997), S. 136.

[10] Ruppert/Thierfelder (1997), S. 302.

[11] Oft muss er im Konfirmandenunterricht auswendig gelernt werden.

[12] Kraus (1978), S. 335.

[13] Kraus (1978), S. 336.

[14] Ebd.

[15] Kraus (1978), S. 337.

[16] Kraus (1978), S. 338.

[17] Ebd.

[18] Kraus (1978), S. 340.

Final del extracto de 22 páginas

Detalles

Título
Luthers Bibelübersetzung Stundenentwurf für die 8. Klasse an Gymnasien)
Universidad
LMU Munich  (Praktische Theologie)
Curso
Didaktisch-methodisches Seminar (praktikumsvorbereitend)
Calificación
gut
Autor
Año
2004
Páginas
22
No. de catálogo
V28541
ISBN (Ebook)
9783638302944
Tamaño de fichero
533 KB
Idioma
Alemán
Notas
Stunde wurde im Praktikum gehalten. Stundenentwurf galt als Seminararbeit. Im Teil der fachwissenschaftlichen Analyse müsste man auf die Hermeneutik genauer eingehen.
Palabras clave
Luthers, Bibelübersetzung, Stundenentwurf, Klasse, Gymnasien), Didaktisch-methodisches, Seminar
Citar trabajo
Susanne Schmid (Autor), 2004, Luthers Bibelübersetzung Stundenentwurf für die 8. Klasse an Gymnasien), Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28541

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