Die Europäische Union ist seit jeher der wichtigste Akteur im Bereich der internationalen Entwicklungspolitik, aber in ihrem Status als „Geberland“ auch ein eigentlicher Profiteur der globalen Ungleichheit. Das vorrangige Ziel der EU-Entwicklungspolitik ist dennoch die Bekämpfung der globalen Armut bis hin zu ihrer vollständigen Beseitigung. Die Entwicklungspolitik funktioniert dabei beispielsweise über Warenexporte aus Entwicklungsländern in die EU, humanitäre Hilfe, Privilegien oder bilaterale Abkommen.
Doch aus welchen Gründen handelt die EU entwicklungspolitisch? Hat die EU derivative Gründe wie sie Charles R. Beitz in seiner Theorie der globalen Ungleichheit aufzählt? Oder handelt sie ausschließlich nach direkten Gründen?
Diese Fragen sollen im Folgenden geklärt werden. Hierfür wird in einem ersten Kapitel der Theoretiker selbst und sein Modell der globalen Ungleichheit in Abgrenzung zur Gerechtigkeitstheorie von John Rawls erörtert. In einem zweiten Abschnitt soll es dann um die Entwicklungspolitik der Europäischen Union mit ihren Hintergründen, Inhalten und Zielen, Instrumenten und Programmen gehen, damit in abschließenden Kapiteln die Leitfragen beantwortet werden können, inwiefern die Theorie Beitz’ auf die EU übertragbar ist und nach welchen derivativen Gründen die Europäische Union entwicklungspolitisch handelt. Ebenfalls geklärt werden soll die Frage, welche Instrumente nach Beitz zu bevorzugen wären. In einem Fazit wird schließlich ein Ausblick gegeben, ob die Entwicklungspolitik der EU die globale Ungleichheit überhaupt mindern kann und welchen Problemen sich die EU gegenüber sieht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Charles R. Beitz
- Theorie der globalen Ungleichheit
- Direkte Gründe
- Derivative Gründe
- Inequality and Material Deprivation/Materielle Verteilung
- Inequality, Humiliation and Denial of Agency/Erniedrigung und Einschränkung
- Inequality and Abridgement of Liberty/Beschneidung der Freiheit
- Inequality and Procedural Unfairness/Verfahrensrechtliche Ungerechtigkeit
- Entwicklungspolitik der EU
- Entstehung, Hintergründe und Handlungsrahmen
- Inhalte und Ziele
- Instrumente und Akteure
- Programme und Strategien
- Wirkung
- Entspricht die Entwicklungspolitik der Europäischen Union Beitz'schen Grundsätzen?
- Welche derivativen Gründe hat die EU nach Beitz, entwicklungspolitisch zu handeln?
- Welche Instrumente wären nach Beitz zu bevorzugen?
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text untersucht die Frage, inwiefern die Europäische Entwicklungspolitik den Grundsätzen der Gerechtigkeitstheorie nach Charles R. Beitz entspricht. Dabei wird insbesondere der Fokus auf Beitz' Theorie der globalen Ungleichheit gelegt und deren Übertragbarkeit auf die EU-Entwicklungspolitik analysiert. Der Text erörtert sowohl die direkten Gründe für entwicklungspolitisches Handeln als auch die derivativen Gründe, die von Beitz in seiner Theorie identifiziert werden.
- Verteilungsgerechtigkeit in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit
- Theorie der globalen Ungleichheit nach Charles R. Beitz
- Direkte und derivative Gründe für entwicklungspolitisches Handeln
- Entwicklungspolitik der Europäischen Union
- Übertragbarkeit der Theorie Beitz auf die Praxis der EU-Entwicklungspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage des Textes vor und beleuchtet die Relevanz der Frage nach der Verteilungsgerechtigkeit im Kontext der Europäischen Entwicklungspolitik.
- Charles R. Beitz: Dieses Kapitel widmet sich einer Vorstellung des Philosophen Charles R. Beitz und seiner wichtigsten Werke im Bereich der internationalen Ethik und Gerechtigkeitstheorie.
- Theorie der globalen Ungleichheit: Hier wird Beitz' Theorie der globalen Ungleichheit im Detail erläutert. Es werden sowohl direkte Gründe als auch derivative Gründe für entwicklungspolitisches Handeln aufgezeigt.
- Entwicklungspolitik der EU: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Entwicklungspolitik der Europäischen Union, einschließlich ihrer Entstehung, Ziele, Instrumente und Programme.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Textes umfassen: Verteilungsgerechtigkeit, Entwicklungspolitik, Globale Ungleichheit, Charles R. Beitz, Theorie der globalen Ungleichheit, Direkte Gründe, Derivative Gründe, Europäische Union, EU-Entwicklungspolitik, Instrumente der Entwicklungszusammenarbeit.
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- Sandra S. (Autor), 2014, Verteilungsgerechtigkeit und Entwicklungspolitik, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/285529