Piaget sieht in dem Spiel einen integralen Bestandteil der kognitiven Entwicklung eines Kindes. Es ist geprägt durch ein Überwiegen der Assimilation und teilt sich in Entwicklungsphasen in Übungsspiel, Symbolspiel und Regelspiel. Er hat keine explizite Theorie eines Erwachsenenspiels entwickelt, sieht jedoch im Regelspiel ein Spiel, welches sich bis ins Erwachsenenalter vorsetzt. Wenn man nach Erklärungsmustern für das Spiel überhaupt sucht, so spielen die drei klassischen Theorien von Kraftüberschuss, Erholung und Vorübung bis heute eine große Rolle. Vor allem der Erholungsaspekt fügt sich gut in die moderne Freizeittheorie.
Jedoch haben viele auch erkannt, dass das Spiel weit mehr leistet als Erholung, so erlangt es Wichtigkeit im Sozialleben und sichert das Grundbedürfnisse des gemeinschaftlichen Zusammenseins. Darüber hinaus kann das Spiel auch bei Erwachsenen dazu dienen Erlebnisse und verbotene Triebe psychologisch zu verarbeiten. Wir als Erwachsene brauchen also Spiel als einen Ausweichraum vom alltäglichen (Arbeits-) Leben. Auch wenn sich Piagets Theorie nicht direkt auf Erwachsene übertragen lässt, weil sie eng verbunden ist mit der frühen kognitiven Entwicklung, würde ich ihr dennoch mehr Erklärungspotenzial zumessen, als ihr an manchen Stellen (z.B. bei Renner) zugestanden wird. Die kognitive Entwicklung ist nicht ab einem bestimmten Zeitpunkt abgeschlossen, wir entwickeln uns unser ganzes Leben weiter und dazu brauchen wir genauso Spiele, die uns dabei helfen. Sie helfen uns unsere motorischen Fähigkeiten zu testen und zu üben, uns in andere hineinzuversetzen, Erlebnisse zu verarbeiten, soziale Gemeinschaft zu spüren, Grenzen der alltäglichen Regeln zu überschreiten, Regeln zu erkennen und uns die Welt so zu gestalten wie sie uns gefällt. Gerade in der Möglichkeit des Spiels alles nach unseren Vorstellungen zu gestalten, dem überwiegen von Assimilation über Akkommodation, liegt der Reiz des Spiels auch für Erwachsene.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Die Spieltheorie Jean Piagets
- Grundbegriffe
- Entwicklungsphasen
- Die Spielarten
- Die Theorien des Erwachsenenspiels
- Das Erwachsenenspiel im theoretischen Gesamtkontext
- Karl Groos Theorie der Vorübung.
- Das Erwachsenenspiel bei Groos .
- Arbeit und Spiel.........
- Freizeittheorie.....
- Die psychologische Bedeutung des Spiels.
- Weitere spieltheoretische Ansätze...
- Übertragung von Piaget auf das Erwachsenenspiel ?
- Das Erwachsenenspiel im theoretischen Gesamtkontext
- Zusammenfassung /Fazit.
- Quellen......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Übertragbarkeit der Spieltheorie Jean Piagets auf das Erwachsenenspiel. Ziel ist es, die Gründe für das Spielen von Erwachsenen zu erforschen und zu analysieren, inwieweit Piagets Erkenntnisse über das kindliche Spiel auf das Erwachsenenspiel anwendbar sind.
- Die Spieltheorie Jean Piagets und ihre zentralen Begriffe (Assimilation, Akkommodation, Äquilibration)
- Die Entwicklungsphasen des Kindes nach Piaget und die ihnen zugeordneten Spielarten (Übungsspiele, Symbolspiele, Regelspiele)
- Die Bedeutung des Spiels für die kognitive Entwicklung des Kindes
- Theorien des Erwachsenenspiels und ihre Relevanz für die Analyse des Spielens im Erwachsenenalter
- Die Übertragbarkeit von Piagets Spieltheorie auf das Erwachsenenspiel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des Erwachsenenspiels ein und stellt die Forschungsfrage nach der Übertragbarkeit von Piagets Spieltheorie auf das Erwachsenenspiel. Sie beleuchtet die Allgegenwärtigkeit des Spielens im Erwachsenenalter und die unterschiedlichen Formen, die es annehmen kann. Die Einleitung stellt auch die Definition des Spiels nach Huizinga vor und grenzt das Spiel von anderen Beschäftigungsformen des Alltagslebens ab.
Das zweite Kapitel widmet sich der Spieltheorie Jean Piagets. Es werden die zentralen Begriffe seiner Theorie, wie Assimilation, Akkommodation und Äquilibration, erläutert. Die Entwicklungsphasen des Kindes nach Piaget werden vorgestellt und die ihnen zugeordneten Spielarten (Übungsspiele, Symbolspiele, Regelspiele) werden beschrieben. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Spiels für die kognitive Entwicklung des Kindes und zeigt, wie Piaget das Spiel als einen wichtigen Faktor für die Entwicklung von Intelligenz und kognitiven Fähigkeiten betrachtet.
Das dritte Kapitel befasst sich mit Theorien des Erwachsenenspiels. Es werden verschiedene Ansätze vorgestellt, die das Spielen im Erwachsenenalter erklären. Dazu gehören die Theorie der Vorübung von Karl Groos, die Freizeittheorie und die psychologische Bedeutung des Spiels. Das Kapitel beleuchtet auch die Frage, inwieweit sich Piagets Spieltheorie auf das Erwachsenenspiel übertragen lässt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Spieltheorie Jean Piagets, die Entwicklungsphasen des Kindes, die Spielarten (Übungsspiele, Symbolspiele, Regelspiele), die Bedeutung des Spiels für die kognitive Entwicklung, Theorien des Erwachsenenspiels, die Übertragbarkeit von Piagets Spieltheorie auf das Erwachsenenspiel, die Gründe für das Spielen von Erwachsenen.
- Citar trabajo
- Tillmann Grüneberg (Autor), 2009, Die Spieltheorie Piagets zur kindlichen Entwicklung in ihrer Bedeutung für die Theorie des Erwachsenenspiels, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/285880