Diskutiert und untersucht wurden Qualitätskriterien von Fernsehsendungen schon auf vielfache Art. Hier standen zumeist Indikatoren wie journalistische Gütekriterien, z.B. Relevanz, Recherche oder Objektivität und genrebedingte Merkmale im Zentrum der Untersuchung. Kaum analysiert ist hingegen, inwiefern visuelle Eindrücke auf die Qualitätswahrnehmung der Zuschauer wirken. Vergleicht man Kulissen aktueller TV-Formate mit älteren Sendungen, zeigt sich eine Entwicklung, die wissenschaftlich schwer zu fassen ist, da sie oft Ausdruck des Zeitgeistes ist und die damit verbundenen technischen Möglichkeiten und Anforderungen im Konkurrenzgeschehen einer Sendung symbolisiert.
Andererseits scheinen Vorstellungen der Zuschauer bzw. der „TV-Macher“, aber auch ihre gegenseitigen Erwartungszuschreibungen bezüglich optischer Gestaltung untersuchenswert. Deshalb soll innerhalb dieser Studie mithilfe einer Befragung erforscht werden, inwiefern die optische Gestaltung einer Sendung auf die Wahrnehmung der Qualität dieser durch die Rezipienten Einfluss nimmt.
Die Ergebnisse erlauben eventuell eine Aussage über die Bedeutung der optischen Komponenten für eine Fernsehsendung, ob sie für Gewinnung von neuen Zuschauern relevant sind und überhaupt einen Einfluss auf die Bewertung der Qualität einer Sendung haben. Somit sind sie unter Umständen sowohl relevant für Medienmacher, die sich mit der Entwicklung einer Sendung beschäftigen, als auch für das Publikum selbst.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theorie und Forschungsstand
- 3. Untersuchungsleitende Fragestellung/Hypothesen
- 4. Konzeption und Methode
- 4.1 Untersuchungsdesign
- 4.2 Operationalisierung
- 4.3 Pretest
- 4.4 Methodische Selbstkritik
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der optischen Gestaltung von Fernseh-Talksendungen auf die Qualitätswahrnehmung der Zuschauer. Ziel ist es, mithilfe einer Befragung herauszufinden, inwiefern visuelle Eindrücke die Bewertung der Sendungsqualität beeinflussen und ob dies für Medienmacher und Zuschauer relevant ist.
- Zusammenhang zwischen visueller Gestaltung und Qualitätswahrnehmung
- Relevanz optischer Komponenten für die Zuschauergewinnung
- Anwendbarkeit des "Uses-and-Gratification-Modells" auf die optische Gestaltung
- "Picture Superiority Effect" im Kontext von Fernsehsendungen
- Definition und Messbarkeit von Fernsehqualität
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Forschungslücke bezüglich des Einflusses visueller Eindrücke auf die Qualitätswahrnehmung von Fernsehsendungen. Es wird argumentiert, dass die optische Gestaltung, oft Ausdruck des Zeitgeistes und technischer Möglichkeiten, bisher kaum wissenschaftlich untersucht wurde. Die Studie zielt darauf ab, mittels Befragung den Einfluss der optischen Gestaltung auf die Zuschauerbewertung der Qualität zu erforschen und die Relevanz dieser Erkenntnisse für Medienmacher und Publikum aufzuzeigen.
2. Theorie und Forschungsstand: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Studie dar. Es greift das "Uses-and-Gratification-Modell" der Rezeptionsforschung auf, das einen aktiven Rezipienten postuliert, der Medienangebote nach seinen Bedürfnissen auswählt. Weiterhin stützt sich die Arbeit auf Forschungsergebnisse zur Bildvermittlung und dem "Picture Superiority Effect", die die schnellere und nachhaltigere Verarbeitung von Bildern im Vergleich zu Texten belegen. Die Studie von Geise und Brettschneider über die Wahrnehmung von Wahlplakaten dient als Ausgangspunkt für die Übertragung dieser Erkenntnisse auf die optische Gestaltung von Talksendungen. Schließlich wird die Problematik der Definition und Messbarkeit von Fernsehqualität anhand der Studie von Blumers, Gerstner und Tebert diskutiert, welche die unterschiedlichen Perspektiven von Medienmachern, Kritikern, Experten und Zuschauern beleuchtet.
Schlüsselwörter
Fernsehqualität, Optische Gestaltung, Talkshows, Rezeptionsforschung, Uses-and-Gratification-Modell, Bildvermittlung, Picture Superiority Effect, Zuschauerwahrnehmung, Medienwirkung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Einfluss der optischen Gestaltung von Fernseh-Talksendungen auf die Qualitätswahrnehmung der Zuschauer
Was ist der Gegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Einfluss der optischen Gestaltung von Fernseh-Talksendungen auf die Qualitätswahrnehmung der Zuschauer. Es wird erforscht, inwiefern visuelle Eindrücke die Bewertung der Sendungsqualität beeinflussen und welche Relevanz dies für Medienmacher und Zuschauer hat.
Welche Ziele verfolgt die Studie?
Das Hauptziel ist es, mithilfe einer Befragung den Zusammenhang zwischen visueller Gestaltung und Qualitätswahrnehmung aufzuzeigen. Die Studie beleuchtet die Relevanz optischer Komponenten für die Zuschauergewinnung und prüft die Anwendbarkeit des "Uses-and-Gratification-Modells" in diesem Kontext. Zusätzlich wird der "Picture Superiority Effect" im Zusammenhang mit Fernsehsendungen untersucht und die Definition sowie Messbarkeit von Fernsehqualität diskutiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Theorie und Forschungsstand, Untersuchungsleitende Fragestellung/Hypothesen, Konzeption und Methode (inkl. Untersuchungsdesign, Operationalisierung, Pretest und methodischer Selbstkritik) und Fazit.
Welche Theorien und Modelle werden in der Arbeit verwendet?
Die Studie basiert auf dem "Uses-and-Gratification-Modell" der Rezeptionsforschung. Weiterhin werden Forschungsergebnisse zur Bildvermittlung und zum "Picture Superiority Effect" herangezogen. Die Arbeit bezieht sich auch auf Studien von Geise und Brettschneider (Wahlplakate) sowie Blumers, Gerstner und Tebert (Definition und Messbarkeit von Fernsehqualität).
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine Befragung als Methode, um Daten zur Zuschauerwahrnehmung zu erheben. Details zur Methodik, inklusive Untersuchungsdesign, Operationalisierung und Pretest, werden im Kapitel "Konzeption und Methode" näher erläutert. Die Arbeit beinhaltet auch eine methodische Selbstkritik.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für die Arbeit?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Fernsehqualität, Optische Gestaltung, Talkshows, Rezeptionsforschung, Uses-and-Gratification-Modell, Bildvermittlung, Picture Superiority Effect, Zuschauerwahrnehmung, Medienwirkung.
Welche Forschungslücke wird mit dieser Arbeit geschlossen?
Die Arbeit adressiert die Forschungslücke bezüglich des Einflusses visueller Eindrücke auf die Qualitätswahrnehmung von Fernsehsendungen. Die optische Gestaltung, oft Ausdruck des Zeitgeistes und technischer Möglichkeiten, wurde bisher kaum wissenschaftlich untersucht.
Welche Erkenntnisse liefert die Arbeit für Medienmacher?
Die Studie liefert Erkenntnisse darüber, wie die optische Gestaltung von Fernseh-Talksendungen die Zuschauerbewertung der Qualität beeinflusst und welche Bedeutung visuelle Komponenten für die Zuschauergewinnung haben. Dies kann Medienmachern wertvolle Hinweise für die Gestaltung ihrer Sendungen geben.
- Arbeit zitieren
- Johanna Lamm (Autor:in), 2013, Befragung von TV-Rezipienten zum Zusammenhang von Qualitätsempfinden und optischer Gestaltung von Talk-Formaten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/285909