Wenige Tage nach dem 39. Eucharistischen Weltkongress in Bogota findet sich am 6. September 1968 die CELAM in Medellín/ Kolumbien zu ihrer II. Generalversammlung ein. Drei Jahre nach dem Ende des II. Vatikanischen Konzils, an dem auch einige Vertreter der CELAM teilgenommen haben, treffen sich die Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik, um die während des II. Vatikanums gefassten Erkenntnisse auf ihren Kontinent zu beziehen und anzuwenden. Die Ergebnisse ihrer Arbeit halten sie in einem Abschlussdokument mit dem Titel DIE KIRCHE IN DER GEGENWÄRTIGEN UMWANDLUNG LATEINAMERIKAS IM LICHTE DES KONZILS (1968) – Botschaft an die Völker Lateinamerikas fest. Dabei bildet die Gewaltproblematik einen wichtigen Themenpunkt in diesem Dokument und ist Gegenstand vorliegender Arbeit. Es wird der Fragestellung nachgegangen, wie die Bischöfe die gegenwärtige Situation ihres Kontinents wahrnehmen und welche Mittel sie für gerechtfertigt sehen, der Gewalt und damit dem Elend entgegenzuwirken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergründe und Voraussetzungen
- Lateinamerika
- Kolonialzeit
- Gesellschaftliche Struktur
- Wirtschaftliche Situation
- Politische Situation
- Bewusstwerdung und Aufbruchsstimmung
- Christentum und Widerstandsrecht
- Pacem in Terris (1963)
- Populorum progressio (1967)
- Der Vorabend Medellíns
- Inhaltliche Dokumentenanalyse
- Die Lateinamerikanische Situation und der Friede
- Überlegungen zur Lehre der Kirche
- Frieden als Werk der Gerechtigkeit
- Frieden als dauernde Aufgabe
- Frieden als Frucht der Liebe
- Problem der Gewalt
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Abschlussdokument der II. Generalversammlung des Lateinamerikanischen Episkopates (CELAM) in Medellín, Kolumbien im Jahr 1968. Das Dokument befasst sich mit der Situation Lateinamerikas im Licht des II. Vatikanischen Konzils und untersucht die Gewaltproblematik des Kontinents. Die Arbeit analysiert die Wahrnehmung der Bischöfe gegenüber der Situation der Menschen Lateinamerikas, insbesondere die gewaltsame Unterdrückung der Bevölkerung und die Ungleichheit zwischen Arm und Reich. Dabei werden die Ursachen und möglichen Lösungsansätze aus christlicher Sicht beleuchtet.
- Die Gewaltproblematik in Lateinamerika
- Die Rolle der Kirche in der Bewältigung der Gewalt
- Die wirtschaftliche, politische und soziale Situation Lateinamerikas Mitte der 1960er Jahre
- Die Bedeutung von Frieden und Gerechtigkeit für das christliche Leben
- Die Auseinandersetzung mit der revolutionären Euphorie in Lateinamerika
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die historischen Hintergründe und die gesellschaftliche Lage Lateinamerikas Mitte der 1960er Jahre. Es wird auf die Kolonialzeit, die gesellschaftliche Struktur, die wirtschaftliche Situation und die politische Situation eingegangen. Ebenso wird die wachsende Problembewusstwerdung der Bevölkerung und die Aufbruchsstimmung, die auch den Klerus durchdringt, thematisiert.
Im zweiten Kapitel wird die offizielle Lehre der katholischen Kirche zum Widerstand gegen die Obrigkeit und die Staatsgewalt erläutert. Die Enzykliken Pacem in Terris und Populorum Progressio, die kurz vor Medellín verfasst wurden, spielen dabei eine wichtige Rolle.
Kapitel drei gibt einen kurzen Einblick in die Vorbereitung der II. Generalversammlung der CELAM und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Gewalt, Kirche, Lateinamerika, Medellín, II. Vatikanisches Konzil, Frieden, Gerechtigkeit, Unterentwicklung, Revolution, Kolonialismus, Widerstandsrecht.
- Arbeit zitieren
- Jennifer Stockum (Autor:in), 2014, Die II. Generalversammlung der Celam 1968 in Medellín. Das Problem der Gewalt in Lateinamerika, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/286191