Autoren literarischer Texte schreiben für ein Lesepublikum ihrer Zeit, ihres Sprachraums und ihres Kulturraums. Sie verfolgen beim Schreiben der Texte bestimmte kommunikative Absichten, die aus ihrer Persönlichkeit und ihren Lebensumständen heraus zu erklären sind. In einem Text schlägt sich sowohl die Identität des schreibenden Individuums nieder als auch die Lebensbedingungen an einem bestimmten Ort und einer bestimmten Zeit. In diesem Umstand liegen grundlegende Probleme des Übersetzens begründet, denn das „Hier-Jetzt-Ich-System“ des zu übersetzenden Textes muss für Leser einer anderen Zeit, eines anderen Ortes und eines anderen Sprach- und Kulturraums verständlich gemacht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- „Wann ist eine Übersetzung richtiger als eine andere?“ Übersetzungsprobleme am Beispiel des Romans Moby Dick
- Das Problem der Wörtlichkeit
- Übersetzungsverfahren nach der stylistique comparée
- Übersetzen als sprachliches Handeln
- Adäquatheit und Zweck einer Übersetzung
- Lexikalische Probleme unter dem Aspekt des reproduzierenden Handelns
- Übersetzen als kultureller Transfer am Beispiel des Romantitels Tee im Harem des Archimedes
- Das Original verstehen
- Leserangemessenes Übersetzen
- Übersetzen von Situationen am Beispiel des Romananfangs von Le thé au harem d'Archi Ahmed
- Verschränkung von Diskurs und Text am Beispiel von Mark Twains Adventures of Huckleberry Finn
- Zur Definition von Diskurs und Text
- Imitierte gesprochene Sprache übersetzen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Herausforderungen der Übersetzung literarischer Texte und analysiert anhand verschiedener Beispiele aus den Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch die spezifischen Problemfelder. Dabei wird ein handlungstheoretischer Textbegriff zugrunde gelegt, der Texte als Produkte sprachlicher Handlungen betrachtet. Die Arbeit untersucht, wie die jeweiligen Kommunikationssituationen im Originaltext Übersetzungsprobleme beeinflussen und wie diese durch verschiedene Übersetzungstechniken und -ansätze adressiert werden können.
- Das Problem der Wörtlichkeit in der Übersetzung
- Übersetzungsverfahren und -strategien
- Übersetzen als sprachliches Handeln und kultureller Transfer
- Die Bedeutung des Situationskontextes für die Übersetzung
- Die Verschränkung von Diskurs und Text in der Übersetzung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert den handlungstheoretischen Textbegriff, der als Grundlage für die Analyse dient. Das erste Kapitel befasst sich mit den Übersetzungsproblemen, die am Beispiel des Romans Moby Dick von Hermann Melville veranschaulicht werden. Es werden verschiedene Übersetzungstechniken und -strategien kritisch analysiert und auf konkrete Beispiele aus dem Roman angewendet.
Das zweite Kapitel untersucht den kulturellen Transfer in der Übersetzung am Beispiel des Romantitels Le thé au harem d'Archi Ahmed. Es werden die Schwierigkeiten thematisiert, die beim Verstehen und Übersetzen von kulturell geprägten Texten auftreten und die Notwendigkeit eines leserangemessenen Übersetzens hervorgehoben.
Das dritte Kapitel konzentriert sich auf die Übersetzung von Situationen am Beispiel des Romananfangs von Le thé au harem d'Archi Ahmed. Es wird gezeigt, wie einzelne Textsegmente an spezielle Handlungen und Situationen gebunden sind und dadurch besondere Übersetzungsprobleme aufwerfen.
Das vierte Kapitel analysiert die Verschränkung von Diskurs und Text in der Übersetzung am Beispiel von Mark Twains Adventures of Huckleberry Finn. Es wird untersucht, wie zwei Übersetzer mit der im Roman enthaltenen fiktiven Mündlichkeit umgehen.
Schlüsselwörter
Übersetzen, Literaturübersetzung, Sprachliches Handeln, stylistique comparée, Adäquatheit, Kultureller Transfer, Situationskontext, Diskurs, Text, Sprachpaarbezogene Übersetzungsprobleme, Pragmatische Übersetzungsprobleme.
- Arbeit zitieren
- Christian Weiß (Autor:in), 2002, Probleme des Übersetzens: Literarische Übersetzungen. Beispiele aus den Sprachen: Deutsch, Französisch und Englisch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28666