Seit einigen Jahren beschäftigt sich die Führungsforschung mit der Rolle der Frau in der Wirtschaft. So zum Beispiel mit der Frage: „Warum sind die Frauen heutzutage noch in der Unterzahl in den Chefetagen?“ Obwohl feststeht, dass sie, einmal auf der Führungsebene angekommen, bessere Ergebnisse erzielen und wirkungsvoller arbeiten. Eine Studie mit dem Titel „Women Matter“ der Unternehmensberatung McKinsey hat ergeben, dass Unternehmen mit einem hohen Frauenanteil 48 % höhere Gewinne erwirtschafteten als der Branchendurchschnitt.
Der Frauenanteil bei den deutschen Führungskräften beträgt im Jahr 2006 31 %. Der Anteil der Geschäftsführerinnen betrug im Jahr 2008 rund 4 %. Diese waren in kleinen und mittleren (KMU) Unternehmen ansässig.
Die Chancen für Frauen, ins Management zu kommen, stehen wirtschaftlich gut. Jungen Frauen ist es wichtig, sich dieselben Aufstiegschancen zu erarbeiten wie die Männer, und sie arbeiten hart für diese Ziele. Woran liegt es also, dass Frauen unterrepräsentiert sind im Management? Sind sie selbst Schuld? Wählen sie die falschen Berufe/ Branchen oder Studienrichtungen? Was könnte den Weg erschweren? Welche Chancen oder Lösungsmöglichkeiten gibt es, den Weg nach oben zu erleichtern, auch bezogen auf die entstehenden Hemmnisse?
Bei der Ermittlung und Vorstellung möglicher Hemmnisse und Lösungen, in dieser Ausarbeitung, werden teils auch Vergleiche zu anderen europäischen Ländern gezogen, um dadurch Verbesserungspotential aufzuzeigen. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf Deutschland und hierbei im Speziellen auf deutschen KMU.
Der Großteil der deutschen Beschäftigten ist in den klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) beschäftigt. Das Besondere hierbei ist, dass die Mehrheit der in Deutschland beschäftigten Frauen ebenfalls den Weg in die KMU finden. Im Hinblick auf die Ausarbeitung ist nun interessant, warum alle Lösungskonzepte, die Frauen in die Wirtschaft und somit auch auf die Chefsessel bringen sollen, in der Mehrheit für Großunternehmen konzipiert sind. Die deutschen KMU sind meist nicht in der Lage, diese Ansätze für ihre Frauen, im Management, umzusetzen.
Es wird daher versucht, nach der Herausarbeitung von Hindernissen für Frauen generell und auf ihrem Weg in die Führungsetage, Lösungskonzepte zu überprüfen, in Hinblick auf ihre Anwendbarkeit für deutsche KMU.
Abschließend wird dann ein Blick in die mögliche Zukunft der „Führungsfrauen“ in deutschen KMU und der deutschen Wirtschaft allgemein gewährt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hemmnisse auf dem Weg nach oben
- Situationsschilderung und Analyse der Situation der Frauen
- Ausgewählte Hemmnisse (Zugangs- und Aufstiegshemmnisse)
- Stereotypisierung und Geschlechterrollen
- Ausbildung und Studium der Frauen
- Verhalten von Frauen im Berufsleben
- Aktuelle Betreuungssituation in Deutschland, Skandinavien und Frankreich
- Mögliche Lösungsansätze für deutsche KMU
- Gesetzliche Einflussnahme
- Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
- Frauenquote in den Führungsetagen
- Betriebliche Einflussnahme
- Diversity Management
- Mentoring und Netzwerkgestaltung
- Vereinbarkeit von Familie und Managementposition (Work - Life - Balance)
- Betriebliche Betreuungsangebote
- Flexibilisierung der Arbeitsverhältnisse
- Die Reduzierung der Arbeitszeit von Managern
- Gesetzliche Einflussnahme
- Fazit und Zukunftsausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, warum Frauen in deutschen KMU unterrepräsentiert sind, obwohl sie in Führungspositionen gleichermaßen erfolgreich sein können. Ziel ist es, die Hemmnisse auf dem Weg der Frauen ins Management zu identifizieren und mögliche Lösungsansätze zu erörtern, die speziell auf die Bedürfnisse deutscher KMU zugeschnitten sind.
- Hemmnisse für Frauen im Management
- Stereotypisierung und Geschlechterrollen
- Vereinbarkeit von Familie und Karriere
- Netzwerkbildung und Einflussnahme
- Lösungsansätze für deutsche KMU
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Situation der Frauen in Führungspositionen und stellt die Forschungsfrage nach den Hemmnissen und Lösungsansätzen für deutsche KMU.
Das zweite Kapitel analysiert die Situation der Frauen im Management, betrachtet verschiedene Hemmnisse wie Stereotypisierung, Ausbildung, Verhalten und die Betreuungssituation und zieht Vergleiche zu anderen europäischen Ländern.
Im dritten Kapitel werden verschiedene Lösungsansätze für deutsche KMU vorgestellt, darunter gesetzliche Maßnahmen wie das AGG und die Frauenquote sowie betriebliche Ansätze wie Diversity Management, Mentoring und die Vereinbarkeit von Familie und Karriere.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema der Frauen im Management in deutschen KMU, wobei die Schwerpunkte auf Hemmnissen wie Stereotypisierung, Ausbildung, Verhalten und der Vereinbarkeit von Familie und Karriere liegen. Die Arbeit untersucht Lösungsansätze wie das AGG, die Frauenquote, Diversity Management und Mentoring.
- Quote paper
- Stephanie Mayer (Author), 2011, Der Karriereweg von Frauen ins Management in deutschen KMU, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/286792