Bei Betrachtung der Schlagzeilen in den Medien und der politischen Diskussionen der letzten Jahre, stellt man fest, dass Begriffe wie Bankenaufsicht und Regulierung der Finanzbranche ein fortwährendes Thema darstellen die an Aktualität und Brisanz ungebrochen sind. Die Finanzmarktkrise hat Fehler in der Architektur des international vernetzen Finanzsystems offengelegt und gezeigt, dass die Selbstregulierungskräfte des Marktes anscheinend nicht mehr ausreichen. Als Reaktion auf die Krise der Finanzmärkte gab es Forderungen nach einer grundlegenden Neuausrichtung der Bankenaufsicht und einer umfassenderen Regulierung. Ziel der Bankenaufsicht soll zum einen der Schutz der Anleger vor Verlusten und zum anderen die Stabilität des Finanzsystems sein. Dabei sollte jedoch nicht aus den Augen verloren werden, dass in jedes Regulierungsvorhaben auch der Nutzen für einen fairen Wettbewerb innerhalb der Finanzbranche Eingang finden muss.
Die Finanzmarktkrise hat die Gesetzgeber hinsichtlich der Regelungslücken sensibilisiert und mit der Richtlinie über die Manager Alternativer Investmentfonds (AIFM-RL) hat die EU-Kommission den Versuch unternommen, ein mögliches Risiko das von diesen Fondstypen ausgeht, zu kontrollieren. Die Richtlinie nimmt die Regulierung aller von der OGAW-Richtlinie ausgesparten Fondstypen in Angriff, wobei sie bei den Managern der AIF ansetzt und nicht bei den Produkten selbst. Ziel ist es, dadurch auch auf zukünftige Produkte Einfluss zu nehmen und erneuten Regelungslücken vorzubeugen. In Deutschland hat der Gesetzgeber die Richtlinie nicht mittels eines eigenen Gesetzes umgesetzt, sondern sich für die Schaffung eines Gesetzes für Kapitalanlagen entschieden, das an die Stelle des InvG tritt und künftig Regelungen für alle Formen von Investmentfonds beinhaltet. Das Kapitalanlagegesetzt (KAGB) enthält somit nicht nur die Umsetzung der AIFM-Richtlinie und damit die alternativen Investments; vielmehr hat es sich der Gesetzgeber zum Ziel gemacht, den somit erreichten Standard auch auf die OGAW-Fonds auszuweiten und ein einheitliches Gesetzbuch zu schaffen.
Die folgende Arbeit setzt sich mit den Vorschriften die AIFM-RL und KAGB für die Alternativen Investments bringen auseinander.
Inhaltsverzeichnis
- FINANZMARKTREGULIERUNG
- DAS INVESTMENTGESCHÄFT.
- INVESTMENTFONDS.
- ALTERNATIVE INVESTMENTFONDS
- GESCHLOSSENE FONDS.
- PRIVATE EQUITY FONDS.
- HEDGE FONDS.
- BISHERIGE REGULIERUNG
- DIE REGULIERUNG ALTERNATIVER INVESTMENTS.
- VORGEHEN AUF EUROPÄISCHER EBENE
- EINFÜHRUNG IN DIE AIFM-RICHTLINIE
- DIE RICHTLINIE 2011/61/EU VOM 8. JUNI 2011
- ESMA ALS AUFSICHTSBEHÖRDE FÜR AIFM.
- ALTERNATIVE INVESTMENTFONDS AUF DEUTSCHER EBENE
- BISHERIGE GESETZGEBUNG
- DAS NEUE KAPITALANLAGEGESETZBUCH.
- NEUORDNUNG DER FONDSBRANCHE IN DEUTSCHLAND.
- AIFM-STEUER-ANPASSUNGSGESETZ.
- ANWENDUNGSBEREICH DER AIFM-RICHTLINIE.
- ABGRENZUNG ZUR OGAW-RICHTLINIE.
- REGELUNGSANSATZ: MANAGER ALTERNATIVER INVESTMENTFONDS
- INTERNATIONALER ANWENDUNGSBEREICH.
- REGULIERUNGSANSATZ DES KAGB.
- BEGRIFF DES INVESTMENTVERMÖGENS
- FONDSTYPEN IM KAGB.
- OGAW Fonds
- AIF.
- Offene und geschlossene AIF.
- Publikums- und Spezial-AIF.
- Besonders geregelte AIF.
- Offene Publikums-AIF.
- Geschlossene Publikumsfonds
- Spezial-AIF.
- Allgemeine offene Spezial-AIF.
- Offener Spezial-AIF mit festen Anlagebedingungen.
- Geschlossener Spezial-AIF.
- Private Equity Fonds.
- ABGRENZUNG DER FREMDVERWALTUNG VON DER SELBSTVERWALTUNG BEI AIF.
- VERWALTUNGSGESELLSCHAFTEN.
- REGELUNGEN ÜBER DIE ZULASSUNG VON AIF-MANAGERN
- ANFANGSKAPITAL UND EIGENMITTEL.
- GESCHÄFTSFÜHRUNG.
- Zuverlässigkeit.
- Erfahrung
- Eignung der Inhaber qualifizierter Beteiligungen.
- AUSNAHMEN
- Bereichsausnahmen
- Kleine oder risikoarme Investmentfonds.
- Konzernprivileg.
- Berechnung der Schwellenwerte.
- EUR 100 Mio. - Schwelle bei Hebelung.
- EUR 500 Mio. - Schwelle ohne Hebelung.
- Verhältnis zwischen den Schwellenwerten
- REGULIERUNGSFREIRÄUME DER MITGLIEDSTAATEN.
- BEDINGUNGEN FÜR DIE AUSÜBUNG DER TÄTIGKEIT DER AIF-MANAGER
- ALLGEMEINE ANFORDERUNGEN.
- Verhaltensanforderungen.
- Anlegerinteressen.
- Faire Behandlung der Anleger
- VERGÜTUNG.
- INTERESSENKONFLIKTE.
- RISIKOMANAGEMENT.
- Risiken bei AIF.
- Stresstest.
- Funktionale und hierarchische Trennung.
- Organisation des Risikomanagements.
- Verhältnismäßigkeit.
- Angemessenheit des Risikomanagementsystems.
- Due Diligence.
- LIQUIDITÄTSMANAGEMENT.
- Angemessenes Liquiditätsmanagement.
- Überwachung und Steuerung
- ALLGEMEINE ORGANISATIONSPFLICHTEN.
- Proportionalitätsprinzip
- Personelle und technische Ressourcen.
- Ordnungsgemäße Verwaltung und Buchhaltung.
- Angemessene interne Kontrollverfahren.
- Mitarbeitergeschäfte.
- Aufzeichnungspflicht.
- AUSLAGERUNG VON FUNKTIONEN DES AIFM
- Zweck der Auslagerung.
- Auslagerung von Portfolio- oder Risikomanagements.
- Auslagerung in Drittstaaten.
- VERWAHRSTELLE
- Zulässige Institutionen.
- Aufgaben.
- Beauftragung.
- Unterverwahrung.
- Haftung.
- TRANSPARENZANFORDERUNGEN.
- Jahresbericht.
- Informationspflicht gegenüber Anlegern.
- Informationspflicht gegenüber zuständigen Behörden.
- SONDERREGELUNGEN.
- BESONDERHEITEN BEI ALTERNATIVEN INVESTMENTFONDS MIT HEBEL.
- SONDERVORSCHRIFTEN FÜR PRIVATE EQUITY.
- Mitteilungs- und Informationspflicht
- Jahresbericht.
- Asset-Stripping.
- VERTRIEB UND VERWALTUNG VON ALTERNATIVEN INVESTMENTFONDS
- EU-AIF.
- Vertrieb im Herkunftsmitgliedstaat des AIFM.
- Vertrieb in anderen Mitgliedstaaten als dem Herkunftsmitgliedstaat des AIFM.
- Verwaltung von EU-AIF aus anderen Mitgliedstaaten als dem Herkunftsmitgliedstaat des AIFM.
- REGELUNGEN MIT BEZUG ZU DRITTSTAATEN
- Referenzmitgliedstaat.
- Bestimmung des Referenzmitgliedstaates.
- Änderung des Referenzmitgliedstaates.
- ZULASSUNG BEI DRITTLANDBEZUG
- Verwaltung von Nicht-EU AIF durch AIFM.
- Vertrieb von Nicht-EU AIF durch AIFM
- Verwaltung von AIF durch Nicht-EU AIFM.
- Vertrieb von AIF durch Nicht-EU-AIFM.
- DER VERTRIEB ALTERNATIVER INVESTMENTFONDS IN DEUTSCHLAND.
- ÜBERGANGSBESTIMMUNGEN IN DEUTSCHLAND.
- SCHLUSS.
- Die Regulierung von Alternativen Investmentfonds im europäischen und deutschen Recht.
- Die AIFM-Richtlinie und ihre Auswirkungen auf die Finanzmärkte.
- Die Rolle von AIF-Managern und Verwahrstellen im neuen rechtlichen Rahmen.
- Die Anforderungen an die Zulassung und die Ausübung der Tätigkeit von AIF-Managern.
- Die Regulierung des Vertriebs und der Verwaltung von AIF.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem neuen europäischen und deutschen Recht der Alternativen Investmentfonds. Sie analysiert die Regulierung der Finanzmärkte durch die AIFM-Richtlinie und das Kapitalanlagegesetz. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen für die Verwaltung und den Vertrieb von Alternativen Investmentfonds (AIF) in der Europäischen Union (EU) und in Deutschland zu analysieren und zu bewerten.
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit den Grundlagen der Finanzmarktregulation und stellt die verschiedenen Investmentfondsarten vor, wobei ein besonderer Fokus auf Alternative Investmentfonds gelegt wird.
Der zweite Teil behandelt die bisherige Regulierung von Alternativen Investmentfonds und die Einführung der AIFM-Richtlinie. Er beleuchtet die Rolle der ESMA als Aufsichtsbehörde für AIFM und die Anpassung der deutschen Gesetzgebung, insbesondere das neue Kapitalanlagegesetzbuch.
Im dritten Teil wird der Anwendungsbereich der AIFM-Richtlinie genauer analysiert, einschließlich der Abgrenzung zur OGAW-Richtlinie und der Regulierung des internationalen Anwendungsbereichs.
Der vierte Teil der Arbeit widmet sich dem Regulierungsansatz des KAGB, insbesondere den verschiedenen Fondstypen, der Abgrenzung von Fremd- und Selbstverwaltung sowie den Regelungen über die Zulassung von AIF-Managern.
Der fünfte Teil behandelt die Bedingungen für die Ausübung der Tätigkeit von AIF-Managern, einschließlich der Verhaltensanforderungen, der Vergütung, des Risikomanagements, des Liquiditätsmanagements und der allgemeinen Organisationspflichten.
Der sechste Teil analysiert Sonderregelungen für AIF mit Hebel sowie für Private Equity Fonds.
Der siebte Teil befasst sich mit dem Vertrieb und der Verwaltung von Alternativen Investmentfonds, sowohl auf EU-Ebene als auch im Hinblick auf Drittstaaten.
Der achte Teil der Arbeit behandelt die Übergangsregelungen in Deutschland.
Schlüsselwörter
Alternative Investmentfonds, AIFM-Richtlinie, Kapitalanlagegesetzbuch, AIF-Manager, Verwahrstelle, Risikomanagement, Liquiditätsmanagement, Vertrieb, EU-Recht, deutsches Recht.
- Quote paper
- Yvonne Wallner (Author), 2014, Das neue europäische und deutsche Recht der Alternativen Investmentfonds, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/286846