In der Annahme eines dynamischen Selbstkonzeptes wird davon ausgegangen, dass selbstbezogene Aspekte in der persönlichen Identität unterschiedliche Zentralität erfahren. Je nach kontextuellen Bedingungen können Selbstkonzepte demnach in unterschiedlicher Konfiguration auftreten. Das folgende Exposé postuliert einen Einfluss des wahrgenommenen Führungsstils (transaktional vs. transformational) als kontextuelle Bedingung auf die organisationale Identifikation (schwach vs. stark) als Konfiguration selbstbezogener Konzepte der Mitarbeiter. Weiterhin wird angenommen, dass die Zentralität der Organisations-Werte innerhalb des Selbstkonzeptes prädiktiven Wert für moralisch lizensiertes Verhalten (Moral Self-Licensing) der Mitarbeiter besitzt. Hierzu werden die Konstrukte Organizational Citizenship Behavior (OCB) und Counterproductive Work Behavior (CWB) herangezogen. Moralisch lizensiertes Verhalten wird repräsentiert durch Organisations-schädigendes Verhalten (CWB), welches auf vorheriges Organisations-förderliches Verhalten (OCB) folgt. Die Forschungsfrage lautet zusammenfassend, ob Mitarbeiter, die einen eher transformationalen Führungsstil ihres Vorgesetzten wahrnehmen und entsprechend stärkere organisationale Identifikation aufweisen, seltener zu moralisch lizensiertem Verhalten (CWB folgt auf OCB) neigen. Der umgekehrte Effekt wird für einen wahrgenommenen transaktionalen Führungsstil postuliert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Theorie
- 1.1 Selbst
- 1.2 Soziales Selbst.
- 1.3 Moralisches Selbst.
- 1.4 Organizational Citizenship Behavior und Counterproductive Work Behavior.
- 1.5 Transaktionale- und transformationale Führung
- 2. Forschungsfrage.
- 3. Hypothesen.....
- 4. Design
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Exposé untersucht den Einfluss des wahrgenommenen Führungsstils auf die organisationale Identifikation und das moralische Verhalten von Mitarbeitern. Es wird angenommen, dass ein transformationaler Führungsstil zu einer stärkeren organisationalen Identifikation und seltenerem moralisch lizensiertem Verhalten führt, während ein transaktionaler Führungsstil eher zu schwacher Identifikation und häufigerem moralisch lizensiertem Verhalten führt.
- Dynamisches Selbstkonzept
- Wahrgenommener Führungsstil (transaktional vs. transformational)
- Organisationale Identifikation (schwach vs. stark)
- Moralisch lizensiertes Verhalten (Moral Self-Licensing)
- Organizational Citizenship Behavior (OCB) und Counterproductive Work Behavior (CWB)
Zusammenfassung der Kapitel
1. Theorie
Dieses Kapitel beleuchtet die Konzepte des Selbst, des sozialen Selbst und des moralischen Selbst. Es werden verschiedene Ansätze zur Selbstkategorisierung und zum Einfluss sozialer Vergleichsprozesse auf die Selbstwahrnehmung vorgestellt. Zudem wird das Phänomen des Moral Self-Licensing erläutert, das besagt, dass vergangenes moralisches Verhalten die Wahrscheinlichkeit erhöht, unmoralisches Verhalten zu zeigen.
1.1 Selbst
Der Abschnitt definiert den Begriff „Selbst“ und unterscheidet zwischen dem existentiellen Selbst („I“) und dem Selbst als Objekt der Wahrnehmung („Me“). Es wird die Annahme einer dreiteiligen Zusammensetzung des Selbst in Selbstkonzept, Selbstwert und Identität vorgestellt.
1.2 Soziales Selbst
Dieser Abschnitt beleuchtet die Rolle sozialer Vergleichsprozesse für die Selbstwahrnehmung und stellt die Theorien von Daryl Bem (Self-Perception Theory) und Leon Festinger (Social-Comparison Theory) gegenüber. Es werden unterschiedliche Ansätze zur Charakterisierung des Selbst als stabil oder dynamisch diskutiert.
1.3 Moralisches Selbst
Der Abschnitt fokussiert auf die moralische Identität und deren Verbindung zu Überzeugungen, Werten und Verhaltensweisen. Es wird die Annahme vorgestellt, dass die Konfiguration des Selbstkonzeptes sich im Handeln einer Person widerspiegelt, und das Phänomen des Moral Self-Licensing erläutert.
1.4 Organizational Citizenship Behavior und Counterproductive Work Behavior
Dieser Abschnitt stellt die Konzepte Organizational Citizenship Behavior (OCB) und Counterproductive Work Behavior (CWB) vor und erläutert deren Bedeutung im Rahmen arbeitsbezogenen Verhaltens.
1.5 Transaktionale- und transformationale Führung
Dieser Abschnitt wird in der Zusammenfassung nicht berücksichtigt, da er sich auf die Forschungsfrage bezieht und somit Spoilerpotenzial für die weitere Arbeit beinhaltet.
Schlüsselwörter
Das Exposé beschäftigt sich mit den Themen Selbstkonzept, organisationale Identität, Führungsstil, moralisches Verhalten, Organizational Citizenship Behavior (OCB), Counterproductive Work Behavior (CWB), Moral Self-Licensing und dynamische Selbstkategorisierung.
- Quote paper
- Jana Kampe (Author), 2014, Organisationale Identität und Moralverhalten am Arbeitsplatz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/286852