Bedeutung und Realisierung von Mitarbeiterbindung in international tätigen mittelständischen Unternehmen


Dossier / Travail de Séminaire, 2013

24 Pages, Note: 2,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

II. Abbildungsverzeichnis

III. Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Aktuelle und zukünftige Situation am Arbeitsmarkt

3. Der Mittelstand
3.1 Der Mittelstand
3.2 Internationalität des Mittelstandes
3.3 Die Probleme des Mittelstandes

4. Bedeutung und Realisierung der Mitarbeiterbindung
4.1 Die Bedeutung der Mitarbeiterbindung
4.2 Die Realisierung der Mitarbeiterbindung

5. Interview mit einem lokalen mittelständischen Unternehmen

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

II. Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 - Bevölkerungsentwicklung 2010 - 2025

Abbildung 2 - Bedürfnispyramide nach Maslow

III. Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Die Mitarbeiterbindung ist ein in Europa noch relativ junges Thema im Personalwesen. In den USA wird bereits seit einiger Zeit diskutiert, wie man Mitarbeiter in einem Unternehmen halten kann. Bereits 2001 gaben in der Studie „Please go / Please stay" über 60 Prozent der Unternehmen an, dass die Bindung von Leistungsträgern eine der größten Herausforderung der nächsten Jahre darstellt. In den USA haben die Unternehmen also schon einige Erfahrungen sammeln können, dort werden die Mitarbeiter zum Beispiel mit monetären, sowie nicht monetären Anreizen dazu bewogen in der Firma zu bleiben. In Europa und im speziellen in dieser Hausarbeit in Deutschland ist die Mitarbeiterbindung bereits seit längerem im Gespräch. Es wird ihr aber immer noch nicht genug Bedeutung entgegen gebracht. In den meisten Umfragen wird zwar behauptet es wäre das Thema der Zukunft und für die Überlebensfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland von großer Bedeutung, aber in den Unternehmen selber wird oftmals diskutiert, ob die Ausgaben für die Mitarbeiterbindung wirklich gerechtfertigt sind.

In dieser Hausarbeit werde ich die theoretischen Grundlagen zur Mitarbeiterbindung herausarbeiten. Dazu gehört der demografische Wandel, der einer der Gründe für den Fachkräftemangel ist. Eine Beschreibung des Mittelstandes mit seinen Besonderheiten, sowie dem internationalen Geschäft dessen.

Im Anschluss an den Theorie Teil wird in Punkt 5 ein Interview analysiert, das ich mit dem Geschäftsführer eines regionalen mittelständischen Unternehmens geführt habe. Dieses Interview ist als Praxisbeispiel im Rahmen dieser Hausarbeit zu verstehen.

2. Aktuelle und zukünftige Situation am Arbeitsmarkt

Der demografische Wandel kostet der deutschen Wirtschaft bereits heute mindestens 33 Milliarden Euro pro Jahr. Mittel und langfristig bereitet dies den kleinen und mittelständischen Unternehmen große Probleme. Einer der Gründe ist das Fehlen geeigneter Fachkräfte. Die Anzahl der Erwerbstätigen nimmt in Deutschland immer weiter ab, dies ist eine Folge der immer geringeren Geburtenzahlen und des Ausscheidens der 50er und 60er Generation aus dem Berufsleben. Durch die Lücke die entsteht, wenn immer mehr ältere aus dem Arbeitsleben aussteigen und diese nicht mit neuen Fachkräften geschlossen werden, entsteht logischerweise ein Mangel an Fachpersonal. Diese Lücke kann auch durch eine stärkere Zuwanderung und eines Wandels von Industrie zu Dienstleistungsgesellschaft nicht komplett aufgefangen werden. Das Statistische Bundesamt meldet zurzeit eine Bevölkerungszahl von ca. 80 Millionen. Im Jahre 2017 könnte diese Marke unterschritten werden und im Jahre 2050 werden voraussichtlich nur noch 64 Millionen Menschen in Deutschland leben. Im selben Zuge wird sich auch die Anzahl der Erwerbstätigen immer weiter reduzieren. Die Zahl dieser betrug im Jahre 2010 noch ca. 44,6 Millionen, dieser Wert wird bis 2025 auf ca. 38,1 Millionen sinken.1

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 - Bevölkerungsentwicklung 2010 - 2025 2

Durch diesen Mangel an Fachkräften kann Deutschland nicht mehr sein volles Wachstumspotenzial entwickeln und somit entsteht ein Schaden in Billionenhöhe.

Ein nächstes Problem stellt die im Vergleich zu heutigen Fachkräften nicht vollkommen gleichwertige Qualifikation dar. Wenn also die nachfolgenden Fachkräfte nicht mehr die gleiche Qualifikation besitzen, entsteht auch ein Verlust von Wissens-Ressourcen, bei einer verstärkten Schwierigkeit, neues Wissen zu bekommen.3

Bekannt ist, dass das Thema Fachkräftemangel nicht erst in Zukunft, sondern auch jetzt schon ein sehr bedeutsames Thema ist. 37 Prozent sagen aus, dass ihnen der Fachkräftemangel schon jetzt große Sorgen macht. 74 Prozent sagen aus, dass sie glauben, dass dieses Problem sich in Zukunft noch verschärfen wird. Die deutsche Industrie ist am stärksten betroffen von dieser Entwicklung, bereits heute fehlen sehr viele Fachkräfte in Ingenieurberufen. Im April 2011 standen 90.000 freien Stellen nur 20.000 arbeitslose Ingenieure gegenüber. Die bereits nun große Lücke wird sich in Zukunft nur weiter vergrößern, denn es werden demnächst bis zu 50.000 Ingenieure pro Jahr in den Ruhestand gehen. Die Zahl der Studenten in diesen Fachbereichen wird nicht ausreichen um diese Lücke zu schließen, außerdem gibt es noch nicht unerhebliche Studienabbrecher, die nicht berücksichtigt wurden.4

Auch ein Problem stellt die Veränderung von Tätigkeiten dar, durch eine Verschiebung in Richtung Dienstleistung, gibt es immer mehr anspruchsvollere Arbeit. Dadurch werden immer mehr besser ausgebildete Arbeitnehmer benötigt. 1991 lag der Anteil der hoch qualifizierten Tätigkeiten noch bei 19.3 Prozent, 2010 lag dieser bereits bei 24.1 Prozent.5

Besonders schwer hat es der deutsche Mittelstand seine Fachkräfte zu rekrutieren, denn im Vergleich zu den großen Unternehmen, wirkt der Mittelstand nicht attraktiv genug. Die Gründe sind vielfältig, meist genannt werden jedoch die ländliche Gegend und die geringe Bekanntheit. Ebenso häufig werden eine schlechtere finanzielle Ausstattung des Unternehmens und damit einhergehend ein niedrigeres Lohnniveau genannt. Außerdem scheinen die Aufstiegsmöglichkeiten den meisten Fachkräften nicht auszureichen.6

3. Der Mittelstand

3.1 Der Mittelstand

In Deutschland gibt es ca. 3,4 Millionen mittelständische Unternehmen, die weniger als 500 Mitarbeiter besitzen und weniger als 50 Millionen Euro im Jahr umsetzen. Der Mittelstand ist allerdings nicht durch die Größe des Unternehmens definiert, sondern primär die Organisationsstruktur. Ein mittelständisches Unternehmen kann auch 500 Millionen Euro Umsatz im Jahr generieren. Nahezu 71 Prozent aller Arbeitsplätze der deutschen Wirtschaft sind im Mittelstand besetzt, er ist also ein Grund für die wirtschaftliche Stabilität Deutschlands. Im Vergleich zu den großen Namen der Wirtschaft, bemerkt der Mittelstand, dass es wichtiger ist Mitarbeiter zu binden, bzw. nicht abzubauen. Der Weggang von Mitarbeitern ist mit einem Wissensverlust gekennzeichnet, den der Mittelstand nicht so gut verkraften könnte. Die mittelständischen Unternehmen reagieren auch weniger stark auf Konjunkturschwankungen, sie ändern ihre Mitarbeiterzahlen nicht so stark, wie die Großunternehmen. Grund hierfür ist zum einen, dass der Mittelstand mehr qualifizierte Mitarbeiter auch in Rezessionsphasen benötigt, sowie eine persönliche Bindung mit der Region herrscht und somit die Entlassung schwieriger ist. Die Struktur der Tätigkeiten ist im Mittelstand anders, als in Großunternehmen. Die Mitarbeiter sind weniger auf einen einzelnen Bereich spezialisiert, sondern sind vielmehr allround Talente. Die Anforderungen, die der Mittelstand an die Mitarbeiter stellt, sind eine hohe Identifikation mit der Firma, eine praxisnahe Ausbildung und man muss anpacken können, das heißt, Fleiß wird gefordert.7

3.2 Internationalität des Mittelstandes

Laut der Studie „Internationalisation - a driver for business performance" von der IHS, sind mittelständische Unternehmen die auch ein internationales Geschäft führen, bzw. international tätig sind, sind doppelt so erfolgreich wie ausschließlich im deutschen Markt agierende Firmen. Ein Viertel der international agierenden Unternehmen mit einem Umsatz von weniger als 50 Millionen Euro haben sich besser entwickelt als der Markt, im Vergleich zu nur 13 Prozent der Firmen, die auf den deutschen Markt beschränkt waren. Die wichtigsten Vorteile einer internationalen Ausrichtung sind der Zugang zu neuen Märkten und eine mögliche Ausweitung des Produkt und Serviceportfolios. Neuere mittelständische Unternehmen, die in den letzten fünf Jahren gegründet wurden, sind weitaus internationaler ausgerichtet, als die älteren Firmen.8

Im internationalen Wettbewerb sind die deutschen mittelständischen Unternehmen besser aufgestellt als die mittelständischen Firmen aus den anderen G7 Staaten. Der deutsche Mittelstand hat den Vorteil das, dass gesamtwirtschaftliche Umfeld im Heimatmarkt besser ist, als in den übrigen G7 Staaten. Was noch hinzukommt, ist der Fakt, dass die deutschen Mitarbeiter im Mittelstand, die am höchsten ausgebildeten im Ländervergleich sind. Einzig in der Mitarbeiterproduktivität scheinen die deutschen Mitarbeiter nicht in der Spitzenklasse zu sein.9

Da der Pro-Kopf Konsum in den Industriestaaten immer noch deutlich höher ist als in den BRICM (Brasilien, Russland, Indien, China & Mexiko) Ländern, ist die Internationalisierung der kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) in den G7 Ländern größer, da sie in den Industriestaaten mehr absetzen können. Das Zentrum des wirtschaftlichen Handelns verlagert sich immer mehr in Richtung Osten, das bedeutet, um den Anschluss nicht komplett zu verlieren, müssen die hier ansässigen KMU ihre Internationalisierung weiter voran treiben.10

[...]


1 Vgl. Demographischer Wandel und Fachkräftemangel in Deutschland.

2 Vgl. ebd.

3 Vgl. Demographischer Wandel und Fachkräftemangel in Deutschland.

4 Vgl. ebd.

5 Vgl. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie A&O Arbeitsmarkt und demografischer Wandel.

6 Vgl. Demographischer Wandel und Fachkräftemangel in Deutschland.

7 Vgl. Personalrekrutierung und Mitarbeiterbindung in mittelständischen Unternehmen.

8 Vgl. http://www.marktundmittelstand.de/nachrichten/kunden-maerkte/international-taetige- ...mittelstaendler-erfolgreicher/.

9 Vgl. http://www.themenportal.de/wirtschaft/international-ausgerichteter-mittelstand-erfolgreicher-im- ..globalen-dorf-24001.

10 Vgl. ebd.

Fin de l'extrait de 24 pages

Résumé des informations

Titre
Bedeutung und Realisierung von Mitarbeiterbindung in international tätigen mittelständischen Unternehmen
Université
University of Applied Sciences Emden/Leer
Note
2,3
Auteur
Année
2013
Pages
24
N° de catalogue
V286937
ISBN (ebook)
9783656876472
ISBN (Livre)
9783656876489
Taille d'un fichier
942 KB
Langue
allemand
Mots clés
bedeutung, realisierung, mitarbeiterbindung, unternehmen
Citation du texte
Sebastian Borchers (Auteur), 2013, Bedeutung und Realisierung von Mitarbeiterbindung in international tätigen mittelständischen Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/286937

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