Die aktuelle Finanzkrise und ihre teilweise gravierenden Folgen für das globale Wirtschaftssystem, haben erneut eine Diskussion aufgeworfen, ob die Ratingagenturen aufgrund zu positiver Ratings den Investoren ein falsches Bild von der Bonität diverser Unternehmen vermittelt haben. Dabei geht es konkret darum, wie Ratingagenturen für ein fehlerhaftes Rating von den Betroffenen haftbar gemacht werden können.
Die Bedeutung der Ratings für Kreditvergaben bzw. Anlageentscheidungen ist immens. Schätzungen zufolge werden ca. 80 % der Weltkapitalströme durch Ratings beeinflusst. Zu den bekanntesten Ratingagenturen zählen die beiden Marktführer Standard & Poor’s und Moody’s, welche zusammen über einen Marktanteil von rund 80 % verfügen. Die
Marktmacht geht teilweise soweit, dass Unternehmen ohne Rating einer namenhaften Ratingagentur der Zugang zu den Kapitalmärkten verschlossen bleibt.
Im Folgenden soll dargestellt werden, welche rechtlichen Möglichkeiten Betroffene eines fehlerhaften Ratings, seien es die gerateten Unternehmen selbst oder die auf das Rating
vertrauenden Investoren, haben, gegen die entsprechende Ratingagentur vorzugehen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Funktion und Arbeitsweise der Ratingagenturen
- II. Haftung von Ratingagenturen
- 1. Ansprüche des Auftraggebers (solicited Rating)
- a) Rechtliche Einordnung des solicited Rating
- b) Anspruchsgrundlagen
- 2. Ansprüche des Auftraggebers (unsolicited Rating)
- a) Rechtliche Einordnung des unsolicited Rating
- b) Anspruchsgrundlagen
- 3. Ansprüche der Investoren
- a) Investoren mit Abonnementvertrag
- b) Investoren ohne Abonnementvertrag
- III. Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Haftung von Ratingagenturen gegenüber Unternehmen und Investoren im Falle fehlerhafter Ratings. Sie analysiert die rechtlichen Möglichkeiten, die Betroffenen haben, um gegen die Ratingagenturen vorzugehen.
- Funktion und Arbeitsweise von Ratingagenturen
- Haftung von Ratingagenturen gegenüber Auftraggebern (solicited Rating)
- Haftung von Ratingagenturen gegenüber Auftraggebern (unsolicited Rating)
- Haftung von Ratingagenturen gegenüber Investoren
- Anspruchsgrundlagen und Rechtsnatur des Ratings
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel erläutert die Funktion und Arbeitsweise von Ratingagenturen. Es wird dargestellt, wie Ratingagenturen ihre Bewertungen erstellen und welche Bedeutung diese für Kreditvergaben und Anlageentscheidungen haben. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Haftung von Ratingagenturen gegenüber Unternehmen und Investoren im Falle fehlerhafter Ratings. Es werden die verschiedenen Anspruchsgrundlagen und Rechtsnatur des Ratings analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Haftung von Ratingagenturen, fehlerhafte Ratings, solicited Rating, unsolicited Rating, Ansprüche des Auftraggebers, Ansprüche der Investoren, Vertragshaftung, Deliktshaftung, Ratingvertrag, Dienstvertrag, Geschäftsbesorgungsvertrag, Werkvertrag, Informationsasymmetrie, Kreditrisiko, Bonität, Kreditwürdigkeit, Reputation, Anlageentscheidung, Kapitalmärkte, Finanzkrise.
- Quote paper
- Michael-Alexander Volks (Author), 2010, Haftung von Ratingagenturen gegenüber Unternehmen und Investoren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287181