Mit den Gedanken zur Kultur des Pietismus und den Überlegungen zum Stellenwert des Automobils begann ich die Themenauswahl für diese Studienarbeit. Der ehemalige Friedrichsbau schien mir diesbezüglich ein gutes Beispiel. Zum einen hatte man von der Rolle als Kultur- und Intellektuellentreffpunkt gehört und zum zweiten handelte es sich anscheinend um einen der schönsten Jugendstilbauten Stuttgarts, womit auch funktional und bauhistorisch Potential zu erwarten war. Abgerundet wurden die Einschätzung durch den als notwendig angesehenen Abriss des ehemaligen Friedrichbaus zugunsten der Theodor-Heuss Straße, die nach 1955 den Stadtkern des wirtschaftlich aufstrebenden Stuttgarts verkehrstechnisch entlasten sollte.
Mit der Recherche zu Informationsquellen stellte sich sehr schnell heraus, dass sich die Quellensituation als deutlich magerer erwies als prognostiziert. Der Hauptanteil an verlässlichen Unterlagen stellte das Stadtarchiv Stuttgart zur Verfügung. Hier konnte man sich neben der aufschlussreichen Baurechtsakte „Friedrichsstraße 32“ vor allem durch Zeitungs- und Zeitschriftenartikel sowie Eintragungen in der Stadtchronik ein Bild machen und eine Referenzbibliothek aufbauen. Als weitere wichtige Quelle zu Architekten und Bauhistorie erwies sich die Zeitschriftensammlung der Fakultätsbibliothek.
Bildmaterial stellte vor allem das Bildarchiv des Stadtarchiv Stuttgart zur Verfügung. Andere Quellen, wie die Landesmedienstelle, hatten kein nennenswertes und verwendbares Material bei der Recherche hervorgebracht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Analyse
- Verortung und Ort
- Funktion und Nutzung
- Konstruktion und Ästhetik
- Synthese
- Referenzen zur Planung und Ausführung
- Vergleich mit zeitlich und funktional äqivalenten Gebäuden
- Referenz und Vorbild?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit untersucht den ehemaligen Friedrichsbau in Stuttgart zwischen 1900 und 1955. Ziel ist es, den Bau im Kontext der Stuttgarter Stadtentwicklung und der gesellschaftlichen Veränderungen dieser Zeit zu analysieren. Dabei wird der Einfluss des Pietismus auf die Stadtbaukultur und die Bedeutung des Automobils im Wirtschaftswunder beleuchtet.
- Der Friedrichsbau als Beispiel Stuttgarter Stadtbaugeschichte
- Die Rolle des Gebäudes als kultureller und gesellschaftlicher Treffpunkt
- Der Einfluss des Pietismus und des Wirtschaftswunders auf die Architektur
- Der Abriss des Friedrichsbaus im Kontext des städtebaulichen Wandels
- Vergleich mit ähnlichen Gebäuden der Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Studienarbeit im Rahmen der Vorlesung "Stadtbaugeschichte Stuttgart" und erläutert die Wahl des Friedrichsbaus als Untersuchungsobjekt. Sie hebt die Rolle des Pietismus und des Automobils als prägende Faktoren der Stuttgarter Stadtkultur hervor und begründet die Auswahl des Friedrichsbaus als ein Beispiel für die zurückhaltende Baukultur Stuttgarts trotz wirtschaftlicher Stärke. Die Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Quellen werden ebenfalls angesprochen.
Verortung und Ort: Dieses Kapitel beschreibt die Lage und die ursprüngliche Funktion des Friedrichsbaus. Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Geschäfts- und Vergnügungsetablissement in der Nähe des Hauptbahnhofes errichtet. Der Bau umfasste ein Theater, eine Gaststätte, ein Café und diverse Geschäfte. Seine prominente Lage an einer wichtigen Kreuzung machte ihn zu einem gesellschaftlichen und kulturellen Mittelpunkt Stuttgarts. Das Kapitel verfolgt die Entwicklung des Friedrichsbaus durch den Ersten Weltkrieg, die Weimarer Republik und die NS-Zeit, wobei Veränderungen in der Nutzung und den kulturellen Angeboten dokumentiert werden. Der relative geringe Schaden durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg und der spätere Abriss zugunsten der Theodor-Heuss-Straße werden ebenfalls behandelt.
Schlüsselwörter
Friedrichsbau, Stuttgart, Stadtbaugeschichte, Jugendstil, Architektur, Stadtentwicklung, Pietismus, Wirtschaftswunder, Automobil, Kulturgeschichte, Abriss, Theodor-Heuss-Straße, Varieté, Geschäftshaus.
Häufig gestellte Fragen zur Studienarbeit: Der Friedrichsbau in Stuttgart (1900-1955)
Was ist der Gegenstand dieser Studienarbeit?
Diese Studienarbeit analysiert den ehemaligen Friedrichsbau in Stuttgart zwischen 1900 und 1955 im Kontext der Stuttgarter Stadtentwicklung und der gesellschaftlichen Veränderungen dieser Zeit. Der Fokus liegt auf dem Einfluss des Pietismus auf die Stadtbaukultur und der Bedeutung des Automobils im Wirtschaftswunder.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Verortung und ursprüngliche Funktion des Friedrichsbaus, seine Entwicklung durch verschiedene historische Epochen (Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, NS-Zeit und Wirtschaftswunder), seine Rolle als kultureller und gesellschaftlicher Treffpunkt, den Einfluss des Pietismus und des Wirtschaftswunders auf seine Architektur und den Abriss des Gebäudes im Kontext des städtebaulichen Wandels. Ein Vergleich mit ähnlichen Gebäuden der Zeit wird ebenfalls durchgeführt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, eine Analyse (mit Unterkapiteln zu Verortung und Ort, Funktion und Nutzung, Konstruktion und Ästhetik), eine Synthese, ein Kapitel zu Referenzen zur Planung und Ausführung, einen Vergleich mit zeitlich und funktional äquivalenten Gebäuden und abschließend ein Kapitel zur Frage nach Referenz und Vorbild des Friedrichsbaus.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, den Friedrichsbau als Beispiel für Stuttgarter Stadtbaugeschichte zu untersuchen und dessen Bedeutung im gesellschaftlichen und kulturellen Leben Stuttgarts zu beleuchten. Dabei wird der Einfluss prägender Faktoren wie Pietismus und Automobil auf die Architektur und Stadtentwicklung untersucht.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit erwähnt Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Quellen. Die genauen Quellen werden in einem separaten Kapitel ("Referenzen zur Planung und Ausführung") aufgeführt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Friedrichsbau, Stuttgart, Stadtbaugeschichte, Jugendstil, Architektur, Stadtentwicklung, Pietismus, Wirtschaftswunder, Automobil, Kulturgeschichte, Abriss, Theodor-Heuss-Straße, Varieté, Geschäftshaus.
Wie wird der Friedrichsbau in der Arbeit eingeordnet?
Der Friedrichsbau wird als Beispiel für die zurückhaltende Baukultur Stuttgarts trotz wirtschaftlicher Stärke dargestellt. Seine Lage am Hauptbahnhof und seine vielseitige Nutzung (Theater, Gaststätte, Café, Geschäfte) machten ihn zu einem wichtigen gesellschaftlichen und kulturellen Mittelpunkt.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung beschreibt den Kontext der Studienarbeit, die Wahl des Friedrichsbaus als Untersuchungsobjekt, die Rolle des Pietismus und des Automobils als prägende Faktoren der Stuttgarter Stadtkultur und die Schwierigkeiten bei der Quellenfindung.
Was wird im Kapitel "Verortung und Ort" beschrieben?
Dieses Kapitel beschreibt die Lage und die ursprüngliche Funktion des Friedrichsbaus, seine Entwicklung über die verschiedenen Epochen und den Abriss zugunsten der Theodor-Heuss-Straße.
- Quote paper
- Fabian Christopher Schmid (Author), 2007, Der ehemalige Friedrichsbau Stuttgart. Von 1900 bis 1955, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287209