Supply Chain Management. Ansätze, Trends, Entwicklungen

Eine Betrachtung der Entwicklung des SCM


Studienarbeit, 2012

31 Seiten, Note: 1,3

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1.Veränderungen der Umwelteinflüsse und Entstehung von Netzwerken
1.1 Globalisierung
1.2 EU-Binnenmarkt
1.3 Steigende Kundenanforderungen
1.4 Informationstechnologien
1.5 Bildungen von Netzwerken

2.Supply Chain Management
2.1 Definition
2.2 Grundprinzipien des SCM
2.3 Ziele des SCM
2.3.1 Qualitative Ziele
2.3.2 Quantitative Ziele
2.4 Nutzen des SCM
2.5 Potentiale des SCM

3. Supply Chain Management Systeme
3.1 Historische Entwicklung von Supply Chain Management Systemen
3.2 Definition des Betrachtungsumfangs
3.3 Supply Chain Management - Systeme

4.Bullwhip-Effekt
4.1 Ursachen des Bullwhip-Effekts
4.1.1 Gründe: Lokale Verarbeitung der Nachfrageinformationen
4.1.2 Gründe: Auftragsbündelung
4.1.3 Gründe: Preisschwankungen
4.1.4. Gründe: Mengenkontingentierung
4.2. Maßnahmen zur Verhinderung des Bullwhip-Effekts
4.2.1 Verhinderung von Auftragsbündelung
4.2.2 Verhinderung von Preisschwankungen
4.2.3 Verhinderung von Mengenkontingentierung

5. Kennzahlen

6. Trends im SCM

7. Fazit

Literaturverzeichnis

Printmedien

Internetquellen

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten.

1.Veränderungen der Umwelteinflüsse und Entstehung von Netzwerken

In den vergangen Jahren waren einige Trends zu verzeichnen, welche einen eminenten Einfluss auf das Handeln und den Erfolg unternehmerischer Tätigkeiten haben. Dazu zählen die Globalisierung, die Öffnung des europäischen Binnenmarktes, die gestiegenen Kundenanforderungen und die Entwicklung der Informationstechnologie. Diese sollen in diesem Abschnitt der Seminararbeit dargelegt werden um die Bildung von Supply Chains nachvollziehen zu können.

1.1 Globalisierung

Im Zuge der Globalisierung wurde ein Abbau der Hindernisse des weltweiten Handels vorangetrieben; dafür wurden Zölle stark gesenkt, von durchschnittlich zweistelligen Prozentsätzen auf vier Prozent, um Ex- und Importe Lohnenswert zu gestalten. Heute hängt rund jeder fünfte Arbeitsplatz vom Welthandel ab.

Mittels verbesserter Transportwege sind große Strecken mit geringerem Kosten- und Zeitaufwand zu erreichen. Dazu gehören der Ausbau der Eisenbahnstrecken, die Verbesserung der Containerschifffahrt und der zunehmende Luftverkehr. Die Luftfrachtkosten sanken in den letzten 20 Jahren um ca. 40 Prozent und die Seefrachtkosten um ca. 70 Prozent. So entstand durch die Globalisierung die Möglichkeit seine Dienstleistungen und Produkte in allen Teilen der Welt anzubieten. Durch die Möglichkeit in fast allen Länder der Welt direkt zu investieren und ihre Produkte dort fertigen zu lassen, können Unternehmen den optimalen Fertigungsstandort wählen.

Neben den Vorteilen der Globalisierung muss auch berücksichtigt werden, dass dadurch ein größerer Konkurrenzkampf entstanden ist, da die Zahl der möglichen Anbieter sich erheblich erhöht hat. Auch die Komplexität der unternehmerischen Entscheidungen hat massiv zugenommen, durch die Zusammenarbeit verschiedener Kulturen und die Überwachung und Koordinierung von Material-, Informations- und Geldflüssen.

1.2 EU-Binnenmarkt

Zur Schaffung des europäischen Binnenmarktes wurden drei bestehende Schranken beseitigt. Dies sind:

1. Die materiellen Schranken , welche die Formalitäten und Kontrollen beim Grenzübergang beinhalten.
2. Die technischen Schranken, bei denen die unterschiedlichen Normen, Zulassungen und Prüfverfahren der Staaten als Exporthindernis genutzt wurden.
3. Steuerschranken, was vor allem Wettbewerbsverzerrung durch unterschiedlich hohe Verbrauchssteuern meint.

Auch der freie Personenverkehr wurde im Zuge der Schaffung eines europäischen Binnenmarktes realisiert. Dadurch ist es möglich Auslandsaufenthalte zur Weiterbildung und zum Erlangen von Know-How aus anderen Ländern zu nutzen.

Ein weiterer Schritt zur Schaffung des Binnenmarktes ist die freie Mobilität der Arbeitnehmer. Es ist für Bürger der EU möglich seinen Arbeitsplatz und Wohnort in der Union frei zu Wählen und birgt für Unternehmen die Chance eine größere Auswahl an Personal zu haben.

Die Auswirkungen des europäischen Binnenmarktes sind:

1. Besserer Einsatz von Ressourcen. Jedes Land kann von seinen Besonderheiten profitieren und sich auf die für sie vorteilhaften Produktionsbereiche konzentrieren.
2. Der Kunde hat eine größere Auswahl an Produkten. Er kann aus einer Vielzahl von Produkten wählen und hat die Möglichkeit Preis und Qualität zu vergleichen.
3. Die Unternehmen müssen sich mit Produkt- und Prozessinnovationen weiter verbessern, da hohe Konkurrenz herrscht.

1.3 Steigende Kundenanforderungen

Der heutige Kunde wir immer anspruchsvoller. Weil die meisten Märkte gesättigt sind wechselt der Kunde bei Nicht-Befriedigung seiner Bedürfnisse den Anbieter, denn er hat jetzt eine große Auswahl. Die meisten Märkte haben sich zu Kundenmärkten gewandelt, d.h. die Unternehmen müssen sich immer stärker an den Wünschen der Kunden orientieren.

Durch die steigenden Kundenanforderungen und die hohe Konkurrenz sind die Produktlebenszyklen stark verkürzt worden. Immer schneller werden Produkte veraltet, da ein besseres Ersatzprodukt schon entwickelt ist. (z.B. ISDN wird durch DSL ersetzt).

Die „Time to Market“ muss so gering wie möglich gehalten werden, da der Zeitraum in dem Gewinne mit dem Produkt abgeschöpft werden können immer kürzer wird.

1.4 Informationstechnologien

Durch die Entwicklung der Informationstechnologie hat der Kunde mit Hilfe des Internets immer mehr Macht über die Unternehmen, da er über Vergleichsmöglichkeiten der Anbieter verfügt. Der Markt wird transparent und der Leistungsdruck auf die Unternehmen wächst.

Die Weiterentwicklung der Informationssysteme bringt aber auch Möglichkeiten für die Unternehmen mit sich. Die IT ermöglicht bessere und schnellere Prozesse; die Geschwindigkeit des Informationsaustausches hat sich extrem erhöht.

Außerdem bietet das Internet Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle, wie den Direktvertrieb. Auch die Kommunikation mit dem Kunden wird vereinfacht, was den Unternehmen wiederum neue Möglichkeiten bietet. Ein Beispiel dafür ist Mass-Customization.

1.5 Bildungen von Netzwerken

Durch die Veränderung der Umwelteinflüsse in den vergangenen Jahrzehnten ist die Beziehung zwischen den Unternehmen immer wichtiger geworden. Viele Teile der Wertschöpfungskette werden an Zulieferer outgesourct um sich auf die Kernkompetenzen des Unternehmens zu beschränken. Dadurch kommt es zur Bildung von Netzwerken, welche als Supply Chains bezeichnet werden. Die Potentiale zur Optimierung unternehmensinterner Prozesse ist mittlerweile relativ gering, daher gewinnt das Supply Chain Management zunehmend an Bedeutung. Das SCM betrachtet die Verbesserungspotentiale über gesamte Wertschöpfungskette hinweg, das bedeutet im Idealfall die Betrachtung der Leistungserstellung von der Gewinnung der Rohstoffe bis hin zum Recycling des Produktes nach Ende der Nutzung. Damit soll durch das SCM ein Gesamtoptimum der Leistungserstellung geschaffen werden.1

2.Supply Chain Management

2.1 Definition

Der Begriff Supply Chain Management wird als eine Lieferkette, Versorgungskette oder unternehmensübergreifende Wertschöpfungskette verstanden. Diese Wertschöpfungskette besteht aus mehreren Unternehmen, die zusammen ein Netzwerk bilden um ein Produkt zu erstellen und es zu dem Kunden zu transportieren.

Der Bedarf für dieses Produkt wird an einem Ende der Kette ausgelöst. Von dort gelangen diese Informationen an alle Wertschöpfer, die an der Leistungserstellung beteiligt sind, mit dem Ziel die benötigten Güterflüsse von der Ressourcen-Gewinnung bis hin zum fertigen Produkt und den Serviceleistungen in Gang zu setzen. Neben den Güter- und Geldflüssen entlang der Lieferkette, ermöglicht der Informationsfluss eine unternehmensübergreifende Verbindung mit Leistungsbeziehungen zwischen den Unternehmen.

Supply Chain Management ist die unternehmensübergreifende Organisation, Koordination und Optimierung aller Güter-, Informations-, sowie Werteflüsse über den gesamten Produktentstehungsprozess beginnend bei den Rohstoffen bis zum Endkunden mit dem Ziel unter Berücksichtigung der Kundenbedürfnisse einen sowohl zeit- als auch kostenoptimalen Gesamtprozess zu erreichen.2

3

2.2 Grundprinzipien des SCM

Zur Erreichung von Spitzenleistungen im Management der Supply Chain werden effektive Strategien, ausdauernde Leistungsverpflichtungen sowie die Veränderung der Haltung, Kultur und Organisation hin zu einer ganzheitlichen Betrachtung und Gesamtoptimierung benötigt.

Die Prinzipien des SCM lassen sich grundlegend in mehrere Punkte untergliedern.4

Markt- und Kundenorientierung

Dieses Prinzip kann als das oberste angesehen werden. Es besagt, dass alle Prozesse innerhalb des Systems mit dem Ziel der Befriedigung der Bedürfnisse des Kunden ausgeführt werden müssen. Dem Kundennutzen kommt hier eine zentrale Bedeutung zu. Somit muss die Aufbau- und Ablauforganisation aller beteiligten Unternehmen muss auf den Kundennutzen ausgerichtet sein.

Aufgrund der stetig steigenden Wettbewerbsbedingungen ist die Überlebensfähigkeit nur gesichert, wenn alle Partner der Wertschöpfungskette in Interaktion stehen mit dem Fokus marktorientierte Produkte herzustellen.

Integrations- und Effektivitätsprinzip

Hierbei steht der Gedanke die Supply Chain als ein ganzheitliches System zu betrachten im Vordergrund. Die komplette Wertschöpfungskette muss als Einheit analysiert und effektiv gestaltet werden. Marktwettbewerb findet nicht mehr unter Unternehmen statt. Ganze Supply Chains stehen in Konkurrenz zu einander. Konkurrenzdenken innerhalb der Supply Chain muss komplett verschwinden. Dieses Prinzip dient als Grundlage für das Effizienzprinzip.

Effizienzprinzip

Das Effizienzprinzip steht für die komplette Ausgestaltung der Lieferkette. Aufbauend auf dem Effektivitätsprinzip besagt es, dass nicht einzelne Funktionen oder Prozesse optimiert werden sollen, sondern die gesamte Supply Chain. Alle Teile der Kette müssen sich für ein funktionales Ganzes verantwortlich fühlen und einsetzen.5

2.3 Ziele des SCM

Aufbauend auf den Prinzipien können die Ziele des SCM formuliert werden. Das grundsätzliche Ziel des SCM-Konzeptes ist, die größte Effektivität für das gesamte Wertschöpfungsnetzwerk, das auch den Endkunden umfasst, zu erreichen. Es wird die Optimierung der Interessen aller Beteiligten angestrebt. Die Wettbewerbsfähigkeit der Supply Chain soll permanent gesichert und weiterentwickelt werden, um auf der Grundlage des Zielsystems, auf der einen Seite die Maximierung des Kundennutzens und auf der anderen Seite die Minimierung der Kosten zu erreichen. Die sich daraus ergebenen spezifischen Zielsetzungen können in qualitative und quantitative Zielgrößen unterschieden werden.

2.3.1 Qualitative Ziele

Verbesserter Informationsfluss

Zu frühe oder zu späte Lieferungen beruhen meist auf Kommunikationsproblemen zwischen den Partnern. Um einen reibungslosen Lieferablauf zu erreichen, muss die Transparenz in der Supply Chain gesichert, also der Informationsfluss innerhalb der Wertschöpfungskette verbessert werden.

Steigerung der Kundenzufriedenheit

Ein weiteres Ziel des SCM ist die Erhöhung der Kundenzufriedenheit. Einerseits sorgen ein reibungsloser Lieferablauf im Netzwerk und eine transparente Informationspolitik in der Supply Chain dafür, dass die Endkunden ihre Produkte termingerecht bekommen.

Andererseits kümmert sich ein effektives Supply Chain Management nicht nur um die Optimierung der Lieferkette, sondern beteiligt Lieferanten und vor allem auch Endkunden an der Produktentwicklung. Somit schafft das Netzwerk Produkte, die auf den Kunden angepasst sind. (Mass-Customization)

Nutzung von Synergieeffekten im Netzwerk

Durch die enge Vernetzung in der Supply Chain und die angestrebte vertrauensvolle Zusammenarbeit der einzelnen Unternehmen können Synergieeffekte entstehen. Dies wird u.a. möglich durch:

Gemeinsame Forschung und Entwicklung

Entstehung von Systemlieferanten

Bessere Auslastung der Transportmittel

Zusammenlegen von Lagern

Diese Ziele lassen zwar eine Ausrichtung erkennen, sind jedoch nur schwer quantitativ messbar. Deshalb bedarf es zusätzlich der Formulierung von messbaren Zielen, welche besonders die Realisierung von Kosten-, Zeit-, und Qualitätsvorteilen herausstellen.

[...]


1 Vgl. Netzkompetenz in Supply Chains: Grundlagen und Umsetzung Von Hans-Christian Pfohl

2 Vgl. Beckmann, H. (2003)

3 Vgl. http://www.economics.phil.uni-erlangen.de/bwl/lehrbuch/kap3/scm/scm.PDF

4 Vgl. Alicke, K. (2005)

5 Vgl. Busch, A./Dangelmaier, W. (2004)

Ende der Leseprobe aus 31 Seiten

Details

Titel
Supply Chain Management. Ansätze, Trends, Entwicklungen
Untertitel
Eine Betrachtung der Entwicklung des SCM
Hochschule
Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth
Note
1,3
Jahr
2012
Seiten
31
Katalognummer
V287255
ISBN (eBook)
9783656877660
ISBN (Buch)
9783656877677
Dateigröße
526 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
SCM, Supply Chain Management, Bullwhip Effekt, Logistik, Wertschöpfungsketten, Lieferanten, Netzwerke, Logistikmanagement, Optimierung, Unternehmensübergreifenden Kooperationen, Vernetzung, Lieferketten, Dropshipping, Internationalisierung, Supplier Management, Gesamtoptimierung
Arbeit zitieren
Anonym, 2012, Supply Chain Management. Ansätze, Trends, Entwicklungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287255

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