In der Arbeit soll anhand der Analyse von Interviews mit bilingualen Sprechern geklärt werden, ob und inwiefern Sprachen bestimmte Stereotype evozieren. Der Arbeit liegen zwei Interviewreihen zugrunde. Zum einen bezieht sie sich auf Interviews von Bochumer Studenten unter dem Titel „Tage der Sprachen im Ruhrgebiet“ und zum anderen werden die im Seminar „Bilinguismus“ entstandenen Interviews mit Bonner Bilinguisten untersucht.
Die relevanten Fragen sind vor allem „Welche deiner beiden Sprachen magst du lieber?“ und „Welche Unterschiede gibt es für dich zwischen deinen Sprachen?“. Zusätzlich werden Antworten auf die Fragen „Welche deiner beiden Sprachen würdest du als deine Muttersprache bezeichnen?“ und „Was gefällt dir besonders am Spanischen/Deutschen?“ sowie biographische Angaben der Sprecher einbezogen.
Alle Deutschen tragen Lederhosen und essen Weißwurst, alle Franzosen trinken Wein und essen Baguette und alle Spanier tanzen Flamenco und trinken Sangria. Stereotype zu verschiedenen Staaten und ihren Einwohnern sind weitgehend bekannt. Doch wie sieht es mit Sprachen aus? Haben wir auch eine vorbestimmte Einstellung zu einzelnen Sprachen? Gibt es auch hier Stereotype, die ebenso wie Lederhose und Flamenco in der Gesellschaft verankert sind? Oder ist jeder individuell durch seine Sprachbiographie in seiner Einstellung geprägt?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einstellung/attitude
- Definition
- Spracheinstellungen
- Ursprung und Veränderung der attitudes
- Unterschiede zwischen attitude und behaviour
- Funktionen der attitudes
- Einstellungen der bilingualen Sprecher
- Einstellungen zum Deutschen
- Einstellungen zum Spanischen
- Bezug zwischen Sprachbiographie und attitude
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Einstellungen von bilingualen Sprechern gegenüber ihren Sprachen und ergründet den Einfluss ihrer Sprachbiografie auf diese Einstellungen. Sie untersucht, wie die Einstellung zu einer Sprache mit individuellen Erfahrungen, sozialen Gruppen und Stereotypen zusammenhängt.
- Definition des Begriffs "attitude" und seine Komponenten
- Die Rolle der Sprache als Identifikationsmerkmal und die Bedeutung von Spracheinstellungen
- Die Entstehung und Entwicklung von Einstellungen gegenüber Sprachen
- Der Einfluss von Sprachbiographie auf die Einstellung
- Die Untersuchung von Einstellungen im Kontext der Mehrsprachigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, ob es vorbestimmte Einstellungen zu Sprachen gibt und wie die Sprachbiografie die Einstellung gegenüber einzelnen Sprachen prägt. Sie stellt die zwei Interviewreihen vor, auf denen die Analyse basiert.
- Einstellung/attitude: Dieses Kapitel definiert den Begriff „attitude“ und beleuchtet seine drei Komponenten: affektive, kognitive und konative. Es wird auf die Vielschichtigkeit der Definition von Einstellung und die Unterscheidung zwischen Einstellung und Verhalten eingegangen.
- Spracheinstellungen: Dieses Kapitel analysiert die Rolle der Sprache als Identifikationsmerkmal und untersucht die Bedeutung von Spracheinstellungen im Kontext der Mehrsprachigkeit. Es betrachtet das Prestige von Sprachen und den Einfluss von Erfahrungen auf die Einstellungen.
- Ursprung und Veränderung der attitudes: Dieses Kapitel analysiert die Entstehung und Entwicklung von Einstellungen gegenüber Sprachen. Es beleuchtet den Einfluss von Umweltfaktoren wie Familie, Arbeit, Religion und Bildung sowie den Einfluss von sozialen Gruppen und dem individuellen Charakter.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Spracheinstellungen, Bilinguismus, Mehrsprachigkeit, Sprachbiographie, Stereotypen, Identifikation und soziale Gruppen. Sie untersucht den Einfluss von individuellen Erfahrungen und sozialen Normen auf die Einstellung gegenüber Sprachen.
- Arbeit zitieren
- Sandra S. (Autor:in), 2013, Sprachen und Stereotypen. Bilinguale Sprecher über ihr Verhältnis zum Deutschen und zum Spanischen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287259