Einstürzende Twin Towers am 11. September 2001, blutüberströmte Menschen bei den Anschlägen von Madrid 2004 oder London 2005, Bekennerschreiben der Al Qaida, Drohvideos Osama Bin Ladens oder Hinrichtungsvideos amerikanischer Soldaten. All diese Bilder, Meldungen und Videos werden für immer in den Köpfen der gegenwärtigen Gesellschaft verankert bleiben. Nahezu jeder kann noch heute sagen, wann und wo er von den Anschlägen in New York und Washington 2001 erfuhr, was er an diesem Tag getan hat, was er in diesem Moment gedacht hat.
Diese Nachhaltigkeit terroristischer Ereignisse ist vor allem den Massenmedien mit ihren Live-Übertragungen, „Breaking-News“ und ihrer Globalität zuzuschreiben. Während es für die Terroristen schon ausreicht, überhaupt in den Medien aufzutauchen – ganz gleich ob negativ oder positiv, stehen die Journalisten zwischen „Sensationslust und Chronistenpflicht“. Einerseits müssen sie ihre Informationspflicht erfüllen und wollen möglichst hohe Einnahmen erzielen, andererseits wollen sie sich nicht zum „Sprachrohr“ für die Terroristen machen.
Es stellt sich die Frage, ob eine Beziehung zwischen Terroristen und Journalisten besteht, in der beide Seiten profitieren. Der Gedanke, die Medien für terroristische Ziele zu missbrauchen ist keinesfalls neu, doch offensichtlich hat sich die Medienlandschaft gewandelt. Was waren die Ursachen für die Instrumentalisierung der Medien? (...)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Medien und Terrorismus - eine Beziehung im Wandel der Zeit
- Terroristische Mediennutzung
- Medien: Entwicklung, Funktion, Wirkung
- Die Wirkung der Terrorberichterstattung
- Das Beispiel der Anschläge in Madrid – Was ist passiert?
- Darstellung der Anschläge in den audiovisuellen Medien
- Darstellung der Anschläge in den Printmedien
- Nachgeschichte der Anschläge – Folgen der Berichterstattung?
- Wie können die Medien der Instrumentalisierung entgehen?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der komplexen Beziehung zwischen Terrorismus und Massenmedien und untersucht, wie diese Beziehung im Laufe der Zeit gewandelt hat. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei auf die Frage gerichtet, wie Terroristen die Medien für ihre Zwecke instrumentalisieren und welche Folgen diese Instrumentalisierung für die Berichterstattung hat.
- Entwicklung des Verhältnisses zwischen Terrorismus und Medien
- Terroristische Mediennutzung und Strategien
- Die Wirkung der Terrorberichterstattung auf die öffentliche Meinung
- Die Rolle der Medien im Kontext der Instrumentalisierung durch Terroristen
- Möglichkeiten, die Medien vor der Instrumentalisierung durch Terroristen zu schützen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und verdeutlicht die Bedeutung der Massenmedien im Kontext von Terrorismus. Sie stellt die Frage nach einer möglichen wechselseitigen Profitierung zwischen Terroristen und Journalisten. Das zweite Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Beziehung zwischen Medien und Terrorismus, beginnend mit den Anfängen des modernen Terrorismus im 19. Jahrhundert bis hin zum „Aufmerksamkeitsterrorismus“ des 21. Jahrhunderts. Es werden die Entstehungsbedingungen des modernen Terrorismus und die Rolle der Massenmedien darin beschrieben. Im dritten Kapitel wird anhand des Beispiels der Anschläge in Madrid vom 11. März 2004 die Medienpräsenz und -wirkung von Terroranschlägen veranschaulicht. Das vierte Kapitel widmet sich der Frage, wie die Medien der Instrumentalisierung durch Terroristen entgehen können.
Schlüsselwörter
Terrorismus, Medien, Instrumentalisierung, Terrorberichterstattung, Medienwirkung, Anschläge, Madrid, 9/11, Propaganda, Aufmerksamkeitsterrorismus, Sensationslust, Chronistenpflicht.
- Citation du texte
- Sandra S. (Auteur), 2011, Die Beziehung zwischen Medien und Terrorismus unter besonderer Betrachtung der Anschläge in Madrid 2004, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287265