Wachstumsfinanzierung mit Hilfe eines Börsengangs


Hausarbeit, 2014

34 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Grundlagen der Finanzierung
2.1. Arten der Finanzierung
2.2 Finanzierungsmöglichkeiten einer Unternehmenserweiterung
2.2.1 Fremdfinanzierung
2.2.2 Mezzanine Finanzierung
2.2.3 Eigenfinanzierung

3. Der Börsengang als Finanzierungsalternative
3.1 Einordung ins Finanzierungsspektrum
3.2 Going Public
3.3 Vorteile eines Börsengangs
3.3.1 Wachstumsfinanzierung und Eigenkapitalstärkung
3.3.2 Imagegewinn
3.3.3 Nachfolgeregelung
3.3.4 Vermögensdiversifikation
3.4 Nachteile eines Börsengangs
3.4.1 Publizitätspflicht
3.4.2 Kosten
3.4.3 Überfremdungsgefahr

4. Börsenreifekriterien
4.1 Gesetzliche Anforderungen
4.2 Wirtschaftliche Anforderungen
4.3 Organisatorische Anforderungen

5. Going Public
5.1 Weichenstellungen: Berater, Banken, ect.
5.1.1 Der Emissionsberater
5.1.2 Wirtschaftsanwalt, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
5.1.3 Die Emissionsbank
5.1.4 Emissionszeitpunkt
5.1.5 Marktsegment und Börsenplatz
5.1.6 Emissionsvolumen
5.2 Vorbereitung des Börsengangs
5.2.1 Due Diligence
5.2.2 Die Equity Story
5.2.3 Research Material
5.2.4 Verkaufsprospekt
5.3 Die Preisfindung
5.3.1 Festpreisverfahren
5.3.2 Bookbuildingverfahren
5.4 Nachbetreuung

6 Fazit

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Finanzierungsformen: (Quelle: eigene Darstellung nach C.Koss 2006, S. 20)

Abb. 2: wirtschaftliche Börsenreife

Abb. 3: Phasen des IPO-Prozesses (Quelle: Henge, Kostadinov 2006, S.239)

Abb. 4: Marktsegmente und Transparenzlevel der FWB

Abb. 5: Phasen des Bookbuildingverfahrens

1. Einleitung

Obwohl der Wandel an den Finanzmärkten bereits weit fortgeschritten ist legen die Unternehmen ihren Schwerpunt nach wie vor auf den klassischen Kredit. Die im internationalen Vergleich niedrige Eigenkapitalquote deutscher Mittelständler verteuert das Fremdkapital, da die Banken ihre Kreditzinsen heute nach der Bonität der Unternehmen festlegen. Alternative Finanzierungsformen wie Aktien und Anleihen gewannen immer weiter an Bedeutung. Deswegen sind Unternehmen gefordert ihre Eigenkapitalbasis zu stärken und alternative Finanzierungsinstrumente zu nutzen. [1]

Ich bin Inhaber und Geschäftsführer des mittelständischen Unternehmens Automotive Sondermaschinen GmbH[2]. Das Unternehmen ist im Bereich Spezialmaschinenbau für die Investitionsgüterindustrie tätig, vorwiegend für die Automobilbranche. Diese Arbeit entstand vor dem Hintergrund einer Expansion der AS GmbH und soll dem Leser einen Einstieg in das Thema Going Public ermöglichen. Zunächst wird das Feld der Finanzierung Kategorisiert. Anschließend werden die Vor- und Nachteile eines Börsengangs abgewogen und anschließend die Maßnahmen für ein erfolgreiches Going Public dargestellt.

2. Grundlagen der Finanzierung

Unter Finanzierung wird die Entscheidung über die Ausstattung bzw. Änderung des betrieblichen Kapitals verstanden.[3] Im Normalfall sind die finanziellen Mittel eines Unternehmens beschränkt. Häufig reichen die finanziellen Mittel nicht aus um den Wachstum eines Unternehmens zu finanzieren. Um diese Finanzierungslücken zu schließen und generell die Finanzierung des leistungswirtschaftlichen Bereich zu sicheren, können auch von außen durch Dritte finanzielle Mittel aufgebracht werden.[4]

2.1. Arten der Finanzierung

Das Feld der Finanzierungen lässt sich wie folgt differenzieren. Man unterscheidet zum einen zwischen Außen- und Innenfinanzierung (Mittelherkunft) und zum anderen zwischen Eigen- und Fremdfinanzierung (Rechtsstellung der Kapitalgeber).[5]

Die Differenzierung zwischen Außen- und Innenfinanzierung erfolgt nach der Herkunft des Kapitals.[6] Bei der Außenfinanzierung wird Kapital in Form von Eigenkapital oder Fremdkapital zugeführt. Einlagenfinanzierungen bzw. Beteiligungsfinanzierungen in Form von Eigenkapital oder Kreditfinanzierung als Fremdkapital im Fall der Außenfinanzierung. Im Gegensatz dazu wird bei der Innenfinanzierung Kapital in Form von Eigenkapital, als einbehaltene Gewinne bzw. Desinvestitionen, oder in Form von Fremdkapital als Rückstellungen zugeführt.[7]

Die Differenzierung zwischen Eigen- und Fremdkapital erfolgt nach der Rechtsstellung der Kapitalgeber.[8] Eigenkapital wird von den Eigentümern zur Verfügung gestellt und trägt das volle Risiko der Unternehmung. Sollte der Fall einer Insolvenz eintreten erhalten die Eigentümer als letztes ihr Kapital zurück. Das Eigenkapital wird daher bilanztechnisch als Differenz zwischen dem Vermögen und den Schulden ermittelt. Fremdkapital wird dagegen lediglich zur Verfügung gestellt und in Form von Zinsen vergütet. Die Gläubiger erhalten ihr Kapital im Insolvenzfall vorrangig zurück. In der Regel haben sie dafür keine Mitspracherechte bei der Unternehmensleitung. Hinsichtlich der steuerlichen Behandlung besteht ein weiterer Unterschied. Gewinnausschüttungen mindern die Bemessungsgrundlage nicht, während die Vergütung der Fremdkapital-Geber von der ertragssteuerlichen Bemessungsgrundlage abzugsfähig ist.[9]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Finanzierungsformen: (Quelle: eigene Darstellung nach C.Koss 2006, S. 20)

2.2 Finanzierungsmöglichkeiten einer Unternehmenserweiterung

2.2.1 Fremdfinanzierung

Unter Fremdkapital versteht man Kapital das zeitlich begrenzt mit unterschiedlichen Laufzeiten von Fremdkapital-Gebern (Gläubigern) zur Verfügung gestellt wird. Fremdkapital-Geber werden weder am Unternehmensgewinn noch am Unternehmensführungsprozess beteiligt. Sie erhalten für die Bereitstellung des Kapitals eine Vergütung in Form von Zinsen. Die Rückzahlung des Kapitals in Form von der Tilgung die in einem Betrag oder mehreren Teilbeträgen zu erbringen ist, als auch die entstandenen Zinsen sind fristgerecht zu leisten und damit unabhängig von der Erfolgssituation zu erfüllen. Im Falle einer Zahlungsunfähigkeit und einem damit verbundenen Forderungsausfall werden die Fremdkapital-Geber vorrangig vor den Eigenkapital-Geber befriedigt.[10]

Positiv wirkt sich Fremdkapital auf die zu entrichtenden Steuern eines Unternehmens aus. Fremdkapital verursacht einen Aufwand bzw. Betriebsausgaben in Höhe der vereinbarten Zinszahlungen die den Unternehmenserfolg bilanztechnisch verringern. Folglich müssen weniger Steuern entrichtet werden.[11]

2.2.2 Mezzanine Finanzierung

Der Begriff Mezzanine kommt ursprünglich aus der Architektur und bezeichnet ein Zwischengeschoss zwischen zwei Hauptetagen. Damit nimmt die Mezzanine-Finanzierung eine Zwitterstellung ein und schließt die Finanzierungslücke. Die Mezzanine-Finanzierung ermöglicht, aufgrund der vielzähligen Gestaltungsmöglichkeiten, ein flexibles kombinieren der Vorteile des reinen Eigenkapitals mit jenen des Fremdkapitals.[12] Tritt beispielsweise der Fall einer Insolvenz ein, werden die Kapitalgeber nachrangig bedient, was ein Merkmal der Eigenfinanzierung ist. Handels- und steuerrechtlich hingegen werden Mezzanine Mittel als Betriebsausgaben definiert und haben dadurch den Charakter einer Fremdfinanzierung.[13]

2.2.3 Eigenfinanzierung

Höchste Priorität eines Unternehmens sollte die Entwicklung der Eigenkapitalausstattung haben. Für einen dauerhaften wirtschaftlichen Erflog ist die Eigenkapitalbasis die Liquiditätsgrundlage als auch Haftungs- und Risikokapital. Das Eigenkapital stellt eine Sicherheit für die Forderungen aller Gläubiger dar und dient als Stütze bei unvorhergesehenen Abweichungen. Es hilft dem Unternehmen bei der flexiblen Liquiditäts- und Investitionssteuerung. Aus bilanztechnischer Sicht stellt Eigenkapital, aufgrund der Beteiligung am unternehmerischen Erfolg, keinen Kostenfaktor dar.[14]

Im internationalen Vergleich haben deutsche Unternehmen eine niedrige Eigenkapitalausstattung. Bei 43% der deutschen Unternehmen liegt die Eigenkapitalquote unter 10% und gerade einmal bei 15% der Unternehmen liegt die Eigenkapitalquote über 30%.[15]

3. Der Börsengang als Finanzierungsalternative

3.1 Einordung ins Finanzierungsspektrum

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten zur Finanzierung von Unternehmen unter denen der Gang an die Börse als Königsweg heraussticht.[16] Der Gang an die Börse lässt sich dem Bereich der Außenfinanzierung, als auch der Eigenfinanzierung zuordnen. Folglich resultiert das Kapital nicht aus dem betrieblichen Umsatzprozess und wird von außen zugeführt.[17]

3.2 Going Public

Landläufig wird unter dem Begriff Going Public die erstmalige Platzierung von Aktien eines Unternehmens beim Anlegerpublikum und anschließende Börsennotierung verstanden. Die Termini Börseneinführung, Initial Public Offering (IPO) und Börsengang werden hierbei als Synonym verwendet.[18]

In der Geschichte eines Unternehmens ist die Börseneinführung eines Unternehmens ein einmaliger und komplexer Prozess der mit erheblichen finanziellen, steuerlichen, rechtlichen und organisatorischen Auswirkungen verbunden ist. Zugleich führt ein Börsengang dem Unternehmen wesentlich mehr finanzielle Mittel in Form von Eigenkapital zu. Aufgrund der hohen Zeit- und Kostenbelastung eines Unternehmens sowie der Publizitätsanforderungen sollte das Management die Entscheidung für einen Börsengang gut durchdacht haben. Der Vorstand trifft die Entscheidung über die Börseneinführung unter Einbezug der Eigentümer und vorheriger Abwägung der Chancen und Risiken.[19]

3.3 Vorteile eines Börsengangs

Verschiedene Gründe sprechen für die Entscheidung einen Börsengang durchzuführen, die vor allem von den Zielsetzungen der Gesellschafter und den Umständen des Unternehmens abhängig sind.[20]

3.3.1 Wachstumsfinanzierung und Eigenkapitalstärkung

Die wichtigsten Motive an die Börse zu gehen bilden die Wachstumsfinanzierung und die Eigenkapitalstärkung.[21] Im internationalen Vergleich liegt die durchschnittliche Eigenkapitalausstattung in Deutschland, bei kleinen und mittelständischen Unternehmen, mit gerade einmal 9,5 Prozent deutlich unter Großbritannien mit 41,4 Prozent und den USA mit 44,9 Prozent. Zunehmend geraten deutsche Unternehmen, aufgrund einer geringen Eigenkapitalquote im Verhältnis zu anderen Ländern, unter Druck, um im Zuge zusammenwachsender Märkte und starker Konkurrenz im Ausland, schneller zu wachsen.[22] Der Gang an die Börse ist die beste Möglichkeit die eigenen Mittel zu stärken, um eine sichere Basis für künftiges Wachstum zu erschaffen. Einerseits durch den Zuwachs an verfügbaren Mitteln, andererseits weil die breite Eigenkapitalbasis und damit verbunden die bessere Eigenkapitalquote, eine weitere Aufnahme von Fremdmitteln ermöglicht. Zudem erhöht die geringe Abhängigkeit von Banken die Flexibilität des Unternehmens, da Entscheidungen direkt umgesetzt werden können.[23]

Bei einem Börsengang ist die Aufnahme von Eigenkapital fast unbegrenzt, wenn durch eine überzeugende Strategie und Unternehmensführung zukünftige Aktionäre von einer Investition überzeugt werden können.[24]

3.3.2 Imagegewinn

Ein weiteres wichtiges Motiv ist ein Imagegewinn auf drei Ebenen. Zum einen wird das Image der Außenwirkung des Unternehmens verbessert. Mit der Rechtsform AG sind Größe und Renommee verbunden. In der deutschen Unternehmenswelt haben die Top Firmen fast ausschließlich die Rechtsform der AG. Demgegenüber ist das Image der GmbH angeschlagen. Zum anderen gewinnen unternehmsintern die Führungspersonen der Gesellschaft durch ihre Vorstandfunktionen an Ansehen und können dieses Image positiv in Bezug auf die Kundenbeziehungen nutzen. Hinsichtlich der Personalrekrutierung und -bindung ist die Aussicht auf eine Vorstandsposition für Führungskräfte eine zukunftsweisende Perspektive. In Zeiten in denen die Präsentation des Unternehmens ein wichtiger Faktor ist kann die Unternehmung enorm durch einen Rechtsformwechsel profitieren und einen Prestigegewinn einfahren.[25] Zukünftige Investoren werden über das Unternehmen informiert, um im Zuge öffentlicher Veranstaltungen und Bekanntgaben potentielle Aktionäre gewinnen zu können.[26]

3.3.3 Nachfolgeregelung

Viele mittelständische Unternehmen, die unter hohem persönlichem Einsatz zum Erfolg geführt worden sind, erwägen einen Börsengang weniger aus finanziellen Beweggründen. Viel mehr wollen sie strukturell die Voraussetzungen für eine angemessene Nachfolgeregelung schaffen.[27] Wenn es in der Familie keinen geeigneten Nachfolger gibt, ist die Flexibilität einer AG von Vorteil. Aufgrund einer freieren Handlungsautonomie und des erheblich höheren Ansehens ist es leichter einen Vorstandsposten, anstatt den Posten eines Geschäftsführers, mit hochkarätigen Führungskräften zu besetzen.[28]

Oftmals betreffen die Auswirkungen einer nicht geregelten Nachfolgerschaft das Regionale Umfeld eines Unternehmens. Dies bedeutet nicht nur für das Unternehmen selbst sondern auch für Lieferanten, Kunden und Angestellte negative Folgen.[29]

3.3.4 Vermögensdiversifikation

Durchschnittlich ca. 90 Prozent der Unternehmer im mittelständischen Bereich haben ihr Vermögen im Unternehmen gebunden. Somit ist ihre wirtschaftliche Existenz an den Erfolg des Unternehmens gekoppelt. Im Rahmen eines Börsengangs geben die Alteigentümer Aktien aus ihrem Besitz und erhalten freie, nicht im Unternehmen gebundene, liquide Mittel. Die hohe Fungibilität der Anteile erlaubt ihnen, sich vom Unternehmen zu lösen, ohne dass dies die Liquidität der Gesellschaft beeinflusst.[30]

3.4 Nachteile eines Börsengangs

Den im vorangegangen Abschnitt aufgeführten Vorteilen eines Börsengangs stehen auf der anderen Seite mögliche Nachteile gegenüber. Insbesondere die umfangreichen Publizitätspflichten sowie die damit verbunden Kosten sind zu beachten.[31]

3.4.1 Publizitätspflicht

Die positiven Publizitätseffekte eines Börsengangs sind mit einer Reihe von negativen Publizitätspflichten verbunden. Von den Eigentümern des Unternehmens verlangt ein Börsengang grundsätzlich die uneingeschränkte Bereitschaft der gesamten Finanzöffentlichkeit ein weitreichendes Maß an Information über die wirtschaftliche Situation und die Perspektiven des Unternehmens zu geben. Weiterhin zwingt der Börsengang zur Bekanntgabe der vergangen sowie der erwarteten Umsatz- und Gewinnentwicklung und zur Offenlegung von Beteiligungen. Besonders institutionelle Anleger erwarten, dass sie vom Unternehmen quartalsweise informiert werden.[32]

Die Deutsche Börse ist in die Segmente Entry Standard, General Standard und Prime Standard unterteilt. Je nach Marktsegment gelten unterschiedliche Transparenzanforderungen für die Unternehmen.[33]

3.4.2 Kosten

Die Kosten eines Börsengangs sind abhängig vom Finanzierungskonzept und dem angestrebten Marktsegment. Je Internationaler das Platzierungskonzept ist, desto schwieriger gestaltet sich der Vorgang und umso höher sind die Kosten. Die Kosten belasten die finanziellen Mittel des Unternehmens, doch bei einem erfolgreichen Börsengang überwiegt der Nutzen einer Börsennotierung bei weitem.[34] Die Kosten lassen sich in einmalige und laufende Kosten unterteilen. Aufgrund des teilweisen Fixkostencharakters der unterschiedlichen Kostenblöcke ist der prozentuale Anteil der Kosten geringer, desto höher das Emissionsvolumen ist. Insgesamt ist mit Kosten in Höhe von rund 10% des Emissionsvolumens zu rechnen. Darüber hinaus ist ein erheblicher zeitlicher Aufwand des Managements bei der Betrachtung der Kosten zu berücksichtigen.[35]

3.4.3 Überfremdungsgefahr

Auch nach einem Börsengang streben die bisherigen Inhaber üblicherweise einen dominierenden Einfluss auf das börsennotierte Unternehmen an. Ein Einflussverlust der Altaktionäre, aufgrund der Veräußerung von Anteilseigentum an ein außenstehendes und weitestgehend anonymes Publikum sowie die Unkontrollierbarkeit der Wertpapierströme, bergen die Gefahr eines unerwünschten Fremdeinflusses, welcher unter Umständen in einer Unternehmensübernahme mündet. Ein Weg, den Einfluss zukünftiger Teilhaber zu begrenzen, stellt die Möglichkeit zur Ausgabe stimmrechtsloser Vorzugsaktien, welche maximal 50 Prozent des Kapitals einer AG repräsentieren dürfen, dar. Dadurch kommen die Aktionäre allerdings in den Genuss eines Vorabgewinnanteils, da bei dieser Aktiengattung eine Vorzugsdividende an die Investoren zu zahlen ist.[36]

4. Börsenreifekriterien

Vor dem Entschluss für einen Börsengang stellt sich zunächst die Frage nach der Börsenreife eines Unternehmens. Das Unternehmen muss in der Lage sein sämtliche gesetzlichen, wirtschaftlichen und organisatorischen Anforderungen, die mit einem Börsengang verbunden sind, zu erfüllen, damit es als Börsenreif gilt.[37]

4.1 Gesetzliche Anforderungen

Die gesetzlichen Anforderungen umfassen die zu erbringende Publizität sowie weitere segmentspezifische Vorschriften. Mit der aktuellen Rechtsform der GmbH ist kein Zugang zum Eigenkapitalmarkt möglich. Um an einer deutschen Börse notiert zu werden ist die Voraussetzung, dass die Unternehmen in der Rechtsform der AG, KGaA oder GmbH Co KGaA geführt werden. Mit Ausnahme der Vorschriften für die Zulassung an der Börse gibt es keine Gesetze oder Verordnungen, die die Kriterien der Börsenreife eines Unternehmens definieren. Eine AG kann somit formell als börsenreif bezeichnet werden, wenn sie den Voraussetzungen zur Zulassung von Wertpapieren zum Börsenhandel genügt. Im Gegensatz zu den gesetzlichen Vorschriften besteht bei den wirtschaftlichen sowie bei den organisatorischen Kriterien eine große Bandbreite für deren Erfüllung.[38]

[...]


[1] Vgl. Hofelich, 2006, S. 26

[2] im Folgenden nur „AS GmbH“ genannt

[3] Vgl. Schneck, 2011, S. 345

[4] Vgl. Bieg, Kußmaul, 2009, S. 29

[5] Vgl. Koss, 2006, S. 16ff.

[6] Vgl. Weber, Kabst, 2006, S. 135

[7] Vgl. Bieg, Kußmaul, 2009, S. 29

[8] Vgl. Weber, Kabst, 2006, S. 135

[9] Vgl. Koss, 2006, S. 23

[10] Vgl. Koss, 2006, S. 80

[11] Vgl. Bieg, Kußmaul, 2009, S. 122

[12] Vgl. B. Broda, 2003, S. 468

[13] Vgl. Koss, 2006, S.121

[14] Vgl. Geisel, 2004, S. 9ff.

[15] Vgl. Koss, 2006, S.126

[16] Vgl. Bösl, 2004, S. 11

[17] Vgl. Schneck, 2006, S. 220

[18] Vgl. Rummer, 2006, S. 10

[19] Vgl. Bösl, 2004, S. 11f

[20] Vgl. Rödl, Zinser, 1999, S. 79

[21] Vgl. Rehkugler, 2007, S. 227 f.

[22] Vgl. Schneck , 2006, S. 18 f.

[23] Vgl. Haubrok, 2006, S. 24

[24] Vgl. Ferres, 2001, S. 19f.

[25] vgl. Schnobrich, Barz, 2000, S. 29 ff.

[26] vgl. Ferres , 2001, S. 24

[27] vgl. Ek, von Hoyenberg, 2006, S. 176

[28] vgl. Schnobrich, Barz, 2000, S. 33

[29] vgl. Zacharias, 1998, S. 25

[30] vgl. Rödl, Zinser, 1999, S. 87

[31] Vgl. Jakob, Klingenbeck, 2001, S. 69

[32] Vgl. Bösl, 2004, S. 21

[33] Vgl. Riess, Steinbach, 2009, S. 289

[34] Vgl. Haubrok, 2006, S. 28

[35] Vgl. Jakob, Klingenbeck, 2001, S. 70 f.

[36] Vgl. Rummer, 2006, S. 79

[37] Vgl. Blättchen, Jacquillat, 1999, S. 82

[38] Vgl. Rummer, 2006, S. 56 f.

Ende der Leseprobe aus 34 Seiten

Details

Titel
Wachstumsfinanzierung mit Hilfe eines Börsengangs
Hochschule
( Europäische Fernhochschule Hamburg )
Note
1,3
Autor
Jahr
2014
Seiten
34
Katalognummer
V287321
ISBN (eBook)
9783656879220
ISBN (Buch)
9783656879237
Dateigröße
542 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
wachstumsfinanzierung, hilfe, börsengangs
Arbeit zitieren
Christoph Kartmann (Autor:in), 2014, Wachstumsfinanzierung mit Hilfe eines Börsengangs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287321

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Titel: Wachstumsfinanzierung mit Hilfe eines Börsengangs



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