Erfolgsfaktoren im Veränderungsmanagement. Die Seelsorgeeinheit im Bistum St. Gallen

Ein Beispiel


Hausarbeit, 2014

25 Seiten, Note: sehr gut bestanden


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Hinführung zum Thema. 2

2 Veränderungsmanagement - Definition und Abgrenzung. 4
2.1 Allgemeine Bedeutung von Veränderungsmanagement. 4
2.2 Bedeutung von Veränderungsmanagement für die Organisation „katholische Kirche“. 4
2.3 Abgrenzung Begriff Veränderungsmanagement. 4
2.4 Definition Veränderungsmanagement. 5

3 Misserfolgsfaktoren im Veränderungsmanagement. 6
3.1 Typisches Verhalten für Misserfolge von Veränderungen. 7
3.2 Das Auftreten von Konflikten. 8
3.3 Das Auftreten von Widerständen. 8
3.4 Das Problem der Umsetzbarkeit von OE-Massnahmen. 9
3.5 Beteiligte zu Betroffenen machen. 9
3.6 Die Diagnose. 10

4 Erfolgsfaktoren im Veränderungsmanagement. 10
4.1 Die systemische Herangehensweise. 10
4.2 Die Charta des Managements von Veränderungen. 11

5 Mögliche Erfolgsfaktoren im Veränderungsmanagement in der ältesten Organisation: der katholischen Kirche 12

6 Beispiel des Veränderungsmanagements in einer Seelsorgeeinheit im Bistum St. Gallen. 15
6.1 Veränderungs-Aufgabenstellung der Leitung des Bistums St. Gallen. 15
6.2 Seelsorgeeinheit Blattenberg. 16
6.3 Veränderungsprozess in der Seelsorgeeinheit Blattenberg in verschiedenen Bereichen. 17
6.3.1 Organisationsabläufe. 17
6.3.2 Räte beteiligen. 18
6.3.3 Veränderung im Team: Teamentwicklung als Change-Prozess. 18
6.3.4 Transfer an die Basis. 20

7 Fazit / Schlussfolgerungen und Ausblick. 20

Quellenverzeichnis. 23

1 Hinführung zum Thema

Die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts ist einer permanenten Veränderung unterworfen. In der Risikogesellschaft [1] ist alles Sichere unsicher geworden, alles ist im Fluss. Die älteste Organisation der Welt, die katholische Kirche, trotzt dem rasanten Wandel, verliert aber in Westeuropa an Bedeutung. Sie gilt als wenig veränderungsbereit. Anhand der Sinus-Milieu-Studie lässt sich erahnen, welche Werte die Kirche Schweiz vertritt und wen sie erreicht. Die Schweizer Gesellschaft wird in der Sinus-Milieu-Studie folgendermassen differenziert (wobei die Unterschiede der Sinus-Milieu-Studien zwischen Deutschland und der Schweiz nur im Detail sichtbar werden):

[Dies ist eine Leseprobe. Graphiken und Tabellen sind nicht enthalten][2]

In Bezug zur Kirche heisst es:

„Das Aufrührende und Brisante an den Ergebnissen für den deutschen Katholizismus ist nun, dass entsprechend der Studie die katholische Kirche nur noch in ‚drei Milieus‘ wirklich verwurzelt ist, wenig überraschend in den traditionellen der Konservativen, der Traditionsverwurzelten und schon gebrochen in der bürgerlichen Mitte. Dabei ist auch dies Ergebnis wenig verheissungsvoll, da auch innerhalb dieser Milieus es eher die Älteren sind, die verhältnismässig uneingeschränkt zur katholischen Kirche stehen, und auch diese sind nicht kritiklos. Also auch in den konservativen Milieus löst sich die enge Allianz zwischen Kirche und Milieu deutlich auf. Viele Milieus würden – so die Studie – überhaupt nicht mehr erreicht. Dabei gilt, je moderner ein Milieu in der Grundorientierung, desto weniger Akzeptanz erreicht die katholische Kirche, bis dahin, dass das hedonistische Milieu für die Kirche als so gut wie unerreichbar eingeschätzt wird. Aber nicht nur die Akzeptanz nimmt ab, vielmehr überhaupt die Bereitschaft, sich mit der Kirche auseinanderzusetzen. Mit dieser schwindenden Akzeptanz steigt proportional in den modernen Milieus auch die Gleichgültigkeit gegenüber der katholischen Kirche.“ [3]

Diese Ergebnisse sind für die Kirche und für die konkrete Pastoral bedrückend. KÖNEMANN schreibt weiter:

„Eine deutliche Lücke – so die Ergebnisse der Studie – klaffe zwischen dem hohen Bekanntheitsgrad der katholischen Kirche und der Art und Weise, wie sie in der Bevölkerung und von den einzelnen Mitgliedern der Milieus wahrgenommen werde, konkret ihrer Relevanz oder eben Nicht-Relevanz für die konkrete Lebenspraxis der Menschen. Die katholische Kirche habe erhebliche Image- und Kommunikationsprobleme vor allem in den Milieus der Grundorientierungen B und C und erreiche mit ihrer Semantik und Ästhetik die Menschen nur zu seltenen, exponierten Gelegenheiten.“[4]

So sieht sich die Kirche in Westeuropa grossen Herausforderungen ausgesetzt:

„Die Sinus-Studie konfrontiert die katholische Kirche mit der gesellschaftlichen Fremdwahrnehmung ihrer selbst. Das ist im Falle der Sinus-Studie nicht angenehm. Es ist nicht nur, aber auch an der Kirche die Frage zu beantworten, ob sie in Zukunft einen immer stärkeren musealen Charakter, der sich in ihrer Präsenz in Kirchgebäuden, Glockenläuten und Ritus ausdrückt, annehmen will.“[5]

Aufgrund der Ergebnisse der Sinus-Milieu-Studie, die im deutschsprachigen Raum eine Rezeption innerhalb der Kirche erfahren hat, ist ein Veränderungsmanagement in der Kirche, nicht nur für Westeuropa, überfällig. Die Organisations-Strukturen der Kirche benötigen eine Reform.

Wie dies im Bistum St. Gallen, einer Schweizer Teilkirche der weltweit tätigen katholischen Kirche, im Rahmen der kirchenrechtlichen Möglichkeiten angegangen wird und welche Erfolgschancen im Veränderungsmanagement vorhanden sind, wird anhand des Beispiels einer Seelsorgeeinheit im Bistum St. Gallen, im St. Galler Rheintal, gezeigt. Zunächst jedoch wird der Begriff des Veränderungsmanagements geklärt und abgegrenzt. Im nächsten Schritt werden Misserfolgsfaktoren und Erfolgsfaktoren von Veränderungsmanagement betrachtet, sodann allgemeine Erfolgsfaktoren des Veränderungsmanagements für die Kirche genannt und mögliche Erfolgsfaktoren auf eine Seelsorgeeinheit im Bistum St. Gallen angewandt. Dabei wird deutlich, dass Grundprinzipien der Organisationsentwicklung auch in der Kirche, unter Berücksichtigung der Spezifika der katholischen Kirche, gelten.

2 Veränderungsmanagement - Definition und Abgrenzung

2.1 Allgemeine Bedeutung von Veränderungsmanagement

Die Dynamik in Wirtschaft und Gesellschaft, die Globalisierung, die veränderten Lebensvollzüge, die veränderten Werte und Motivationen der Menschen, die veränderten Familien- und Arbeitssituationen erfordern von Organisationen, von Profit- und Non-Profit-Organisationen, eine Veränderung von bestehenden Strukturen.

2.2 Bedeutung von Veränderungsmanagement für die Organisation „katholische Kirche“

Die katholische Kirche ist die älteste bestehende Organisation: sie existiert seit dem sogenannten „Pfingstereignis“, wie es exemplarisch in Apostelgeschichte 2,1[6] genannt wird, seit fast 2000 Jahren. Es geht heute in der katholischen Kirche um eine grundlegende Modernisierung, eine Veränderung von Zulassungsbedingungen zu Kirchenämtern, eine Modernisierung von Werten und Moral, eine zeitgemässe Konzeption von Gottesdiensten und Liturgien. In dem Zusammenhang von Organisationsentwicklung geht es um eine Anpassung der Organisationsstrukturen an das gesellschaftliche Umfeld, damit Kirche Akzeptanzprobleme verringern kann. Im Blick steht ein Management von Veränderung, das die Werte der westlich geprägten Gesellschaft im 21. Jahrhundert wie zum Beispiel Gleichberechtigung von Mann und Frau, Demokratie als Grundwert, Mitbestimmung von Mitarbeitenden etc. beachtet und eine Anpassung vornimmt.

2.3 Abgrenzung Begriff Veränderungsmanagement

Veränderungsmanagement ist ein Begriff, der in den letzten Jahren, wenn es um Organisationsentwicklung geht, häufig Verwendung findet. Damit die Zukunft einer Organisation Bestand hat, ist ein Fokus auf den Bereich Veränderungsmanagement erforderlich. Wenn von Veränderungsmanagement gesprochen wird, wird häufig auch vom englischen und insgesamt bedeutungsgleichen Begriff „Change Management“ gesprochen.[7] Hier beschränkt sich der Verfasser zur besseren Abgrenzung auf den Begriff „Veränderungsmanagement.“ Glatz und Graf-Götz weisen auf die unterschiedlichen Bedeutungen von „Verändern“ und „Entwicklung“[8] hin. Sie erläutern, dass nicht abrupte Veränderungen sinnvoll sind, sondern eine kontinuierliche „Entwicklungsstrategie.“[9] In einer kontinuierlichen Entwicklung können Mitarbeiter und ihre Bedürfnisse und Erwartungen stärker abgebildet und berücksichtigt werden, in einer plötzlichen Veränderung werden Mitarbeiter überrascht, eine Identifizierung über einen Zeitraum kann nicht stattfinden. Die „Veränderung als sozialer Prozess“ [10] wird von der Organisationsentwicklung in den Mittelpunkt gestellt. Das Phasenmodell von Kurt Lewin gilt dabei in der Organisationsentwicklung als ein wesentlicher Stützpfeiler. Es wurde eine „wichtige Grundlage für die Beratung in Veränderungsprozessen.“ [11]

[...]


[1] Vgl. Beck, U. (1996): Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. Frankfurt a.M.

[2] Vgl. Bericht zur Sinus-Milieu-Studie in der Schweiz: Sinus Geo Milieus, online im Internet: http://www.kbdirect.ch/SinusGeoMilieus/Milieusim%C3%9Cberblick/tabid/80/Default.aspx , (zugegriffen am 23.03.2013). In dieser Hausarbeit wird aus Lesbarkeitsgründen auf die Nennung der weiblichen Form verzichtet, diese ist jedoch stets mit gemeint. Zudem erfolgt die Rechtschreibung aufgrund der computertechnischen Disposition ohne „scharfes S“, da es dieses in der Schweiz nicht gibt.

[3] KÖNEMANN, J., Religiöse und kirchliche Orientierungen heute. In: SKZ 43 / 2006, S. 700.

[4] A.a.O., S. 702.

[5] A.a.O., S. 704.

[6] Vgl. Deisler, A. et. al. (Hg.) (1985): Neue Jerusalemer Bibel, Einheitsübersetzung. Mit dem Kommentar der Jerusalemer Bibel. Freiburg i.Br., S. 1556.

[7] Vgl. Lauer, T. (2010): Change Management. Grundlagen und Erfolgsfaktoren. Heidelberg, S. 3-7. Vgl. Doppler, K. / Lauterburg, C. (2008): Change Management: Den Unternehmenswandel gestalten. Frankfurt a.M., S. 89 – 100. Vgl. Höfler, M. et. al. (2013): Abenteuer Change Management. Handfeste Tipps aus der Praxis für alle, die etwas bewegen wollen. Frankfurt a.M.

[8] Vgl. Glatz, H./Graf-Götz, F. (2007): Handbuch Organisation gestalten. Weinheim, S. 275.

[9] A.a.O., S. 276.

[10] A.a.O., S. 284.

[11] A.a.O., S. 284.

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Erfolgsfaktoren im Veränderungsmanagement. Die Seelsorgeeinheit im Bistum St. Gallen
Untertitel
Ein Beispiel
Hochschule
Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau  (Disc)
Veranstaltung
Organisationsentwicklung Master
Note
sehr gut bestanden
Autor
Jahr
2014
Seiten
25
Katalognummer
V287339
ISBN (eBook)
9783656877561
ISBN (Buch)
9783656877578
Dateigröße
649 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
erfolgsfaktoren, veränderungsmanagement, seelsorgeeinheit, bistum, gallen, beispiel
Arbeit zitieren
Jürgen Kaesler (Autor:in), 2014, Erfolgsfaktoren im Veränderungsmanagement. Die Seelsorgeeinheit im Bistum St. Gallen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287339

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