Die Bedeutung eines Qualitätsmanagementsystems nach DIN EN ISO 9001:2008 im Rahmen von Basel II für Banken und KMU


Studienarbeit, 2012

28 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Aktualität der Thematik
1.2 Ziel der Arbeit

2 Definition und Inhalt des Begriffs Qualitätsmanagement
2.1 Der Qualitätsbegriff
2.2 Der Qualitätsbegriff im Wandel der Zeit
2.3 Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems nach DIN EN ISO 9001:2008
2.3.1 Inhalt und Ziele eines Qualitätsmanagementsystems
2.3.2 Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems nach ISO 9000
2.3.3 Motive für die Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems

3 Die neuen Kapitalregeln für Banken nach Basel II
3.1 Was ist Basel II?
3.2 Die drei Säulen von Basel II
3.3 Bedeutung eines zertifizierten Qualitätsmanagementsystems nach DIN EN ISO 9001:2008 im Rahmen von Basel II aus Bankensicht

4 Auswirkungen der Basel II Regelungen auf KMU und die Rolle des Qualitätsmanagements
4.1 Rating nach Basel II
4.2 Die Bedeutung eines zertifizierten Qualitätsmanagementsystems nach DIN EN ISO 9001:2000 im Rahmen von Basel II und dem Ratingverfahren für KMU

5 Zusammenfassung

Anhang

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Entwicklung von der Qualitätskontrolle zum Total Quality Management (Kamiske 2003, S. 89)

Abbildung 2 Was der Aufbau über die Norm verrät (Linke 2007, S. 187).

Abbildung 3 zeigt das Prozessmodell der ISO 9001 unter Einbezug des PDCA-Zyklus nach Demining (Linke 2007, S.189).

Abbildung 4 Gründe für die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems nach LINKE (vgl. Linke 2007, S. 186).

Abbildung 5 Die drei Säulen von Basel II (Paul 2007, S.10).

Abbildung 6 Risikokosten vs. Risikovermeidungskosten (Gietl/Gittfried 2005, S.10).

Abbildung 7 Prinzip der doppelten Proportionalität (Lukas/Geiersbach 2009, S. 10)

Abbildung 8 Anforderungen aus Basel II und ISO 9001 (Linke, 2007, S. 187).

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Qualitativer Anforderungskatalog in Anlehnung an Hettermann, 2007, S. 140 f., Varnhold; Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht, 2001 S. 54, Ostler, 2005, S. 2ff.

1 Einleitung

1.1 Aktualität der Thematik

Die Komplexität des unternehmerischen Umfelds, der verschärfte Wettbewerb um die Gunst des Kunden, die verkürzten Lebenszyklen von Produkten und Dienstleistungen, sowie andere technologische, ökologische, politische und gesellschaftliche Faktoren, zwingen Unternehmen mehr denn je zur laufenden und professionellen Anpassung an die dynamischen Märkte. In diesem wirtschaftlichen Umfeld bestimmt sich der Erfolg eines Unternehmens von dessen Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft. Sowohl das Beibehalten alter Strukturen als auch die Aufnahme neuer Aktivitätsfelder werden zum Risikofaktor.

Vor diesem Hintergrund verpflichtet das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) seit 1998 börsennotierte Gesellschaften zur Einrichtung eines Risikofrüherkennungssystems mit dem Ziel, bestandsgefährdende Risiken frühzeitig zu identifizieren und existenzielle Krisen abzuwenden. Grundsätzlich geht es darum ein aktives Krisenmanagement unternehmensweit zu etablieren, um Risiken noch bevor sie zur Unternehmenskrise werden zu identifizieren und geeignete Maßnahmen einzuleiten. Dies soll das Unternehmen und sämtliche mit den Unternehmen direkt bzw. indirekt verbundenen Anspruchsgruppen vor Schäden bewahren.

Doch trotz des ambitionierten Bestrebens die Vorgaben des KonTraG konsequent umzusetzen, gelingt es den Unternehmen nicht immer Krisen hinreichend abzuwenden. Nicht selten endet dies für das betroffene Unternehmen in der Insolvenz. So ist das Jahr 2009 in den Medien als „das Insolvenzjahr“ bekannt. In diesen Zeitraum fallen die spektakulären Zusammenbrüche von Arcandor (ehemals KarstadtQuelle), Rosenthal und Schiesser, um nur wenige bekannte zu nennen.

Die Gefahr der Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit wird durch die neue Eigenkapitalverordnung der Banken (Basel II) verschärft. Durch Basel II gilt im Grundsatz, dass sich die Risiken des Schuldners über das Rating direkt auf das Kapitalrisiko der Bank auswirken. Die Bank muss wiederrum in Abhängigkeit des Kreditrisikos einen Risikopuffer einrichten. Je weiter die Krise vorangeschritten ist, desto höher und unkontrollierbarer sind die Risiken und desto schwerer wird es für Unternehmen sein ein Kreditinstitut zu finden das bereit sein wird weitere Kredite zu gewähren.

In die Beurteilung des Kreditrisikos fließen nach Basel II die Bewertung operationeller Risiken und qualitative Faktoren, wie beispielsweise die Ausgestaltung von Prozessen ein. Durch die Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems könnten interne Prozessrisiken minimiert und die eigene Kreditwürdigkeit verbessert werden. Im Ernstfall kann dies über das ökonomische Überleben des Unternehmens entscheiden.

Basel II impliziert also, dass nicht nur auf Bankenseite, sondern auch bei den Schuldnern die Implementierung eines Risikomanagementfrühsystems zur Pflichtaufgabe wird. Die dabei identifizierten Risiken müssen „gemanaged“ werden. Dies kann beispielsweise im Bereich der operationellen Risiken über die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems geschehen.

1.2 Ziel der Arbeit

Die vorliegende Arbeit soll im ersten Kapitel den Begriff und den Inhalt des modernen Qualitätsmanagements klären und darlegen welchen Anspruch ein Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9000 genügen muss. Anschließend soll im zweiten Kapitel der Frage nachgegangen werden, was unter dem Begriff Basel II zu verstehen ist und welche Auswirkungen Basel II für Kreditinstitute hat. Ziel des dritten Kapitels ist es zu klären, in welchem Zusammenhang das Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 und Basel II im Bankenbereich stehen. Im vierten Kapitel stehen die Auswirkungen von Basel II auf KMU[1] und die Rolle des Qualitätsmanagements im Zentrum der Betrachtung. Ziel des vierten Kapitels soll es sein, zu klären ob KMU im Zuge der Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems von einem besseren Ratingergebnis profitieren können.

2 Definition und Inhalt des Begriffs Qualitätsmanagement

2.1 Der Qualitätsbegriff

In der Literatur existieren zahlreiche Ansätze den Begriff „Qualität“ in seiner Mannigfaltigkeit zu erfassen.[2]

Die internationale Norm DIN EN ISO 9000:2005 definiert Qualität als den „Grad in dem ein Satz inhärenter Merkmale die Anforderungen[3] erfüllt“ (DIN EN ISO 9000:2005 2005, S. 18) und fügt hinzu, dass der Begriff Qualität zusammen mit den Adjektiven schlecht, gut oder ausgezeichnet verwendet werden darf (vgl. Kamiske 2003, S. 167). Dabei gilt der Grundsatz, dass je mehr Anforderungen bzw. je umfassender diese erfüllt werden, desto besser die Qualität (vgl. DIN EN ISO 9000:2005 2005, S. 18). Der Duden hingegen unterscheidet zwischen erster, zweiter und mittlerer Qualität (vgl. Duden). Im wirtschaftlichen Kontext meint der Begriff Qualität, die Fähigkeit eines Erzeugnisses, Systems oder Prozesses mit den Anforderungen des Anwenders konform zu gehen (vgl. Kamiske 2003 S. 167).

Kurz gesagt: „Qualität ist, was der Kunde dafür hält“ (Biermann, 1999 S.148).

Diese letzte Definition von Qualität ist sehr individuell und schwer messbar, sofern keine genauen technischen Vorgaben existieren (vgl. Kamiske 2003, S. 168). Es ist deshalb unumgänglich sich zu Beginn einer Qualitätsdiskussion auf eine gemeinsame Vorstellung bzw. Sichtweise von Qualität zu einigen. Das Modell der fünf Blickrichtungen des Qualitätsbegriffes nach GARVIN kann hierbei Hilfestellung geben.[4]

2.2 Der Qualitätsbegriff im Wandel der Zeit

Qualität war schon immer Anlass zur Diskussion und ist keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Lediglich die Konzepte zum Umgang mit Qualität haben sich im Zeitablauf verändert (vgl. Rosmanith 2005, S. 7; vgl. Linke 2007, S. 181). So konzentrierte man sich bis Mitte der 1970er Jahre vorwiegend auf die rein produktbezogene Qualitätskontrolle. Bei diesem Verfahren wurde am Ende des Produktionsprozesses festgestellt zu welchem Grad die Produkte, die an sie gestellten Qualitätsanforderungen, erfüllen (Endkontrolle). Erst mit der zunehmenden Bedrohung der westlichen Industrien durch die ökonomische Weltmacht Japan wurden prozessorientierte Verfahren populär (Linke 2007, S. 181).

So integrierte man in einem ersten Schritt die Kontrolle in den Entwicklungs- und Produktionsprozess (Qualitätssicherung). Die konsequente Weiterentwicklung von der reinen Qualitätssicherung zum Qualitätsmanagement[5] (QM) erfolgte über die Integration „der Planung und Verbesserung von Prozessen sowie deren Zusammenwirken“ (Linke 2007, S. 181). Das heutige Verständnis von Qualität erstreckt sich auf das gesamte System „Unternehmen“. So soll im Sinne eines „Total Quality Management“[6] der Qualitätsgedanke Einzug in die obersten Unternehmensziele und –strategien halten (vgl. Kamiske 2003, S. 36/72/89).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 Entwicklung von der Qualitätskontrolle zum Total Quality Management (Kamiske 2003, S. 89)

2.3 Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems nach DIN EN ISO 9001:2008

2.3.1 Inhalt und Ziele eines Qualitätsmanagementsystems

Unter einem Qualitätsmanagementsystem versteht man nach ISO 9000 sämtliche koordinierte Aktivitäten, die darauf ausgerichtet sind eine Organisation, unter Berücksichtigung des modernen Qualitätsverständnisses zu leiten und zu lenken (vgl. Kamiske 2003, S. 207). LINKE fügt hinzu, dass Qualitätsmanagement ein Instrument ist, welches sämtliche Systemelemente und Prozesse, sowie deren wechselseitige Beziehung zur Erreichung der Unternehmensziele umfasst (vgl. Linke 2007, S. 182). Dies kann sowohl die systematische Planung, Überwachung, Anpassung und Optimierung von Maßnahmen als auch die Schaffung von Vertrauen zwischen dem Unternehmen und den Anspruchsgruppen betreffen (vgl. Linke 2007, S. 183). Letzteres wird aufgebaut, indem die Eigenschaften der Güter[7] mit den an sie gestellten Qualitätsforderungen konform gehen (Rosmanith 2005, S. 5).

[...]


[1] Zum KMU Begriff vergleiche ausführlich Portisch/Shahidi, 2005, S. 5 ff.

[2] z.B. Die fünf Blickrichtungen des Qualitätsbegriffs nach DARWIN (vgl. Kamiske 2003, S. 169)oder der formelmäßige Ansatz nach KAMISKE (vgl. Kamiske S. 171)

[3] Anforderungen können sich nach GARVIN auf den Gebrauchsnutzen, die Ausstattung, die Zuverlässigkeit, die Normgerechtigkeit, die Haltbarkeit, die Ästhetik, das Image und den Service eines Produktes beziehen (vgl. Kamiske 2003, S. 170)

[4] GARVIN unterscheidet zwischen der transzendenten, produktbezogenen, anwenderbezogenen, prozessbezogenen und Preis-Nutzen-bezogenen Sichtweise des Qualitätsbegriffs (vgl. Kamiske, 2003, S. 168)

[5] Nach DIN EN ISO 9000 fasst Qualitätsmanagement alle „aufeinander abgestimmten Tätigkeiten zur Leitung und Lenkung einer Organisation bezüglich Qualität“ zusammen (Qualitätsmanagement von A-Z S. 206)

[6] HUMMEL und MALORNY definieren Total Quality Management als „eine auf der Mitwirkung aller ihrer Mitglieder basierende Managementmethode einer Organisation die Qualität in den Mittelpunkt stellt und durch Zufriedenstellung der Kunden auf langfristigen Geschäftserfolg sowie auf Nutzen für die Mitglieder der Organisation und der Gesellschaft dient“ (Hummel; Malorny 2011, S. 5)

[7] Der Ausdruck Güter umfasst die Begriffe „Produkt“ und „Dienstleistung“ und wird im Folgenden stellvertretend für beides verwendet.

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Die Bedeutung eines Qualitätsmanagementsystems nach DIN EN ISO 9001:2008 im Rahmen von Basel II für Banken und KMU
Hochschule
Hochschule für angewandte Wissenschaften München
Note
1,3
Autor
Jahr
2012
Seiten
28
Katalognummer
V287543
ISBN (eBook)
9783668000322
ISBN (Buch)
9783668000339
Dateigröße
1056 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
DIN EN ISO 9000, Basel II, Qualitätsmanagement, Qualitätsmanagementsystem, ISO 9001 und Basel II im Bankenbereich, Rating, Ratingergebnis, Rating nach Basel II, Kapitalregeln, KMU, Qualitätsbegriff;
Arbeit zitieren
Tanja Hörmann (Autor:in), 2012, Die Bedeutung eines Qualitätsmanagementsystems nach DIN EN ISO 9001:2008 im Rahmen von Basel II für Banken und KMU, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287543

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