Auch wenn unser heutiges Leben stark von Bildern, Videos und Hochglanzfotografien geprägt ist, sind Bilderwelten keine Erfindung der Neuzeit – immerhin: sie funktionieren nach der Jahrhunderte langen Vorherrschaft des Wortes ein wenig anders. Seit jeher wurde aber versucht, die vierdimensional wahrgenommene Welt des Menschen in Chiffren zu übersetzen, die einer zwischenmenschlichen Kommunikation dienlich sind.
Im Folgenden soll ein genauerer Blick darauf geworfen werden, wie sich die bereits gründlich erarbeiteten zeitphilosophischen Thesen zur klassischen Photographie in ein Zeitalter ihrer digitalen Reproduzierbarkeit einbauen lassen. Als Walter Benjamin seinen legendären Aufsatz über "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" schrieb, konnte er nicht davon ausgehen, dass die Reproduktion Dekaden später selbst in seine einzelnen Atome bzw. Bits und Pixel zerfallen würde. Das Original ist seitdem in keiner Weise mehr von der Kopie zu unterscheiden. Nur noch der Code bleibt als Original bestehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Photographie als eingefrorene Zeit
- Prinzipielles zu den traditionellen und den technischen Bilderwelten
- Wie sich Vergangenheit in der Photographie präsentiert
- Wie sich Zukunft in der Photographie präsentiert
- Die Photographie ist tot, es lebe die Photographie: digitale Photographie und das post-photographische Zeitalter
- Veränderungen im digitalen Zeitalter – zurück zur Ikonographie?
- Viele digitale Bilder - und nur noch eine Zeit
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Aufsatz befasst sich mit dem Wesen von Zeit in der Photographie, insbesondere im Kontext der digitalen Reproduzierbarkeit. Er analysiert, wie die klassische Photographie Zeit einfriert und wie sich Vergangenheit und Zukunft in ihr präsentieren. Der Aufsatz untersucht auch, wie sich die digitale Photographie auf die Zeitstruktur auswirkt und ob das Konzept der Zeit im digitalen Zeitalter neu definiert werden muss.
- Die Zeitstruktur in der klassischen Photographie
- Die Rolle der digitalen Reproduzierbarkeit
- Die Beziehung zwischen Photographie und Wirklichkeit
- Die Bedeutung der Ikonographie
- Die Frage nach dem Kunstwert der digitalen Photographie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet die anfängliche Skepsis gegenüber der Photographie im 19. Jahrhundert. Sie stellt die Frage nach dem Wesen von Zeit in der Photographie und wie sich diese im digitalen Zeitalter verändert hat.
Das Kapitel "Photographie als eingefrorene Zeit" analysiert die Prinzipien der traditionellen und technischen Bilderwelten. Es untersucht, wie Vergangenheit und Zukunft in der klassischen Photographie präsentiert werden und wie sich die Zeitstruktur durch den photographischen Klick verändert.
Das Kapitel "Die Photographie ist tot, es lebe die Photographie: digitale Photographie und das post-photographische Zeitalter" befasst sich mit den Veränderungen, die die digitale Photographie mit sich bringt. Es untersucht, ob die digitale Photographie zu einer Rückkehr zur Ikonographie führt und wie sich die Zeitstruktur im digitalen Zeitalter verändert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Photographie, Zeit, digitale Reproduzierbarkeit, Ikonographie, klassische Photographie, digitale Photographie, Vergangenheit, Zukunft, Kunstwert, Zeitstruktur, Bilderwelten, Wirklichkeit, Zeichenoberfläche.
- Arbeit zitieren
- Markus Müller (Autor:in), 2010, Die Photographie im Zeitalter ihrer digitalen Reproduzierbarkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287558