Die räumliche Struktur der Ansiedlung internationaler Unternehmen in der Republik Irland


Tesis, 2003

117 Páginas, Calificación: 1,3


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Die Republik Irland als Untersuchungsgegenstand
1.2 Fragestellung und Zielsetzung
1.3 Inhaltlicher Aufbau der Arbeit

2 Methodik und Datengrundlage
2.1 Verwendete Datengrundlage
2.2 Die Regionale Strukturanalyse: Definitionen und Kritik
2.2.1 Definitionen
2.2.2 Kritik
2.3 Räumlich-administrative Gliederung Irlands
2.4 Profile der untersuchten Industriezweige
2.4.1 Maschinenbau (Engineering)
2.4.2 Elektronik (ICT)
2.4.3 Software
2.4.4 Medizintechnik (medical devices)
2.4.5 Pharmazeutische Industrie (Pharmazeuticals)
2.4.6 Chemische Industrie (Chemicals)

3 Standortnachfrager Unternehmen
3.1 Voraussetzung „Ökonomische Globalisierung“
3.2 Internationalisierung von Unternehmen
3.2.1 Begrifflichkeit des Internationalen Unternehmens
3.2.2 Internationalisierungsstrategie
3.2.3 Phasen der Internationalisierung
3.2.4 Basisstrategien und Gestaltungsalternativen
3.2.5 Theorien der Internationalisierung
3.2.6 Motive für die Internationalisierung via Direktinvestitionen
3.2.7 Organisationstypen
3.3 Bedeutung des Standortes in der Unternehmensplanung
3.3.1 „Konzept der strategischen Rolle“ von GOETTE
3.3.2 Standortentscheidungsprozess
3.3.3 Bedeutung der länderspezifischen Rahmenbedingungen
3.4 Die Interaktion zwischen transnationaler Unternehmung und Staat

4 Rahmenbedingungen in der Republik Irland
4.1 Wirtschaftliche Standortbedingungen und Wirtschaftsentwicklung
4.1.1 Wirtschaftspolitik seit den 1950er Jahren
4.1.2 Probleme der Wirtschaftsentwicklung seit den 1960er Jahren
4.1.3 Wirtschaftsboom der 1990er Jahre
4.1.4 Aktuellste Trends und Prognosen der Wirtschaftsentwicklung
4.1.5 Bedeutung der Direktinvestitionen
4.2 Die Industrial Development Agency im formellen Netzwerk der Institutionen.
4.2.1 Das Netzwerk der Institutionen
4.2.2 Die Industrial Development Agency (IDA)
4.3 Die konsequente Ausnutzung der EU-Förderpolitik
4.4 Die Verbesserung des Bildungssystems
4.5 Die Wirtschafts- und Arbeitskultur der Iren
4.6 Zusammenfassung der wichtigsten Rahmenbedingungen

5 Räumliche Ansiedlungsstruktur
5.1 Absolute Häufigkeitsverteilung aller TNCs
5.2 Relative Verteilung aller TNC
5.3 Analyse der Branchenverteilung
5.3.1 Die absolute TNC-Verteilung der Grundgesamtheit n=641
5.3.2 Die absolute TNC-Verteilung nach den IDA-Regionen
5.3.3 Relatives Verteilungsmuster
5.3.4 Mikrostandorte der Medizintechnik
5.4 Die Analyse der Verteilung nach Herkunftsländern
5.4.1 Die absolute TNC-Verteilung der Grundgesamtheit n=641
5.4.2 Die absolute TNC-Verteilung nach den IDA-Regionen
5.4.3 Relatives Verteilungsmuster
5.4.4 Mikrostandorte deutscher Unternehmen
5.5 Aussagen und Thesen zur Ursachenforschung

6 Mögliche Ursachen für die räumliche Struktur

7 Schlussbetrachtung

Literaturverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Tabelle 2.1: Regionale Gliederung der EU

Tabelle 2.2: Die NUTS 3-Regionen Irlands

Tabelle 2.3: Aufteilung der IDA-Regionen auf die Grafschaften

Tabelle 3.1: brownfield- und greenfield-investments im Überblick

Tabelle 4.1: BIP-Wachstumsprognose nach Komponenten

(Real e Veränderung gegenüb er Vorj ahr) 5

Tabelle 5.1.: Die absolute Verteilung der TNC auf Regionenebene

und die Aufteilung der Regionen auf die Grafschaften

Tabelle 5.2: Absolute und prozentuale Branchenverteilung auf die Regionen (n=641)

Tabelle 5.3: Absolute Verteilung der Herkunftsländer auf die Regionen (n=553)

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1.1: Das Spannungsfeld „Internationale Unternehmung- Nationalstaat“ 3 Abbildung 3.1: Die weltweiten Wachstumsraten des BIP und der FDI im Vergleich 20 Abbildung 3.2: Produktionsorganisation in räumlicher Perspektive

Abbildung 3.3: Das Konzept der strategischen Rolle

Abbildung 3.4: Die strategische Rolle als Schnittstelle zwischen TNC und Staat

Abbildung 3.5: Der internationale Standortentscheidungsprozess

Abbildung 3.6: Faktorenkatalog zur Operationalisierung eines Standortes

Abbildung 4.1: Die Entwicklung des Exports und des BSP zu konstanten Preisen von dem Jahr 1960 bis 2001 (Basisjahr: 1995)

Abbildung 4.2: BIP und BSP zu konstanten Preisen im Vergleich

Abbildung 4.3a: Das BIP-pro Kopf (Kaufkraftstandard) Irlands, Deutschlands und Großbritanniens im Vergleich zum EU-Durchschnitt (1994 bis 2002)

Abbildung 4.3b: BIP-pro-Kopf-Vergleich zwischen Deutschland, Irland und Großbritannien (1995-2000, real in Preisen von 1995)

Abbildung 4.4: FDI inflows der „Kohäsionsfond-Staaten“ (90-01) der EU

Abbildung 4.5: Struktur der Förderorganisationen für Bildung und Wirtschaft und ihre jeweiligen Zuständigkeiten

Abbildung 4.6: Netto empfangene EU-Finanzmittel nominell und in Prozent des BIP von 1973 bis 2003

Abbildung 4.7: Standortvorteile Irlands auf einen Blick

Abbildung 5.1: Die absolute Verteilung aller TNC auf Grafschaftsebene

Abbildung 5.2: Standortquotient über alle TNC (Basis: Einwohnerzahlen 2002)

Abbildung 5.3: Prozentuale Verteilung „Branche“

Abbildung 5.4: Der KL auf Basis der Branchen

Abbildung 5.5: Der KS auf Basis der Branchen

Abbildung 5.6a: Die räumliche Verteilung der Softwarebranche

Abbildung 5.6b: Die räumliche Verteilung der Elektronikindustrie

Abbildung 5.7a: Die räumliche Verteilung der TNC der Medizintechnik

Abbildung 5.7b: Die räumliche Verteilung der TNC der Maschinenbauindustrie

Abbildung 5.8: Mikrostandorte Medizintechnik

Abbildung 5.9: Prozentuale Verteilung „Herkunftsland“

Abbildung 5.10: Der KL auf Basis des Indikators „Herkunftsland“

Abbildung 5.11: Der KS auf Basis des Indikators „Herkunftsland“

Abbildung 5.12: Die räumliche Verteilung US-amerikanischer Firmen

Abbildung 5.13: Die räumliche Verteilung britischer Firmen

Abbildung 5.14: Die räumliche Verteilung deutscher TNC

Abbildung 5.15: Mikrostandorte deutscher TNC

Abbildung 5.16: KS der Branchen und der Herkunftsländer im Vergleich

Abbildung 5.17: KL der beiden Verteilungsindikatoren im Vergleich

Abbildung 5.18: Peripherie und Agglomerationsregionen in Irland und deren Spezialisierungsgrad

Abbildung 6.1: Regionale Einteilung der Fördergebiete Irlands

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 EINLEITUNG

1.1 Die Republik Irland als Untersuchungsgegenstand

Kaum ein anderes europäisches Land entwickelte sich in den letzten zehn Jahren so rasant wie die Inselrepublik Irland am westlichen Rande Europas. Als kleiner Staat mit gerade einmal 3,92 Millionen Einwohnern (Stand: 2002) und einer Fläche, die annähernd die Größe Bayerns aufweist (70.273 km[1] ), ist Irland Mitglied in zwei sehr einflussreichen wirtschaftlichen Zusammenschlüssen: Der Europäischen Union (EU) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die irische Republik ist seit ungefähr zehn Jahren auch eines der Staaten mit dem größten Wirtschaftswachstum innerhalb dieser beiden Organisationen.

Mitte der 1980er Jahre noch war Irland eines der ärmsten Länder der EG.[1] Die wirtschaftlichen Aktivitäten ausländischer Unternehmen waren bis Ende der 80er Jahre von der Ansiedlung von Produktions- und Montagestätten geprägt. Daher wurde kein hochqualifiziertes Arbeitskräftepotenzial benötigt, so dass Irland lange Zeit als „Verlängerte Werkbank“ vieler Unternehmen des produzierenden und verarbeitenden Gewerbes galt.[2]

Ein steiles Wachstum erfuhr die irische Wirtschaft erst mit der Ansiedlung ausländischer Unternehmen der High-Tech-Industrie. Dazu gehören überwiegend Unternehmen der Pharmazeutischen Industrie und der Elektroindustrie. Letztere Branche umfasst in großem Umfang Unternehmen der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien und hier die Computerproduktion und Computerver­marktung im Besonderen.[3]

In den 1990er Jahren wurde die Republik Irland in Anlehnung an die zu dieser Zeit ebenfalls wirtschaftlich stark wachsenden Staaten Südostasiens - den so genannten Tigerstaaten - als „Keltischer Tiger“ bezeichnet. Hohe wirtschaftliche Wachstumsraten des BIP pro Kopf von durchschnittlich 9,3% pro Jahr in den Jahren 1994-1998[4] und steigender Wohlstand kennzeichneten von nun an das einstige Armenhaus in peripherer Lage am Nordwestrand Europas.

Ältere Studien über Irland beschäftigen sich überwiegend mit der Analyse der Ursachen der Rückständigkeit Irlands (fehlender Unternehmergeist, langjährige Abhängigkeit von Großbritannien, etc.). Solche Rückschlüsse sind zwar unentbehrlich für das historische Verständnis der Entwicklung Irlands. Sie befassen sich aber nicht mit dem Phänomen des „Keltischen Tigers“ im Sinne einer Erfolgsanalyse.[5] Die ersten, die den Versuch einer Analyse des Aufschwungs unternahmen, waren AUST [1999] und ROLLER [1999]. Während letzterer sich der Fragestellung eher aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive näherte, zog AUST die politikwissenschaftliche Herangehensweise vor. Beiden gemein ist die klare Herausstellung der Bedeutung der sich in Irland ansiedelnden, ausländischen Unternehmen bzw. international agierenden Unter- nehmungen[6] auf der einen Seite. Andererseits unterstreichen sie die Bedeutung staatlichen Handelns zur Schaffung von Rahmenbedingungen für eine derartige Entwicklung einer Volkswirtschaft. Das Spannungsfeld, welches hierdurch entsteht, soll denn auch unter wirtschaftsgeographischem Aspekt. wesentlicher Gegenstand der vorliegenden Arbeit sein.

1.2 Fragestellung und Zielsetzung

Irland bietet auf Grund seiner sehr dynamischen Entwicklung ein gutes Beispiel für ein solches Spannungsfeld, das sich aus der Unternehmensseite und der staatlichen Seite zusammensetzt. Auf der Unternehmensseite wird es durch die räumlichen Aspekte der strategischen Unternehmensplanung und ihrer Internationalisierungsstrategien gebildet. Dies kann unter dem Begriff der Internationalen Standortwahl zusammengefasst werden. Die Schaffung bzw. das Vorhandensein von Rahmenbedingungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eines Nationalstaates andererseits vervollständigt das Spannungsfeld.

Die Betrachtung der Entwicklungsdynamik Irlands gewinnt an Bedeutung, wenn die Diskussion um die Bewertung der Folgen des Globalisierungsprozesses mit einbezogen wird. Denn Irland profitiert wie kaum ein anderes Land von der Globalisierung der Wirtschaft und der damit einhergehenden Integration der Wirtschaftsräume - in diesem Falle der EU.[7]

Die Frage nach dem Einfluss staatlichen Handelns auf strategische Überlegungen von international agierenden Unternehmen ist in diesem Zusammenhang von zentraler Bedeutung. Diese Interaktion beider Akteure mündet in der Frage nach der jeweiligen Verhandlungsposition zur Durchsetzung der mitunter konträren Zielsetzungen beider Akteure.

Ein Ziel der Arbeit besteht darin zu ergründen, ob und ggf. welche räumlichen Strukturen der Ansiedlung ausländischer, international agierender Unternehmen in Irland erkennbar sind. Im Zuge dessen soll zunächst das räumliche Verteilungsmuster der ausländischen Unternehmen aus insgesamt sechs verschiedenen Wirtschaftszweigen und 20 unterschiedlichen Herkunftsländern aufgezeigt werden.

Dies soll der Beantwortung folgender Fragen dienen:

- Folgt die Ansiedlung irgendeinem erkennbaren Muster wie beispielsweise Konzentrationstendenzen bestimmter Wirtschaftszweige bzw. Branchen?
- Gibt es Clusterungen bestimmter Herkunftsländer?
- Sind auch disperse Verteilungsmuster festzustellen?

Die räumliche Struktur wird durch die Auswertung einer Adressdatenbank mittels einer statistischen Analysemethode aufgedeckt - der so genannten „Regionalen Strukturana­lyse“.

Im nächsten Schritt werden dann mögliche Ursachen für die Vorgefundene räumliche Struktur erörtert bzw. diskutiert. Grundlegend hierfür ist die Durchführung eines Experteninterviews sowie die Auswertung von Fachliteratur. Es soll herausgefunden werden, welchen räumlichen Implikationen das Handeln staatlicher bzw. halbstaatlicher Institutionen auf die konkrete, mikrogeographische Standortwahl der international agierenden Unternehmen haben.

Abbildung 1.1: Das Spannungsfeld „Internationale Unternehmung- Nationalstaat“

Globalisierungsprozess

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Obige Abbildung sollen die geschilderten Zusammenhänge noch einmal visualisieren und zugleich die Zielsetzung dieser Arbeit verdeutlichen:

1.3 Inhaltlicher Aufbau der Arbeit

Im zweiten Kapitel steht zunächst die methodische Vorgehensweise der vorliegenden Arbeit im Vordergrund. Neben der Erläuterung der empirischen Methodik wird die hierfür als Grundlage dienende Adressdatenbank vorgestellt. Des weiteren wird auf die Vorgehensweise des Leitfaden gestützten Interviews mit dem Europadirektor der für die Ansiedlung ausländischer Unternehmen in Irland verantwortlichen Behörde eingegangen. Darüber hinaus wird die administrative Raumeinteilung Irlands erörtert. Mit den theoretischen Ausführungen in Kapitel 3 soll zunächst der Rahmen gesteckt werden, der eine Einordnung des Themas in die aktuellen Fragestellungen der Wirt­schaftsgeographie erlaubt.[8] Nach der Definition des Begriffes der ökonomischen Globalisierung wird kurz auf die weltwirtschaftlichen und räumlichen Auswirkungen der ökonomischen Globalisierung eingegangen. Hieran schließt sich dann eine Übersicht über die bedeutendsten und für den Themenbereich relevanten Theorien der Internationalisierung von Unternehmen aus den Wirtschaftswissenschaften an. Deren kritische Würdigung wird daraufhin insbesondere aus der Sicht der Wirtschaftsgeographie erfolgen. Besondere Aufmerksamkeit wird in diesem Zusammenhang dem in der Literatur diskutierten Problem der Interaktion zwischen den Akteuren „Staat“ und „international agierender Unternehmung“ zuteil (Verhandlungs­machtmodell nach KOBRIN). Die Frage nach der stärkeren Einflussmöglichkeit bzw. der Verhandlungsposition während verschiedenen Phasen der Ansiedlungsplanung, Entscheidung und Realisierung ist hierbei maßgebend.

Zweck des Kapitels 4 ist es, exemplarisch die Situation eines Standort anbietenden Nationalstaates zu analysieren. Darum widmet es sich der Skizzierung der wirt­schaftlichen, politischen und soziokulturellen Rahmenbedingungen in der Republik Irland. Es stellt die regionale Wirtschaftsentwicklung von den 50er Jahren des 20. Jh. bis heute unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung seit den 1990er Jahren dar. Besondere Beachtung findet diesbezüglich die Entwicklung der Direktinvestitionen als Gradmesser außenwirtschaftlicher Verflechtung einer Volkswirtschaft. Außerdem wird ein Ausblick in die künftig zu erwartende Situation gewagt.

Gegenstand von Kapitel 5 ist die eingehende Analyse der räumlichen Struktur der Ansiedlung international agierender Unternehmen in Irland. Mit Hilfe thematischer Karten und Diagramme wird die räumliche Verteilung der internationalen Unternehmen verdeutlicht. Die zur Verfügung stehende Datengrundlage wird im Zuge einer Regionalen Strukturanalyse ausgewertet, um eine Ansiedlungs- bzw. Standortstruktur der Unternehmen zu erhalten. Als Auswertungskriterien gelten die identifizierten Branchen des produzierenden Gewerbes und das Herkunftsland des ausländischen Unternehmens. Diese Vorgehensweise ermöglicht es, eventuelle Besonderheiten wie etwa Ballungen bestimmter Herkunftsländer oder Branchen zu identifizieren und zu visualisieren.

Abschließend wird im sechsten Kapitel die Expertenbefragung mit dem Europadirektor der für die Ansiedlung ausländischer Unternehmen zuständigen irischen Institution ausgewertet. Die Auswertung geschieht in der Weise, dass die gewonnenen Erkennt­nisse der vorangegangenen empirischen Untersuchung den markantesten Ergebnissen der Arbeit gegenübergestellt und durch Fachliteratur erläutert werden.

Kapitel 7 fasst die Ergebnisse der Arbeit im Zuge einer Schlussbetrachtung noch einmal zusammen.

2 METHODIK UND DATENGRUNDLAGE

Die in Kapitel 3 und 4 erzielten Ergebnisse stützen sich auf eine gezielte Literaturauswertung. Wirtschaftsgeographische sowie sozial- und wirtschaftswis­senschaftliche Quellen sind in beiden Kapiteln maßgebend. In Kapitel 3 wurde hauptsächlich Literatur zu den Themenbereichen der Internationalisierung von Unternehmen und deren Standortentscheidungen ausgewertet. Kapitel 4 bezieht insbesondere solche Fachpublikationen mit ein, die sich mit der Situation in der irischen Republik befassen.

Die Erläuterung der in Kapitel 5 angewandten Methodik, das das räumliche Verteilungsmuster der Ansiedlung international agierender Unternehmen in Irland offen legt, muss aufgrund ihrer Komplexität detaillierter ausfallen. Dies geschieht in den Abschnitten 2.1 bis 2.3.

Die methodische Vorgehensweise des 6. Kapitels besteht in der Auswertung eines Leitfaden gestützten Interviews mit einem Experten der irischen Investitions- und Entwicklungsbehörde (IDA). Weitere Expertengespräche mit Mitarbeitern verschiede­ner Unternehmen, die in Irland Niederlassungen gründeten oder Gründen wollen, wären zwar sinnvoll. Sie sind jedoch im Rahmen dieser Untersuchung zu aufwendig. Um aber das Verhalten bzw. die Absichten wichtiger Entscheidungsträger der Unternehmen deutlich zu machen, wird der SEP, wie er in der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur theoretisch hergeleitet wird, an anderer Stelle detailliert erörtert (siehe Kapitel 3.3).

Die Expertenbefragung fand am 17. Juni 2003 in der Außenstelle der IDA in Frankfurt am Main statt. Als Interviewpartner stellte sich der Europadirektors der IDA, Herr Paul Hanratty, zur Verfügung. Die Schwerpunkte des 90-minütigen Gespräches lagen in folgenden Fragenkomplexen: allgemeine Arbeitsweise, aktuelle Ziele, konkrete Maßnahmen.

2.1 Verwendete Datengrundlage

Grundlage der Analyse der räumlichen Ansiedlungsstruktur ausländischer Unternehmen in Irland ist eine Adressdatenbank der irischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft IDA. Diese ist auf deren Homepage abrufbar.[9]

Abgerufen und bearbeitet wurde sie im Zeitraum von Ende Januar bis Mitte Februar 2003, so dass eventuelle Veränderungen bzw. Aktualisierungen der Adressdatenbank seitens der IDA nur bis zu diesem Zeitpunkt berücksichtigt werden konnten.

Die für die Analyse relevante Datenbank umfasst 641 Datensätze.[10] Sie wurden nach dem Kriterium der Zugehörigkeit zu einem der sechs Branchen ausgewählt, die als produzierendes Gewerbe identifiziert werden konnten. Jeder Datensatz besteht aus dem Namen des in Irland direkt investierenden, ausländischen Unternehmens, den Industriezweig bzw. die Branche, dem er angehört, seinem Herkunftsland und eine Beschreibung der von ihm hergestellten Produkte. Ferner werden in der Datenbank der Unternehmenssitz in Irland mit vollständiger Adresse und Telefonnummer einer Kontaktperson angegeben. Bei einigen aufgeführten Firmen besteht die Möglichkeit, durch Links auf die Homepage des betreffenden Unternehmens mehr über das Unternehmen oder ggf. der Muttergesellschaft zu erfahren. Zudem besitzen einige, zumeist größere Unternehmen mehrere verschiedene Adressen in Irland. Daher ist davon auszugehen, dass sie mehrere Niederlassungen in Irland besitzen. Diese wurden jeweils als einzelnes Unternehmen betrachtet, um der größeren Bedeutung des betreffenden Unternehmens Rechnung zu tragen. Weitere Ergänzungen konnten durch die Internetseite www.irishmanufacturing.com vorgenommen werden.

Die regionale Strukturanalyse wurde primär hinsichtlich der Kriterien „Unternehmenssitz in Irland“, “Herkunftsland des Unternehmens“ und „Branchenzugehörigkeit“ durchgeführt. Die beiden zuletzt genannten werden im weiteren Verlauf als Verteilungsindikatoren (oder kurz: Indikatoren) bezeichnet. Ihre Variablen sind die jeweiligen, konkreten Herkunftsländer (z.B.: Frankreich, Deutschland,...) bzw. Industriezweige (z.B.: Software, Maschinenbau, Pharmazie, etc.). Durch die Verknüpfung der Adressdatenbank mit „MapInfo“, einem Geographischen Informations System, werden ferner zahlreiche thematische Karten zur Interpretation der Regionalen Strukturanalyse erstellt. Weiterhin erfolgt die Visualisierung der Daten in Form von Tabellen und Diagrammen.

Diese Form der Methodik wurde anderen, möglichen Formen vorgezogen. Es kann beispielsweise durch die Anwendung der Shift-Analyse mehr über die Veränderungen im Zeitablauf ausgesagt werden.[11] Ziel dieser Arbeit ist es jedoch, eine Momentaufnahme des Bestandes an ausländischen Unternehmen in Irland dafür zu verwenden, ein räumliches Verteilungsmuster der Ansiedlung aufzudecken. Die Errichtung einer Niederlassung im Ausland bedeutet für ein Unternehmen in der Regel auch gleichzeitig ein längerfristiges Engagement in diesem Land. Dies rechtfertigt eine Betrachtung des aktuellen Bestandes an ausländischen Unternehmen, die in Irland Produktionskapazitäten aufgebaut haben.

2.2 Die Regionale Strukturanalyse: Definitionen und Kritik

2.2.1 Definitionen

Die in Kapitel 5 durchgeführte empirischen Untersuchung offenbart bei der Darlegung der absoluten Verteilung ausländischer Unternehmen schnell die Dominanz der Agglomerationsräume (siehe Abbildung 5.1). Absolute Werte lassen jedoch keinen Rückschluss auf die relative Ballung ökonomischer Aktivitäten zu. Daher wurde durch die statistischen Kennziffern Standortquotient (SQ), Koeffizient der Lokalisierung (KL) und Koeffizient der Spezialisierung (KS) ein Instrumentarium geschaffen, welches die Größe einer Region unberücksichtigt lässt, um auf diese Weise regionale Disparitäten messbar machen zu können.[12]

Die Regionale Strukturanalyse ist eine weit verbreitete Methode zur Messung regionaler Ungleichheiten bestimmter ökonomischer Tatbestände. Sie setzt jene Tatbestände in ein räumliches Verhältnis zwischen Teil- und Gesamtraum.

Der Standortquotient (SQ) vergleicht den Anteil einer ökonomischen Aktivität j in einer Region i mit dem Anteil, den diese Aktivität im Gesamtraum hat. Er setzt dazu den Anteil der ökonomischen Aktivität eines Wirtschaftsbereiches, den ein Teilraum am Gesamtraum hat, in Beziehung zum Anteil der ökonomischen Aktivität aller Wirtschaftsbereiche des betreffenden Teilraumes an denen des Gesamtraumes.[13]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Auf diese Untersuchung übertragen bedeutet dies, dass der Anteil einer Indikatorvariablen, den eine Region am Gesamtaufkommen der Unternehmen dieser Variablen in ganz Irland hat, in Beziehung gesetzt wird zum Anteil aller in der Region existierenden ausländischen Unternehmen am gesamten Aufkommen in ganz Irland. So wird beispielsweise der Anteil einer Branche wie der Pharmazie, den die irische Grafschaft Kerry auf sich vereinigen kann in Beziehung gesetzt zu dem Anteil, den diese Grafschaft an allen 641 Unternehmen besitzt.

Der SQ ist größer oder gleich 0 und kann theoretisch unendlich groß werden. Ein SQ von 1 besagt, dass in einer Region der Anteil des Aufkommens an ausländischen Unternehmen dieser Branche (dieses Herkunftslandes) genau dem des Gesamtraumes entspricht. Ist er kleiner (größer) als 1, so ist dieser Industriezweig oder das Herkunftsland unterproportional (überproportional) in der Region vertreten.

Der Koeffizient der Lokalisierung (KL) „[...] misst den Grad der Konzentration einer ökonomischen Aktivität eines Wirtschaftsbereiches innerhalb aller Teilräume, verglichen mit der Konzentration einer allgemeinen Bezugsgröße innerhalb derselben Teilräume“[14].

In dieser Untersuchung gilt als allgemeine Bezugsgröße die Anzahl der in der Datenbank aufgeführten Unternehmen. Diese lässt sich nach den oben genannten Indikatoren „Branche“ und „Herkunftsland“ differenzieren, so dass der KL einmal im Bezug auf die Branchenzugehörigkeit und einmal im Bezug auf die Herkunftsländer der Unternehmungen berechnet wird. Der KL setzt sich wie folgt zusammen:

Die Summe der Beträge aus der Differenz zwischen dem Unternehmensanteil einer Region am Gesamtaufkommen der jeweiligen Indikatorvariablen und dem Anteil dieser Region am Gesamtaufkommen aller 641ausländischen Unternehmen dividiert durch 2.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der KL wertet die SQ einer Indikatorvariablen über alle Regionen Irlands hinweg aus.[15] Die Grenzen des KL sind 0 und 1. Der Wert 0 verrät eine Gleichverteilung des Indikators über alle Regionen Irlands. Je größer der Wert, desto mehr konzentriert sich die Variablen dieses Verteilungsindikators auf eine Region. Eine Wert nahe 1 würde
bedeuten, dass die betreffende Branche bzw. das betreffende Herkunftsland nur in einer Region vertreten ist.

Die Grenzen des Koeffizienten der Spezialisierung (KS) sind ebenfalls 0 und 1. Mit ihm lassen sich Aussagen über die strukturelle Einseitigkeit einer Region treffen. Ein KS-Wert von 0 besagt, dass die Verteilung einer Indikatorvariablen genau seiner Verteilung in ganz Irland entspricht. Je mehr er sich dem Wert 1 nähert, desto mehr weicht seine Verteilung, die in dieser Region vorzufinden ist, von der des ganzen Landes ab.

Der KS berechnet sich aus der Summe der Beträge aus der Differenz zwischen dem Anteil einer Indikatorvariablen in einer Region am gesamten Aufkommen ausländischer Unternehmen dieser Region und dem Anteil dieser Variablen am Gesamtaufkommen in

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der KS wertet die SQ einer Region über alle Branchen bzw. Herkunftsländer hinweg aus.[16]

Für die Ermittlung des KS der Grafschaft Kerry bezüglich der relativen Verteilung der Branchenzugehörigkeit hieße das folgendes:

Zuerst wird der Anteil der in der Grafschaft ansässigen, ausländischen Unternehmen für jeden einzelnen Industriezweig an allen 641 Unternehmen ermittelt. Dieser wird dann von dem jeweiligen Anteil desjenigen Industriezweiges an den 641 Unternehmen abgezogen, der untersucht werden soll. So entsteht für jede Variable bzw. Branche, die in Kerry angesiedelt ist, eine Zahl. Diese werden dann mit Hilfe der Betragstriche vorzeichenbereinigt und aufsummiert. Diese Summe wird dann anschließend halbiert.

2.2.2 Kritik

An der Methodik der Regionalen Strukturanalyse wird kritisiert, dass ihre Aussagekraft zu sehr vom Aggregationsniveau der Raumeinheiten und der Wirtschaftsbereiche abhängt:[17] Wird eine kleinräumige Aufteilung gewählt, so kommt es zu einer Überbewertung der festgestellten Konzentrationstendenzen. Umgekehrt werden Spezia­lisierungstendenzen unterbewertet, wenn die Raumeinheiten bzw. Wirtschaftsbereiche hoch aggregiert werden. In diesem Zusammenhang tritt dann ein Problem auf, wenn das statistische Material nicht in der Gliederungstiefe vorhanden ist, wie sie für eine optimale Analyse auf dem aussagekräftigsten Aggregationsniveau nötig wäre.

In dieser Arbeit von besonderer Relevanz ist die Tatsache, dass die Datengrundlage zwar in der ausreichenden Gliederungstiefe vorliegt, um nicht zwangsläufig auf ein höheres Aggregationsniveau ausweichen zu müssen. Doch bestehen gewisse Zwänge bei der Wahl des räumlichen Aggregationsnivaus, die durch dass Datenmaterial hervorgerufen werden. Dies beeinflusst die Wahl der räumlichen Einteilung Irlands bei der Durchführung einer Regionalen Strukturanalyse. Erläuterungen hierzu werden im nun kommenden Abschnitt gegeben.

2.3 Räumlich-administrative Gliederung Irlands

In Irland existieren eine Vielzahl von räumlichen Gliederungen. Die gängigste ist die Einteilung in 26 historisch gewachsene Grafschaften, auch Counties genannt (Singular: County).[18] Die fünf größten Städte Irlands bilden zudem eigene Stadtbezirke (Boroughs): Dublin, Cork, Galway, Limerick und Waterford. Sie sind zugleich Namensgeber der Counties, die sie umgeben.

Daneben gibt es die Aufteilung der EU, die so genannte „Nomenclature des Unités Territoriales Statistiques (NUTS)“. Sie gilt EU-weit und ist in vier regionale Ebenen unterteilt (siehe Tabelle 2.1).[19] Die oberste Ebene ist die der 15 Mitgliedsstaaten. Die Grundlage der weiteren Untergliederung variiert von Staat zu Staat.[20]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 2.1: Regionale Gliederung der EU

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: eigene Darstellung; verändert nach Schätzl [2000], S.258

Grundlegend für die Raumeinteilung Irlands ist die dritte Ebene dieser Nomenklatur. Sie gliedert sich wie folgt:[21]

Tab. 2.2: Die NUTS 3-Regionen Irlands

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wie Tabelle 2.2 veranschaulicht, ist Irland in insgesamt acht der EU-weiten 1031 NUTS 3-Regionen aufgeteilt. Sie reichen von Border im Norden, welche die an Nordirland angrenzenden Counties umfasst, über den Großraum Dublin (City und Co.) bis hin zu den zwei südlichen Raumeinheiten South-East und South-West. Diese Systematik der Raumeinteilung wird u.a. vom „Central Statistics Office“ (CSO)[22], ge­nutzt.

Die Wirtschaftsförderung Irlands (IDA) wiederum benutzt eine geringfügig abgewandelte Version der NUTS-3-Einteilung, wie in Tabelle 2.2 deutlich wird.

Allen gemeinsam ist, dass die Grafschaftsebene den anderen Raumeinteilungen mehr oder weniger als Grundlage dient.

Tab. 2.3: Aufteilung der IDA-Regionen auf die Grafschaften

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Region East umfasst die Hauptstadt Dublin, das sie umgebende County Dublin und alle benachbarten Counties: Co. Meath, Co. Kildare und Co. Wicklow. Southwest besteht aus dem südlichen Teil der Grafschaft Kerry mit den Städten Killarney; Killorglin, Rathmore und Kenmare. Die Region West setzt sich aus den beiden westlichsten Counties Galway und Mayo zusammen. Midwest umfasst die Counties Clare und Limerick vollständig sowie die jeweils nördlichen Teile der Grafschaften Tipperary mit den Städten Nenagh und Thurles und Kerry mit den Städten Tralee und Listowel. Southeast wird von den vier Grafschaften Kilkenny, Carlow, Wexford und Waterford sowie vom südlichen Teil vom Co. Tipperary gebildet. Wichtige Städte dieses Teils von Co. Tipperary sind Clonmel, Tipperary und Cashel.

Longford, Westmeath, Offaly und Laois sind die Grafschaften, die die Region Midlands bilden. Drei der insgesamt fünf an Nordirland grenzenden Counties beinhalten die IDA- Region Northeast: Cavan, Monaghan und Louth.

Co. Sligo und Roscommon bilden zusammen mit dem vierten Nachbar Großbritanniens, der Grafschaft Leitrim, die IDA-Region Northwest, während der nördlichste Teil der irischen Republik - das County Donegal - zugleich als IDA-Region gilt.

Die Wahl des für die Darstellung des Datenmaterials aussagekräftigsten Aggregationsniveaus ist aus in Kapitel 2.2.2 dargestellten Gründen problematisch.

So wird im Falle der in Abbildung 5.1 dargestellten absoluten Verteilung der Grundgesamtheit von n=641 auf die Ebene der Grafschaften zurückgegriffen. Zusätzlich wurde der Stadtbezirk der irischen Hauptstadt Dublin mit einbezogen, so dass insgesamt 27 Raumeinheiten existieren. Die Datengrundlage lässt diese Aggregationsebene gerade noch zu, während die Durchführung der Regionalen Strukturanalyse nur auf einer höheren Aggregationsebene stattfinden kann (siehe Kapitel 5.3 und 5.4). Dies ist darauf zurückzuführen, dass in Grafschaften mit sehr geringen Besatz an ausländischen Unternehmen viele der insgesamt sechs Branchen bzw. 20 Herkunftsländer überhaupt nicht vorkommen und somit in der geostati stisch- mathematischen Analyse als „Null“-Werte einfließen. Leider können jene Null-Werte bei der Auswertung und Interpretation zu erheblichen Schwierigkeiten führen.[22][23] Zudem ist die Aussagekraft der statistischen Kennzahlen insofern problematisch, als in Regionen mit geringem Besatz (z.B. Donegal) die Bedeutung der einzelnen Unternehmen ungleich höher ausfällt. Dies gilt es bei der Interpretation der Ergebnisse im sechsten Kapitel zu beachten.

Um dieses spezifische Problem zu lösen, wurde für die Regionale Strukturanalyse eine großräumigere Gebietsaufteilung gewählt als für die Darstellung des absoluten Verteilungsmusters. Es wird auf die Raumeinteilung Irlands zurückgegriffen, die auch die IDA vorgenommen hat und verwendet. Sie stimmt zu großen Teilen mit der NUTS­Einteilung der EU überein.

So bleiben von den ursprünglichen 27 Raumeinheiten (26 Grafschaften und Dublin City) nur noch neun Raumeinheiten - die IDA-Regionen[24] - übrig.

2.4 Profile der untersuchten Industriezweige

Dieser Teilabschnitt soll dazu dienen, näheres über die Industriezweige zu erfahren, deren räumliche Struktur in Irland analysiert werden soll. Wichtig hierbei sind Fragen wie: Welche Produkte werden hergestellt? Welche Firmen gelten als „Zugpferde“ der Branche und wie grenzen sich die Branchen voneinander ab?[25]

Vorab muss erwähnt werden, dass Industrieunternehmen in der heutigen Zeit generell stärker von Dienstleistungstätigkeiten dominiert werden, als das noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war. Das sprachliche Problem wird zudem noch durch die Tatsache verschärft, dass der englische Begriff „service-industry“ im englischsprachigen Raum des Öfteren als feststehender Begriff im Bankwesen verwendet wird.[26] Diese Unschärfe in Bezug auf den Begriff des Industrieunternehmens trifft auch für die Republik Irland zu. Obwohl sich seit den 1980er Jahren verstärkt unternehmensorientierte Dienstleistungen in Irland ansiedeln, ist die Bedeutung ausländischer Industriebetriebe nach wie vor ungleich höher.[27] Insbesondere die Softwareindustrie könnte ebenso gut als Dienstleistungsbranche klassifiziert werden: „In vielen Statistiken gelten Software­Unternehmen als Dienstleister, werden aber als „Internationally Traded Services“ und damit als Zielgruppe der IDA häufig in die Industriestatistiken mit aufgenommen“[28]. Dieses Problem wird hinsichtlich der empirischen Untersuchung dadurch gelöst, dass der Klassifizierung streng gefolgt wurde, die die IDA in der ausgewerteten Adressdatenbank nutzt.

2.4.1 Maschinenbau (Engineering)

Die ausländischen Unternehmen dieses Sektors nutzen Irland, um Produkte der Elektromechanik, der Luftfahrt-, Automatisierungs- und der Materialflusstechnik zu entwickeln und zu erstellen. Des weiteren werden noch Teile des Fahrzeugbaus in Irland gefertigt. Das Exportvolumen der Automobilteileproduktion beträgt knapp 1 Mrd. US-$.[29]

Als wichtige Unternehmen des Maschinenbaus in Irland gelten Honeywell aus den USA, die Komponenten für Turbolader herstellen, Lufthansa Technik, die für Wartungsarbeiten an den Düsentriebwerken vieler Maschinen der Lufthansa zuständig ist und die GEA AG, welche heute Marktführer im Bereich der Automatisierungstechnik in der Getränkeindustrie ist. Diese und eine Reihe anderer Unternehmen besitzen zusätzlich noch eine Abteilung für Softwareentwicklung in Irland.

2.4.2 Elektronik (ICT)

Diese Branche umfasst Firmen der Informations- und Kommunikationsindustrie. Sie exportierte im Jahre 2002 Waren im Wert von über 28 Mrd. Euro und beschäftigt etwa 55.0 Menschen. Von den meisten Unternehmen werden in Irland Aufgaben erfüllt, die im Bereich der Produktion, des technical und marketing support und der Softwareentwicklung liegen. Aber auch für die Forschung und Entwicklung gewinnt der Standort Irland für diese Branche zunehmend an Bedeutung. Bekannte Namen dieser Branche sind u.a. Motorola, IBM, Intel, Hewlett Packard und Dell Computers.

2.4.3 Software

Die ausländischen Unternehmen der Softwarebranche beschäftigen sich überwiegend mit der Produktentwicklung und der Produktanpassung an Kundenwünsche. Erweitert wird das Spektrum zur Zeit um das sogenannte E-Learning. Viele Softwareentwicklungen, die in Irland entstehen, finden Anwendung in den anderen Branchen, sodass im Bereich Software viele Überschneidungen mit beispielsweise der Maschinenbau- und der ICT- Branche entstehen. Daher tauchen einige der Firmen, die in der Adressdatenbank bei den entsprechenden Branchen aufgeführt sind, hier nochmals auf. Doch nicht immer ist der Standort ein und derselbe.[30] Laut Informationen der OECD war Irland im Jahre 1999 größter Softwaregüter - Exporteur der Erde. Fast zwei Drittel aller im Jahr zuvor getätigten Exporte kamen entweder aus den USA oder aus Irland.[31]

2.4.4 Medizintechnik (medical devices)

Der Bereich “medical devices” beinhaltet in Irland folgende Teibereiche:

- Medizinische Ausrüstung
- Produkte der Zahnmedizin, der Augenheilkunde und der Hörgerätetechnik
- Medizinische Einwegprodukte
- Orthopädische Produkte und Prothesen[32]

Amerikanische Unternehmen wie Boston Scientific, Abbott und Tyco Healthcare wählten Irland als Standort, um dort eine breite Palette an medizintechnischen Produkten zu entwickeln, herzustellen und zu verkaufen. Insgesamt exportieren die Firmen dieser Sparte jährlich über vier Mrd. Euro und beschäftigen zusammen mit der Pharmaindustrie mehr als 16.000 Menschen. Pharmazie und Medizintechnik bilden zusammen mit anderen Branchen der „Life-science“[33] den übergeordneten Sektor „Healthcare“.

2.4.5 Pharmazeutische Industrie (Pharmazeuticals)

International tätige, bekannte Unternehmen wie beispielsweise der französische Aventis-Konzern oder das amerikanisch-deutsche Großunternehmen MSD Sharp & Dohme (MSD) besitzen Tochterunternehmen in Irland. Zumeist errichten sie Produktionsstätten, um Feinchemikalien zu produzieren. Seit jüngster Zeit werden jedoch auch Fertigprodukte hergestellt. Irland konnte insofern von der weltweiten Fusionswelle in diesem Industriezweig profitieren. Dies Branche gilt wie die Chemische Industrie als sehr global ausgerichtet.

2.4.6 Chemische Industrie (Chemicals)

Die meisten Firmen der chemischen Industrie sind an der Produktion von Feinchemikalien speziell für die Pharmaindustrie beteiligt. Insofern verläuft die Grenze zwischen der Pharmazie und der Chemie fließend. Es gibt jedoch euch eine Reihe von ausländischen Unternehmen in Irland, die Produkte wie Klebstoffe, Dichtungs­materialien oder Farben herstellen. Weitere Produkte sind z.B. Kunstdünger und Kunstharze.

Namhafte Firmen dieser Branche, die sich in Irland niedergelassen haben, sind beispielsweise der britische Farbenhersteller Dulux oder die deutsche Traditionsfirma Henkel.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass insbesondere die Pharmazie und die chemische Industrie, aber auch die Medizintechnik für ähnliche Märkte produzieren. Die ICT-, und die Maschinenbauindustrie verstärken zunehmend ihre Aktivitäten im Bereich der Softwareentwicklung und des F&E, was für die Softwarebranche ohnehin zutrifft.

3 STANDORTNACHFRAGER UNTERNEHMEN

„Das Kapital kennt weder Vaterland noch Gefühle - Unternehmen lassen sich mit öffentlicher Förderung in strukturschwachen Regionen der EU nieder und gehen, wenn anderswo höhere Subventionen winken“[34].

Wenngleich dieses Zitat aus einem Artikel der Frankfurter Rundschau nicht die Erfahrungen der irischen Republik, sondern die Portugals[35] widerspiegelt, so reflektiert es doch die Probleme und Risiken, denen ein Staat als Standortanbieter generell ausgesetzt zu sein scheint, wenn er eine Wirtschaftspolitik betreibt, die sehr stark auf das Anwerben und Ansiedeln von ausländischen Unternehmen setzt.

In diesem Kapitel wird darum die Bedeutung des angebotenen Standortes für die strategische Planung international agierender Unternehmen erörtert.

Im Zuge der Globalisierung ist eine Situation entstanden, die Unternehmen eine weitgehende Standortfreiheit bietet.[36] Konsequenz hieraus ist das Entstehen eines „Marktes um internationale Standorte[37] “. Nachfrager auf diesem Markt sind international agierende Unternehmen, Anbieter die Wirtschaftsstandorte[38] auf jeder räumlichen Aggregationsebene.[39] Letztere stehen in enger Konkurrenz zueinander. Ihr Instrument der Wettbewerbsfähigkeit ist das so genannte Standortmarketing und die Standortpolitik.

In diesem Kapitel wird der Begriff des Standortes aus der Perspektive des Nachfragers betrachtet. In Kapitel 3.2 soll erklärt werden, was überhaupt unter dem Begriff „Internationales Unternehmen“ zu verstehen ist, welche Basisstrategien genutzt werden, um international tätig zu werden, und welche Motive Unternehmen dazu veranlassen, international zu agieren. Zudem werden die Theorieansätze zu Internationalisierung von Unternehmen vorgestellt, die im Zusammenhang mit der Fragestellung der Arbeit stehen. Anschließend werden die Organisationstypen internationaler Unternehmungen erläutert. Danach erfolgt die Einordnung des Standortbegriffes in die Bedeutung für die strategische Unternehmensplanung. Dies ist Gegenstand des Abschnittes 3.3.

Anschließend wird dann in Kapitel 3.4 erörtert, wie diese auf die internationalen Unternehmen wirken können. Hierbei geht es um die Frage der Interaktion zwischen TNC und Staat: Gibt es einen Mechanismus, der wirksam wird? Wenn ja, wie funktioniert er? Welche der beiden Akteure - Staat und Unternehmen - besitzt zu welcher Zeit des Ansiedlungsprozesses mehr Macht?

3.1 Voraussetzung „Ökonomische Globalisierung“

Zunächst soll aber damit begonnen werden, den Globalisierungsprozess zu definieren und seine Auswirkung auf die Weltwirtschaft zu skizzieren; denn Irlands wirtschaftlicher Aufschwung ist eng mit diesem Prozess verbunden.

Der Begriff der ökonomischen Globalisierung wird - je nach wissenschaftlicher Disziplin - unterschiedlich definiert.[40] Als relevant für diese Arbeit wird die Definition von SCHAMP (1996) angesehen. Er bezeichnet die ökonomische Globalisierung als „historischen Prozeß, in dem mächtige Akteure eine weltweite Integration von Wirtschaftssektoren und Produktionssystemen bewirken, die zuvor territorial getrennt waren“[41]. Historisch ist dieser Prozess, weil er weder zeitgleich noch in gleicher Intensität jeden Wirtschaftssektor erfasst hat. Er ist als Lernprozess zu verstehen, der sich im Laufe der Zeit „schrittweise und mit Brüchen[42] “ entwickelt hat. Als Vorreiter gilt die Automobilindustrie. Die Akteure suchen nach neuen Wegen zur Lösung der Probleme, vor die sie durch veränderte Rahmenbedingungen gestellt wurden. Diese Veränderung, die überhaupt erst den Globalisierungsprozess in die Wege leitete, drückt sich folgendermaßen aus:

- Deregulierung des Welthandels, d.h. Abschaffung tarifärer und nicht-tarifärer Handelshemmnisse.
- Deregulierung der Finanzmärkte. Dies ermöglicht den Unternehmen eine globale Finanzbeschaffung und erleichtert somit Direktinvestitionen.
- Technische Innovationen im Transport-, Informations- und Kommunikationswesen

Die weltweite Integration ist als neue Art der globalen ökonomischen Verflechtung aufzufassen. Sie stellt die Fortentwicklung der weltweiten Arbeitsteilung durch Spezialisierung sowohl innerhalb der Internationalen Unternehmen als auch zwischen ihnen dar. Sie umfasst drei Aspekte:[43]

- Die Verbindung von Produktionsstandorten durch Warenflüsse als vertikale Produktionskette.
- Die Koordination der Produktionsprozesse und der Arbeitsorganisation der verschiedenen Standorte miteinander.
- Die Regulierung von Warenflüssen sowie Informations- und Finanzströmen zwischen den Standorten.

Mit den Akteuren sind die Internationalen Unternehmen einerseits und die Nationalstaaten andererseits gemeint. In diesem Sinne ist die Globalisierung ein nicht immer beabsichtigtes „Ergebnis des strategischen Handelns mächtiger Akteure, die in der Lage sind, ihre ökonomische, politische und soziale Umwelt in ihrem Sinne zu beeinflussen.[44] “ Dieser Aspekt spielt in der vorliegenden Arbeit eine entscheidende Rolle, denn es soll die Interaktion der beiden Akteure am Beispiel Irlands nachvollzogen und räumliche Implikationen abgeleitet werden.

Die Erscheinungsformen der Globalisierung sind vielseitig. Die weltweiten Kapitalströme sind stark miteinander verflochten. Das Volumen des Welthandels wächst seit dem Jahr 1948 durchschnittlich um 6,1% p.a. wesentlich stärker als die weltweite Warenproduktion mit jährlich 3,9%[45].

Am augenscheinlichsten wird die weltweite Integration jedoch am Anstieg der Zahl international tätiger Großunternehmen und Unternehmenskooperationen: Gab es im Jahr 1990 erst ca. 35.000 Unternehmen mit 150.000 Tochtergesellschaften die weltweit ungefähr 4,4 Billionen US-$ umsetzen[46], waren es 1997 bereits ca. 53.000 mit etwa 450.0 Tochtergesellschaften. Sie verkauften weltweit Waren im Wert von 9,5 Billionen US-$. Im Jahr 2001 existierten nach Schätzungen der UNCTAD 65.000 Unternehmen mit einem weltumspannenden Netz von 850.000 Tochtergesellschaften. Sie setzten Waren im Wert von etwa 19 Billionen US-$ ab.[47] Diese Zahlen untermauern die Bedeutung der international tätigen Unternehmen als wichtigste Antriebskraft der Globalisierung.[48] Der Eintritt in ausländische Markte auf dem Weg der Direktinvestitionen (FDI) wird häufig favorisiert (siehe Kapitel 3.2).Daher stiegen ihre Wachstumsraten bis heute drei- bis achtmal stärker die des weltweiten BIP.[49] Die untere Abbildung veranschaulicht diesen Sachverhalt noch einmal.

Abbildung 3.1: Die weltweiten Wachstumsraten des BIP und der FDI im Vergleich

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Deutscher Bundestag (Hrsg.) [2002], S. 64

Einschränkend muss allerdings betont werden, dass die Globalisierung längst nicht überall auf der Welt in gleichem Ausmaß festzustellen ist. Vielmehr findet der größte Teil des Prozesses und damit auch das wirtschaftliche Wachstum innerhalb der Länder statt, die die Triade[50] bilden. Daher spricht man bei der Globalisierung aus räumlicher Perspektive eher von einer Triadisierung.

3.2 Internationalisierung von Unternehmen

3.2.1 Begrifflichkeit des Internationalen Unternehmens

Der Begriff der Internationalen Unternehmung lässt sich nur schwer eingrenzen. Es gibt in der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur eine Vielzahl unterschiedlicher Definitionen, ab welcher Größe und ab welcher Intensität der grenzüberschreitenden ökonomischen Tätigkeit ein Unternehmen als international tätig gilt.

KUTSCHKER / SCHMID[51] listen zunächst zehn in der gängigen Literatur der letzten 30 Jahre entstandenen Definitionen[52] auf, um diese dann auf deren vollständige Erfassung des Begriffes hin zu analysieren. Dies geschieht, indem acht verschiedene „Trugschlüsse“ benannt und diskutiert werden, die als Aussagen charakterisiert werden können und mit Beispielen untermauert werden.

Sie stellen in diesem Zusammenhang fest, dass jede der Definitionen zu kurz greift. Daher erachten KUTSCHKER / SCHMID es für sinnvoll, folgende, sehr weit gefasste Definition zu verwenden:

- Der Begriff der Internationalen Unternehmung umfasst alle Unternehmen, „die in substanziellen Umfange in Auslandstätigkeiten involviert sind. Damit einher gehen regelmäßige Transaktionsbeziehungen mit Wirtschaftssubjekten im Ausland“[53].

Die Autoren gestehen ein, dass die Einschätzung, was als „substanziell“ betrachtet wird und wann regelmäßige Transaktionsbeziehungen vorliegen, von Fall zu Fall stark variiert. Sie möchten damit aber unterstreichen, dass die subjektive Wahrnehmung des einzelnen Unternehmens darüber entscheiden sollte, ob sie sich als „international agierend“ ansehen oder nicht. Diesbezüglich merken die Autoren an, dass die internationale Ausrichtung eines Unternehmens mithin als „Normalfall“ gelten dürfte.

In der vorliegenden Untersuchung wird dieser weit gefassten Definition gefolgt.

3.2.2 Internationalisierungsstrategie

Allgemein bezeichnet eine Strategie sowohl geplante Maßnahmenbündel einer Unternehmung zur Erreichung ihrer langfristigen Ziele, als auch das sich ungeplant ergebende Entscheidungs- und Handlungsmuster.[54]

Die Internationalisierungsstrategie eines Unternehmens ist als hierarchisch nachfolgender Bestandteil der Unternehmensstrategie einzuordnen. Sie ist - wie jede Strategie - in das Regelkreissystem der Unternehmensführung einzubetten[55] und wird gemeinhin definiert als „längerfristige, bedingte Verhaltenspläne zur Erreichung unternehmerischer Zielsetzungen auf Auslandsmärkten“[56]. Um eine Internationa­lisierungsstrategie erfolgreich zu realisieren, müssen wichtige Fragen gestellt werden. Erst aus deren Beantwortung heraus können Länder übergreifenden Handlungskonzeptionen entwickelt werden. Diese Konzepte müssen auf Wettbewerbsvorteilen aufbauen, die für die Auslandsaktivität des Unternehmens notwendig oder nützlich sind:[57]

- Welche Wettbewerbsvorteile stehen dem Unternehmen für eine

Internationalisierungsstrategie zur Verfügung?

- Wie kann die geographische Struktur der Unternehmenstätigkeit unter Berücksichtigung der Erfolgspotenziale aussehen?

[...]


[1] Das BIP-pro-Kopf Irlands erreichte nur 63% des Britischen, Vgl.: Glebe, G. [2000], S. 43

[2] Vgl.: Wood, G. [2000], S. 38

[3] Vgl.: Glebe, G. [2000], S. 45

[4] Vgl.: Monz, I. [2000], S. 145

[5] Vgl.: Aust [1999], S. 2f.

[6] Die Begriffe Unternehmen und Unternehmung werden im folgenden synonym verwandt.

[7] Vgl.: Glebe, G. [2000], S. 44

Quelle: Eigene Darstellung

[8] Dieser Arbeit liegt der neuere Ansatz der relationalen Wirtschaftsgeographie zu Grunde. Jener verhaltenswissenschaftliche Ansatz beruht in Abgrenzung zur Raumwirtschaft darauf, das räumliche Strukturen nicht Ursache des Raumes selbst sind, sondern Ergebnis räumlich situierten Handelns bestimmter Akteure. Insofern sprechen BATHELT / GLÜCKLER von der „Inversion der Verursachungsrichtung“. Das Soziale und Ökonomische bestimmt die räumliche Struktur, nicht umgekehrt. Vgl.: Bathelt, H / Glückler, J. [2002], S. 22, 25, 33-40

[9] Vgl.: IDA[2003a]: http://www.idaireland.com/industry/index.asp

[10] Insgesamt existieren 1094 ausländische Unternehmen in Irland, die im Jahre 2002 von der IDA unterstützt und betreut wurden. Vgl.: IDA [2003b], S. 5

[11] Vgl.: Schätzl, L. [2000], S. 77-84

[12] Vgl.: Bathelt, H., Glückler, J. [2002], S. 85

[13] Vgl.: Schätzl, L. [2000], S. 63f.

[14] Schätzl, L. [2000], S.64

[15] Vgl.: Bathelt H. ; Glücker, J. [2002], S. 86

[16] Vgl.: Bathelt H. ; Glücker, J. [2002], S. 86

[17] Vgl.: Bathelt H. ; Glücker, J. [2002], S. 86

[18] Nachfolgend werden die Begriffe „County“ und „Grafschaft“ synonym verwendet. County wird zudem „Co.“ Abgekürzt.

[19] Vgl.: Schätzl, L. [2000], S.258

[20] Für Deutschland ist dies die sich anbietende, föderale Unterteilung in Bundesländer, Regierungsbezirke und Landkreise, vgl.: ebd.

[21] Vgl.: O.V. (2003a): http://www.cordis.lu/de/src/d 023 de.htm

[22] Diese amtliche Behörde ist in etwa mit dem deutschen Statistischen Bundesamt in Wiesbaden vergleichbar.

[23] Zur Kritik an den Parametern der Regionalen Strukturanalyse siehe Kapitel 2.2.2

[24] Im weiteren Verlauf der Arbeit wird diese Aggregationsebene als „IDA-Regionen“ bezeichnet. Ihre Grundlage findet sich im Internet unter: http://www.idaireland.com/locations/locations.asp .Vgl.: IDA [2003c]

[25] Die Informationen stammen von der homepage der IDA: http://www.idaireland.com/industry

[26] Vgl.: Roller, A. [1999], S.6

[27] Vgl.: Roller, A. [1999], S.6

[28] Roller, A. [1999], S, 70

[29] Vgl. IDA [2003c], S. 7

[30] Siehe hierzu auch Kapitel 2.1

[31] Vgl.: IDA [2003d]: http://www.idaireland.com/industry/software industry.asp

[32] Vgl.: IDA [2003e]: http://www.idaireland.com/industry/medical industry.asp

[33] Diese umfasst Unternehmen der Bio- und Nanotechnologie, werden aber nicht in der Adressdatenbank geführt und demnach nicht in der Regionalen Strukturanalyse berücksichtigt.

[34] O.V. [2003b], S. 19

[35] Portugal ist wie Irland Empfänger von EU-Finanzhilfen in Rahmen des Kohäsionsfonds. Erläuterungen hierzu siehe Kapitel 4.3

[36] Schnurrenberger, B. [2000] S. 3

[37] Goette, T. [1994] S. 224

[38] Zur Begrifflichkeit des Wirtschaftsstandortes: Schnurrenberger, B. [2000] S. 11-99

[39] SCHNURRENBERGER definiert sechs hierarchisch aufgebaute, räumliche Aggregationsebenen. vgl.: ebenda, S. 14f. Da Irland zentralistisch verwaltet wird, spielt in der vorliegenden Arbeit nur die Ebene des Staates eine entscheidende Rolle, da auf regionaler Ebene keine Entscheidungen dieser Art getroffen werden. Im weiteren Verlauf wird daher der Begriff „Staat“ in räumlicher Hinsicht synonym zum Begriff des „Wirtschaftsstandortes“ verwand.

[40] In der politikwissenschaftlichen sowie der wirtschafts- und sozialwissenschaflichen Literatur finden sich zahlreiche Definitionen (z.B.: GOTTWALD / HEMMER [1998], PAUSENBERGER [1997], Nähere Erläuterungen hierzu: Vgl.: Bathelt / Glückler [2002], S. 263-266

[41] Schamp, E.W. [1996], S. 209

[42] Schamp, E.W. [1996], S. 209

[43] Vgl.: Schamp, E.W. [1996], S. 209

[44] Vgl.: Schamp, E.W. [1996], S. 210

[45] Vgl.: Schamp, E.W. [2000], S. 119

[46] Vgl.: Goette, T. [1994], S. 2

[47] Vgl.: UNCTAD [2002], S. XV sowie UNCTAD [1998], S.XVII

[48] Vgl.: Schamp, E.W. [2000], S. 133,

[49] Vgl.: Deutscher Bundestag [2002], S. 64

[50] Vgl.: Deutscher Bundestag, S. 120: Als Triade wird die enge, ökonomische Verflechtung der drei großen Wirtschaftsblöcke Europa (EU), Nordamerika (NAFTA) und Südostasien (Japan bzw. ASEAN- Staaten) bezeichnet.

[51] Vgl.: Kutschker, M. / Schmid, S. [2002], S. 228ff.

[52] Vgl.: Kutschker, M. / Schmid, S. [2002], S. 229

[53] Kutschker, M. / Schmid, S. [2002], S. 237

[54] Vgl.: Kutschker, M / Schmid, S. [2002], S. 790

[55] Vgl.: Perlitz, M. [2000], S. 70

[56] Schenk, K.-E., [1998], S. 155

[57] Vgl.: Perlitz, M. [2000], S.70f.

Final del extracto de 117 páginas

Detalles

Título
Die räumliche Struktur der Ansiedlung internationaler Unternehmen in der Republik Irland
Universidad
Justus-Liebig-University Giessen  (Institut für Geographie)
Calificación
1,3
Autor
Año
2003
Páginas
117
No. de catálogo
V28762
ISBN (Ebook)
9783638304528
Tamaño de fichero
2508 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Struktur, Ansiedlung, Unternehmen, Republik, Irland, Wirtschaftsgeographie
Citar trabajo
Andreas Marx (Autor), 2003, Die räumliche Struktur der Ansiedlung internationaler Unternehmen in der Republik Irland, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28762

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