Die um 1200 verfasste Versnovelle „Der Arme Heinrich“ von Hartmann von Aue thematisiert die Erkrankung des jungen, wohlhabenden und höfisch-vorbildlichen Freiherrn Heinrich an Aussatz und dessen Leidensgeschichte bis zu seiner letztendlichen Genesung. Neben dem eigentlichen Protagonisten der Erzählung, dem Freiherrn Heinrich, ist das Bauernmädchen die zweite Figur, die den relativ handlungsarmen Erzählablauf durch die verschiedenen Rollen, die sie im Verlauf der Versnovelle einnimmt, in entscheidender Weise mitbestimmt und durch ihre Argumentation und Initiative deutlich in den Vordergrund tritt; trotzdem bleibt es, im Vergleich mit anderen bedeutsamen, beigestellten Figuren Hartmann von Aues, wie der Enite im „Erec“ oder der Lunete und Laudine im „Iwein“, auffälligerweise namenlos. Die ihr auf diesem Wege von der narrativen Instanz zugeschriebene Anonymität weist ihr prinzipiell eine untergeordnete Position bzw. eine Nebenrolle in der Erzählung zu, die dem eigentlichen Handlungsverlauf widerspricht.
In der daliegenden Arbeit soll dieser Widerspruch anhand einer Analyse der verschiedenen Rollen, die die maget im Verlauf der Versnovelle einnimmt, untersucht und belegt, wie auch die Funktion des Mädchens als weitere Protagonistin neben Heinrich und ihr bedeutender Einfluss in Bezug auf den Ablauf der Erzählung herausgearbeitet werden.
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