Das Experteninterview, als ein Typ von Leitfaden-Interviews, verfügt über unterschiedlich pointierte theoretische Konzepte, eine vielfältige methodische Praxis und verschiedentlich erprobte Anwendungsfelder innerhalb der Sozialwissenschaften.
Das Experteninterview bietet sich für Erhebungen in Bereichen, die mit einem Technologiedefizit behaftet sind an, weil es sich hier, insbesondere in der Implementationsforschung als Erkenntnis erhellend gezeigt hat.
Es sind mit den so genannten Neuen Steuerungsmodellen zunehmend administrative Wirkungsmechanismen eingeführt. Weiter ist die aktuelle Politik mit dem Slogan „Fordern und Fördern“ gerade dabei, Führungsinstrumente des zweiten Sektors im dritten Sektor zu etablieren. Dies erfolgt möglicherweise um eine bestimmte Rationalität zu befördern, die sich in der Folge bis auf die Handlungsebene der Klienten verfolgen lassen könnte. Diese Tendenzen (Ökonomisierung des Sozialen, Prinzipien des Forderns und Förderns, Einzug von Wettbewerbsgedanken auch aufgrund einer veränderten Sozialadministration,…) machen zu deren Implementation Führungshandeln auf unterschiedlichen Ebenen notwendig. Zur Rekonstruktion eines so verfassten Handlungsrahmens sowie des konkreten Handelns dient ein auf das Wesen und Wissen des Experten abgestimmter Interviewleitfaden.
Inhaltsverzeichnis
- Experteninterview
- Zur Bedeutung des Expertenwissens
- Zur Bedeutung der Auswertungsstrategie
- Zur Bedeutung theoretischer Sensitivität
- Zur Bedeutung der funktionalen Kontextbezogenheit seiner Akteure
- Ein Beispiel zur Verdeutlichung
- Besonders geeignete Anwendungsbereiche
- Der themenzentrierte Überblick – Eine Grundlage für den Fragebogen
- Wissenssoziologische Voraussetzungen
- Transformation des Expertenwissens
- Konsequenzen aus den bisherigen Erläuterungen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Experteninterview, als eine Methode der qualitativen Sozialforschung, wird in diesem Text umfassend beleuchtet. Es werden die theoretischen Grundlagen, die methodische Durchführung und die Anwendungsbereiche des Experteninterviews im Kontext der Sozialwissenschaften untersucht.
- Die Bedeutung des Expertenwissens und die Herausforderungen bei der Erhebung
- Die Auswertungsstrategie und die Bedeutung der theoretischen Sensitivität
- Die funktionale Kontextbezogenheit der Akteure und die Rekonstruktion komplexer Wissensbestände
- Die Herausforderungen bei der Arbeit mit Experten aus unterschiedlichen Bereichen
- Die Bedeutung des Experteninterviews für die Rekonstruktion von Wissensbeständen in der Moderne
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Bedeutung des Expertenwissens im Kontext des Experteninterviews. Es wird die spezifische Charakteristik des Expertenwissens hervorgehoben und die Grenzen der Methode im Hinblick auf die Fokussierung auf das Expertenwissen diskutiert. Das zweite Kapitel behandelt die Auswertungsstrategie des Experteninterviews und stellt verschiedene Möglichkeiten der Datenanalyse vor. Das dritte Kapitel beleuchtet die Bedeutung der theoretischen Sensitivität bei der Auswertung von Experteninterviews und warnt vor oberflächlicher Interpretation. Das vierte Kapitel widmet sich der funktionalen Kontextbezogenheit der Akteure im Experteninterview und betont die Bedeutung der Rekonstruktion komplexer Wissensbestände. Das fünfte Kapitel liefert ein Beispiel zur Verdeutlichung der Herausforderungen bei der Arbeit mit Experten aus unterschiedlichen Bereichen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Experteninterview, Expertenwissen, Auswertungsstrategie, theoretische Sensitivität, funktionale Kontextbezogenheit, Wissensbestände, Rekonstruktion, Moderne, Sozialwissenschaften, qualitative Forschung, methodische Durchführung, Anwendungsbereiche.
- Citar trabajo
- Dipl.Betrw.(BA) Michael M. Fleißer (Autor), 2015, Das Experteninterview. Eine Möglichkeit Expertenwissen zugänglich zu machen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287736