Seit nunmehr 7 Jahren beschäftigt die Finanzkrise die Volkswirtschaften aller Welt. Gewiss sind die Auswirkungen nicht mehr so deutlich spürbar wie vor einigen Jahren, dennoch haben die Negativmeldungen über überschuldete Staaten und gerettete Banken nach wie vor ihren festen Platz in der Presselandschaft. Was mit einem rasanten Anstieg der Immobilienpreise in den USA begann, mündete in heftigen Verwerfungen auf den Finanzplätzen um den Globus. Mittlerweile ist die „Subprime-Krise“ auch für Laien ein verständlicher Begriff geworden. Es stellt sich die Frage, wie es von der „einfachen“ Vergabe von Hypothekendarlehen zu einer weltweiten Krise kommen konnte.
Einen Anhaltspunkt zur Beantwortung liefert das Finanzinstrument der Kreditverbriefung, welches in vorliegender Arbeit behandelt wird. Es soll ein Überblick über die theoretische Funktionsweise und die Motive zur Nutzung gegeben werden.
Zu Beginn wird das Instrument der Kreditverbriefung als eine Art des Risikotransfers definiert und die beiden Arten, echte und unechte Verbriefung vorgestellt. Die anschließenden Kategorisierungen hinsichtlich zugrunde liegender Aktiva und Laufzeit ist nicht abschließend, da hier nur die gängigsten Unterscheidungen aufgezeigt werden sollen.
Kapitel 3 befasst sich mit den resultierenden Risiken einer Strukturierung, welche in Kredit-, strukturelle und rechtliche Risiken unterteilt werden können. Bei letzterem wurde bewusst auf die Angabe von Gesetzesverweisen verzichtet, da aufgrund der Aktualität des Themas ein kontinuierlicher Wandel der Rechtsnormen stattfindet.
Das anschließende Kapitel widmet sich den möglichen Motiven, die Kreditinstitute dazu bewegt, Kredite zu verbriefen anstatt sie bis zur Fälligkeit zu halten.
Aufgrund fehlender Regulierungen und der exzessiven Ausnutzung einiger Motive entwickelte der Verbriefungsmarkt eine Dynamik, welche letztendlich zum Zusammenbruch einiger Banken und Staaten führte. Um solchen Marktübertreibungen künftig vorzubeugen, wurden nationale sowie internationale Gesetze zur Regulierung verabschiedet. Die wichtigsten Bestrebungen werden in Kapitel 5 dargestellt.
Dem Leser sollen differenzierte Kenntnisse über die Funktionsweise von Verbriefungsstrukturen vermittelt werden, die es ihm erlauben, Schlussfolgerungen zu den Beweggründen von Banken und anderen Marktteilnehmern zu ziehen.
Inwiefern der Markt für Verbriefungen im heutigen regulatorischen Umfeld eine Zukunft hat, zeigt die abschließende Wertung auf.
Inhalt
1 Hinführung zum Thema
2 Kreditverbriefung als Finanzinstrument
2.1 Definition und Abgrenzung
2.2 Arten der Kreditverbriefung
2.2.1 True-sale-Verbriefung
2.2.2 Synthetische Verbriefung
2.3 Formen der traditionellen und synthetischen Kreditverbriefung
3 Risiken und Nachteile von Verbriefungsstrukturen
4 Motive zur Nutzung von Verbriefungen
5 Ansätze zur Reglementierung von Risiken
6 Abschließende Wertung
7 Literaturverzeichnis
8 Verzeichnis der Abbildungen
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