In dieser Studie wird der Attentional Blink repliziert. 104 Versuchspersonen sollten in einer schnellen aufeinanderfolgenden visuellen Präsentation von Buchstaben einen teilweise definierten Buchstaben (Target) identifizieren und dann die An- oder Abwesenheit eines vollständig definierten Buchstaben (Probe) bestimmen. Die Psychologiestudenten führten die Versuchsreihe in Räumen der Universität durch, in denen mehrere Computer zur Verfügung standen. Die übrigen Teilnehmer nahmen einzeln in ruhiger, häuslicher Umgebung an der Versuchsreihe teil. Insgesamt gab es zehn Versuchsleiter.
Das Experiment wurde zur Überprüfung der Deutlichkeit der Instruktionen in Probedurchgängen mit freiwilligen Testpersonen, die hinterher nicht mehr am fertigen Experiment teilnahmen, getestet. Zusätzlich konnten durch zahlreiche Selbstversuche auch technische Probleme ausgeschlossen werden. Das Experiment wurde aus ökonomischen Gründen zusammen mit drei anderen Experimenten zu einer Versuchsreihe zusammengefügt. Für die Programmierung wurde Inquisit 3 verwendet. Die Durchführung der Untersuchung erfolgte also vollständig computergestützt. Zunächst wurden in einem kurzen Fragebogen demographische Daten erhoben. Danach folgte in der insgesamt vierteiligen Versuchsreihe an zweiter Stelle der Attentional Blink. Dieser Teil der Versuchsreihe nahm etwa 15 Minuten in Anspruch. Wie bei der Untersuchung von Raymond et al. (1992) wurde ein experimentelles Versuchsdesign mit Messwiederholungen benutzt. Jede Versuchsperson wurde auf jeder Position des Probes getestet.
Während Targets korrekt identifiziert wurden, wurden Probes nur mangelhaft entdeckt, wenn sie während eines 300 ms-Intervalls unmittelbar nach dem Target präsentiert wurden. Nach diesem Intervall präsentierte Probes, wurden korrekt entdeckt. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Targetidentifikation nach etwa 100 ms abgeschlossen ist und der Attentional Blink deshalb ohne Verzögerung auftritt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Theorie
- 1.1 Hypothesen
- 2. Methoden
- 2.1 Versuchspersonen
- 2.2 Versuchsablauf
- 2.3 Versuchsaufbau
- 3. Ergebnisse
- 4. Diskussion
- 5. Literaturverzeichnis
- 6. Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studie dient der Replikation des Attentional Blinks. Sie untersucht die Beeinträchtigung der Wahrnehmung eines zweiten Zielreizes (Probe) in einer schnell aufeinanderfolgenden visuellen Präsentation von Stimuli (RSVP), wenn dieser unmittelbar nach einem ersten Zielreiz (Target) präsentiert wird.
- Replikation des Attentional Blinks in einer RSVP-Aufgabe
- Untersuchung des Zeitfensters, in dem der Attentional Blink auftritt
- Analyse von Fehlern bei der Targetidentifikation (Pretarget und Posttarget Fehler)
- Beziehung zwischen der Verarbeitung des Targets und dem Auftreten des Attentional Blinks
- Bewertung des Einflusses der Stimuluspräsentationszeit auf die Ergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen des Attentional Blinks, basierend auf den Forschungsergebnissen von Raymond, Shapiro & Arnell (1992). Es beschreibt das Phänomen des Aufmerksamkeitsblinzelns und erklärt, wie es in RSVP-Aufgaben auftritt.
Das zweite Kapitel erläutert die Methodik der Studie, einschließlich der Beschreibung der Versuchspersonen, des Versuchsablaufs und des Versuchsaufbaus.
Das dritte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Studie und untersucht die Ergebnisse der Targetidentifikation sowie die Effekte des Attentional Blinks.
Schlüsselwörter
Attentional Blink, RSVP, Rapid Serial Visual Presentation, Target, Probe, Distraktoren, Targetidentifikation, Pretarget Fehler, Posttarget Fehler, selektive Aufmerksamkeit, Refraktärperiode, Stimuluspräsentation, Verarbeitung, Zeitfenster, Replikation, Forschungsmethoden.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2014, The Attentional Blink. Eine Studie über das Auftreten des Aufmerksamkeitsblinzelns, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287967