„Wenn von Angehörigen psychisch Kranker die Rede ist, denken wir meist an Eltern, gelegentlich an Partner und Geschwister, selten an Kinder der Betroffenen. Aber psychisch Kranke haben Kinder und diese Kinder sind, (…), von der psychischen Erkrankung ihrer Mutter oder ihres Vaters in einschneidender Weise mit betroffen. Während es den Eltern und Partnern mittlerweile gelungen ist, sich Gehör zu verschaffen, ist es um die Kinder und ihr Schicksal als Angehörige lange Zeit still geblieben“ (Lenz 2005, S. 73). Doch im Laufe der letzten Jahre wurden auch besonders Kinder psychisch kranker Eltern in der psychiatrischen und psychosozialen Forschung stärker mit einbezogen. Dabei ist durch eine Reihe von Studien nachgewiesen worden, dass insbesondere bei diesen ein deutlich erhöhtes Risiko besteht, im Laufe ihrer Entwicklung mit Verhaltensauffälligkeiten zu reagieren oder selbst an einer psychischen Störung zu erkranken (vgl. ebd.). Die Auffälligkeiten der Kinder wurden vor allem in der sozial-emotionalen und seltener in der kognitiven Entwicklung deutlich. Primär waren dabei sowohl depressive als auch aggressive, dissoziale und hyperkinetische Störungen, wie z. B. Hyperaktivität, Impulsivität sowie Aufmerksamkeitsstörungen zu erkennen (vgl. ebd., S. 13). Demnach leiden nicht nur betroffene Elternteile unter ihrer Krankheit, sondern auch deren Kinder erleben diese als große emotionale Belastung. Eine psychische Erkrankung eines Elternteils wirkt sich störend auf das gesamte Familiensystem aus.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ziel der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Wie viele Kinder sind betroffen?
- Das Krankheitsbild der Depression
- Die Symptome
- Die Ursachen
- Die Auswirkungen auf das Familienleben
- Die Unwissenheit der Kinder
- Der Klinikaufenthalt
- Die Gefühlswelten der Kinder
- Die Erkrankung aus Sicht jüngerer Kinder
- Die Erkrankung aus Sicht heranwachsender Kinder
- Die Verschwiegenheit und ihre Folgen
- Risiken und präventive Förderungsmaßnahmen
- Stärkung des Kindes
- Die Beratungsstelle AURYN
- Gruppenangebote für Kinder und Jugendliche
- Gruppenangebote für betroffene Eltern
- Einzelangebote
- Familienangebote
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen psychischer Erkrankungen von Eltern auf ihre Kinder. Sie konzentriert sich dabei auf die Depression als weitverbreitete Erkrankung und möchte die Folgen für die Kinder sowie entsprechende Präventionsmaßnahmen aufzeigen.
- Auswirkungen von psychischen Erkrankungen der Eltern auf Kinder
- Das Krankheitsbild der Depression und dessen Symptome
- Die Folgen für das Familienleben, insbesondere im Falle eines Klinikaufenthalts
- Die Gefühlswelten der Kinder in Abhängigkeit vom Alter und der Erkrankungssituation
- Risiken und Förderungsmaßnahmen für Kinder psychisch kranker Eltern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert Ziel und Aufbau der Arbeit. Das zweite Kapitel beleuchtet die Häufigkeit von psychischen Erkrankungen bei Eltern und die daraus resultierenden Auswirkungen auf ihre Kinder. Das dritte Kapitel widmet sich dem Krankheitsbild der Depression, beschreibt die Symptome und Ursachen der Erkrankung. Kapitel vier untersucht die Auswirkungen auf das Familienleben, insbesondere im Falle eines Klinikaufenthalts der Mutter. Kapitel fünf analysiert die Gefühlswelten von Kindern in Abhängigkeit vom Alter und der Erkrankungssituation.
Das sechste Kapitel beleuchtet Risiken und präventive Förderungsmaßnahmen für Kinder psychisch kranker Eltern und stellt die Hilfsangebote der Beratungsstelle AURYN vor.
Schlüsselwörter
Psychische Erkrankungen, Depression, Kinder psychisch kranker Eltern, Familienleben, Klinikaufenthalt, Gefühlswelten, Risiken, Präventionsmaßnahmen, Beratungsstelle AURYN.
- Quote paper
- Kirsten Becker (Author), 2014, Psychisch kranke Eltern. Konsequenzen, Risiken und Präventionsmaßnahmen für betroffene Kinder, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288085