Am 30. Juni 1942 wurden im gesamten Deutschen Reich alle jüdischen Schulen
geschlossen. Auch im KZ Theresienstadt, gelegen im Protektorat Böhmen – Mähren,
durfte kein Schulunterricht erteilt werden.
An dieses Schulverbot erinnerte aktuell der Studienkreis Deutscher Widerstand an
der Universität Hamburg mit der Ausstellung “Kinder im KZ Theresienstadt-
Zeichnungen, Gedichte, Texte”. Im Mittelpunkt dieser Ausstellung standen in
Theresienstadt angefertigte Kinderzeichnungen, Gedichte und Aussagen von Kindern
über ihr Leben im KZ.
Diese Zeichnungen, Texte und Gedichte sind vor allem in einem illegalen Unterricht
entstanden, der eine der vielen Maßnahmen der Jugendfürsorge in Theresienstadt war
um die erschwerten Lebensbedingungen der Kinder zu erleichtern.
Animiert durch diese Ausstellung begann ich mich zu fragen: Wie konnte in einem
KZ überhaupt so etwas wie der illegale Unterricht stattfinden? Und was bedeutete
der Unterricht für die Kinder?
In meiner Hausarbeit beschreibe ich zunächst das Konzentrationslager Theresienstadt
und die dortigen Lebensumstände. Ich gehe näher auf die Strukturen und versteckten
sozialen Organisationsformen, insbesondere die jüdische Selbstverwaltung ein.
Darauf aufbauend folgen die Aufzeichnungen über die Jugendfürsorge.
Welche Aufgaben hatte die Jugendfürsorge und welche Ziele verfolgte sie?
In diesem Kapitel stütze ich mich vor allem auf die Aussagen von Egon Redlich, des
damaligen Leiters der Jugendfürsorge. Im Weiteren werde ich den illegalen
Unterricht vorstellen.
Bezugnehmend auf die Thematik des Seminars „Geschichte studieren in der
Postmoderne. Der Nationalsozialismus in autobiographischen Quellen" werde ich
weiterhin aus dem autobiografischen Roman „Weiter leben. Eine Jugend“ von Ruth
Klüger Ausschnitte über den illegal praktizierten Unterricht der Jugendfürsorge
vorstellen und auswerten.
Dieses Selbstzeugnis stellt das Erleben des illegalen Unterrichts aus der Perspektive
eines einzelnen Kindes dar. Ruth Klüger war 11 Jahre alt, als sie 1942 ins KZ
Theresienstadt deportiert wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das KZ Theresienstadt
- Funktionen des Konzentrationslagers
- Kinder im KZ Theresienstadt
- Strukturen und versteckte soziale Organisationsformen
- Die jüdische Selbstverwaltung
- Die Jugendfürsorge und ihre Aufgaben
- Das Schulverbot
- Der illegale Schulunterricht im KZ Theresienstadt
- Schulunterricht als eine Form von Widerstand
- Die Aufhebung des Schulverbots
- Autobiographische Quelle
- Selbstzeugnis von Ruth Klüger
- Interpretation von Quellenausschnitten über den illegalen Unterricht in Theresienstadt aus dem autobiografischen Roman Ruth Klügers „Weiter leben. Eine Jugend“
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem illegalen Schulunterricht im KZ Theresienstadt, insbesondere mit der Rolle der Jugendfürsorge in diesem Kontext. Das Ziel ist es, die Bedeutung des illegalen Unterrichts für die Kinder in Theresienstadt zu beleuchten und dessen Einfluss auf die Lebensbedingungen und das kindliche Erleben des KZ-Alltags zu untersuchen.
- Der illegale Schulunterricht als Form des Widerstands gegen das NS-Regime
- Die Rolle der Jugendfürsorge in der Bewältigung der Lebensumstände im KZ
- Die Bedeutung des Unterrichts für die psychische und emotionale Entwicklung der Kinder
- Die Auswirkungen des Schulverbots auf das Leben der Kinder im KZ
- Die Relevanz der autobiografischen Quellen für die Erforschung des KZ-Alltags
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema des illegalen Unterrichts in Theresienstadt vor und erläutert den Kontext der Hausarbeit.
- Das KZ Theresienstadt: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über das KZ Theresienstadt, seine Funktionen als „Vorzeigeghetto“ und die dort herrschenden Lebensbedingungen.
- Strukturen und versteckte soziale Organisationsformen: Dieser Abschnitt beleuchtet die Selbstverwaltung im Ghetto und die Aufgaben der Jugendfürsorge.
- Das Schulverbot: Das Kapitel behandelt das von den Nationalsozialisten verhängte Schulverbot und die Entstehung des illegalen Unterrichts.
- Autobiographische Quelle: In diesem Kapitel wird die Autobiografie von Ruth Klüger als Quelle für die Erforschung des illegalen Unterrichts genutzt.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit den Themenbereichen KZ Theresienstadt, Jugendfürsorge, illegaler Schulunterricht, Widerstand, autobiografische Quellen und kindliches Erleben des KZ-Alltags. Im Fokus stehen die Erfahrungen von Kindern im KZ und der Einfluss des illegalen Unterrichts auf ihre Lebensbedingungen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2002, Der illegale Schulunterricht im KZ Theresienstadt - Die Jugendfürsorge und ihr Einfluss auf das kindliche Erleben des KZ-Alltags, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28815