Es handelt sich um einen Unterrichtsbesuch im Fach Sport im Bereich Inklusion mit dem Thema Rollstuhlbasketball.
„Rollstuhlbasketball macht Schule“ – Gemeinsame Exploration des Rollstuhls als Sportgerät anhand diverser Bewegungsaufgaben als Hinführung zu einer Perspektivenübernahme unter besonderer Berücksichtigung inklusiver Kooperation.
Inhaltsverzeichnis
- Thema des Unterrichtsvorhabens
- Thema der Unterrichtsstunde
- Thema der vorhergehenden Stunde
- Thema der nächsten Stunde
- Zentrales Stundenziel
- Inhaltsfelder sowie Bewegungsfelder und Sportbereiche
- Teillernziele
- Einordnung der Stunde in die Unterrichtsreihe
- Bemerkungen zur Lerngruppe
- Didaktisch-methodischer Kommentar
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Unterrichtsvorhaben zielt darauf ab, Schülerinnen und Schülern durch die Erprobung paralympischer Disziplinen einen Einblick in die Welt des Behindertensportes zu ermöglichen und so ihre Empathiefähigkeit und Toleranz gegenüber Menschen mit Behinderungen zu fördern. Die Stunde konzentriert sich auf die Erkundung des Rollstuhls als Sportgerät im Kontext des Rollstuhlbasketballs, wobei die Förderung der inklusiven Kooperation im Vordergrund steht.
- Erweiterung der Bewegungserfahrung durch die Erprobung paralympischer Disziplinen
- Steigerung der Toleranz und Empathie gegenüber Menschen mit Behinderungen
- Abbau von Klischees und Vorurteilen
- Entwicklung der sozialen Kompetenzen im Sinne der Inklusion
- Kooperatives Lernen und Perspektivenübernahme
Zusammenfassung der Kapitel
- Thema des Unterrichtsvorhabens: Die Schülerinnen und Schüler sollen durch die Erprobung paralympischer Disziplinen die Leistungsfähigkeit von Menschen mit Behinderungen kennenlernen und ihre Empathiefähigkeit erweitern. Das Unterrichtsvorhaben soll einen Impuls für das gemeinsame Sporttreiben mit Menschen mit Behinderungen bieten.
- Thema der Unterrichtsstunde: Die Schülerinnen und Schüler sollen den Rollstuhl als Sportgerät im Rollstuhlbasketball kennenlernen und in Kleingruppen inklusiv-kooperativ den Umgang mit Rollstuhl und Ball erproben. Sie sollen die Situation des selbst „behindert“ seins erfahren und ihr Handeln unter dem Aspekt sozialer Auswirkungen für sich und andere reflektieren.
- Thema der vorhergehenden Stunde: Die Schülerinnen und Schüler wurden in das Goalballspiel eingeführt, wobei die Ballabwehr im Vordergrund stand. Die Stunde diente der Förderung der Sinneswahrnehmung und der Kooperation im zufällig zusammengestellten Team.
- Thema der nächsten Stunde: Die Schülerinnen und Schüler sollen kooperative Teamspiele unter Einschränkung des Hörsinnes erproben und auswerten. Die Stunde soll die Durchführung in der Klasse vorbereiten.
- Inhaltsfelder sowie Bewegungsfelder und Sportbereiche: Das Unterrichtsvorhaben greift die Inhaltsfelder „Bewegungsstruktur und Bewegungslernen“ sowie „Kooperation und Konkurrenz“ auf. Das Leitende Bewegungsfeld ist „Gleiten, Fahren, Rollen - Rollsport / Bootssport / Wintersport“, das weitere Bewegungsfeld ist „Spielen in und mit Regelstrukturen - Sportspiele“.
- Teillernziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz erweitern, indem sie Rollstuhlbasketball in vereinfachter Form mit und gegeneinander sowie fair spielen. Sie sollen ihre Handlungskompetenz erweitern, indem sie sich mit dem Sportrollstuhl fortbewegen, Hindernisse umfahren, sowie in Ansätzen situations- und sicherheitsbewusst beschleunigen und bremsen. Sie sollen ihre Urteilskompetenz erweitern, indem sie ihr sportliches Handeln im Umgang mit dem Rollstuhl reflektieren, dies als Teil der gesellschaftlichen Wirklichkeit einschätzen und bewerten. Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz erweitern, indem sie durch das Hineinversetzen in die Lage von Menschen mit Behinderung ihre eigenen Emotionen und die Emotionen anderer identifizieren und beschreiben. Sie sollen ihre Methodenkompetenz erweitern, indem sie den Übungsprozess mit dem Rollstuhl durch sicherheitsbewusstes Verhalten aufrechterhalten sowie kooperativ beim Umgang damit Hilfen geben und aufeinander achten.
- Einordnung der Stunde in die Unterrichtsreihe: Die heutige Stunde ist die dritte in der Reihe „Paralympics @ AVH 2012 - Gemeinsames Sporttreiben für ALLE“. Die erste Stunde befasste sich mit der Sammlung von Vorerfahrungen zum Behindertensport und der Exploration des Sledgehockeys und des Sitzvolleyballs. Die zweite Stunde führte in das Goalballspiel ein.
- Bemerkungen zur Lerngruppe: Die Lerngruppe zeigte sich in den bisherigen Stunden als motorisch sehr motiviert und mit großer Freude an Bewegung. Es fällt der Klasse jedoch schwer, sich in Reflexionsphasen zu konzentrieren und einander zuzuhören. Einige Jungen sorgen immer wieder für Unruhe. Besonders auffällig ist Eric, der ein diagnostiziertes ADHS aufweist. Die Klasse zeigte sich den Themenbereichen des paralympischen Sports als sehr aufgeschlossen und interessiert.
- Didaktisch-methodischer Kommentar: Das Unterrichtsvorhaben greift die Obligatorik für das Bewegungsfeld „Gleiten, Fahren, Rollen - Rollsport / Bootssport / Wintersport“ auf und steht unter den Inhaltsfeldern „Bewegungsstruktur und Bewegungslernen“ sowie „Kooperation und Konkurrenz“. Die Schwerpunkte liegen in dieser Stunde im Kennenlernen und Erproben des Rollstuhls als inkludierendes Sportgerät im Rollstuhlbasketball. Die Erweiterung der Sozialkompetenz wird angestrebt, indem die Lernenden in Kooperation zusammenarbeiten und lernen, dass Kooperation nur durch Toleranz und Kommunikation gelingt. Das Unterrichtsvorhaben soll die Chance nutzen, konstruktiv und pädagogisch auf den Leistungsbegriff der Schülerinnen und Schüler einzuwirken. Die Rücksichtnahme auf Andere, die völlig neuen Bewegungserfahrungen und die Inklusion aller Lernenden sind von größerer Bedeutung als die Orientierung an absoluten Leistungsnormen. Der Gegenstand Paralympics ist für dieses Unterrichtsvorhaben besonders geeignet, weil er sehr konkret und anschaulich unterschiedliche körperliche und sensomotorische Beeinträchtigungen und deren Einfluss auf die Teilhabe am Sport sichtbar werden lässt. Das gesamte Unterrichtsvorhaben wurde nach der Konfrontationsmethode gestaltet, um für den kurzen Zeitrahmen der Einzelstunden möglichst vielfältige Spielerfahrungen zu ermöglichen. In der heutigen Stunde wird dies durch die Technik-taktik-Methode etwas verändert. Das methodische Vorgehen dieses Unterrichtsvorhabens ist prinzipiell induktiv angelegt, wobei der Lehrer die Rolle des Betreuers einnimmt. In der heutigen Stunde wird dies im zweiten Erarbeitungsteil durch die Rolle des Unterweisers ergänzt. Das Vorhaben bietet einen Rahmen, um eine Atmosphäre herzustellen, die eine sportliche Verbindung aller Lernenden schafft. Der Stundeneinstieg wird problemorientiert durch einen visuellen Impuls eingeleitet. Die Einteilung in 3er Gruppen erfolgt durch den Lehrer, da nach der Lerngruppenanalyse eine Aufteilung diverser Schüler notwendig erscheint. Es wurden aus Gründen der Binnendifferenzierung auf den Führerscheinen zwei Stufen des Fahrkönnens bereitgestellt. Alle Lernenden erhalten die gleiche Chance, auf der Grundlage ihrer individuellen Voraussetzungen differente Bewegungslösungen in die Thematik einzubringen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Rollstuhlbasketball, die Inklusion, die Förderung der Empathie und Toleranz gegenüber Menschen mit Behinderungen, die Erweiterung der Bewegungserfahrung, den Abbau von Klischees und Vorurteilen sowie die Entwicklung der sozialen Kompetenzen. Der Text beleuchtet die Bedeutung des gemeinsamen Sporttreibens für alle und die Notwendigkeit, den Sportunterricht so zu gestalten, dass er allen Schülerinnen und Schülern gerecht wird.
- Arbeit zitieren
- Andreas Bonß (Autor:in), 2012, Rollstuhlbasketball macht Schule (Unterrichtsstunde Klasse 6), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288194