Anleger an den Kapitalmärkten sind seit jeher auf der Suche nach der Kristallkugel des Kapitalmarktes, die ihnen vorhersagt, wie sich die Kurse in Zukunft entwickeln werden. Außerordentliche Gewinne erwarten denjenigen, dem es gelingt, dauerhaft richtige Prognosen abzugeben und anhand derer zu investieren. Diesbezüglich ist das Interesse an Finanzmarktanalysen enorm groß, wobei sich dabei in erster Linie die Fundamentalanalyse und die Technische Analyse durchgesetzt haben.
Der amerikanische Ökonom Burton Malkiel stellt in seinem Werk „A Random Walk Down Wall Street“ die Konzeption der Technischen Analyse in Frage und schließt sich damit einem breiten Feld von Wirtschaftswissenschaftlern an. Grund zur Kritik bietet insbesondere die Annahme der Existenz von Informationseffizienz auf den Kapitalmärkten. Ist ein Markt dahin gehend effizient, hat dies jedoch ausschlag-gebende Konsequenzen für die Sinnhaftigkeit sämtlicher Aktienanalysemethoden. Seitdem befasst sich die Wissenschaft mit einer grundlegenden Frage: Besteht eine Möglichkeit den Markt mittels durchdachter Anlagestrategien „zu schlagen“ oder gleicht die Aktienprognose lediglich einem Glücksspiel? Der aus der Effizienzmarkttheorie resultierende Kritikpunkt seitens der Wissenschaft bezüglich der Technischen Analyse soll in der vorliegenden Arbeit auf seine Stichhaltigkeit untersucht werden. Angesichts dessen soll zum einen analysiert werden, woraus die Kritik an der Technischen Analyse im Zusammenhang mit informationseffizienten Kapitalmärkten hervorgeht. Zum anderen soll der gegenwärtige Entwicklungsstand der technischen Analyse ermittelt werden. Im Zuge dieser Arbeit wird der starke Widerspruch zwischen der Technischen Analyse und dem Konzept der Theorie effizienter Märkte ersichtlich. Dieser resultiert aus der Grundannahme der Effizienzmarkthypothese, die besagt, dass frei verfügbare Informationen nicht zu systematischen Überrenditen verhelfen. Diese Erkenntnis verdeutlicht, dass es neben einer Beurteilung der Glaubwürdigkeit dieser Analyseform bedeutend ist, festzustellen, ob die Hypothese in der Lage ist, die Realität auf den Aktienmärkten hinreichend abzubilden. Aufgrund dessen gilt es zu hinterfragen, ob die Technische Analyse derweil ihre Existenzberechtigung durch eine empirische Evidenz für Informationseffizienz auf den Kapitalmärkten verloren hat oder ob die in diesem Zusammenhang an ihr ausgeübte Kritik lediglich der Ausdruck einer bislang unbestätigten Vermutung ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Technische Aktienanalyse
- Grundlagen
- Die Darstellung von Charts
- Der informationseffiziente Kapitalmarkt
- Die Theorie effizienter Märkte
- Empirische Evidenz der Effizienzmarkthypothese
- Studien zur schwachen Informationseffizienz
- Studien zur halbstrengen Informationseffizienz
- Studien zur strengen Informationseffizienz
- Fazit und kritische Stellungnahme
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Kritik an der Technischen Analyse im Kontext von informationseffizienten Kapitalmärkten. Sie untersucht, ob die Annahme der Informationseffizienz auf den Kapitalmärkten die Gültigkeit der Technischen Analyse in Frage stellt. Die Arbeit analysiert die Grundlagen der Technischen Analyse, die Kritikpunkte der Wissenschaft und die empirische Evidenz der Effizienzmarkthypothese. Ziel ist es, die Relevanz der Diskussion um Informationseffizienz für die Technische Analyse zu beleuchten und zu beurteilen, ob die Technische Analyse angesichts der empirischen Evidenz ihre Existenzberechtigung verloren hat.
- Kritik an der Technischen Analyse im Kontext von informationseffizienten Kapitalmärkten
- Grundlagen der Technischen Analyse
- Empirische Evidenz der Effizienzmarkthypothese
- Relevanz der Diskussion um Informationseffizienz für die Technische Analyse
- Bewertung der Gültigkeit der Technischen Analyse angesichts der empirischen Evidenz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Technischen Analyse im Kontext von informationseffizienten Kapitalmärkten dar. Sie beleuchtet die Suche nach der „Kristallkugel“ des Kapitalmarktes und die Kritik an der Technischen Analyse durch Burton Malkiel. Die Arbeit stellt die Frage, ob es möglich ist, den Markt durch Anlagestrategien „zu schlagen“ oder ob Aktienprognosen lediglich Glücksspielen entsprechen.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den Grundlagen der Technischen Analyse. Es definiert den Begriff der Technischen Analyse und grenzt sie von der Fundamentalanalyse ab. Darüber hinaus werden die gängigsten Charttypen der Technischen Analyse vorgestellt.
Das dritte Kapitel widmet sich dem informationseffizienten Kapitalmarkt. Es erläutert die Effizienzmarkthypothese und stellt eine Verbindung zu empirischen Untersuchungen her. Die Arbeit untersucht, ob die Technische Analyse aufgrund der empirischen Beobachtung von Informationseffizienz auf den Kapitalmärkten als obsolet angesehen werden muss.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Technische Analyse, den informationseffizienten Kapitalmarkt, die Effizienzmarkthypothese, empirische Evidenz, Charttypen, Fundamentalanalyse und die Kritik an der Technischen Analyse. Der Text beleuchtet die Frage, ob die Technische Analyse angesichts der empirischen Evidenz für Informationseffizienz auf den Kapitalmärkten ihre Existenzberechtigung verloren hat.
- Citar trabajo
- Gabriele Alheid (Autor), 2012, Finanzmarktanalysen auf informationseffizienten Kapitalmärkten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288646