Kooperatives Verhalten in Spielshows. Eine Analyse auf Basis von Golden Balls


Master's Thesis, 2014

63 Pages, Grade: 1,3


Excerpt


INHALTSVERZEICHNIS

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Einleitung

1. Experimente in der ökonomischen Forschung: Eine Klassifizierung

2. Die Fernsehspielshow Golden Balls
2.1 Spielaufbau
2.2 Spieltheoretische Analyse
2.3 Strategische Überlegungen der Kandidaten

3. Literaturüberblick
3.1 Demographische Merkmale
3.2 Kommunikation und Cheap Talk
3.3 Lügen und betrügerisches Verhalten
3.4 Gewinnhöhe

4. Methodik
4.1 Datenerhebung und Vorgehensweise
4.2 Variablenbeschreibung und Hypothesen
4.2.1 Demografische Variablen
4.2.2 Strukturelle Variablen
4.2.3 Verhaltensspezifische Variablen

5. Darstellung der Ergebnisse
5.1 Einseitige Kooperation
5.2 Wechselseitige Kooperation
5.3 Zusammenfassung der Ergebnisse

6. Diskussion und kritische Stellungnahme

7. Fazit

LITERATURVERZEICHNIS

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Klassifizierung von Experimenten nach ihrem Untersuchungsort (eigene Darstellung).

Abbildung 2: Grafische Darstellung der einzelnen Spielrunden (eigene Darstellung in Anlehnung an: Burton- Chellew, West, 2012, S.2).

Abbildung 3: Spieltheoretische Darstellung der finalen Runde (eigene Darstellung in Anlehnung an Darai, Grätz, 2011, S.8).

Abbildung 4: Zusammenfassung der unabhängigen Variablen (eigene Darstellung).

Abbildung 5: Ergebnisse der einseitigen Kooperation (eigene Darstellung).

Abbildung 6: Teamentscheidungen (eigene Darstellung).

Abbildung 7: Ergebnisse der wechselseitigen Kooperation (eigene Darstellung).

Abbildung 8: Häufigkeitsverteilung der Gewinnhöhen (eigene Darstellung).

Abbildung 9: Gewinnhöhen in Verbindung mit Kooperationsraten (eigene Darstellung).

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Einleitung

„The principle of science, the definition, almost, is the following: The test of all knowledge is experiment. Experiment is the sole judge of scientific‘truth’” (Feynman, 2011, S.2).

Laborexperimente gelten seit jeher als Grundlage wissenschaftlicher Untersuchungen. Ihre Etablierung in den Wirtschaftswissenschaften, insbesondere im Bereich der Verhaltensökonomik, resultiert aus den daraus gewonnenen Einblicken in menschliche Verhaltensweisen, die mit anderen Mitteln nur schwer beobachtbar wären (vgl. Levitt, List, 2007, S.153; Benz, Meier, 2008, S.268). Wegen ihres künstlichen Charakters, den geringen monetären Anreizen sowie den homogenen Stichproben wird die Sinnhaftigkeit von Laborexperimenten in der ökonomischen Forschung jedoch häufig in Frage gestellt. Insbesondere eine Verallgemeinerung der erzielten Ergebnisse auf die Grundgesamtheit wird oftmals, aufgrund ihrer geringen externen Validität, angezweifelt (vgl. Griffin, Kacmar, 1991, S.301; Levitt, List, 2007, S.153; Burton-Chellew, West, 2012, S.7). Um dieser Problematik zu entgehen, werden vermehrt Feldexperimente herangezogen, welche in einer natürlichen Umgebung, d.h. außerhalb eines Labors, durchgeführt werden. Da auch diese Nachteilen in Form von höherem Zeit- und Kostenaufwand sowie einer zu geringen internen Validität unterliegen, greifen Ökonomen in den letzten Jahren vermehrt auf sogenannte natürliche Experimente zurück. In diesem Zusammenhang hat sich insbesondere die Analyse von Fernsehspielshows etabliert, denn diese weisen Merkmale und Abläufe auf, die denen eines ökonomischen Experiments gleichen und bieten damit ein interessantes Forschungsfeld für viele Ökonomen (vgl. Post et al., 2008, S.39). Spielshows erlauben die Analyse menschlicher Verhaltensweisen – insbesondere von Risikoneigung und Kooperation – in einem kontrollierten, quasi-natürlichen Rahmen. Zudem haben die Kandidaten die Chance, hohe, reale Gewinne zu erzielen und werden mit klar definierten Entscheidungsproblemen konfrontiert (vgl. Conte et al., 2012, S.4661; van den Assem et al., 2012, S.3). Insbesondere durch die Aussicht auf hohe Gewinnsummen sowie der Heterogenität der Probanden weisen Spielshows im Vergleich zu Laborexperimenten entscheidende Vorteile auf (vgl. Hersch, McDougall, 1997, S.75). Sie bieten wirksame Möglichkeiten, die Beständigkeit und Realitätstreue der vorhandenen Ergebnisse aus Laborexperimenten zu prüfen.

Die vorliegende Arbeit untersucht kooperatives Verhalten in der britischen Fernsehspielshow Golden Balls und geht dabei zwei wesentlichen Fragestellungen nach: Zum einen soll untersucht werden, welche Variablen das Kooperationsverhalten der Kandidaten in der Sendung beeinflussen. Hierbei sind die Auswirkungen von nicht bindender Kommunikation in Form von Cheap Talk von besonderem Interesse. Zum anderen soll analysiert werden, inwiefern sich das Kooperationsverhalten von Kandidaten einer Spielshow im Vergleich zu jenem von Probanden eines Laborexperiments unterscheidet. An dieser Stelle soll insbesondere der Frage nachgegangen werden, ob die Unterschiede in den Ergebnissen derart gravierend sind, dass sie Fragen nach der Sinnhaftigkeit von Laborexperimenten aufwerfen. Die Sendung Golden Balls eignet sich aus zwei Gründen besonders gut für die Analyse des Kooperationsverhalten von Kandidaten: Einerseits stellt die Finalrunde der Show spieltheoretisch ein Gefangenendilemma dar. Dies ermöglicht eine hohe Vergleichbarkeit mit Ergebnissen aus Laborexperimenten, die bei der Untersuchung von individuellem Kooperationsverhalten häufig solche Dilemmastrukturen zur Grundlage ihrer Analyse machen. Andererseits stellt Golden Balls – sowohl im Vergleich zu Labor- und Feldexperimenten als auch im Vergleich zu anderen Fernsehspielshows – hohe Gewinnsummen für die Probanden bereit. Diese Tatsache erlaubt es, den Einfluss der Gewinnsumme auf die Kooperationsbereitschaft von Probanden einer besonderen Untersuchung zu unterziehen. Da die geringen monetären Anreize in Laborexperimenten oft zum Anlass genommen werden, die Güte von empirischen Studien auf Basis solcher Experimente zu hinterfragen, hat diese Analyse für beide Fragestellungen der Arbeit einen hohen Stellenwert.

Um sich der Beantwortung der zugrundeliegenden Fragestellungen zu nähern, verfährt die Arbeit wie folgt: Wie einleitend festgestellt wurde, stellen Fernsehspielshows klassische natürliche Experimente dar. Aus diesem Grund bedarf es zu Beginn dieser Arbeit einer definitorischen Grundlage dessen, was sich hinter dem Begriff verbirgt. Darüber hinaus soll eine Abgrenzung zwischen Labor-, Feld- und natürlichen Experimenten erfolgen. Im zweiten Kapitel wird die Fernsehspielshow Golden Balls vorgestellt. Eingangs werden der Spielverlauf und die einzelnen Runden beschrieben. Anschließend folgen eine spieltheoretische Analyse der finalen Runde sowie ein Überblick möglicher strategischer Überlegungen der Kandidaten. Das dritte Kapitel bietet einen Einblick in die bereits vorhandene Literatur, die sich mit Kooperation in sozialen Dilemmata beschäftigt. Hierbei werden insbesondere solche Studien näher beleuchtet, die den Effekt von Geschlecht und Alter, Kommunikation und Cheap Talk, Lügen und betrügerischem Verhalten sowie der Gewinnhöhe auf die Kooperationsbereitschaft in den Mittelpunkt ihrer Untersuchungen gestellt haben. Kapitel 4 und 5 bilden den empirischen Teil der Arbeit. Während im vierten Kapitel die zu testenden Variablen beschrieben werden und die Herleitung der Hypothesen erfolgt, werden diese in Kapitel 5 mit Hilfe einer empirischen Analyse getestet. Des Weiteren werden die Ergebnisse vorgestellt und mit jenen in der Literatur verglichen. Kapitel 6 diskutiert kritisch die eigenen Ergebnisse, insbesondere im Hinblick auf die schwierige Datenlage, und schlägt mögliche Ansätze für weiterführende Untersuchungen vor. Zudem wird in diesem Zusammenhang die Beständigkeit von Laborexperimenten diskutiert sowie ein Vergleich zu den Ergebnissen natürlicher Experimente gezogen. Die Arbeit endet mit einem Fazit, in dem ein Resümee zu den zentralen Erkenntnissen gezogen wird.

1. Experimente in der ökonomischen Forschung: Eine Klassifizierung

Ökonomische Experimente können auf Basis des Kontexts, in dem sie durchgeführt werden, unterschieden werden. Hierbei lassen sie sich in drei Kategorien gliedern – Laborexperimente, Feldexperimente und natürliche Experimente.

Abbildung 1: Klassifizierung von Experimenten nach ihrem Untersuchungsort (eigene Darstellung).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In der Forschung gelten Labor- und Feldexperimente als Grundlage wissenschaftlicher Untersuchungen. Sie dienen der Überprüfung von Hypothesen sowie kausaler Zusammenhänge. Laborexperimente haben den Vorteil, dass die Versuchsbedingungen in hohem Maße von einem Experimentator kontrolliert werden können, sodass die Ergebnisse weitestgehend resistent gegen äußere Einflüsse sind. Von Nachteil sind hingegen die meist homogenen Probandengruppen, die in der Regel aus Studenten zwischen 20 und 30 Jahren bestehen. Zudem fehlt aufgrund der häufig geringen Gewinnsummen ein ausreichender monetärer Anreiz. Im Zusammenspiel mit den künstlich geschaffenen Rahmenbedingungen stellen diese Faktoren eine Gefahr für die externe Validität[1] der Ergebnisse dar. Mittels Laborexperimente sind auch deshalb Rückschlüsse auf das Realverhalten der Versuchspersonen nur bedingt möglich, weil stets die Gefahr besteht, dass sich die Probanden durch die Beobachtungssituation anders als in natürlichen Situationen verhalten (vgl. Griffin, Kacmar, 1991, S.302).

Auf Grundlage dieser Schwierigkeiten und um eine höhere externe Validität sicherzustellen, wurden Laborexperimente in eine natürliche Umgebung eingebettet, wodurch sogenannte Feldexperimente entstanden sind. Heterogene Probandengruppen stellen einen Vorteil von Feldexperimenten gegenüber Laborexperimenten dar. Zudem führt der Umstand, dass Probanden sich weniger stark unter Beobachtung fühlen oder erst gar keine Kenntnis darüber haben, zu realitätsgetreueren Ergebnissen. Die Nachteile von Feldversuchen sind zum einen ihre geringe interne Validität, da äußere Störfaktoren nicht kontrollierbar sind. Zum anderen beansprucht ihre Durchführung mehr Zeit und verursacht höhere Kosten. Außerdem bieten sie ebenfalls relativ geringe monetäre Anreize[2] (vgl. Harrison, List, 2004, S.1011 f.; Levitt, List, 2009, S.2).

Der jüngste und zugleich einer der sich am schnellsten entwickelnden Ansätze in der experimentellen Forschung ist das natürliche Experiment. Natürliche Experimente ermöglichen es den Wissenschaftlern, Analysen und Schlussfolgerungen aus originären Daten und Ereignissen zu ziehen. Das heißt, es handelt sich nicht um einen künstlich geschaffenen Rahmen, sondern vielmehr um eine Situation, in der quasi zufällig ein experimenteller Zustand entsteht (vgl. Meyer, 1995, S.151; Rosenzweig, Wolpin, 2000, S.828). In diesem Kontext haben Fernsehspielshows in den letzten Jahren zunehmende Aufmerksamkeit durch Ökonomen erfahren. Der Begriff „natürliches Experiment“ in Verbindung mit Fernsehspielshows wurde erstmals 1995 durch den Ökonomen Andrew Metrick geprägt (vgl. Metrick, 1995). Natürliche Experimente in Form von TV-Spielshows wurden in den letzten Jahren in der ökonomischen Forschung verwendet, um Rückschlüsse über verschiedene Aspekte des menschlichen Handelns ziehen zu können. Sie erlauben die Untersuchung von Variablen wie Risikoaversion, Diskriminierung oder Kooperationsbereitschaft aus einer anderen Perspektive zu analysieren. Zahlreiche Spielshows stützen sich auf strategische Spiele mit klar definierten Entscheidungsproblemen und bieten daher überaus aussagekräftiges Forschungsmaterial für Ökonomen. Die Vorteile von natürlichen Experimenten in Fernsehspielshows liegen neben den hohen monetären Anreizen insbesondere in der öffentlichen Zugänglichkeit der Daten und der oftmals kostenlosen Datenbeschaffung. Zudem entfällt die Suche nach geeigneten Probanden. Folglich ist die Zeit- und Kostenersparnis ein großer Vorteil gegenüber Laborexperimenten. Die fehlende Einflussmöglichkeit der Versuchsleiter auf die zu untersuchenden Variablen stellt sich hingegen als wesentlicher Nachteil dar. Weiterhin ist fraglich, ob und inwiefern sich das Verhalten der Kandidaten vor einer Kamera sowie einem großen Publikum von realen ökonomischen Entscheidungssituationen unterscheidet. Unter derartigen Einflüssen und Störfaktoren leidet die interne Validität der Ergebnisse (vgl. Blavatskyy, Pogrebna, 2008, S.309). Nichtsdestotrotz gewinnt die Anwendung natürlicher Experimente in den Wirtschaftswissenschaften zunehmend an Bedeutung.

2. Die Fernsehspielshow Golden Balls

2.1 Spielaufbau

Die Fernsehspielshow Golden Balls wurde von Juni 2007 bis Dezember 2009 im britischen Fernsehen ausgestrahlt. Insgesamt wurden 288 Folgen gesendet. Jede Folge beginnt mit vier Teilnehmern, in der Regel zwei Männern und zwei Frauen, und besteht aus vier Spielrunden. Bevor die erste Runde beginnt, stellt der Moderator die Kandidaten einander vor. In der ersten Runde werden mit Hilfe einer Lotteriemaschine, der sogenannten goldenen Bank, zufällig zwölf aus einhundert goldenen Kugeln ausgewählt, in denen sich verdeckte Geldbeträge zwischen £10 und £75.000[3] befinden. Zu den zwölf Kugeln werden vier sogenannte Killer-Kugeln untergemischt. In ihrem Inneren befindet sich kein Geldbetrag, sondern lediglich das Wort „Killer“. Killer-Kugeln haben einen großen Einfluss auf die Höhe des endgültigen Jackpots, denn sie können diesen um 90% verringern. Jeder Kandidat erhält aus den 16 Kugeln zufällig vier geschlossene Kugeln und ordnet diese in zwei Reihen vor sich an. Dabei werden zwei Kugeln in der vorderen Reihe und zwei in der hinteren Reihe platziert. Jeder Spieler muss zu Beginn der ersten Runde die beiden vorderen Kugeln öffnen, sodass ihre Werte für alle Spieler sichtbar sind. Hierbei handelt es sich somit um öffentliche Informationen. Nachfolgend schaut sich jeder Kandidat im Geheimen seine zwei weiteren Kugeln an. Folglich sind diese Informationen nicht für alle Spieler frei zugänglich, sodass es sich um private Informationen handelt. Im Anschluss fordert der Moderator die Kandidaten dazu auf, den Inhalt ihrer Kugeln preiszugeben. Sie können sowohl wahrheitsgemäße als auch falsche Aussagen bezüglich der Werte im Inneren ihrer Kugeln treffen. Es folgt eine kurze Diskussion, in der jeder Spieler die Möglichkeit hat, sein Misstrauen bezüglich der Aussagen seiner Mitspieler zu äußern. Außerdem dürfen die Kandidaten sich untereinander beraten, wer das Spiel verlassen soll, denn am Ende der Runde muss jeder Spieler durch geheime Wahl einen der drei anderen Spieler nominieren. Der Spieler mit den meisten Nominierungen muss mitsamt seiner Kugeln das Spiel verlassen.[4] Da möglichst viele Minimalbeträge und insbesondere Killer-Kugeln eliminiert werden sollten, um somit den höchstmöglichen Jackpot erzielen zu können, wäre es infolgedessen für jeden Spieler rational zu lügen und einen höheren Betrag zu nennen. Am Ende der Runde müssen alle Kugeln geöffnet werden. Erst dann stellt sich der Wahrheitsgehalt der getroffenen Aussagen heraus.

Der Spielverlauf der zweiten Runde ähnelt dem der ersten. Zu den zwölf übrig gebliebenen Kugeln werden zwei weitere Kugeln aus der Lotteriemaschine sowie eine Killer-Kugel hinzugefügt. Infolgedessen befinden sich in dieser Runde fünf Killer-Kugeln unter den 15 Kugeln. Alle Kugeln werden zu gleichen Teilen auf die übrigen drei Spieler verteilt. Erneut werden zwei Kugeln in der vorderen Reihe platziert, während die anderen drei in der hinteren Reihe positioniert werden. Wie in Runde 1 werden die vorderen Kugeln für alle Spieler sichtbar geöffnet, während es sich bei den verbleibenden drei Kugeln wiederum um private Informationen handelt. Auch in dieser Runde bekommen die Spieler Zeit, über das Ausscheiden eines weiteren Spielers zu diskutieren. Nachdem ein Spieler nominiert wurde und mit seinen fünf Kugeln das Spiel verlassen hat, werden die verdeckten Kugeln für alle Spieler sichtbar präsentiert.

Die zwei verbleibenden Spieler beginnen sodann mit Runde 3. In dieser Runde bestimmt sich der endgültige Jackpot, um den die Kandidaten in Runde 4 spielen. Zunächst wird eine Killer-Kugel zu den verbleibenden zehn Kugeln aus Runde zwei hinzugefügt. Beide Spieler wählen gemeinsam fünf der insgesamt elf Kugeln aus. Die sich darin befindenden Geldbeträge bilden den Jackpot. Die Kugeln werden nacheinander geöffnet und die darin enthaltenen Geldbeträge addiert. Befindet sich unter diesen Kugeln eine Killer-Kugel, wird der aktuelle Betrag des Jackpots durch zehn geteilt. Befindet sich in der ersten Kugel beispielsweise ein Betrag in Höhe von £20.000, in der zweiten Kugel ein Betrag in Höhe von £4.000 und handelt es sich bei der dritten Kugel um eine Killer-Kugel, so wird die Summe in Höhe von £24.000 durch zehn dividiert, sodass die Gewinnsumme vorläufig nur noch £2.400 beträgt. Diese Killer-Kugel hat jedoch keinen Einfluss auf die übrigen beiden Kugeln. Enthält die vierte Kugel beispielsweise einen Betrag in Höhe von £3.000 und die fünfte Kugel einen Betrag von £10.000, beläuft sich die Höhe des endgültigen Jackpots auf £15.400. Befinden sich die £10.000 jedoch in der vierten Kugel und bei der Fünften handelt es sich um eine weitere Killer-Kugel, beträgt der endgültige Jackpot lediglich £1.240, da die ursprüngliche Gewinnsumme von £12.400 durch 10 dividiert werden muss. An dieser Stelle wird ersichtlich, dass es sinnvoll ist, in den ersten beiden Runden so viele Killer-Kugeln wie möglich zu eliminieren.

Ist die Höhe des Jackpots ermittelt, beginnt die finale vierte Runde, die sogenannte „Split or Steal“-Runde. Beide Kandidaten erhalten jeweils zwei goldene Kugeln. Eine Kugel beinhaltet das Wort „split“, während in der anderen Kugel das Wort „steal“ geschrieben steht. Die Kandidaten müssen zeitgleich eine der beiden Kugeln auswählen. Wählen beide „split“, wird die zuvor erspielte Gewinnsumme gleichmäßig zwischen ihnen aufgeteilt. Entscheidet sich einer der Kandidaten für „split“ und der andere für „steal“, erhält letzterer den gesamten Jackpot, wobei der andere leer ausgeht. Wählen beide Spieler „steal“, erhalten beide eine Auszahlung von Null. Bevor sie ihre endgültige Entscheidung treffen müssen, haben die Kandidaten die Möglichkeit, sich bezüglich ihrer Absichten und finalen Entscheidung zu besprechen. Die Vereinbarungen sind jedoch nicht bindend, es handelt sich daher im spieltheoretischen Sinne um Cheap Talk[5] (vgl. hierzu u.a. Crawford, 1998; Farrell, 1993; Farrell, 1995; Farrell, Rabin, 1996). Die Spieler kennen einander vor der Spielshow nicht, sodass keinerlei Möglichkeiten bestehen, im Vorfeld oder während des Spiels eine geheime Abmachung zu treffen (vgl. van den Assem et al., 2012, S.3 ff.; Darai, Grätz, 2010, S.1 und 7 ff.).

Nachfolgende Abbildung stellt einen exemplarischen Überblick der unterschiedlichen Spielrunden von Golden Balls dar.

Abbildung 2: Grafische Darstellung der einzelnen Spielrunden (eigene Darstellung in Anlehnung an: Burton- Chellew, West, 2012, S.2).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.2 Spieltheoretische Analyse

Kaum ein anderes spieltheoretisches Modell hat derartige Popularität erlangt wie das Gefangenendilemma. Es gilt in der Wissenschaft als beliebtes und repräsentatives Beispiel, um soziale Konflikte und nicht-kooperatives Verhalten zu demonstrieren. Dabei stehen zwei Personen vor einer Entscheidung, bei der sich beide unabhängig von der Handlung des Gegenspielers besser stellen, wenn sie defektieren, anstatt zu kooperieren. „The paradox that makes the Prisoner’s Dilemma so intriguing is that both prisoners end up defecting even though they both know they would be better-off cooperating” (Wallace, Wolf, 1999, S.323). Das Spieldesign der finalen Runde von Golden Balls stellt eine schwache Form des Gefangenendilemmas dar (vgl. Rapoport, 1988, S.459; Sicardi et al., 2009, S.240).

Abbildung 3: Spieltheoretische Darstellung der finalen Runde (eigene Darstellung in Anlehnung an Darai, Grätz, 2011, S.8).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die spieltheoretische Darstellung des monetären Payoffs zeigt, dass beide Spieler eine schwach dominante Strategie haben, „steal“ zu wählen. Eine Strategie ist schwach dominant, wenn sie für jede denkbare Strategie des Gegners mindestens zu einer gleichen Auszahlung und in wenigstens einem Fall zu einer höheren Auszahlung führt (vgl. Börgers, 1993, S.424). Für beide Kandidaten ist „steal“ demzufolge mindestens so gut und teilweise sogar besser als „split“, unabhängig davon, welche Entscheidung der Gegenspieler trifft. Denn wählt Spieler 2 „split“, erhält Spieler 1 mit „steal“ die volle Gewinnsumme. Wählt Spieler 2 aber „steal“, geht Spieler 1 ohnehin leer aus, ganz gleich ob er sich für „split“ oder „steal“ entscheidet. Dieses Szenario lässt sich vice versa auf die Situation des Spieler 1 übertragen. Im Gegensatz zu der klassischen Form weist die schwache Form des Gefangenendilemmas drei Nash-Gleichgewichte in reinen Strategien auf: die Kombinationen „steal/split“, „steal/steal“ und „split/steal“. Zudem ist Defektion in der klassischen Form eine streng dominante Strategie, während Defektion in diesem Fall kooperatives Verhalten lediglich schwach dominiert. Spieltheoretisch gesehen hat das Dilemma der letzten Runde in Golden Balls aufgrund seiner multiplen Gleichgewichte somit keine eindeutige Lösung. Letztlich entscheidet erst die Koordination zwischen den Spielern, welches der Gleichgewichte sich ergibt. Hierbei können neben der Payoffmaximierung auch emotionale Faktoren eine Rolle spielen. Wählt Spieler 1 „steal“, ist Spieler 2 indifferent zwischen der Wahl von „steal“ und „split“ – in beiden Fällen erhält er eine Auszahlung von Null. Missgunst könnte ihn jedoch dazu verleiten in diesem Fall „steal“ zu wählen und so Spieler 1 um den Gewinn des gesamten Jackpots zu bringen. Zudem haben die Spieler die Möglichkeit zu kommunizieren bevor sie ihre Entscheidung treffen. Kommunikation kann sowohl auf verbaler Ebene als auch auf nonverbaler Ebene über Gestik und Mimik erfolgen. In der Literatur finden sich zahlreiche Studien, die nachweisen konnten, dass Kommunikation in einem Gefangenendilemma zu einer Erhöhung der Kooperationsrate führt (vgl. hierzu u.a. Wichmann, 1970; Caldwell, 1976; Sally, 1995; Cohen et al., 2010; Balliet, 2010). „A 100 round prisoners‘ dilemma with discussion before each round would have 40% more cooperation than the same game with no discussion“ (Sally, 1995, S.78).

2.3 Strategische Überlegungen der Kandidaten

Ziel jedes Kandidaten bei Golden Balls sollte sein, das Finale mit einem möglichst hohen Jackpot zu erreichen. Letztendlich hängt der eigene Gewinn jedoch unmittelbar von der Entscheidung des Gegenspielers in der letzten Runde ab. Im Laufe der Sendung haben die Kandidaten daher einerseits monetäre Interessen und möchten infolgedessen jene Spieler eliminieren, die die niedrigsten Geldbeträge und/oder die meisten Killer-Kugeln besitzen, um so in der letzten Runde um die größtmögliche Gewinnsumme spielen zu können. Andererseits spielen auch die charakteristischen Eigenschaften des Gegenspielers eine entscheidende Rolle. Im Finale einem Spieler gegenüber zu stehen, der eine hohe Kooperationsbereitschaft aufweist, kann für einen Spieler über Sieg oder Niederlage entscheiden. Eine zielführende Strategie für die Kandidaten ist es deshalb, bereits in den ersten Runden ihre Nominierungsentscheidungen sowohl auf Grundlage des einen als auch des anderen Faktors zu treffen. Die Kandidaten sollten die Charaktereigenschaften ihres Gegenübers hinsichtlich ihrer Vertrauenswürdigkeit, Sympathie oder Anfälligkeit für Manipulation studieren. Die Fähigkeit, den Charakter des Gegenspielers einschätzen zu können, steigt mit der Anzahl der gespielten Runden. Es ist davon auszugehen, dass die Nominierungsentscheidungen der Kandidaten in den ersten beiden Runden sowohl auf exogenen als auch auf endogenen Kriterien basieren. Unter exogenen Kriterien sind jene Charakteristika eines Spielers zu verstehen, die er im Vorfeld – mittelbar oder unmittelbar – über sich preisgibt. Hierunter fallen beispielsweise Geschlecht, Alter, Beruf, ethnische Herkunft oder auch der Wohnort. Endogene Kriterien entwickeln sich hingegen erst während des Spielverlaufs. Diese umfassen u.a. die jeweiligen Geldwerte der Kugeln, die an die Spieler ausgeteilt werden sowie den Wahrheitsgehalt der in vorherigen Runden bereits getroffenen Aussagen über den Inhalt der verdeckten Kugeln. Insbesondere die endogenen Kriterien können von den Spielern strategisch genutzt werden. Kandidaten können Reputation aufbauen und sich das Vertrauen ihrer Mitspieler sichern, indem sie die Werte ihrer Kugeln bereits in den Vorrunden wahrheitsgemäß angeben (vgl. Burton-Chellew, West, 2012, S.2; Darai, Grätz, 2011, S.11, 25 und S.33). Auch für einen rational und egoistisch denkenden Kandidaten kann es von Vorteil sein, sich im Vorfeld eine Reputation als kooperativer Mitspieler aufzubauen. Dadurch kann er zum einen seine Chancen, die nächste Runde zu erreichen, steigern und zum anderen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sich sein Gegenspieler in der Finalrunde kooperativ zeigt. Andreoni und Miller (1993) konnten mithilfe eines wiederholten Gefangenendilemma-Spiels nachweisen, dass Reputationsbildung eine essentielle Rolle für die Kooperationsbereitschaft von Individuen einnimmt (vgl. Andreoni, Miller, 1993).

Während der Diskussionen in den ersten beiden Runden kann ein Teilnehmer versuchen, seine Mitspieler von der Eliminierung eines bestimmten Spielers zu überzeugen, indem er versucht die Vertrauenswürdigkeit dieses Spielers zu untergraben, um damit seine eigene Nominierung zu verhindern.

Strategisch gesehen gilt es in der Finalrunde, den Gegenspieler während der Diskussion von der Aufteilung des Jackpots zu überzeugen. Dies kann beispielsweise durch die glaubhaft vorgetragene Zusicherung der eigenen Kooperation geschehen (vgl. Darai, Grätz, S.11, 25 und S.33). Die Kooperationsbereitschaft eines Kandidaten in der Finalrunde kann unter anderem von dem strategischen Verhalten seines Mitspielers in den vorherigen Runden abhängen. Hat ein Spieler beispielsweise einen anderen Spieler zuvor bereits nominiert und ist dieser dennoch nicht ausgeschieden, kann sich dies negativ auf dessen Kooperationsbereitschaft auswirken. Van den Assem et al. (2012) stellten fest, dass die Wahrscheinlichkeit der Kooperation mit einem Finalgegner, der sein Gegenüber in einer vorherigen Runde bereits nominiert hat, im Vergleich zu einem unbefangenen Gegenspieler um 21 Prozentpunkte sinkt (vgl. van den Assem, 2012, S.14).

3. Literaturüberblick

Wie die empirische Forschung des letzten Jahrzehnts zeigen konnte, weisen Menschen unterschiedliche Muster von kooperativem Verhalten in sozialen Dilemmata[6] auf. Kooperatives Verhalten liegt vor, wenn Individuen die Maximierung des gemeinsamen Ertrags über die des individuellen Ertrags stellen (vgl. Brosig, 2002, S.275), während soziale Dilemmata Situationen darstellen, in denen Individuen einen Konflikt zwischen der Maximierung ihres persönlichen Gewinns und dem kollektiven Interesse sehen (vgl. Ledyard, 1995, S.112; Dawes, Messick, 2000, S.111; Shankar, Pavitt, 2002, S.251; Balliet et al., 2011). Dem renommierten Psychologen Robyn Mason Dawes (1980) zufolge definieren sich soziale Dilemmata wie folgt: „Such dilemmas are defined by two simple properties: (a) each individual receives a higher payoff for socially defecting choice (e.g. having additional children, using all the energy available, polluting his or her neighbors) than for socially cooperative choice, no matter what the other individuals do, but (b) all individuals are better off if all cooperate than if all defect” (Dawes, 1980, S.169). Eine Vielzahl experimenteller Studien konnte nachweisen, dass Menschen in Dilemmasituationen entgegen der Prognose der ökonomischen Standardtheorie handeln, welche den Annahmen entspricht, dass Individuen sich stets nach dem Vorbild des rational und egoistisch handelnden Homo Oeconomicus verhalten. Die Ergebnisse deuten durchweg auf eine signifikant positive Kooperationsbereitschaft, obwohl Defektion die dominante Strategie wäre (vgl. Brosig, 2002, S.275; van den Assem et al., 2012, S.2 f.). Diesbezügliche Ergebnisse lassen sich beispielsweise aus Labor- und Feldexperimenten ableiten. Zudem werden mittlerweile vermehrt Daten ausgewertet, die sich aus Fernsehspielshows ableiten lassen. Diese bieten den Vorteil einer neuen Perspektive auf wichtige wirtschaftliche Phänomene in Verbindung mit hohen Gewinnsummen, die sich im Labor nur schwer untersuchen lassen. Neben Golden Balls existieren zwei weitere Sendungen, deren Finalrunde in einem Gefangenendilemma mit schwach dominanten Strategien endet: zum einen die US-Spielshow Friend or Foe und zum anderen die niederländische Spielshow Will (s)he share or not? (Originaltitel: Deelt ie ‘t of deelt ie ‘t niet?). Demzufolge weisen die finalen Runden aller drei Sendungen deutliche Überschneidungen auf, weswegen sich im Folgenden ein direkter Vergleich anbietet.

Die amerikanische Fernsehspielshow Friend or Foe besteht aus vier Runden, in denen die Kandidaten paarweise Fragen beantworten müssen. Die Gewinnsummen liegen zwischen $200 und maximal $22.000 und sind im Vergleich zu Golden Balls bedeutend geringer. In der finalen Runde müssen beide Kandidaten simultan darüber entscheiden, ob sie ihren Mitspieler zum Freund (friend) oder Feind (foe) erklären. Im Gegensatz zu Golden Balls scheidet die Möglichkeit der vorherigen Kommunikation allerdings aus. Die Auszahlungsstruktur gleicht allerdings der von Golden Balls: Kooperieren beide Spieler, wird der Jackpot aufgeteilt, defektieren beide, verfällt der Gewinn. Ernennt ein Spieler seinen Mitspieler zum Feind, während der andere ihn als Freund ansieht, erhält Ersterer die volle Gewinnsumme (vgl. List 2004, 2006; Oberholzer-Gee et al. 2003, 2010).

Will (s)he share or not? beginnt mit fünf Kandidaten, die sich durch die Beantwortung von Quizfragen, einen Jackpot erspielen können. Die Gewinnsummen variieren zwischen €300 und €27.000 und liegen ebenfalls unter denen von Golden Balls. Am Ende jeder der insgesamt drei Runden muss der Spieler mit dem höchsten erspielten Geldbetrag einen der verbleibenden Spieler nominieren, der das Spiel verlassen soll. Im Gegensatz zu Golden Balls wird die Entscheidung, wer das Spiel verlassen soll, lediglich von einem Spieler getroffen. Die anderen Spieler haben hingegen kein Mitspracherecht. Am Ende der dritten Runde sucht sich der Spieler mit dem höchsten Geldbetrag seinen finalen Gegner aus den beiden verbliebenen Kandidaten aus. Der finale Jackpot ergibt sich aus der Summe der Geldbeträge der beiden Finalisten. Auch hier müssen beide Spieler gleichzeitig eine Entscheidung darüber treffen, ob sie das Geld aufteilen (share) oder nicht (grab). Entscheiden sich beide Kandidaten dafür zu teilen, erhalten beide die Hälfte des Jackpots, entscheidet sich lediglich ein Spieler dazu zu teilen, bekommt sein Gegenspieler den gesamten Jackpot. Entscheiden sich jedoch beide Kandidaten gegen das Aufteilen der Geldsumme, erhalten sie eine Auszahlung von Null. Die Auszahlungsstruktur gleicht ebenfalls der eines schwachen Gefangenendilemmas, bei der grab die schwach dominante Strategie ist. Bevor die Kandidaten eine endgültige Entscheidung treffen müssen, haben sie wie bei Golden Balls die Möglichkeit, sich zu besprechen. Auch hier handelt es sich spieltheoretisch gesehen um Cheap Talk, da sämtliche Versprechungen nicht bindend sind und infolgedessen keinen Einfluss auf die Auszahlung haben (vgl. Belot et al., 2010, S.397 ff., Belot et. al., 2012a, S.248 f.; Belot et al., 2012b, S.854 f.).

Zu Golden Balls existieren derzeit drei Studien, die im Laufe der Arbeit stets zum Vergleich herangezogen werden. Die Studien unterscheiden sich hinsichtlich der Stichprobengröße sowie der zu testenden Variablen[7] (vgl. hierzu Darai, Grätz, 2011; van den Assem et al., 2012, Burton-Chellew, West, 2012).

Der nachfolgende Abschnitt bietet einen Überblick über jene Variablen, denen in der Literatur ein Einfluss auf die Kooperationsbereitschaft im sozialen Dilemma zugesprochen wird.

[...]


[1] Die Validität (Gültigkeit) von Informationen gilt als essentielles Merkmal für die Bewertung von Experimenten. Es wird zwischen interner und externer Validität unterschieden (vgl. Campbell, 1957; Campbell, Stanley, 1963; Calder et al., 1981, 1982, 1983). Die externe Validität definiert sich durch die Generalisierbarkeit von Untersuchungsergebnissen, während die interne Validität nur dann vorhanden ist, wenn eine Veränderung der abhängigen Variable zweifellos auf eine Veränderung der unabhängigen Variable zurückzuführen ist. Interne und externe Validität stehen in einem Spannungsverhältnis zueinander, das heißt, eine Erhöhung der internen Validität führt nicht gleichzeitig zu einer Erhöhung der externen Validität. Vielmehr benötigt man für eine hohe interne Validität künstliche und realitätsferne Bedingungen, während für eine hohe externe Validität realistische und somit auch störanfällige Forschungsbedingungen notwendig sind (vgl. Pepels, 2004, S.296).

[2] Es gibt jedoch Ausnahmen, in denen Feldexperimente in Entwicklungs- und Niedriglohnländern durchgeführt werden. Hier können in Relation zum durchschnittlichen Einkommensniveau der Probanden verhältnismäßig hohe, reale Gewinnsummen erzielt werden (vgl. hierzu u.a. Slonim, Roth, 1998; Cameron, 1999; Henrich et al., 2001; Fehr et al., 2002).

[3] Wechselkurs 1 Britischer Pfund = 1,21 Euro (Stand: 30.04.2014).

[4] Der Spieler mit den meisten Nominierungen muss das Spiel verlassen. Erhalten zwei Kandidaten jeweils zwei Nominierungen, müssen die anderen beiden Kandidaten öffentlich darüber diskutieren, wer das Spiel verlassen soll. Findet keine Entscheidung statt, wird nach dem Zufallsprinzip entschieden. Für den Fall, dass alle vier Teilnehmer eine Nominierung erhalten, wird gleichermaßen verfahren (vgl. van den Assem et al., 2012, S.5).

[5] Eine detaillierte Definition von Cheap Talk wird in Kapitel 3.2 angeführt.

[6] Klassische spieltheoretische Modelle für soziale Dilemmata sind das Gefangendilemma-Spiel und das Öffentliche-Güter-Spiel. Aufgrund dessen bezieht sich der Literaturüberblick insbesondere auf diese beiden Spielarten.

[7] Während van den Assem et al. (2012) alle 287 vorhandenen Episoden von Golden Balls untersuchten, bezieht sich die Analyse von Burton-Chellew und West (2012) lediglich auf die ersten drei Staffeln (150 Episoden). Darai und Grätz (2011) lag eine Stichprobe von 222 Episoden zugrunde.

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Details

Title
Kooperatives Verhalten in Spielshows. Eine Analyse auf Basis von Golden Balls
College
University of Kassel  (Volkswirtschaftslehre)
Grade
1,3
Author
Year
2014
Pages
63
Catalog Number
V288650
ISBN (eBook)
9783656888369
ISBN (Book)
9783656888376
File size
1156 KB
Language
German
Keywords
kooperatives, verhalten, spielshows, eine, analyse, spieltheorie psychologie, Experimente, verhaltensforschung, verhaltensökonomie, kooperation, Golden Balls, kooperatives Verhalten, Volkswirtschaftslehre, Experimentelle Wirtschaftsforschung
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Gabriele Alheid (Author), 2014, Kooperatives Verhalten in Spielshows. Eine Analyse auf Basis von Golden Balls, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288650

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Title: Kooperatives Verhalten in Spielshows. Eine Analyse auf Basis von Golden Balls



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